Frank Rutert
Die vier Elemente als Basis einer Beziehung.
Führen Paarprobleme in einen Burnout?
Sie finden in diesem Buch Dinge, über die man nicht spricht.
Vorwort
Vier Elemente
Die Liebe
Die Freundschaft
Die Erotik
Die Sexualität
Die Basis Mentalität
Eysencks System
Das Selbstbild
Der Standort
Loslassen
Sich selbst entdecken (DiGS)
Sexualität als Konflikt
Wann spricht man von Asexualität
Negativgedanken führen zum Lustkiller
Sexuelle Störungen
Die Wiederbelebung
Die Experimente
Die offene Beziehung
Die Trennung
Die Paartherapie
Maßnahmen gegen einen Burnout
Therapie des Burnout-Syndroms
Prodromalphase
Burnoutstatistik
Cogito-Modell
Helden des Körpers
Literaturverzeichnis
Mit diesem Buch möchte ich die Basis einer Beziehung und deren evtl. Probleme näher bringen. Ob eine Paartherapie erfolgen sollte oder notwendig ist obliegt den Paaren allein.
Es ist nicht immer einfach, eine Beziehung so zu führen, dass sie ein Leben lang hält. Um sich zu einer Beziehung zu bekennen, muss man auch mutig sein. Eine Verantwortung wird gleichermaßen für den Partner in einer Beziehung mitgetragen.
Der Alltagsstress, sowie unterschiedliche Wahrnehmungen führen zu unterschiedlichen Meinungen und Auffassungen. Entscheidend bei diesem Buch ist, dass der Leser auch die Seite des Partners erkennt.
Weiß ein Mann, wie eine Frau sich in gewissen Situationen fühlt? Oder aber weiß die Frau denn, wie ein Mann sich fühlt bzw. empfindet in ganz bestimmten Situationen?
An dieser Stelle kann man davon ausgehen, dass weder der eine noch der andere es weiß.
Wie verändert sich im Laufe der Beziehung das Zusammenleben? Es ist tatsächlich zu deuten, ob es um Sex, Liebe, Erotik und Freundschaft geht. Doch was versteht der Einzelne oder wie erlebt und lebt Er oder Sie es.
Auch muss man sich die Frage stellen, was man von einer Beziehung erwartet bzw. erwarten kann.
Also, was erwarten Sie von einer Beziehung? Aufrichtigkeit, Aufmerksamkeit, oder was macht eine Beziehung für Sie eigentlich aus.
Brauchen wir Konflikte in einer Beziehung?
Wenn es mal kriselt, muss ich dann sofort zu einem Ehe- oder Paarberater bzw. Therapeuten?
Ist es gut, mit seinem Partner gemeinsam einen Eheoder Paarberater bzw. Coach aufzusuchen? Ja ist es!
Wenn Ihr Weg allein ausweglos erscheint, dann sollten Sie sich Hilfe holen.
Gibt es die Ehe heute noch, so wie sie seit jeher gelebt und gesprochen wird. Das Trauversprechen, das man sich in einer Eheschließung gibt? Wir werden den Weg gemeinsam gehen, bis dass der Tod uns scheidet.
Es wird die Treue geschworen. Das Gelöbnis vor Zeugen ist genau genommen eine romantische Liebeserklärung an den Partner und drückt die tief empfundenen Gefühle des Paares zueinander aus. An die Worte des Liebsten werden Sie sich ein Leben lang erinnern – nicht umsonst besiegelt das Ehegelübde die Ehe.
Wir leben jedoch schon lange in einer veränderten Welt. Man spricht über die Beziehungen und sieht die Ehe mit ganz anderen Augen. Doch über Bedürfnisse und Gefühle wird nach wie vor geschwiegen.
Anzunehmen ist, dass eine Ehe sehr wohl ernst genommen wird, jedoch lässt sich erkennen, dass bereits frühzeitig zur Befriedigung der sexuellen Bedürfnisse häufig ein weiterer Partner einbezogen wird.
(Es ist hier nicht zu verwechseln mit der Bigamie oder Polygamie)
Darum sollten sich beide Partner einig sein: Liebe hat nichts damit zu tun, dass der Partner die Erwartungen immer und überall erfüllt.
Vorwürfe, Beschimpfungen, Trotz, Rückzug und Unachtsamkeit sind langfristig keine geeigneten Strategien für eine erfolgreiche Beziehung. Wenn man sich dauernd über den Partner ärgert, stirbt die Liebe, und die Beziehung ist am Ende.
Das Equilibrium findet nahezu mehr und mehr Einzug in unsere Gesellschaft: irrationales und nicht erklärbares Phänomen als Voraussetzung von Nähe und Distanz. Sowohl seelisch als auch körperlich. Hat sich das Equilibrium negativ verändert, kommt es z.B. zur Enterotisierung.
Equilibrium hat nichts mit Sympathie, Anerkennung, objektiven Begründungen zu tun. Das Equilibrium kann sich stets verändern. Das heißt: das Gleichgewicht zwischen den einzelnen zuvor beschriebenen Elementen ist gestört.
Es entstehen eine Menge Fragen, selbstverständlich erfolgen auch Antworten.
Hinweis
Sollten Sie nicht in der Lage sein, allein mit Ihren Problemen fertig zu werden, dann suchen Sie sich einen Coach, der Ihnen durch seine interdisziplinäre Arbeitsweise vieles verdeutlichen kann.
Eine interdisziplinäre oder fächerübergreifende Arbeitsweise umfasst mehrere voneinander unabhängige Einzelwissenschaften, die einer meist wissenschaftlichen Fragestellung mit ihren jeweiligen Methoden nachgehen. Hierbei spielt eine untergeordnete Rolle, ob diese Fachgebiete selbst interdisziplinäre Ansätze verfolgen, oder ob sich diese Ansätze erst durch eine Kombination der Fachgebiete ergeben.
Das bedeutet, dass Nutzung von Ansätzen, Denkweisen oder zumindest Methoden verschiedener Fachrichtungen für ein zufriedenstellendes Ergebnis, wie es auch immer aussehen mag, erforderlich sein kann.
Das Buch basiert in machen Teilbereichen im Hinblick auf die diversen Aspekte und die spezifische Terminologie auf dem COGITO-Modell (*1), entwickelt im mquadrat-Institut von Gerd Moldenhauer als Grundlage für diverse Fachinstitute im Hinblick auf Seminare und Workshops, wurde von mir interpretiert und in meine Arbeit integriert und in den thematischen Kontext gesetzt.
Ebenso ist die Ausbildung, die ich als Heilpraktiker, Psychotherapie machen durfte, eine große Bereicherung. Inhalte aus div. Fachbereichen dienen ebenfalls als Quelle. Selbstverständlich spielen hier auch die eigenen Lebenserfahrungen eine große Rolle. Jedoch vergesse ich nicht, dass an diesem Projekt eine Menge Mitmenschen beteiligt sind, davon viele, denen es wahrscheinlich überhaupt nicht bewusst ist. An dieser Stelle möchte ich allen Menschen für die zahlreichen Gespräche, Informationen und Ideen danken, die durch Ihre Fragen und Anregungen zur Entstehung dieses Buches beigetragen haben.
Ich wünsche Ihnen beim Lesen dieses Buches viel Erfolg für Ihre Entwicklung zu einem stressfreieren Leben!
Sollte es in der Beziehung nicht mehr funktionieren, dann kann häufig, sofern beide noch einen Sinn in dieser Beziehung sehen, eine Paartherapie oder ein Coaching hilfreich sein.
Zuvor ist bei einer Paartherapie einem Coaching immer primär die Klärung der formalen Dinge im Vordergrund.
Beim Erstgespräch, also zum ersten Termin, kommen zunächst dann immer beide gemeinsam.
Hier spielt es keine Rolle, welche Paarkonstellation es gibt. Es erschließt sich in diesem Erstgespräch, ob der Berater/Coach mit beiden oder getrennt mit jedem Klienten einzeln arbeitet.
In diesem Gespräch verwende ich gerne anschauliche Bilder. Bilder, die den Klienten eine mögliche Gesprächsoffenheit bietet. Ziel dieser Gespräche ist es, nicht nur die Basis der möglichen Wiederherstellung der Harmonie in der Partnerschaft, wiederherzustellen, sondern auch die Erkenntnis der möglichen Trennung herauszuarbeiten.
Bei den Gesprächsterminen und auch danach kann es zu einer Reaktionsbildung kommen.
Die Paargespräche werden in verschieden Settings durchgeführt. Meist wird ein Paar von einem Paarberater oder Therapeuten gecoacht. Die ideale Kombination von einem männlichen und einem weiblichen Berater/Coach lässt sich für gewöhnlich nur in Institutionen realisieren. Die Paargespräche (ich nenne es hier die Paartherapie) werden entsprechend der Indikation – meistens in Form einer Kurzzeittherapie oder auch einer Kurzzeitberatung mit nicht mehr als 10 bis 20 Sitzungen durchgeführt.
Können diese Gespräche zu einer Trennung führen?
Ja, das kann passieren, muss es aber nicht. Die Arbeit eines Beraters oder eines Coaches (das nehme ich zumindest für mich in Anspruch) zielt darauf ab, den Klienten auf dem Weg zur Selbsterkenntnis stückweit zu begleiten und ihn in seinem Vorhaben unabhängig von der Trennung zu begleiten und zu unterstützen.
Kurze Vorstellung:
Wann ist es Zeit für eine neue Beziehung?
Ganz entscheidend für den Schritt zu einem neuen
eigenen Lebensabschnitt ist, das Alte loszulassen.
Dazu gehört wie folgt:
- dem Partner nicht hinterher zu telefonieren.
- Ihn nicht hinterher in den Himmel zu heben.
- nicht am Geburtstag oder Feiertagen in Trauer zu verfallen.
- Und auch nicht die einst gemeinsam geliebte Musik aufzulegen.
Wichtig ist es, nach einer Trennung Zeit zu nehmen, sich Zeit für sich allein zu schenken. Eine Trennung muss erst einmal verarbeitet werden, dazu bedarf es einer gehörigen Portion Kraft. Bleiben Gefühle und Emotionen über und diese werden nicht aufgelöst, so führt es dazu, dass diese mit in die nächste Beziehung genommen werden. Wann ist die Zeit für eine neue Beziehung gekommen? „Jeder Mensch hat seine individuelle Zeit. Eine guter Neustart ist sicher, wenn man nur noch gelegentlich an den alten Partner denkt.” (Weiteres unter Punkt 5)
Wenn es einmal zu einem Konflikt gekommen ist, dann steht die Beziehung in einer Schieflage. Eine Beziehung, ist wie ein gemeinsam errichtetes Haus. Das sogenannte Beziehungsgebäude benötigt wie ein Haus ein stabiles und solides Fundament. Die Kunst einer guten Beziehung ist die Fähigkeit, ihr die richtige Stabilität zu geben.
Ein kurzer Hinweis
Beziehungsprobleme verursachen Stress. Das kann soweit führen, dass sich eine Überbelastung im Alltag und im Job ergibt. Beugen Sie deshalb vor und lassen Sie es erst gar nicht so weit kommen. Lassen Sie nicht zu, dass Ihre Beziehungsprobleme in einen Burnout führen.
Sollte dieser Konflikt Sie in einen evtl. Burnout bringen, so empfehle ich Ihnen mein Buch, Burnout „Erkenne ich mich noch selbst“?
Wir sprechen von den 4 Elementen als Basis für eine gute Beziehung. Ist eines der Elemente bereits in eine Schieflage geraten, so kann dies die Ursache für einen evtl. Burnout sein.
Wichtig in allen vier Elementen, - und das ist unabdingbar-, ist die Bereitschaft zur Kommunikation miteinander.
Element 1: die Liebe
Element 2: die Freundschaft
Element 3: die Erotik
Element 4: die Sexualität
Element 1: die Liebe
Der Mensch hat in der Regel von der Liebe eine verklärte und romantische Vorstellung. Liebe ist immer irrational, nicht zu analysieren, in Kausalzusammenhänge zu pressen. Darum ist es einfach zu sagen: Man liebt oder man liebt nicht.
In der Liebe oder Nicht-Liebe gibt es keine Checklisten, denn es würde zu falschen Voraussetzungen führen. Mit einer für den Partner erstellten Checkliste würden Beurteilungen stattfinden. Die Prägung einer früheren Beziehung macht es einem unmöglich, sich den alten begangenen Fehler zu entziehen. Das bedeutet, man wird emotional vorsichtig und greift zu einer Checkliste. Man läuft Gefahr, eine Beurteilung vorzunehmen und erst dann die Entscheidung über bzw. zur Liebe zu treffen oder eben nicht.
Lebenserfahrungen beeinflussen automatisch die Emotionalität, sie sind im Remanezbereich abgespeichert und erstellen eine Wirkhypothese. Das Aufrufen einer emotionalen Erinnerung bzw. das genaue Wahrnehmen einer Emotion ist für die Wirksamkeit des Prozesses von ganz entscheidender Bedeutung. Zum einen wird dadurch die Amygdala (*2) aktiviert.
Kaum einer weiß, dass er sie hat. Doch ohne sie wäre unser Leben trist und gefährlich. Die Amygdala ist wie eine gute Freundin/Freund und verdient darum auch mehr Aufmerksamkeit. (Die Amygdala ist wesentlich an der Entstehung von Angst beteiligt und spielt eine wichtige Rolle beim Bewerten und Wiedererkennen von Situationen sowie bei der Wahrnehmung jeglicher Form von Erregung.)
Jedoch wissen wir genau, dass uns eine analytische Voraussetzung für Emotionalität an sich paradox erscheint. So klug es auch klingt „das Paradoxe“. Viele Paare haben sich über diese Ebene gefunden, (der Mensch verhält sich genau entgegen der „Logik“) Ist Liebe nun bedingungslos?
Liebe ist also im Grunde genommen etwas Egoistisches. Wir lieben einen Menschen nicht um seiner selbst willen, sondern immer nur, weil er uns gewisse Bedürfnisse und Wünsche erfüllt. Wenn der Partner unsere Wünsche nicht mehr erfüllt, beispielsweise den Wunsch nach Anerkennung, Sex, Zärtlichkeit, Verständnis, Zuwendung, etc.,
verwandelt sich unsere Liebe in Enttäuschung, Hass, bis hin zur Gleichgültigkeit.
Mit anderen Worten: Fast niemand ist zur bedingungslosen Liebe fähig, mal abgesehen von einigen Mönchen oder Buddhisten. Wir Normalsterblichen erwarten immer etwas, stellen Bedingungen an unsere Zuneigung zum anderen. Werden diese Bedingungen nicht erfüllt, werden die Erwartungen enttäuscht, gibt uns der andere nicht (mehr), was wir uns von ihm erhofft haben, dann erlischt die Liebe und wir denken über eine Trennung nach.
In einer Partnerschaft ist es entscheidend, dass beide sich einig sind in ihren Erwartungen und Vorstellungen. Und natürlich müssen sie bereit sein, die wichtigsten Bedürfnisse des anderen auch zu befriedigen.
Zitat von Deepack Chopra
Liebe ist in erster Linie die Liebe zu sich selbst.
Deepak Chopra (* 22. Oktober 1946 in Neu-Delhi, Indien) ist ein populärer zeitgenössischer Autor von Büchern über Spiritualität, alternative Medizin und Ayurveda. Er stammt aus Indien, lebt aber seit langem in Kalifornien. Eine gut gehende Liebesbeziehung lebt von der Erfüllung der Bedürfnisse des anderen.
Das ist auch gut so, und wenn wir uns dessen bewusst sind, dann kann eine Partnerschaft funktionieren.
Ist Liebe – nur eine Inszenierung unseres Gehirns?
Auf der Jahrestagung des Arbeitskreises „Politische Psychologie“ waren sich die Fachleute einig: Die Liebe ist nicht Schicksal, sie wird „gemacht“. Wie die meisten Gefühle sei sie nicht mehr als das Resultat einer gekonnten Inszenierung. „Liebesgefühle entstehen nicht von sich aus“, sagte der Direktor des Frankfurter Sigmund-Freud-Instituts, Rolf Haubl. Liebe komme nicht einfach über einen. „Liebe, die sich durch Naturgewalt einstellt” sei eine Fantasterei der Romantik. In der Realität reichten meist wenige Symbole aus, um das Gefühl der Liebe zu erzeugen. Ein romantischer Abend mit Candle-Light-Dinner und roten Rosen, passender Musik und Vollmond führe fast immer zum Erfolg.
Tatsache ist, dass in der Biologie der Begriff Liebe gar nicht vorkommt, weil Liebe keine messbare wissenschaftliche Kategorie ist. Sie ist lediglich ein Teil der Biochemie, drei Sekunden dauere es, so der Berner Biologe Claus Wedekind, in denen der Grundstein für Hopp oder Flopp gelegt ist. Kommen in dieser Zeit die richtigen Signale an, beginnt der Tanz der Hormone.
Verliebt sich der Mensch, sorgen die bekannten Botenstofffe wie Dopamin für Euphorie, Adrenalin für Aufregung, Endorphin und Cortisol für Glücksgefühle und tiefes Wohlbefinden. Testosteron verursacht erhöhte sexuelle Lust, bei Männern durch Sinken des Testosteronspiegels, bei Frauen durch dessen Anstieg. Sexualduftstoffe werden vermehrt abgegeben, der Serotoninspiegel hingegen fällt stark ab.
Ist Liebe eine psychische Krankheit?
Andere Wissenschaftler