Der "e;theoretische Roman"e; Bebuquin (1912) des Autors, Kritikers und Kunsthistorikers Carl Einstein (1885-1940) gilt als einer der radikalsten Texte der deutschsprachigen Moderne. Wahrend Bebuquin langst als kanonisch gilt, ist kaum bekannt, dass der Text nur eine Station eines weit ausgreifenden Schreibprojektes darstellt: "e;Verwandlung in Blatt"e; legt eine Rekonstruktion dieses Bebuquin-Komplexes vor, der von Einsteins fruhesten erhaltenen Texten bis zu seinem unveroffentlichten, Fragment gebliebenen Monumentalprojekt BEB II reicht, an dem Einstein seit den fruhen 1920er Jahren arbeitete. Der Zuschnitt dieses Projektes, so die These von Patrick Hohlwecks Studie, ist allerdings nicht literarisch, sondern der einer Philosophie der Kunst. Das Buch situiert Einsteins formalen Realismus breit in seinem literatur-, philosophie- und wissenshistorischen Kontext: Zwischen Nietzsche und Bataille, Mallarme, Worringer und Musil wird so der noch kaum wahrgenommene Entwurf eines grundlegend neuen Verhaltnisses zwischen Kunst, Leben und Politik nachgezeichnet.