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© 2008 Dr. R. E. Brehm
Herstellung und Verlag: Books on Demand GmbH, Norderstedt
ISBN: 978-3-8482-5037-0
Vorwort
Einleitung
Teil 1
Heil und Heilung im Kontext von Wahrheit und Spiritualität
Der „Affe Gottes“
Der Teufel als „Affe Gottes“ - Vorgeschichte eines Lutherwortes „Alle Affen machen nach“– Die Affen der Zoologen, „Brehms Tierleben“ Die Affen im Alten Testament, in Geschichte, Mythologie und Symbolik Aktivitäten des „Affen Gottes“ - Exkurse: 10 Gebote, Wahrsagen, Geheimnis, Wandel und Verwandlung, Chaos
Gibt es einen Weg durch den Dschungel?
Teil 2
Religionen, Religiöse Ideen…
Religionen – Wurzeln vieler Alternativer Heilverfahren
Anfänge der Religionen, „maya“– Täuschung, Religion und Glaube, Synkretismus, Weltreligionen, „Struktur des Heidentums“
Weltgeschichte und Heilsgeschichte
Taoismus- Alchemie – Hermetismus – Paracelsus – Homöopathie
W.A.Mozart S.Freud C.G.Jung J. Beuys
Schamanismus
Trance, Ekstase, Imitationszwang, „Himmelsreise“, „Menerik“- Krankheit, Begegnung zweier Medizinsysteme: Traditionelle Medizin (z.B. Schamanismus) und „Evidenzbasierte Medizin“– WHO
Hinduismus
Die Wege der Erlösung, Bhagwan, Osho, Krishna-Bewusstsein… Hinduismus und Islam: Sikhismus
Buddhismus
Schulrichtungen des B., Tantrischer B, Tibetischer B., Moderner B., globaler B. Humanistischer B., B. und Christentum, „Der Drache fordert Anbetung“ Buddhismus und Scientology
Soka Gakkai
Shintoismus
Abrahamitische Religionen
Bahaismus
Gnosis - eine der Hauptwurzeln der Esoterik
Spiritismus – Geisterbesessenheit – Blicke in den Himmel
Dämonen – Engel – Götzen – Hexen – Satan
Andere Religionen: Animismus, Pantheismus, Deismus, Natur- Religionen, Monismus, Dualismus, Gaia-Hypothese, Macumba, Voodoo, Positives Denken, Freimaurerei, New Age – Religion, Mysterien-Religion, Offenbarungs-Religionen…
Teil 3
„Alternative Heilverfahren“,
„Therapien“ mit weltanschaulichem Hintergrund etc.
Anthroposophie
Aromatherapie
Astrologie
Atem – „Atemtherapie“ – Atemtechniken
Aura – Auraclearing – Kirlianfotografie
Autogenes Training – Progressive Muskelentspannung, Feldenkrais, Biofeedback
Ayurveda – Panchakarma-Kur, Ayurved. Ernährung-Kundalini-Transzendentale Meditation!
Bach- Blütentherapie
Edelsteine und Kristalle
Enneagramm
Familienstellen
Feng Shui
Fuß-Reflexzonenmassage
Gebetstherapie: Magischer Gebrauch von Gebet und Bibelworten, Befreiung von okkulter Belastung
Geistheilung: Geistheilung durch „Kosmischen Universalgeist:Pranaheilung, Reiki, Bruno Gröning, Therapeutic Touch, Cranio – Sacraltherapie Geistheilung durch Heiligen Geist: echt- unecht; Befreiung von Geistern
Hildegard von Bingen – Medizin
Irisdiagnostik
Kinesiologie
Lachtherapie
Meditation – Kontemplation – Mystik, Initiatische Therapie Dürckheim
Mesmerismus
NLP Neurolinguistisches Programmieren
Pendel und Wünschelrute
Reinkarnationstherapie – Hypnotherapie
Tarot
TCM – Traditionelle Chinesische Medizin: Akupunktur, Zungen-Pulsdiagnostik, Moxibustion, Makrobiotik, Tuina, Shiatsu, Qigong, Tai Chi…
Yoga
Teil 4
Erläuternde -erläuterte- Begriffe aus Medizin – Religion – Glauben…
Bewusstsein: freier Wille das Gott-Gen Wandel des Bewusstseins: Transpersonales B., Kosmisches B., „Christus-Bewusstsein“, Planetarisches Bewusstsein, Virtuelles Bewusstsein
Depressionen – Angst
Drogen: Illegale Drogen, Verhaltenssüchte, Drogen und Musik, Drogen und der Satanist A.C., WHO Das Abhängigkeitssyndrom
Gesundheit – Krankheit – Leid – Heilung
Heilig – Symbolik: Heilige Stätten, Heilige Schriften, Die Heiligkeit Gottes
Inflation des Begriffes „heilig“ Buchstaben-Symbolik der Religionen, Runen, Tiersymbolik
Kraft –„Feinstofflichkeit“ - Energie – Macht: „Kosmische Energie“, „Energetische Medizin“
Leib - Leibfeindlichkeit - Leibvergötzung – „Leib Seiner Herrlichkeit“
Psychosen: Schizophrenie - MPS –Krankheit oder Dämonie – Wahn
Psychotherapie – „Selbst“ – Seelsorge: Gruppendynamik, Visualisierung, Innere Heilung, Psychosekten, Selbst-Vergebung, Selbsterlösung…Bibliodrama, Seelsorge und Psychotherapie
Tod und Unsterblichkeit: Sterbeforschung, Nahtod, Kübler-Ross…
Wellness
Das Licht scheint in der Finsternis
Literaturverzeichnis
Unsere Existenz im „global village“ entbehrt nicht der Spannung und des Staunens angesichts des Marktes der Möglichkeiten – der zuweilen einem Markt der Eitelkeiten gleicht -, mit seinen Darbietungen aus aller Herren Länder und Kulturen, der Wissenschaftserkenntnisse und Technologie-Fortschritte, der Religionen und auch der medizinischen Errungenschaften.
Die Merkantilisierung – und nicht nur sie – des großen Gebietes Krankheit – Gesundheit – Alter – Patient – Arzt – Therapeut entspricht einerseits der Diktatur des Mammons, hat aber auch die Schleusen weit geöffnet für die Überflutung der Menschheit mit viel versprechenden Heilungs- und Heils-Angeboten für den verunsicherten, sich zuweilen auf einen Teil/ein Organ seiner selbst reduziert fühlenden Patienten.
Suche nach Zuwendung, Sehn-Sucht nach Angenommen- und Verstandensein sind heute die eigentlichen Motive der Ahnenden, dass Kranksein – Gesundsein – Zufriedensein in den Zusammenhang von Geist-Seele-Leib eingebunden sind.
Harmonie, Spiritualität, Natur, Kosmos, Einheit, Selbst-Verwirklichung etc. sind Stich-Worte und u.U. Macht-Worte, die wir geneigt sind, im Neuen Esoterik Zeitalter „New Age“ im modernen, über alle Grenzen hinaus „erweiterten“ Bewusstsein als Boten wahren Heils zu glorifizieren.
Der Einbruch in Jenseitswelten (die „Anderswelt“ der Mächte, Geister und Wesenheiten) – als sich heute kaum noch im Geheimen vollziehend -, die uns Menschen nicht gut tun, um es vorerst ganz einfach auszudrücken, geschieht vielen der Heilung- und Heil- Suchenden ganz unerwartet und teilweise erschreckend.
Ihnen primär sich die Ausführungen in diesem Buch zugedacht. Die Faszination des Übersinnlichen mit dem dahinter agierenden „Faszinator“ – als „Affe Gottes“ benannt – zeitigt im 21. Jahrhundert mehr Beute als je zuvor.
Der religiöse „Laie“ und der in Religiosität und Spiritualität Gefangene möge Acht haben auf seine Seele, dass er nicht Schaden nimmt und sich immer tiefer hinein verirrt in betäubende, mit Magie durchsetzte Dschungel-Finsternis.
Demjenigen Leser, der sich zu dem einen Herrn von Zeit und Ewigkeit bekennt, lege ich folgende Überlegungen ans Herz:
Die ganze Thematik „Alternative Heilverfahren“ lässt sich nicht abgerundet, glatt, quasi leicht lesbar darstellen. Es ist die Eigenart des biblischen Wortes, dass es zwar von uns ernst zu nehmende Aussagen über diese und jene „Begleitumstände“ des Heilshandelns Gottes macht, uns aber nicht erlaubt, diese zu einer lückenlosen Lehre auszubauen.
Einteilungsversuche, Übersichten, Richtlinien zu diesem Thema gibt es in der einschlägigen Literatur einige.
Es wird mit dieser vorliegenden Arbeit jedoch kein Katalog: „Erlaubt – verboten“ vorgelegt!
Weder Neugier noch Angst vor einer eventuellen „Gesetzes“- Übertretung mit schädigenden Folgen mögen entscheiden über ein Einlassen auf Heils-Angebote mit okkultem Hintergrund oder aber den Verzicht darauf –
entscheiden möge in aller Freiheit allein die Liebe:
die Liebe zu Gott |
- Seine Ehre, Seine Gerechtigkeit, Liebe und Güte nicht kränken zu wollen durch „Paktieren“ mit Widergöttlichem - |
die Liebe zum Nächsten - |
- aus Liebe zum Nächsten verzichten auf fragwürdige Heils-Angebote, damit er nicht „ausprobiert“, was ihm als evtl. „Schwachem im Glauben“ schaden könnte und/oder den Fernstehenden bestärkt im Esoterik-Verbleiben und ihm der Weg zum wahren Heil verbaut wird.[ „Der Herr P….hat doch selber ein Enneagramm-Seminar mitgemacht“, „Yoga-Kurse gibt’s in vielen frommen Häusern“, „sie machen’s doch alle…“]. Das häufig aus dieser Richtung zitierte Wort: „Prüfet alles und das Gute behaltet“ (1. Thess.5,21) hat eine (selten genannte) Fortsetzung; „Meidet das Böse in jeder Gestalt.“ - |
die Liebe zu sich selbst - |
- um nicht die Freude am Herrn - im Gespräch mit Ihm, Gebet und Vertiefen in Sein Wort…die geistliche Vollmacht in der Nachfolge Jesu getrübt zu bekommen – |
In dem allen erfährt der ehrlich darum Bittende Hilfe durch Gottes Heiligen Geist zur „Unterscheidung der Geister“.
Darum also dieses Buch -
Warum?
„Engel und Teufel umarmen sich -
Gabriel und Luzifer: „ein Herz und eine Seele“:
Zwei kleine Einzelgänger werden enge Freunde.
Nach Namen und Herkunft sind sie Gegensätze.
Die beiden vergessen aber einfach, was sie eigentlich trennen sollte.
Sie machen das alte Rollenspiel zwischen Gut und Böse, zwischen Hell und Dunkel nicht mit.
Sie üben Toleranz und heitere Verständigung.
Das macht Spaß!“
Eine kleine Plastik- Figur auf einem Regal im Supermarkt – diese beiden sich Umarmenden mit dem beigefügten Spruch!
Das ganze Regal kaufte ich leer – tief betroffen – naiv hoffend, lästerlicher Irreführung damit wehren zu können.
„Ihr werdet selber wissen, was Gut und Böse ist“, sprach die Schlange.
„Ihr werdet selber bestimmen, was Gut und Böse ist – und werdet als moderne Weltbürger in esoterisch „erweitertem Bewusstsein“ feststellen, dass es den Unterschied gar nicht gibt“!??
Viele Gründe für ein Buch -
Es bleibt im Vorläufigen, Unzulänglichen, Anfechtbaren -
aber unter dem offenen Himmel verfasst und weitergereicht.
„Absolute Wahrheit gibt es nicht, es gibt nur den ewigen Wandel“ –
„Ich, der Herr, wandle mich nicht“
- zwischen diesen beiden Prämissen – auf der einen Seite manifestiert in vielgestaltigen „religiösen Ideen“, und auf der anderen Seite in dem klaren Wort Gottes - bewegt sich die Existenz von Schöpfung und Schöpfer, von fremdgeistig inspirierten Ideen und dem Unwandelbaren Gott.
- In diese Spannung ist der Mensch – als Gesunder wie als Kranker – mit hinein genommen.
Der „Kosmische Geist“ und „Atem Gottes“ als moderner „Offenbarungs-Gott“ in allen Menschen, in allen Lebewesen, eben im „Makro- wie im Mikro- Kosmos“, - so heißt es vielstimmig - beinhalte als „Kosmische Energie“ die Macht der Verwandlung: so sei sie beides: das Niedere, das Böse, das Dunkle – und sie sei das Hohe, das Wertvolle, ja, das Göttliche selber.
„Kosmische Energie“, „Universalgeist“ heißt es heute, Synonyma in Religionen und Kulturen sind:
das „Chi“ oder „Ki“ der Chinesen, das „Prana“ der Hindus, das „Ba“ der alten Ägypter, die „Odkraft“ der Germanen, die „Heilkraft der Natur“ des Hippokrates, der „Archäus“, das „dynamische Prinzip“, bei Paracelsus, der „animalische Magnetismus“ bei Mesmer, die „geistartigen Kräfte“ bei Hahnemann, die „kosmischen, ätherischen Bildekräfte“ bei Steiner, der „Archetypus des Kollektiven Unbewussten“ bei C.G.Jung…
Die Notwendigkeit eines Paradigmenwechsels wird apostrophiert und suggeriert; denn der tiefgreifende Wandel der Weltanschauungen mache ein „neues Bewusstsein“ notwendig. Jedoch - beide, Weltanschauung und Bewusstsein, bedingen sich letztlich gegenseitig!
Der ganze Mensch soll geheilt werden! Sollte er das nicht schon immer?
So nehmen „Alternative Heilverfahren“ für sich in Anspruch, den Menschen „holistisch“, d.h. in seiner Ganzheit mit Körper, Seele und Geist zu heilen, ihn in seine Selbst-Verwirklichung und letztlich sein Selbst- Göttlich-Sein einzuführen – gemäß des Mainstreams im „neuen Bewusstsein“.
Hierin liegt die Brisanz des Themas der vorliegenden Arbeit.
Es gibt ewige Wahrheit, Heil und Heilung, echte Zeichen und Wunder.
Es gibt klare Definitionen – und deren verschwommene Imitationen. Die Menschheitsgeschichte und darin sich entwickelnd unsere Heilsgeschichte ist spannend und hochaktuell und verheißt das „Leben in Fülle.“
Der Leser möge die Geduld nicht verlieren im Aufspüren von Zusammenhängen zwischen Religion und Medizin, wie sie sich im 21.Jahrhundert darstellen in sog. Alternativen Heilverfahren, mittlerweile als „Therapeutikum“ von fast allen „modernen“ Menschen ausprobiert und evtl. in ihr Arznei-Arsenal mit aufgenommen.
Was verbirgt sich hinter den kleinen Nadeln der Akupunktur und den noch viel kleineren „Globuli“ der Homöopathie, den Bach-Blüten ohne Blüten im Elixier, der Reiki- Geistheilung an Krankenbetten, den neo-schamanischen Schwitzhütten? Was verbirgt sich hinter ruhelosen, unzufriedenen, oftmals frustrierten und in allem doch – zu Recht - so lebenshungrigen Menschen, welchen Mächten öffnen sie sich in Bewusstseins “erweitemden“ Management- und NLP- Seminaren und auf Fantasiereisen im Klassenzimmer - und bei solcherart verheißenen Meditationszielen: „die Leerheit wird zum Symbol der höchsten Wahrheit“?
Relativ viel Literatur gibt es zu Esoterik, New Age, Religions-Heil-Methoden aller Provenienzen – manches stammt aus besorgter Feder:
Hier findet sich auch die Verfasserin der vorliegenden Ausführungen wieder.
Wenigstens informiert sein sollten wir als Heil-Suchende und als „Heilung- und Heil“- Anbietende. Geht es doch um unser ganz persönliches Wohlbefinden für Zeit und Ewigkeit mit Leib, Seele und Geist und um diesbezügliche Verantwortung für die sich uns Anvertrauenden.
Religionen und ihre „Grundideen“ werden dargestellt, jeweils mit Hinweisen auf Heilverfahren, die in ihnen ihre (Haupt-) Wurzel haben – in einem weiteren Teil sind die „Alternativen Heilverfahren“ in ihrem wesentlichen Geist-Gehalt alphabetisch (…Anthroposophie… Aura… NLP… TCM… Yoga) besprochen; die Komplexität der Methoden und Verflechtungen auch untereinander, „interreligiös“, lässt es so – hoffentlich – am Übersichtlichsten erscheinen.
Ein weiterer Teil befasst sich mit wichtigen Begriffen aus Medizin und Religion, wie „Kraft, Macht“, Depression, Angst, „Psycho“ in vielen Schattierungen, Bewusstsein, Tod und Unsterblichkeit, Chaos, Leibvergötzung, „Leib Seiner Herrlichkeit“ etc.
Ganz unbeabsichtigt trat für mich bei der Vertiefung in das vorliegende Thema immer stärker das Nachahmungsmotiv des Feindes Gottes zutage, so dass der „Affe Gottes“ benannt und – soweit notwendig – zur „Geister-Unterscheidung“ in seinem zerstörerischen Wirken an Patienten und gesunden Heil-Suchenden aufgedeckt wird.
Der die Wahrheit selber ist, will und kann uns den Weg weisen, dass „wir wandeln in Seiner Wahrheit“. - „Sein Heil brenne wie eine Fackel!“–
Heil und Heilung im Kontext von Wahrheit und Spiritualität
Der „Affe Gottes“
Der Teufel als „Affe Gottes“ – Vorgeschichte eines Lutherwortes „Alle Affen machen nach“ – Die Affen der Zoologen, „Brehms Tierleben“ – Die Affen im Alten Testament, in Geschichte und Mythologie – Tiersymbolik – Aktivitäten des „Affen Gottes“ – Exkurse: 10 Gebote, Wahrsagen, Geheimnis,
Wandel und Verwandlung, Chaos
Gibt es einen Weg durch den Dschungel?
Mag der Kranke primär nach Heilung verlangen für Körper und Seele, so geht die Frage nach dem Heil als Sinn und Ziel menschlicher Existenz weit darüber hinaus und ist unabhängig von Gesundoder Kranksein.
Die Aspekte der Heilung sind von denen des Heils nicht immer oder aber nicht immer klar voneinander zu trennen.
Heil bedeutet Menschsein in der ursprünglichen Seinsweise als Ebenbild Gottes – Körper, Seele und Geist in ihrer Ganzheit umfassend.
Dass der Mensch eine tiefe Sehnsucht nach „Ganz-er-selbst-Sein“ in sich trägt, ist ein Zeichen seiner Größe und Hoheit, und diese Sehnsucht ist zugleich die Triebfeder durch die Geschichte von Philosophie und Religion hindurch auf der Suche nach der letztgültigen Wahrheit.
„Du schämst dich nicht, dich um möglichst viel Geld, Ruhm und Ehre zu sorgen, aber um Einsicht, Wahrheit und darum, dass die Seele so gut wie möglich werde, sorgst und kümmerst du dich nicht?“, so fragt Sokrates, der griechische Philosoph um 400 vor Christus.
Und 400 Jahre nach Christi Geburt lautet eine nüchterne Feststellung von Augustinus als Philosoph und Theologe: „Der Mensch ist von Grund auf verderbt; er lebt in dieser „Verkehrung“ seiner selbst, zugleich aber sehnt er sich aus diesem Zustand heraus.
Wir sind zu schwach, um mit der bloßen Vernunft die Wahrheit zu finden; deshalb ist uns die Autorität der heiligen Schrift vonnöten.“
Und ganz konträr hierzu heißt es in der im 17.Jahrhundert aufkommenden gesamteuropäischen gesellschaftskritischen Aufklärungs-Bewegung:
Die Vernunft ist die einzige und letzte Instanz, die über Methoden, Wahrheit und Irrtum jeder Erkenntnis entscheidet. Das Denken des Menschen muss aus den Bindungen der tradierten, auf Offenbarungs-Wahrheiten gegründeten christlichen Religion und Theologie und dem durch das Christentum theologisch-metaphysisch begründeten Weltbild mit seiner Staats- und Gesellschaftsordnung gelöst werden; eine „natürliche Religion“ soll die tradierte Offenbarungs-Religion ablösen.
„Natürliche Religion“ ist eine auf Vernunftglauben basierende religiöse Haltung, die alle für die Religion unverzichtbaren und praktischen Annahmen allein durch den „natürlichen“ Vernunftgebrauch gewinnen will. (sie ist nicht zu verwechseln mit „Naturreligion“, S.a.a.O.)
So propagiert der Humanismus neben seinen Idealen einer „klassischen“ Bildung und Erziehung und freien Persönlichkeitsentwicklung eine rein diesseitige Lebensgestaltung mit geistiger Aufklärung und Toleranz anderen Auffassungen gegenüber. Der Religionsphilosoph Mircea Eliade spricht davon, dass die „Apotheose („Vergöttlichung“) des Menschen für den Humanismus charakteristisch war.“
Diese Entwicklung, die leider nicht der Vergangenheit angehört, ist für das Verständnis der heutigen synkretistischen New Age-Religions-Heilsangebote sehr aufschlussreich.
Immanuel Kant (1724-1804) hat im kritischen Hinterfragen der Grenzen der menschlichen Vernunft die Aufklärung philosophisch vollendet und zugleich überwunden. Als er in seiner Wahrheitssuche auf die Tiefe und Schwere der Sünde stieß und vom „radikal Bösen“ im Menschen schrieb, erregte er die Empörung der großen deutschen Dichter und Schriftsteller – mit Einschluss von Schiller, der bis dahin Kants Denken weitgehend gefolgt war. Goethe schrieb an Herder, Kant habe „seinen philosophischen Mantel freventlich mit dem Schandfleck des radikal Bösen beschlabbert.“
Der Philosoph Arthur Schopenhauer (1788-1860) meint, die Weltgeschichte habe keinen Sinn, da sie die Objektivation eines blinden Willens sei: „Der Urwille, der sich selber schafft, ist der Welt immanent und daher nicht eines überweltlichen, göttlichen Ursprungs.“
Schopenhauer versteigt sich zum philosophischen Religionsstifter; die wenigen Anhänger, die er findet, werden von ihm zu „Aposteln“ und „Erzevangelisten“ umstilisiert. Das Grundprinzip seiner Ethik lautet: „Das wahre Ziel des Menschen und der Welt ist das Nichts, der Eingang in das Nirwana, das bewusstseinslose Nichts“. Dieser vom Hinduismus/Buddhismus übernommene und auf das Individuum bezogene „Erlösungs“ gedanke der „Seelenwanderung“ ist bei Schopenhauer Ausdruck eines allgemeinen Pessimismus.
„Ich bin vom Übersinnlichen zum Sinnlichen übergegangen, habe aus der Unwahrheit und Wesenlosigkeit des Übersinnlichen die Wahrheit des Sinnlichen abgeleitet.“ sagt der Philosoph Ludwig Feuerbach (1804-1872). Der Verzicht auf alles Übersinnliche macht den Atheismus Feuerbachs aus. Diesen hat er als erster in der Geschichte der Philosophie radikal und mit all seinen Konsequenzen durchdacht…
…Es geht Feuerbach um eine „Vermenschlichung Gottes“, um eine „Reduktion des außermenschlichen, übernatürlichen und widervernünftigen Wesens Gottes auf das natürliche, immanente, eingeborene Wesen des Menschen“:
„Der Mensch soll das Christentum aufgeben, dann erst wird er Mensch.“
„Ich stehe im Geruch, ein grässlicher Freigeist, ein Atheist, ja, noch nicht genug, der leibhaftige Antichrist zu sein.“
„Was der Mensch nicht wirklich ist, aber zu sein wünscht, das macht er zu seinem Gotte oder das ist sein Gott.“ „Ein Gott ist der in der Phantasie befriedigte Glückseligkeitstrieb des Menschen.“
„Der Mensch schuf sich einen Gott nach seinem Bilde.“
Martin Heidegger (1889-1976) spricht von der „Nacht der Gottesferne“, in der die Gegenwart lebt (20.Jh.!), und von der wahren Selbst-Erfahrung des Menschen; und wir sehen die Suche nach Wahrheit bei Hans Georg Gadamer (1900-2004) konkretisiert: „es gibt Möglichkeiten, Wahrheit zu erfahren“. Bei Heidegger dagegen heißt es: „Das zukünftige Denken ist nicht mehr Philosophieren. Es ist auf dem Abstieg in die Armut seines vorläufigen Wesens. Das Denken sammelt die Sprache in das einfache Sagen. Für den Menschen aber kommt es darauf an, dass er in Geduld lerne, im Namenlosen zu existieren.“
Name und Wahrheit sind eine Person, sie sind, sie ist erfahrbar – sie ist erlebbar im lebendigen Gott: Aus dem Nichts ruft Er ins Sein.
So oft Er mit Seinem Wort in unsere Geschichte eingreift, geschieht Heils-Geschichte, in der es um das rettende wahre Heil des Menschen geht; persönlich und ganz konkret wird es für den einzelnen Menschen, wenn Gottes Anruf in sein Herz fällt:
„Ich habe dich bei deinem Namen gerufen, du bist mein…“
Heil und Heilung – bis zur Aufklärung vielerorts miteinander in wirksamen Zusammenhang stehend – hat vorwiegend seit der Mitte des 20.Jhs. ein Wegbrechen, ein Neglegieren der Frage nach dem Heil des Menschen, also seinem Lebenssinn und Lebensziel, der Ewigkeitsperspektive, erfahren.
Umso intensiver waren und sind die Bemühungen auf vorwiegend medizinischem, naturwisenschaftlich-technischem Gebiet um Heilungs- und Krankheitsvermeidungs-Strategien. Erst langsam erfuhr die Psyche in ihrer Wechselwirkung mit dem Körper (Psychosomatik) eine stärkere Beachtung und erlebt bis dato im Rahmen von Psychoanalyse und Psychotherapie überdimensionale um nicht zu sagen teilweise schon wieder „ungesunde“ – Beachtung.
Doch der Mensch blieb auf der Strecke - in seiner Suche nach Heil!
Man hatte die geistliche Perspektive außer Acht gelassen!
Die Psyche – als „Seele“ verstanden mit Wille, Verstand und Emotion – bleibt immanent, ihr fehlt die Transzendenz im Sinne von „Geist“. Diese Lücke wurde sehr wohl empfunden: Nachdem der Schöpfer-Geist „aufgeklärt“ abgesetzt worden war, bot und bietet sich als Ersatzbefriedigung aus der geistlichen Welt (nicht die geistig=verstandesmäßige ist gemeint) etwas Geschöpfliches (Geschaffenes) an, das sich „kosmischer Geist“, „spirituelle, kosmische Energie“, „Universalgeist“ etc. nennt.
Die neu aufgebrochene Sehnsucht nach Spiritualität im Sinn von echtem geistlichem Erleben resultiert aus dem Ur-Empfinden des Menschen, dass zu seiner Ganzheit neben Körper und Seele (Psyche) der Geist gehört; diese echte Sehnsucht kann wunderbare Erfüllung finden durch ein Sich-Öffnen für den Geist des Schöpfers, den Geist Gottes, den Spiritus Dei, um mit Ihm „belebt“ zu werden.
Das Problem besteht nun darin, dass durch Nachahmung (Imitation) des wahren göttlichen Geistes widergöttliche, geschaffene Geister den Menschen in ihren Bann ziehen wollen. Dies geschieht durch eigenwilliges menschliches Eindringen in die Transzendenz in spiritistischen Sitzungen, durch Okkultpraktiken, per Ekstase, Trance, durch verschiedene alternative Heilverfahren etc.
„Spiritualität“ (als Begriff von spiritus=Geist abgeleitet) birgt somit 2 Möglichkeiten, d.h. zwei Wege für den Menschen in sich: den Weg zum Unheil durch Verführung in antigöttliche Transzendenzbereiche und den Weg zum Heil durch Glauben an den wahren Dreieinigen Gott.
Ein 3. Aspekt von „Spiritualität“ könnte gleichbedeutend mit Religiosität als diesseitiges, immanentes, seelisches Empfinden von „frommen“ Gefühlen, Emotionen bei Ausübung von rituellen Praktiken etc. gesehen werden und findet sich u.U. als Vorstufe oder begleitend auf den beiden genannten Wegen des Un-Aber-Glaubens einerseits oder des wahren Glaubens andererseits.
Jedoch erfährt auch der Begriff des Glaubens seit einiger Zeit – wie die Begriffe „Spiritualität“ und „Religiosität“ – zunehmend schwammige Konturen. Nicht wenige Zeitgenossen bezeichnen sich ihrer religiösen Gefühle wegen als „gläubig“ – und sitzen dabei tief in Aber-Glauben und Esoterik…
…Mögen diese Versuche von Begriffserklärungen etwas mühsam klingen, so sind sie gerade damit doch Ausdruck des Schwer-Fassbaren.
Das Heil schenkt Gott jedem, der Ihn darum bittet,
die äußere Heilung gibt Er dagegen während dieser Weltzeit wo und wann es Ihm „gefällt“, d.h. wie es in Seiner Weisheit begründet ist.
Das Heil ist die spirituelle Wirklichkeit, in der ein Mensch nach der Bekehrung zu dem persönlichen Gott unter Annahme der Sündenvergebung durch Jesus Christus lebt und sich durch den Heiligen Geist leiten lässt.
Völlig anders stellt sich die spirituelle Wirklichkeit in unchristlichen oder scheinchristlichen Zusammenhängen dar:
„Nicht mehr der Sünder, der der Vergebung bedarf, sondern der selbstbewusste Adept auf dem Weg der spirituellen Formung war das Leitbild des Aufbruchs - im 20.Jh.- Freilich werden dabei indische oder chinesische Lebensmuster umgedeutet und in den pluralen Kontext moderner Religionskulturen integriert, wobei unbewusst oder bewusst zahlreiche europäisch-christliche Sinnelemente aufgegriffen und in neuen Kontexten integriert werden, während andere Zusammenhänge verblassen.“ Weitere Meinungen des Religionsphilosophen Prof.M.v.Brück sind im Kapitel „Zen-Buddhismus“ aufgeführt.
„Spirituelle“ Religionsvermischung (Synkretismus) lässt nicht nur die Wahrheit des Christentums „verblassen“ und schließt die Kraft des lebendigen Gottes aus, sondern erweist sich letztlich sogar als antichristlich.
Die Verwechslung bzw. Gleichsetzung der Begriffe „Spiritualität“ und „Religiosität“ kann tatsächlich verhängnisvolle, d.h. heil-lose Folgen haben.
70% der Deutschen bezeichnen sich als religiös und sprechen dabei vom „Glauben an höhere Wesen, an irgendeine Macht da oben, an Schicksalsmächtige Sterne und schützende Engelwesenheiten, an aussagekräftiges Pendeln über Medikamenten“ etc. Die Bundesbürger werden immer religiöser und abergläubischer, besagt eine Meinungsumfrage. Es wird im Alltagsleben immer offensichtlicher, worauf der Mensch seine Hoffnung setzt, wohin er sich leichtgläubig verführen lässt.
Verführerische Medienberichte werden auch unter „frommer“ Überschrift präsentiert; z.B. meldet Bibel-TV, das verkopfte Christentum könne von der ganzheitlichen, körperbetonten fernöstlichen Spiritualität lernen und „spirituelle Freude“ durch Yoga empfinden. Dagegen spricht eine Yoga-Insider-Zeitschrift ganz unverblümt von der Schlangenkraft, die im Kundalini-Yoga geweckt wird, und eine spirituelle Energie mit eigener Intelligenz(!) darstellt.…(s.Yoga).
Das Ziel im heutigen New Age des 21.Jhs. „zum Erreichen einer neuen Evolutionsstufe(!)“ werde durch „Transformation des Bewusstseins in eine neue Spiritualität“ angestrebt. Dazu gehöre – zwecks „Harmonisierung“ – auch die Übernahme einiger Yin- Anschauungen der östlichen Mystik zur westlichen Yang-Seite des Bewusstseins (s.Taoismus, TCM Traditionelle Chinesische Medizin).
Die WHO (Weltgesundheits-Organisation) spricht in ihrer Stellungnahme zu „Traditioneller Medizin“ von „spirituellen Praktiken“: die nur auf Erfahrungen und Beobachtungen basieren…Dabei spielt es keine Rolle, ob die Wirksamkeit wissenschaftlich erklärbar ist - es handelt sich z.B. um Kräuterheilkunde…bis hin zu spirituellen Praktiken, bei denen mit der vermeintlichen Unterstützung durch übernatürliche Kräfte geheilt wird.“ (s.Schamanismus)
Auch im Rahmen der Schulmedizin ist von Spiritualität die Rede; so sind „Spiritualität und psychosoziale Begleitung in der Palliativmedizin wichtige Lehrinhalte“, die nunmehr im Medizinstudium vermittelt werden sollen.
Im Mai 2008 fand eine „European Conference on Religion, Spirituality and Health“ in der Schweiz und in Hannover der „1. Internationale Kongress über ekstatische Zustände“ statt.
Unter dem ebenfalls neuen Begriff „spirituell orientierte Psychotherapie“ fasst man sowohl esoterische (okkulte) Methoden als auch religiöse (z.B. christliche) Methoden, die in psychotherapeutischen Sitzungen angewendet werden, zusammen. (s.Psychotherapie)
Dagegen äußert sich der Theologe und Psychotherapeut M.Utsch, EZW (Evangelische Zentralstelle für Weltanschauungsfragen Berlin) in gleicher Zeitschrift - Psychologie heute, Februar 2008 - über „Spirituelle Psychotherapie“ wie folgt:
„Vor allem darf die Verschiedenartigkeit von wissenschaftlich überprüfbarer Heilbehandlung und weltanschaulich geprägter Heilserfahrung nicht aus dem Blick geraten. Die psychotherapeutische und die spirituelle Grundhaltung stehen nämlich in einem deutlichen Widerspruch zueinander…Existenzielle Lebensfragen sind nicht fachlich, sondern nur gläubig zu beantworten…“ Ein klares Wort einerseits im bisherigen Dschungel von Psychomanipulationen – insbesondere im Blick auf die bisherigen Anstrengungen vieler Therapeuten, den persönlichen Glauben des Patienten „wegzutherapieren“!…
… Andererseits ist der Nützlichkeitsstandpunkt kritisch zu hinterfragen, wenn es im selben Artikel heißt: „Glaubensüberzeugungen besitzen…ein Heilungspotenzial, das nicht zu nutzen unprofessionell wäre“: nicht Mittel zum Zweck kann Glaube in seiner echten Vertrauens- und Liebesdimension sein – jedoch kann aus gelebtem Glauben als Folgewirkung zuweilen Heilung auf körperlichem und/oder seelischem Gebiet verzeichnet werden.
„Säkulare Spiritualität“
will Aufklärung und Vernunft ins „rationale“ Bewusstsein der Menschen im 21.Jahrhundert rücken unter dem modernen – oder Mode-? – Wort „Spiritualität“.
In einem Grundsatzreferat mit dem Titel „…doch nur der Atheist ist ein autonomer Mensch“, im Rahmen einer Veranstaltung der „Linken“ (Partei) im Augustinerkloster Erfurt am 8.2.2008 gehalten, erläuterte D.theol. Paul Schulz seine Gedanken u.a. wie folgt: „In ihrer geistesgeschichtlichen Einzigartigkeit ist die säkulare Rationalität das Fundament der europäischen Kultur…Die Rationalität ist das ureigenste Wesen des Abendlandes, sie ist auch die Grundlage säkularer Spiritualität und der Kunst, des Kunstverständnisses und der Kunstinterpretationen des aufgeklärten Europa.
Über 30% der in Deutschland lebenden Staatsbürger sind konfessionsfrei. Keineswegs alle sind Atheisten. Bei weitem nicht! Es sind Agnostiker, Freidenker, Humanisten, Pantheïsten und immer wieder ganz einfach Indifferente. Der Atheismus ist eine fantastische Leistung des denkenden Menschen. Die „rationale Geburt“ führt zum autonomen Ich…Der Tod ist für den atheistischen Menschen etwas ganz Natürliches; er ist ihm das ewige Nichts.“
Und was „machen“ wir nun mit Augustinus? Hat er doch (s.o.) festgestellt:
„Wir sind zu schwach, um mit der bloßen Vernunft die Wahrheit zu finden…
Gilt seine Erkenntnis für uns moderne Menschen nicht mehr?
Oder erst recht? Sein Zitat hat die nüchtern-rationale Fortsetzung: …deshalb ist uns die Autorität der Heiligen Schrift vonnöten“.
Grundzüge evangelischer Spiritualität
„Wir sehnen uns nach einer neuen Spiritualität, die unser Denken, Planen und Handeln durchdringt“, hieß es im Schlusscommuniqué der Vollversammlung des Ökumenischen Rates 1975 in Nairobi. „Seitdem“, sagt Prof.P.Zimmerling, Theologische Fakultät der Universität Leipzig, „begann der Siegeszug des Begriffes „Spiritualität“ im Raum der evangelischen Kirchen“.
Und er fährt fort: „Der Begriff verweist auf eine Vielzahl und Vielfalt von Spiritualitäten. Ich fasse im Folgenden unter Spiritualität drei Aspekte zusammen:
den rechtfertigende Glauben – solus Christus, sola scriptura, sola gratia, sola fide, d.h. allein Christus, allein die Schrift, allein die Gnade, allein der Glaube;
die Frömmigkeitsübung und
die Lebensgestaltung.
Es gilt, Erkenntnisse und Formen für die evangelische Spiritualität wieder zu gewinnen, die verloren gegangen sind: Ich denke hier an Beten, Bibellesen, Beichten und die regelmäßige Teilnahme am Gottesdienst mit dem Empfang des Abendmahls.“
Der Geist des Christentums ist der Geist Gottes, der Spiritus (Geist) Dei (Gottes).
Ganz klar und unmissverständlich hebt er sich von allen anderen Ideen, Angeboten und Wegen zu einer, wie auch immer gearteten Spiritualität ab.
Ganz klar stehen wir als Menschen des 21. Jahrhunderts – wie die Menschheit seit 2000 Jahren – am Scheideweg:
Derselbe, der von sich sagt: „Ich bin der Weg, die Wahrheit und das Leben; niemand kommt zum Vater denn durch mich“ – dieser Eine, Jesus Christus, der derselbe ist gestern, heute und in Ewigkeit - spricht ebenso klar und unmissverständlich zu uns von den beiden konträren Weg- Möglichkeiten:
„Geht hinein durch die enge Pforte. Denn die Pforte ist weit, und der Weg ist breit, der zur Verdammnis führt, und viele sind’s, die auf ihm hineingehen.
Wie eng ist die Pforte und wie schmal ist der Weg, der zum Leben führt, und wenige sind’s, die ihn finden!“ Matth. 7,13.14
Über beiden Wegen leuchtet das Wort „Spiritualität“ auf und ist von „Geist“ – „Spiritus“ – die Rede. Und doch ist nur der eine Weg der Heil-Bringende. Der „Affe Gottes“ imitiert, „macht nach“; bei vielen im Folgenden dargestellten Heil-Verfahren wird dieses Phänomen aufgedeckt werden dank der Unterscheidungshilfe des wahren Geistes Gottes.
Zur Einführung in die Problematik von Verführung, Verblendung und Irreführung durch Nachahmung erscheint eine Darstellung des „Affen Gottes“ hilfreich. Es ist kein biblischer Begriff, sondern ein von Menschen geprägter, die im Aufspüren widergöttlicher Praktiken besonders häufig auf das Nachahmungsmotiv Satans gestoßen sind. Keinesfalls soll dem Feind Gottes, der nur ein Geschöpf Gottes ist, „Ehre“ gegeben werden durch zuviel Beachtung - Verachtung ist ihm am meisten zuwider. Wer um die Angriffe aus dem Finsternisreich aus eigener Erfahrung weiß, geht den not-wendigen Weg des „Aufdeckens der Werke der Finsternis“ trotz allem dankbar und frohgemut, weiß er sich doch geborgen im betenden Zwiegespräch mit dem Satansbezwinger Jesus Christus.
Der Teufel als „Affe Gottes“ – Vorgeschichte eines Luther-Wortes
Zitat aus Luthers Tischreden
Das Spiel aus Kindheitstagen „Alle Affen machen nach…“
Die Affen der Zoologen – Brehms Tierleben
Die Affen im Alten Testament, in Geschichte und Mythologie - Tiersymbolik
„Simia Dei“ nach Luther bis heute
Aktivitäten des „Affen Gottes“
„Der Teufel als Affe Gottes - Zur Vorgeschichte eines Lutherwortes“
(von Prof. D. Alfred Adam, Bethel bei Bielefeld, Luther-Jahrbuch 1961).
„Luther hat in seinen Predigten und Schriften des Öfteren die Redewendung vom Teufel als dem Affen Gottes gebraucht. In den Predigten über das erste Buch Mose, die 1523/24 gehalten worden sind, erscheint das Wort wohl zum ersten Mal; in der Nachschrift findet sich der Satz:
„semper simea vult esse dei diabolus.“ - „immer wollte der Teufel der Affe Gottes sein“.
In der Schrift „Von den Konziliis und Kirchen“ (1539) hat Luther in längeren Ausführungen die verschiedenen Möglichkeiten des Wortes ausgebaut. Nach der Darlegung der sieben Hauptstücke, woran das heilige, christliche Volk äußerlich erkannt werden könne, hat er auf das Gegenteil der Kirche hingewiesen: des Teufels Kapelle, die dieser stets neben die heilige Kirche baue, „wie er denn allezeit Gottes Affe ist und will alle Dinge Gott nachtun und ein Besseres machen.“
Die Weihungen und Segnungen aller Art, die über die Kräfte der Natur hinaus Wunder wirken und Schutz gewähren sollen, rechnet Luther zu dem „Affenspiel“ des Teufels, es gehört dazu überhaupt alles, was über die Vergebung der Sünde, das Auslegen der Sünde, das Schenken von Gnade und ewigem Leben hinausgehe. Alles das habe der „Gottesaffe Satan“ erdichtet und die Leute damit verführt.
In den Vorlesungen über 1.Mose 37,9 findet sich die zugespitzte Formel: „a Diabolo, qui est Simia Dei“ [lat. „über den Teufel, der der Affe Gottes ist“].
Die Quelle, aus der Luther den Ausdruck geschöpft hat, ist nicht Agricolas Sprichwortsammlung (1528), auch nicht „jenes Wort Augustins, nach dem der Höchste seinen Affen im Satan hat“ - ebenso kommt bei keinem der alten Kirchenväter der Ausdruck „simia Dei“ vor.
Die sprichwörtliche Wendung ist vielmehr im deutschen Mittelalter geprägt worden. Um 1240 wird bei der Beschreibung des Teufels sein Antlitz als „Affengesicht“ bezeichnet und in gleicher Weise von den bösen Geistern als „daemones in formis simiarum“ (Dämonen in Affengestalt) gesprochen.
Dagegen ist in der frühkirchlichen Zeit der Gedanke zu finden, dass die Dämonen die christlichen Sakramente nachgeäfft haben; insbesondere vom Mithrakult wurde das gesagt.
Justin (+ um 165) hat den Vorwurf gegen die griechischen Mysterien erhoben und die Nachahmung der christlichen Wahrheiten als eigentliches Werk der „trügerischen Schlange“ gekennzeichnet.
Tertullian (160-220) hat den Vorwurf verallgemeinert und gegen alle Häretiker gerichtet:
Aber die Frage muss gestellt werden, von wem ein solches Verständnis jener Dinge (sc. [sicut=so wie] der Aussagen der Heiligen Schrift) vermittelt wird, dass sie zum Aufkommen von Häresien führen. Ich sage: vom Teufel,- dessen Rolle ja darin besteht, die Wahrheit zu verdrehen, und der ja sogar die Handlungen der göttlichen Sakramente mit seinen Götzenmysterien nachäfft (aemulari [lat]: nachwetteifern, neidisch sein). Er benetzt selbst auch Menschen, nämlich seine Gläubigen und Getreuen; er verspricht Austilgung der Vergehungen auf Grund eines Taufbades, und so vollzieht ja noch bis heute Mithras die Einweihungen. In ihnen versieht er seine Krieger mit einem Zeichen auf der Stirn, feiert auch eine Darbringung (oblationem) von Brot, führt eine bildliche Darstellung (imaginem) der Auferstehung vor und unter dem Schwerte nimmt er den Kranz hinweg…
… Wer also sogar die Handlungen, auf Grund deren die Sakramente Christi vollzogen werden, derart nachäffend (aemulanter) in den Verrichtungen des Götzendienstes auszudrücken suchte, eben der hat auch sicherlich mit der gleichen Absicht danach gestrebt und es erreicht, auch die Urkunden der gottgewirkten Ereignisse und der heiligen Männer der Christen sinnentsprechend und wortgemäß dem verweltlichten und nachäffenden Glauben (profanae et aemulae fidei) anzupassen (De praescr. haer.40).- Hier ist also die Vorstellung von einer nachahmenden Verzerrung der Heilsmaßnahmen vorhanden; aber es geht um einen betrügerischen Ersatz der Taten Christi, d.h. um die Entfaltung des Antichrist-Begriffes, nicht um eine unmittelbare Nachäffung Gottes. ‚Antichristos’ bedeutet ja nicht etwa ‚Widerchrist’ (so Luther), sondern ist eine Gestalt, die sich an die Stelle Christi setzt und sich für Christus ausgibt, und daher die Einsetzungen Christi nachäffen muss. Eine Tradition aber, die von einer simia Dei redete, kann aus den Anschauungen Tertullians und Justins nicht abgeleitet werden…
Es gibt nur in der gnostischen Tradition eine sinnverwandte Vorstellung, und das ist „der genau nachahmende Geist“. Der Begriff begegnet mehrfach im Apokryphon Johannis und bezeichnet das dunkle Gegenbild zum Heiligen Geiste, nämlich den auf das Stoffliche gerichteten, materiellen Geist, der den Menschen „von allen göttlichen Gedanken abzieht und an der irdischen Welt Gefallen finden lässt“. Dieser „nachäffende Geist“ wird als Geist des Finsternisfürsten verstanden und daher als Quell alles Bösen in der Menschenwelt dargestellt…
Das Apokryphon Johannis scheint der Valentinianischen Gnosis zuzugehören, in einigen Vorstellungen aber von der iranischen Mythologie abhängig zu sein. Und gerade der uns beschäftigende Terminus ist in einem literarischen Erzeugnis, das vielleicht mit der medisch-parthischen Religionswelt verknüpft werden darf, nachzuweisen: in dem ersten Thomaspsalm. Hier heißt es von dem „Sohn des Bösen“, er habe die Emanationen der Lichterwelt erblickt, sich erhoben und gesagt: „Einer wie Sie will ich werden!“ (Adam A. Die Psalmen des Thomas und das Perlenlied als Zeugnisse vorchristlicher Gnosis, Beitrag ZNW 24, 1959)
„In dieser Vorstellung liegt der Gedanke einer „genauen Nachahmung“ der göttlichen Welt durch den Gegengott zugrunde; sie hat dualistisches Gepräge und ist von großer Eindruckskraft. Diese vorgnostische Vorstellung ist mit den Thomaspsalmen in eine frühgnostische Vorstellungswelt aufgenommen worden und dann sowohl im Mandäismus als auch im Manichäismus bekannt gewesen. Wieweit sie als Vorstufe für 2.Kor.11,14 („der Satan verstellt sich zum Engel des Lichts“) vorauszusetzen ist, bleibe dahingestellt; eine inhaltliche Ähnlichkeit ist vorhanden.
Soviel ist feststellbar. Dagegen können über den Weg, auf dem diese Vorstellungen in die zisterziensische Predigt des deutschen Mittelalters eingedrungen sind, nur Vermutungen geäußert werden. Es ist denkbar, dass die islamische Mystik, die im 12. Jahrhundert ihren Höhepunkt erreicht hatte, auch diese Tradition gnostischer Herkunft bewahrt hat, so dass die Kreuzfahrer sie in den Städten am Orontes, in Damaskus oder in Edessa kennenlernen konnten. In der mönchischen Welt, wo die Nachrichten des Ostens lebhaft besprochen wurden, könnte dann die Vorstellung vom Teufel als simia Dei entwickelt worden sein. Eine zweite Möglichkeit wäre die Annahme, dass in der zisterziensischen Predigt unabhängig von der gnostischen Vorstellung die Bibelstelle 2.Kor. 11,14 nachdenkend entfaltet worden ist, so dass als der letzte Grund der Verwandlungskunst des Teufels sein nachäffendes Wesen bezeichnet werden konnte. Wie sich die Entwicklung wirklich vollzogen hat, können wir freilich bei dem jetzigen Stand unserer Quellenkenntnis nicht wissen. Sollen wir uns für die wahrscheinlichere Annahme entscheiden, so wird der einfachere Gedankengang, wonach 2.Kor.11,14 entscheidende Bedeutung zuzumessen ist, bevorzugt werden dürfen.“ (Prof.Adam, S.o.)
Zitat aus Luthers Tischreden
„Und ist eine große Gnade gewesen im alten Testament, da sich Gott an einen gewissen Ort gebunden hat, da er sich hat lassen finden, nehmlich an dem Ort, da der Gnaden stuel war, gegen welchen sie beteten, als erstlich zu Silo und Sichern, darnach zu Gibeon und zuletzt zu Jerusalem im Tempel.
Solchen haben die Griechen und andere Heiden mit der Zeit nachgeahmt, ihren Götzen auch an gewissen Orten Tempel gebaut, als zu Epheso der Diana, zu Delphis dem Apollo ec. Denn wo unser Herr Gott ein Kirche bauet, da bauet der Teufel eine Kapell’n hinnach. Auch haben sie das von den Jüden gnommen, dass wie das Allerheiligste finster war und kein Licht hatte, also haben sie demselben nach die Oerter, da der Teufel Antwort gab, als zu Delphis und anderswo, auch dunkel und finster gemacht. Also ist der Teufel allzeit unsers Herrn Gottes Affe.
Dass aber das Allerheiligste musste finster sein, hat bedeut, dass Christi Reich allein durchs Wort und Glauben, sonst durch kein ander Weise zu finden und zu begreifen ist.“
Das Spiel aus Kindheitstagen: „Alle Affen machen nach!“
Aus eigenen Kindheitstagen – oder später im spielenden Miteinander mit Kindern und Enkeln - mag uns das Spiel noch erinnerlich sein, das ganz einfach heißt: „Alle Affen machen nach…“
Gewinner war und ist, wer nicht bei jeder Aktion „nachmacht“ – z.B. die Arme hoch in die Lüfte erhebt, wenn es heißt: „alle Bären fliegen hoch…“; dies darf nur bei wirklich fliegenden Tieren – wie Adler, Taube etc. – getan werden. Der Spielführer dagegen reißt seine Arme bei jedem Tier, das er nennt, in die Höhe, und nur der Unkritische macht es ihm jedes Mal nach - und wird zum Verlierer.
Die Täuschungsmanöver des Widersachers Gottes sind – besonders in puncto Nachahmung – so erstaunlich, dass seit frühen Tagen Satan als „Affe Gottes“ entlarvt und bezeichnet wird.
Gewinner des Lebens-„Spiels“ wird der Diakritische, der „Dazwischenurteilende“ sein; Gott selber schenkt die dazu notwendige Gabe der Geisterunterscheidung in Seinem Heiligen Geist und hilft jedem ernsthaft um Erkenntnis Ringenden, denn
„Gott will, dass allen Menschen geholfen werde, und sie zur Erkenntnis der Wahrheit kommen.“ (1.Tim.2,4)
Die Affen der Zoologen - „Brehms Tierleben“
„Von den alten Völkern scheinen nur die Egypter und Inder eine gewisse Zuneigung für die Affen gezeigt zu haben.
Die alten Egypter gruben ihre – der Affen – Bildnisse in den unvergänglichen Porphyr (purpurfarbene vulkanische Gesteine) ein und schufen nach ihnen die Abbilder ihrer Götter; die alten Inder erbauten ihnen, wie ihre Nachkommen es heute noch thun, Häuser und Tempel. Salomo ließ sich zwar ebenfalls Affen aus Ophir kommen, und die Römer hielten solche zu ihrem Vergnügen, studierten, ihren Leib vergleichend, an ihnen den inneren Bau des Menschen, freuten sich der drolligen Nachahmungssucht der Thiere, ließen sie wohl auch mit Raubthieren kämpfen, befreundeten sich aber nie recht mit ihnen und verkannten, ebenso wenig wie Salomo, das „Thier“ in ihnen.
Die Araber gehen noch weiter; denn sie sehen in ihnen Söhne, Enkel, Urenkel und Nachkommen des Ungerechten, denen nichts heilig, nichts achtbar, nichts zu gut und nichts zu schlecht ist, welche keine Freundschaft halten mit anderen Geschöpfen des Herrn und verflucht sind seit dem Tage, an welchem sie durch das Strafgericht des Gerechten aus Menschen zu Affen verwandelt wurden, von Allah Verdammte, welche jetzt das Bild des Teufels und des Adamssohnes in wunderlicher Vereinigung zur Schau tragen…
… Sie besitzen ein vortreffliches Gedächtnis und wissen ihre Erfahrungen verständig zu benutzen, mit wirklicher Schlauheit und List ihre Vortheile immer wahrzunehmen, bekunden überraschendes Geschick in der Verstellung und lassen es sich oft nicht merken, welche heillose Absicht sie in ihrem Gehirne ausbrüten…
Die Beweglichkeit des Affengesichtes ist unglaublich groß. In ebenso rascher wie unregelmäßiger Folge durchlaufen es alle nur denkbaren Ausdrücke: Freundlichkeit und Wuth, Ehrlichkeit und Tücke, Lüsternheit, Genusssucht und andere Eigenschaften und Leidenschaften mehr…“
Die Affen der modernen Primatenforscher, wie z.B. Frans de Waal, Jane Goodall u.a., interessieren an dieser Stelle im Blick auf ihr Verhalten und weniger hinsichtlich Darwinscher Abstammungstheorien.
„Ein Schimpanse ist nicht loyal. Er wird sich gegen den Menschen wenden, sobald er eine Schwäche spürt“.
Im Buch „Affen“ (mit großartigen Fotografien) lesen wir von der Fähigkeit der Menschenaffen zur Selbstwahrnehmung, zu Mitgefühl, zu Täuschung und dass die Schimpansen die einzigen Primaten sind, die überlegten Mord an Artgenossen begehen. Unter der Überschrift „Ein Leben voller Listen“ ist vermerkt: „Schimpansen sind äußerst verschlagen… Verstellungen sind an der Tagesordnung… Ist es Täuschung?…
In Asien verbieten die drei der größten Religionen (Islam, Hinduismus und Buddhismus) den Verzehr von Affenfleisch. Dennoch werden auch asiatische Primaten gejagt, denn sie sind teure Zutaten in vielen traditionellen Arzneien…“
Die Affen im Alten Testament, in Geschichte, Mythologie und Symbolik
„Affe“: (hebr. khop; lat. Simia) – In Palästina ist kein Affe heimisch. In der Bibel werden nur an zwei Stellen, nämlich 1.Könige 10,22 und 2. Chronik 9,21 Affen erwähnt: „Denn der König hatte Tarsisschiffe, die auf dem Meer zusammen mit den Schiffen Hirams fuhren. Diese kamen in 3 Jahren einmal und brachten Gold, Silber, Elfenbein, Affen und Pfauen.“
Diese Affen, die die Handelsflotte Salomos ‚aus Ophir’ mitbrachte, hatten als fremdländische Tiere einen gewissen Wert im Handel. (Lexikon zur Bibel)
„Im alten Ägypten wurde der Pavian mit dem Mondgott Thot identifiziert. Thot, Stellvertreter des ägyptischen Sonnengottes Re und zu Beginn der Schöpfung durch die Macht des „Wortes“ erzeugt, hatte sich nach anderen Vorstellungen selbst geschaffen. Als Pavian notierte Thot die Urteile des Totengerichts über die individuelle Seele und sorgte dafür, dass jedes Herz alle Möglichkeiten erhielt, sich zu rechtfertigen. Als Weisheit des Mondes zeichnete der „göttliche Schreiber“ sämtliche Ereignisse der Entwicklung auf und archivierte sie (kollektives Gedächtnis). Später setzte man ihn mit Hermes und Merkur gleich, den Seelengeleitern und Götterboten. Thot in Gestalt des Pavian oder Kynokephalos (Hunds-Affe) kann auch Hermes Tetra- oder Trimegistos vertreten, eine der höchsten geistigen Intelligenzen abendländischer Mysterienschulen…
In Indien wird noch heute der Hanuman (als Altweltaffe zu den Schlank- und Stummelaffen gehörend) als Hulman