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Veröffentlicht im Rowohlt Verlag, Reinbek bei Hamburg, Juli 2016

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Lektorat Uwe Naumann

Umschlaggestaltung any.way, Barbara Hanke/Cordula Schmidt

Umschlagabbildung Kupferstichkabinett, SMB/bpk

Schrift DejaVu Copyright © 2003 by Bitstream, Inc.

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Satz Dörlemann Satz, Lemförde, Germany

ISBN 978-3-644-00003-2

www.rowohlt.de

ISBN 978-3-644-00003-2

Anmerkungen

1 Gott vor Gericht. Leibniz und das Jahrhundert der Theodizee

1

Leibniz, Gottfried Wilhelm: Die Theodizee II (= Philosophische Schriften 2.2). Hg. von Herbert Herring. Frankfurt am Main 1986, S. 315

2

Zur Biographie von Leibniz vgl. Aiton, Eric J.: Gottfried Wilhelm Leibniz. Frankfurt am Main/Leipzig 1991; Finster, Reinhard, und Gerd van den Heuvel: Gottfried Wilhelm Leibniz. Reinbek bei Hamburg 1990; Hirsch, Eike Christian: Der berühmte Herr Leibniz. München 2000

3

Zur Theodizee vgl. Geyer, Carl-Friedrich: Die Theodizee. Stuttgart 1992; Janßen, Hans-Gerd: Gott–Freiheit–Leid. Darmstadt 1989; Li, Wenchao, und Wilhelm Schmidt-Biggemann (Hg.): 300 Jahre «Essais de Théodicée». Stuttgart 2013; Oelmüller, Willi (Hg.): Theodizee – Gott vor Gericht? München 1990; Oelmüller, Willi (Hg.): Worüber man nicht schweigen kann. Neue Diskussionen zur Theodizeefrage. München 1992

4

Kant, Immanuel: Kritik der reinen Vernunft. In: Werke in sechs Bänden. Hg. von Wilhelm Weischedel. Wiesbaden 1956–1964, Band II, S. 701

2.1 Hiobs Klage und Gottes Offenbarung

1

Vgl. Der Psalter 51,6; Der Brief des Paulus an die Römer 3,4

2

Das Buch Hiob 21,7

3

Ebd., 27,6

4

Ebd., 13,18

5

Ebd., 31,35

6

Ebd., 40,8

7

Ebd., 42,10

2.2 Epikurs Dilemma und seine dualistischen Lösungsversuche

1

Epikur: Von der Überwindung der Furcht. Eingeleitet und übersetzt von Olaf Gigon. Zürich 1949, S. 80

2

Das Erste Buch Mose 1,31

3

Tertullian: Prozeßeinrede gegen die Häretiker. Hg. von E. Preuschen. Tübingen 1910, § 7, 2

3 Leibniz als Rechtsbeistand in der «Sache Gottes»

1

Vgl. Knebel, Sven K.: Necessitas moralis ad optimum. Zum historischen Hintergrund der Wahl der besten aller möglichen Welten. In: Studia Leibnitiana 23/1 (1991), S. 3–24

3.1 Confessio philosophi (1673)

1

Leibniz, G.W.: Bekenntnis des Philosophen. In: Leibniz. Ausgewählt und vorgestellt von Thomas Leinkauf. München 1996, S. 41

2

Vgl. Schepers, Heinrich: Das Problem der Kontingenz bei Leibniz. In: Heinekamp, Albert, und Franz Schupp (Hg.): Leibniz’ Logik und Metaphysik. Darmstadt 1988, S. 193–222

3

Leibniz, G.W.: Bekenntnis des Philosophen, a.a.O., S. 51f.

3.2 Die Theodizee (1702 bis 1710)

1

Leibniz, G.W.: Metaphysische Abhandlung (1686). In: Leibniz, a.a.O., S. 150

2

Leibniz, G.W.: Die Theodizee I (= Philosophische Schriften 2.1). Hg. von Herbert Herring. Frankfurt am Main 1986, S. 39

3

Ebd.

3.2.1

1

Bayle, Pierre: Historisches und kritisches Wörterbuch. Hg. von Gawlik, Günter, und Lothar Kreimendahl. Hamburg 2003, S. 280–342

2

Bayle, Pierre: Epikur. In: ebd., S. 81–107

3

Bayle, Pierre: Manichäer. In: ebd., S. 166

3.2.2

1

Leibniz, G.W.: Die Theodizee I, a.a.O., S. 241

2

Kant, Immanuel: Über das Mißlingen aller philosophischen Versuche in der Theodizee. In: Werke, Band VI, S. 105

3

Leibniz, G.W.: Die Theodizee I, a.a.O., S. 207

3.2.3

1

Ebd., S. 219

2

Ebd.

3

Leibniz, G.W.: Metaphysische Abhandlung, a.a.O., S. 148

4

Vgl. Schepers, Heinrich: Das Problem der Kontingenz bei Leibniz, a.a.O., S. 220ff.

3.2.4

1

Leibniz, G.W.: Die Theodizee II, a.a.O., S. 287

2

Ebd., S. 289

3

Ebd., S. 307

3.2.5

1

Leibniz, G.W.: Die Theodizee I, a.a.O., S. 545

2

Vgl. Neiman, Susan: Das Böse denken. Frankfurt am Main 2004, S. 42ff.

3

Leibniz, G.W.: Die Theodizee I, a.a.O., S. 545

4

Ebd., S. 547

5

Leibniz, G.W.: Metaphysische Abhandlung, a.a.O., S. 148

6

Leibniz, G.W.: Die Theodizee I, a.a.O., S. 547

3.2.6

1

Leibniz: G.W.: Lehrsätze der Philosophie. Monadologie. Hg. von Joachim Christian Horn. Wien 1985, 2. Aufl., S. 117; vgl. Evers, Dirk: Gottes Wahl der besten aller möglichen Welten. In: Busche, Hubertus (Hg.): Leibniz. Monadologie, Berlin 2009, S. 129–142

2

Leibniz, G.W.: Lehrsätze der Philosophie. Monadologie, a.a.O., S. 179

4 Das Jahrhundert der Theodizee

1

Vgl. Geier, Manfred: Aufklärung. Das europäische Projekt. Reinbek bei Hamburg 2013

2

Geyer, Carl-Friedrich: Das «Jahrhundert der Theodizee». In: Kant-Studien 73 (1982), S. 393–405; Geyer, Carl-Friedrich: Leid und Böses in philosophischen Deutungen. Freiburg i. Br. und München 1983, S. 95ff.

4.1 Alexander Pope: «Essay on Man» (1733/34)

1

Wolff, Christian: Vernünfftige Gedancken von Gott, der Welt und der Seele des Menschen, auch allen Dingen überhaupt. In: Gesammelte Werke, I. Abt., Band 2. Hildesheim/Zürich/New York 1983, S. 646–653

2

Pope, Alexander: Vom Menschen / Essay on Man. Hamburg 1993, S. 28

3

Ebd., S. 35f.

4

Kant, Immanuel: Reflexionen über Optimismus (Reflexionen zur Metaphysik Nr. 3703–3705). In: Kant’s gesammelte Schriften. Akademie-Ausgabe, Bd. XVII, S. 229

4.2 Immanuel Kants «Reflexionen über Optimismus» (1754)

1

Ebd., S. 234

2

Ebd., S. 238

4.3.1

1

Kant, Immanuel: Geschichte und Naturbeschreibung der merkwürdigen Vorfälle des Erdbebens, welches an dem Ende des 1755sten Jahres einen großen Theil der Erde erschüttert hat. In: Kant’s gesammelte Schriften. Akademie-Ausgabe, Bd. I, S. 431

4.3.2

1

Voltaire: Gedicht über die Katastrophe von Lissabon, Verse 3–8. In: Breidert, Wolfgang (Hg.): Die Erschütterung der vollkommenen Welt. Darmstadt 1994, S. 61

2

Vgl. Rousseaus Bericht im Buch IX von: Die Bekenntnisse. München 1981, S. 423

3

Rousseau, Jean-Jacques: An Voltaire. In: Rousseau, J.-J.: Ich sah eine andere Welt. Philosophische Briefe. Hg. von Henning Ritter. München 2012, S. 8

4

Ebd., S. 15

5

Ebd., S. 20

6

Ebd., S. 10

4.3.3

1

Voltaire: Candide oder der Optimismus. In: Voltaire: Sämtliche Romane und Erzählungen in zwei Bänden. Erster Band. Leipzig 1964, 6. Aufl., S. 242

2

Ebd., S. 297

4.4.1

1

Kant, I.: Versuch einiger Betrachtungen über den Optimismus. In: Werke, Band I, S. 587

2

Ebd., S. 591

3

Ebd., S. 594

4.4.2

1

Vgl. Kant, I.: Der Gebrauch der Metaphysik, sofern sie mit der Geometrie verbunden ist, in der Naturphilosophie, dessen erste Probe die Physische Monadologie enthält. In: Kant, I.: Werke, Band I, S. 511–563

2

Kant, I.: Über das Mißlingen aller philosophischen Versuche in der Theodizee. In: Kant, I.: Werke, Band VI, S. 105

3

Ebd., S. 114

4.4.3

1

Ebd., S. 116

2

Ebd., S. 117

3

Ebd., S. 119

4

Ebd.

5

Kant, I.: Der Streit der Fakultäten. In: Kant, I.: Werke, Band VI, S. 268

5 Postskriptum: Zurück zu Leibniz

1

Gerhardt, Volker: Theodizee nach Auschwitz. Versuch über die Wahrung des menschlichen Lebenssinns. In: Li, Wenchao, und Wilhelm Schmidt-Biggemann (Hg.): 300 Jahre «Essais de Théodicée». Stuttgart 2013, S. 445–469, S. 456ff.

2

Leibniz, G.W.: Metaphysische Abhandlung, a.a.O., S. 151

1 Gott vor Gericht. Leibniz und das Jahrhundert der Theodizee

«Der Traktat zur Verteidigung der Sache Gottes (Apologetica Causae Dei tractatio) dient nicht allein zum Ruhm Gottes, sondern auch zu unserem eigenen Nutzen, damit wir sowohl seine Größe, d.h. seine Macht und Weisheit, verehren, als auch seine Güte und was aus ihr stammt, seine Gerechtigkeit und seine Heiligkeit lieben und sie nachahmen, soviel es uns möglich ist.»[1]

Am 14. November 1716 starb in Hannover Gottfried Wilhelm Leibniz. Übermenschlich scheint die geistige und praktische Leistung dieses Mannes gewesen zu sein, der einen barocken Typus des Universalgelehrten verkörperte, der uns fremd geworden ist. Es gab kaum ein Gebiet, auf dem er nicht Herausragendes geleistet hat. Als promovierter Jurist war er Gutachter und Rechtsberater in verwickelten juristisch-politischen Streitfällen. Er erforschte den Ursprung und die Geschichte des Welfenhauses und arbeitete als Hofrat und Bibliothekar im Dienste des Hauses Hannover. Er war Teil jener höfischen Allianz von Macht und Geist, die heute nur noch Staunen erregen kann. Er beriet Fürsten und übernahm die Rolle des argumentierenden Diplomaten, der international tätig war. Als Mathematiker entwickelte er die Infinitesimalrechnung und baute eine Rechenmaschine; als Logiker entwarf er eine «characteristica unversalis», um auf der Basis binärer Prinzipien das Denken quasi-mathematisch klar und deutlich zu machen. Als Erkenntnis- und Wissenschaftstheoretiker konzentrierte er sich auf die Grundprinzipien einer Universalwissenschaft (scientia generalis), hinter der die Idee der Harmonie als Einheit in der Vielheit stand. Er gründete wissenschaftliche Akademien, um diese Idee praktisch werden zu lassen, und baute ein internationales Netzwerk von Wissenschaftlern und Philosophen auf. Sein Leitspruch lautete «Theoria cum praxi», weshalb er sich besonders für die Entwicklung und Anwendung zahlreicher technischer Neuerungen einsetzte. Leibniz schrieb metaphysische Abhandlungen über Gott, die Welt und die Seele des Menschen; er entwarf eine originelle Substanzmetaphysik, die auf einfachen, individuellen und immateriellen «Monaden» aufbaute; und er dachte als Sprachwissenschaftler darüber nach, wie die deutsche Sprache für den Verstandesgebrauch verbessert werden könnte.[2]

«théos»«díke»