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ISBN: 978-3-492-98464-5
© 2018 Piper Verlag GmbH, München
Redaktion: Eliane Wurzer, Birgit Förster
Covergestaltung: Favoritbüro, München
Covermotiv: Bilder unter Lizenzierung von Shutterstock.com genutzt
Datenkonvertierung: abavo GmbH, Buchloe
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Heute steht mein Aszendent besonders günstig, nämlich auf Glücksschwein. Schon seit zwei Stunden trage ich dieses Honigkuchenpferdgrinsen durch New York, sodass man fast denken könnte, ich käme vom Facelifting. Der Pförtner zu meinem Apartmentblock öffnet mir die Tür und ist offenkundig überrascht, mich an diesem Augustabend ausnahmsweise vor Mitternacht zu begrüßen.
»Was? So früh, Mr Heitmann? Hat man Sie etwa gefeuert?« Er schleppt seine Pfunde zum Fahrstuhl, um die Anforderung für den 34. Stock zu drücken.
»Nein, Sir«, grinse ich aus hochgetackerten Mundwinkeln. »Ganz im Gegenteil.«
Die Fahrstuhltüren öffnen sich, ich steige ein und schon rauscht die Kabine aufwärts, synchron zu meiner Laune.
Heute lief alles wie am Schnürchen: Den ärgsten Kollegen ausgestochen – Check. Den Milliarden-Deal eingefädelt – Doppelcheck. Die Beförderung klargemacht – Megacheck. So etwas muss gefeiert werden, nur leider ist mein bester Kumpel ausgerechnet diese Woche auf Dienstreise. Und mit den anderen Kollegen anzustoßen kommt nicht infrage, denn keiner der raffgierigen Mischpoke gönnt mir meinen Erfolg. Diese Erfahrung habe ich in den letzten fünf Jahren etliche Male gemacht, seitdem ich für die Firma arbeite. Es ist nämlich piepegal, wie nett du bist oder ob du montags einen Kuchen ins Büro mitbringst, das Einzige, was hier zählt, sind Abschlüsse und dafür musst du mit Stahlkappen an den Ellenbogen durch die Sitzungen pflügen. Fusionen und feindliche Übernahmen, das ist mein Spezialgebiet. Ich kaufe marode Unternehmen auf, baue sie um und werfe das Ganze anschließend den Spekulanten zum Fraß vor. Klingt nicht gerade sympathisch, ich weiß. Selbst Zuhälter oder Leichenbestatter haben einen besseren Ruf als unsere Zunft. Aber es gibt einfach keinen besseren Job, um schnell aufzusteigen und großes Geld zu verdienen. Und genau das will ich, bis in zwei Jahren das 35. Lebensjahr an die Tür klopft. Dann, so habe ich mir vorgenommen, werde ich diesen Mörder-Job kündigen und mich mit Frau und Kindern ins Eigenheim zurückziehen. Alles, was mir zur Erfüllung dieses Traumes noch fehlt, sind Frau, Kind und Eigenheim. Alternativ geht es mit einer handfesten Midlife-Crisis einfach auf eine beliebige Karibik-Insel.
Ich stecke den Schlüssel ins Schloss, öffne die Wohnungstür und rieche sogleich den leicht zitronigen Putzmittel-Geruch, ein untrügliches Zeichen, dass meine Haushälterin heute hier war. Sie kommt jetzt dreimal die Woche, denn für mich gibt es nichts Schöneres, als eine blitzblanke, ach, was sag ich: aseptische Wohnung.
Noch im Hausflur streife ich die handgefertigten Lederschuhe von den Füßen und krame im Flurschrank nach meinen Kermit-der-Frosch-Kuschelpantoffeln, die ich immer vor der Haushälterin verstecke. Es wäre mir zu peinlich, wenn sie diese monströsen Treter sehen würde, mein Standing als mondäner Geschäftsmann wäre sofort dahin. Doch erst wenn meine Füße in den kuscheligen Kermit-Köpfen stecken, fühle ich mich wirklich zu Hause.
Ich kann mich im Übrigen nicht erinnern, wann ich das letzte Mal so entspannt auf meiner Couch saß wie jetzt. Ohne Arbeitsdruck, ohne Terminhetze, einfach nur so. Ich beobachte, wie die feuerrote Abendsonne ihre Strahlen über die Skyline in mein Apartment wirft und die ganze Einrichtung in warmes Licht taucht. Das ändert natürlich nichts daran, dass meine Wohnung immer noch den Charme einer Zahnarztpraxis versprüht, es fehlen nur noch die Wimmelbilder unter der Decke. Aber genau diese Sterilität, diese unaufgeregte Kühle hilft mir, in meinen eigenen vier Wänden vollkommen abzuschalten. Kein Nippes, keine Pflanzen, keine Fotos, keine vollgestopften Bücherwände, sondern nur ein paar gut platzierte Designermöbel, etwas Kunst an den Wänden, das war’s. Dieses Loft ist eben etwas Besonderes, und zumindest heute fühle ich mich auch besonders: Besonders erfolgreich, besonders glücklich – aber auch besonders Single. Meine letzte Beziehung, die diesen Namen überhaupt verdient, liegt nämlich schon fünf Jahre zurück. Das war noch zu Studienzeiten in Deutschland, wo ich mich am Ende zwischen Geld und Liebe entscheiden musste und schließlich der Karriere in New York den Vorzug gab. Tja, man kann im Leben eben nicht alles haben und schon gar nicht gleichzeitig.
Dafür stelle ich heute mit großer Genugtuung fest, dass meine Endorphine wieder aus ihrem Dornröschenschlaf erwacht sind; die standen bei mir nämlich lange Zeit auf der Liste der ausgestorbenen Hormonarten. Und dieses warme Rundum-glücklich-Gefühl im Körper, das kann meinetwegen für immer bleiben. Endlich zufrieden. So, wie ein Baby, dem man den Po föhnt.
Plötzlich klingelt das Telefon. Mit einem Ruck schrecke ich hoch und spüre, dass meine Entspannung zerplatzt wie eine Immobilienblase. Denn das, was da klingelt, ist nicht mein Handy, auf dem ich rund um die Uhr für meinen Chef erreichbar bin, sondern das Festnetztelefon, dessen Nummer nur eine Person besitzt: meine Mutter. Aber normalerweise ruft Esther nicht um diese Uhrzeit an, denn in Deutschland ist es gerade mitten in der Nacht. Doch in Anbetracht der Tatsache, dass ich eine aberwitzige Esoterik-Liebhaberin zur Mutter habe, die mit allerlei Shanti Shanti und Kristallpendeln ihre Alltagsneurosen repariert, ist ein nächtlicher Anruf nun auch nicht völlig ungewöhnlich. Jedes Mal, wenn ich den Hörer abnehme, schwappen mir die hanebüchensten Geschichten entgegen. Zum Beispiel, als sie in unserem Garten beim Verbrennen von Heilkräutern auch gleich den kompletten Geräteschuppen mit abgefackelt hat. Oder als ein Wunderheiler ihr mit Glöckchen und Bimmeln das Darmchakra – was immer das auch ist – sanierte, und sie danach tagelang unter Verstopfung litt.
Das Telefon klingelt noch immer. Soll ich wirklich rangehen oder einfach so tun, als sei ich nicht da? Meinem Zögern kommt der Anrufbeantworter zuvor und lässt meine nüchterne Ansage ertönen. Nichts ist mir verhasster als witzige Mailbox-Sprüche oder Familienansagen à la »Hallo, hier ist der Anschluss von (Männerstimme) Holger … (Frauenstimme) Sabine und (kicher kicher, Kinderstimme:) Annn-tooooon.«
Nach dem Piep des Anrufbeantworters höre ich ein Räuspern am anderen Ende der Leitung.
»Philip, geh mal ran. Ich muss mit dir sprechen. Hier ist Esther.«
Ich frage mich ernsthaft, woher meine Mutter das Talent hat, immer in genau den Momenten anzurufen, in denen ich definitiv nicht mit ihr sprechen will.
»Philiiiiiiiiiiip, hier ist deine Mutter. Geh bitte sofort ans Telefon, es geht um Leben und Tod.«
Ja, ja, die Masche kenne ich schon. Bei meiner Mutter geht es immer um Leben und Tod oder um noch viel ernstere Sachen.
»Ich habe schlechte Nachrichten. Ganz schlechte …«
Hm, ist ihr wöchentlicher Termin beim Heilpraktiker ausgefallen?
»Vielleicht muss ich bald sterben, Philip. Ja, du hast richtig gehört. Sterben.«
Tja, das müssen wir alle, denn das Leben ist leider mit Verfallsdatum geliefert worden. Ich bin gespannt, woran sie diesmal wieder stirbt.
»Keiner weiß, wie viel Zeit ich noch habe und du lässt mich hier auf deinem verdammten Anrufbeantworter versauern. Philip? Philiiiiiiiiiiip!«
Es hilft alles nichts. Wenn ich jetzt nicht mit ihr spreche, wird sie im Fünfzehn-Minuten-Takt durchklingeln und jedes Mal nervtötende Nachrichten hinterlassen, bis entweder der Anrufbeantworter durchdreht oder ich. So trabe ich zum Telefon und nehme den Hörer ab.
»Hi Mama.«
»Du bist ja doch da! Wieso dauert das denn bei dir immer so lange? Musstest du dir erst Mut antrinken, um mit deiner kranken Mutter zu sprechen oder was?«
Für das nächste Mal wäre das in der Tat ein bedenkenswerter Vorschlag.
»Entschuldige, ich habe mir gerade noch einen Tee geholt«, lüge ich.
»Einen Tee geholt … aha! Wo denn, in Sri Lanka?«
»Ach, Mama, komm. Gibt’s was Wichtiges?«
»Ja, es gibt etwas Wichtiges. Ich bin schlimm krank.«
»Interessant. Sonst noch was Neues? Du hast dich ja ewig nicht mehr gemeldet.«
»Hörst du mir überhaupt zu? Ich bin gerade dem Tod von der Schippe gesprungen und du fragst, ob es was Neues gibt? Außerdem, warum soll ich mich auch melden, wenn du sowieso nie ans Telefon gehst, geschweige denn mal zurückrufst. Meinen Geburtstag hast du übrigens auch wieder vergessen, wie jedes Jahr.«
»Tut mir leid, Mama. Happy Birthday nachträglich.«
»Wie liebevoll. Aber mein Geburtstag war vor fünf Monaten!«
Mein wohliges Körpergefühl von soeben ist mittlerweile komplett futsch, stattdessen testet mein Bauch erste originelle Krampfformationen. Ich klemme das Telefon zwischen Schulter und Ohr und durchforste auf der Suche nach Magentabletten einige Schubladen im Wohnzimmerschrank.
»Philip, hör mir zu, es ist wirklich etwas Schreckliches passiert …«
Ich krame ungerührt weiter. »Bist du aus deiner Hippie-Tanzgruppe geflogen?«
»Nein, natürlich nicht.«
»Hm, dann hast du wieder irgendwelche Energie-Staus oder interstellare Druckbeschwerden?«
»Vorsicht, mein Lieber, ganz dünnes Eis. Redet man so mit seiner todkranken Mutter?«
»Todkrank? Mama, übertreib mal nicht.«
»Aber ich habe was Ernstes! So richtig mit Schulmedizin.«
»Schnupfen?«
»Philip, ich liege im Krankenhaus.«
Jeder Eins-a-Sohn würde jetzt schwer besorgt nachfragen, was denn vorgefallen sei, aber ich kann die Geschichten von verklebten Faszien oder verrutschten Meridianen einfach nicht mehr hören. Zum Glück habe ich die Packung mit den Magentabletten gefunden und versuche eine davon lässig in den Mund zu werfen. Sie landet neben mir auf dem Boden.
»Du bist im Krankenhaus? Ach, wirklich?« Ich hebe die Pastille auf, werfe sie erneut in die Luft und diesmal fange ich mit dem Mund.
»Ich … ich hatte einen Herzinfarkt«, sagt Esther.
»Aha, einen Herzinfarkt. Interessant. Und wie ist das passiert?« Ich klinge genauso leidenschaftlich wie ein Mitarbeiter in der Fußgängerzone, der Fragen für eine Marktforschung abliest. Aber ich bin mir zu 100 % sicher, dass meine Mutter mit ihrer Diagnose mal wieder gnadenlos übertreibt.
»Ach, das ist alles eine lange Geschichte.«
»Okay, Mama, die kannst du mir ja dann einfach ein anderes Mal erzählen, einverstanden? Jetzt ist nämlich gerade schlecht.« Zugegeben, dieser Gesprächsausstieg ist alles andere als charmant, aber so erspare ich mir zumindest für heute ihre Krankengeschichte, wovon sowieso wieder nur die Hälfte stimmt.
»Sag mal, spinnst du? Ich sagte: Ich hatte einen HERZINFARKT!«
»Und wenn du so weiterbrüllst, kriegst du auch gleich deinen zweiten …«
»Eine Frechheit! Dir müsste man glatt eine runterhauen …«
»Hast du nicht bloß wieder ein bisschen Muskelkater von deinem Rumgetanze?«
»Glaube mir, ich kann sehr wohl Muskelkater von einem Herzinfarkt unterscheiden. Die Diagnose ist unzweifelhaft.« Mit eindringlicher Stimme fährt sie fort: »Mir geht es alles andere als gut. Ich weiß nicht, ob mein Herz noch lange durchmacht. Vielleicht ist es bald mit mir vorbei …«
»Mama, jetzt hör mal mit dieser Apokalypse auf. Herzinfarkte sind heutzutage nichts Besonderes mehr. Das hat doch mittlerweile jeder Zweite.«
»In deiner Bank vielleicht! Aber bei mir sagen die Ärzte, dass mein Gesundheitszustand wirklich bedrohlich sei. Ich darf nicht aufstehen, bekomme Infusionen, stehe Tag und Nacht unter ärztlicher Kontrolle. Kurze Zeit lag ich sogar auf der Intensivstation.«
Okay, das klingt in der Tat ernster, als ich gedacht habe. Das nervige Piepen im Hintergrund ist dann sicherlich keine Hypnose-CD, sondern ein EKG-Gerät oder so was Ähnliches. »Das tut mir leid, wirklich. Aber so sterbenskrank hörst du dich gar nicht an.«
»Bin ich aber …!«
»Dann bist du doch im Krankenhaus in den besten Händen. Mehr kann ich jetzt auch nicht für dich tun.«
»Doch, kannst du! Deswegen rufe ich auch an.«
Ich halte kurz inne. Was soll ich denn bitte schön aus der Ferne für meine kranke Mutter tun? Aber nach kurzem Grübeln fällt bei mir der Groschen … oder der Euro oder der Cent oder wie das Sprichwort jetzt neuerdings heißt.
»Ach so, kein Problem. Wie viel Kohle brauchst du?«
Erbost schallt es aus dem Hörer zurück: »Dein Geld kannst du behalten. Ich wünsche mir …«, sie stockt kurz, »… ich wünsche mir, dass du vorbeikommst. Dass du mich hier besuchst, im Krankenhaus.«
Prompt verschlucke ich mich an der Kautablette und muss entsetzlich husten. Ich laufe in die Küche, stürze mit großen Schlucken ein Glas Wasser hinunter und spüre, wie meine Speiseröhre die Pastille unangenehm in Richtung Magen krampft.
»Dich besuchen? Mama, das geht nicht. Ich stehe gerade vor dem wichtigsten Schritt meiner Karriere. Ich kann hier nicht weg.« Langsam finde ich zu meiner normalen Atmung zurück.
»Bitte, mein Junge, das würde mir guttun. Die Ärzte sagen, ich sei nach dem Infarkt in einer sehr kritischen Phase. Und bevor ich für immer die Augen zumache, möchte ich dich noch einmal sehen.«
»Mama, so schnell stirbt es sich nicht. Können dir nicht die Leute aus der Tanzgruppe einen Besuch abstatten?«
»Philip, es gibt Momente, da zählt nur die Familie.«
»Dann soll eben Jule vorbeikommen und Hallo sagen.«
»Es geht hier nicht ums Hallo sagen. Ihr könnt bald alle Tschüss sagen, wenn sich mein Gesundheitszustand nicht bessert.«
Auf meiner Stirn bilden sich kleine Schweißperlen. Dazu sticht mein Bauch, als hätte ich einen Hornissenschwarm im Magen.
»Ich verstehe. Aber Jule muss sich doch nur zwei Stunden in den Zug setzen und dann ist sie bei dir.«
»Jule ist mit ihrem Entwicklungsprojekt in Myanmar. Die ist nicht zu erreichen«
»Na, die Mayonnaisen werden doch da irgendwo Internet oder Telefon haben.«
»Die Einwohner heißen nicht Mayonnaise, sondern Myanmare!«, faucht es aus der Leitung. »Und im Dschungel gibt es kein Telefon!«
»Jule ist im Dschungel?« Das wird ja immer besser. Keine Marathonverhandlung mit obstinaten Kunden kann mich derart erschöpfen wie ein zehnminütiges Telefonat mit meiner Mutter. Dass Jule im Dschungel eines Entwicklungslandes sitzt, ist mir völlig neu, aber ich habe es längst aufgegeben, mich über meine Schwester zu wundern.
»Dann ruf doch Jules Entwicklungsfirma an. Die können doch sicher sagen, wo sie ist.«
»Das habe ich schon, aber die wissen es nicht. Außerdem hat Jule schon so viel Gutes für mich getan, das kannst du bis zum Rest deines Lebens nicht mehr aufholen.«
Ich stöhne genervt auf. Wieder diese Jule-ist-die-Beste-Leier.
»Und jetzt hat deine Mutter einen Herzinfarkt und bittet dich, nach Hause zu kommen, und du hast nichts Besseres zu tun, als dich mit mir zu streiten.«
»Ich streite mich doch gar nicht. Ich versuche nur, Alternativen zu finden. Was ist denn mit Achim?«
»Dein Vater?!? Das ist doch wohl nicht dein Ernst! Falls du es vergessen haben solltest, dein lieber Erzeuger hat sich vor deiner Geburt ins Ausland abgesetzt und bis heute nicht einen Cent Unterhalt gezahlt. Der Dreckskerl soll bleiben, wo der Pfeffer wächst.«
»Ist ja gut, Mama. War nur so eine Idee. Aber wieso kann ich dir nicht einfach Geld überweisen? Dann nimmst du dir ein schickeres Zimmer, die besten Ärzte und meinetwegen auch einen veganen Menü-Lieferservice. Was hältst du davon? Und das mit dem Herzinfarkt, das wird schon wieder …« Ich versuche ein Lächeln, in der Hoffnung, dass meine Freundlichkeit auch am anderen Ende der Leitung ankommt.
»Sag mal, hast du sie noch alle?«, fragt Esther und ich bin fast ein bisschen beleidigt, dass meine Vorschläge so gar nicht zünden. »Ich brauche dein verdammtes Geld nicht, ich brauche dich. Meinen Sohn.«
»Ich kann hier nicht weg, Mama. Ein Milliarden-Projekt hängt an mir, meine Kollegen, meine Chefs, alle bauen auf mich. Die kann ich doch nicht einfach im Stich lassen. Außerdem kann ich meine Beförderung vergessen, wenn der Deal nicht zustande kommt.«
Stille. Habe ich sie mit meiner Aussicht auf den Chefposten nun endlich überzeugt?
Doch mit einem Mal vernehme ich ein leises Wimmern am anderen Ende der Leitung.
»Das darf man echt keinem erzählen«, klagt Esther und zieht lautstark eine Portion Schnodder hoch. »Die Mutter hat einen Herzinfarkt, liegt im Krankenhaus, jeden Moment kann es zu Ende gehen und der eigene Sohn schert sich nur um seine Karriere.«
Sie rupft hörbar ein Kleenex aus der Schachtel und schnaubt ins Taschentuch. »Du weißt gar nicht, wie sehr du mich enttäuschst, Philip. Ich habe dir nichts mehr zu sagen.«
Sie will auflegen, doch im letzten Moment rufe ich laut ins Telefon: »Mama! Halt! Nein! So war das doch alles gar nicht gemeint …« Ich höre kein Klicken, zum Glück, sie muss also noch am Telefon sein.
Zwar ist mir absolut bewusst, dass ich gerade Geisel mütterlicher Erpressung bin, aber trotzdem bleibt mir nichts anderes übrig, als klein beizugeben. Die eigene Mutter weinen zu hören, ist so ziemlich das Härteste, was es gibt. Und es stimmt ja, dass die Tage nach einem Infarkt besonders kritisch sind, weil hohe Gefahr besteht, einen weiteren zu erleiden. Das hat mir erst neulich ein Kollege erzählt. Die Ernsthaftigkeit der Lage lässt sich also ausnahmsweise mal nicht abstreiten. Falls ich meine Mutter tatsächlich das nächste Mal auf ihrer Beerdigung wiedersehen sollte, würde ich mir das niemals verzeihen.
Also, kurz überlegen, welche Termine diese Woche noch anstehen. Heute ist Montag. Erst nächste Woche Donnerstag findet die entscheidende Vertragsunterzeichnung statt, die ich unter keinen Umständen verpassen darf. Das heißt also, wenn ich diese Woche zur Vorbereitung nutze und ein paar Aufgaben an meine Kollegen delegiere, könnte ich am Samstag zu einem verlängerten Wochenende nach Deutschland aufbrechen. Müsste hinhauen, alles nur eine Frage der Organisation. Also dann:
»Mama, ich komme.«
»Ladys and Germany (ups, hehe, kicher, kicher), I mean: Ladys and Gentlemen, we have started our descent and will be landing shortly at … Dusseldo… äh, no (raschel, raschel) … Hamburg Airport. Please return to your (Pause) … seats and switch off all electronic … (seeeeeehr lange Pause) … devices until we reached our final parking position (Plopp).«
Diese Stewardess sollte man zurück in ihre Bugs-Bunny-Hasenschule schicken und sie erst wieder rauslassen, wenn sie den Text flüssig ablesen kann. In ähnlich legasthenischer Weise hatte sie schon beim Abflug in New York die Sicherheitsinstruktionen durchgegeben und ich frage mich ernsthaft, warum bislang noch keine Airline die Marktlücke entdeckt hat, ausdrücklich keine Durchsagen während des Fluges zu machen. Zudem ist es mir beim heutigen Stand der Technik vollkommen schleierhaft, weshalb diese Auskünfte immer klingen müssen wie Beatboxing. Harte Popplaute wie bei »Parking Position« werden nämlich nicht ins Mikrofon gesprochen, sondern gespuckt. Was bin ich froh, dass die Stewardess keine Sätze durchsagen muss wie »Pjotr packt pausenlos prima Picknickpakete, die polnische Pollenputzer beim Putzen polnischer Pollen auf polnische Pollenputzart verputzen.« Da würden uns sonst die Ohren wegfliegen.
Esther war nicht gerade begeistert, als ich ihr mitteilte, dass ich erst heute, am Sonntag, bei ihr im Krankenhaus vorbeikomme, aber sie fügte sich schließlich meinen Plänen. Selbst mein Chef zeigte sich überraschend einsichtig und ließ mich unter der Prämisse ziehen, spätestens Mittwoch zur Vorbesprechung wieder im Büro zurück zu sein. Okay, zugegeben, ich habe etwas übertrieben und ihm erzählt, dass meine Mutter nach mehrfachem Herzinfarkt auf der Intensivstation mit dem Leben ringt. Das gibt zwar Abzüge auf dem Paradiespunktekonto, aber so konnte ich zumindest, ohne Karrierenachteile zu befürchten, den Flug nach Deutschland antreten.
Ich schäle mich aus dem bequemen Businessclass-Sitz und schlüpfe in die Anzugjacke, die mir die Stewardess freundlicherweise reicht.
»Hallo, Deutschland«, sage ich zu mir selbst, als sich die Türen der Maschine öffnen und ich in der warmen Mittagssonne die Treppen der Gangway hinuntersteige. Noch vor allen anderen passiere ich im Flughafengebäude die Passkontrolle, nehme mein Gepäck in Empfang und sitze schon wenig später in einem schicken Mietwagen Richtung Heimat. Was für eine Wohltat, auf der Autobahn mal wieder richtig Gas geben zu dürfen. Wenn man einige Jahre gelangweilt auf Amerikas trostlosen Highways rumgegurkt ist, sehnt man sich geradezu nach diesem herrlichen Verkehrschaos.
Die Fahrt nach Hause fühlt sich an wie ein Heimspiel, nach einer Saison voller Auswärtspartien. Nachdem ich die Autobahn verlassen habe und die letzten Kilometer auf der Landstraße zurücklege, rauschen kleine Städte und Dörfer an mir vorbei, die man wie alte Bekannte auf einer Familienparty wiedertrifft und sagen hört: Ach, Junge. Du bist aber groß geworden. Weißt du noch, wie du bei mir auf der Kirmes kiloweise Zuckerwatte, Würstchen und gebrannte Mandeln aus dem fahrenden Kettenkarussell erbrochen hast? Oder das nächste Dörfchen, das mich in die Pausbäckchen kneift und an den Baggersee erinnert, in dem ich nur deshalb schwimmen lernte, weil ich die Berührung mit dem matschigen Untergrund so eklig fand. So lange sind die Ereignisse eigentlich noch gar nicht her und trotzdem habe ich das Gefühl, die Jahre sind wie im Zeitraffer vorbeigeflogen. Jetzt geht es auf einmal nicht mehr um Ferienlager, Führerschein oder Zeugnisse, sondern um den wichtigsten Karriereschritt in meinem Leben. Und das, obwohl Esther zuvor nichts unversucht gelassen hat, um meine berufliche Laufbahn mit allen Mitteln zu torpedieren. Egal ob Banklehre, BWL-Studium oder Investmentbanking, nichts davon passte ihr ins Konzept. Sie hatte nämlich für mich so Erfolg versprechende Berufe wie Kräuterpädagoge, Energieheiler oder Tierkommunikator vorgesehen.
»Alles, aber doch nicht Bänker!«, empörte sie sich damals. Aus ihrer Sicht sind Bänker ausnahmslos Betrüger und Halsabschneider, die auf Kosten der Kleinanleger dicke Gewinne einfahren und diese dann in den städtischen Lustbetrieben verjuxen. Dass ihr eigener Sohn in einer Bank arbeiten wollte, war für sie ähnlich nachvollziehbar wie eine lebenslange Verpflichtung bei der Bundeswehr.
»Geld verdirbt den Charakter«, betonte sie immer. »Guck dir deinen Vater an, der ist von heute auf morgen mit unseren gesamten Ersparnissen durchgebrannt.« Mein Vater hat sich tatsächlich am Tag von Jules zweitem Geburtstag aus dem Staub gemacht, zu der Zeit, als Esther bereits mit mir schwanger war. Wobei ich bezweifle, dass er uns aus reiner Geldgier verlassen hat, vermutlich ist ihm der ganze Familientrubel einfach über den Kopf gewachsen. Zwar blieb meiner Mutter das abbezahlte Haus und auch einiges an Wertgegenständen, aber der große Wohlstand war mit einem Schlag vorbei. Als nervliches Wrack fiel sie dann auch gleich dem erstbesten Esoterik-Guru in die Arme, was im Übrigen auch der Grund dafür ist, dass ich nicht wie jedes normale Kind in einem Krankenhaus zur Welt kam, sondern im Wald. Als Waldgeburt. Esther hat mir später einmal beim Abendbrot die Details dazu mit Plazenta und Nabelschnur anhand von Fotos illustriert und ich wusste nicht, was ich zuerst tun sollte: mich übergeben oder sie wegen ihres unverantwortlichen Verhaltens anzeigen.
»Na, wir sind ja auch ohne Achim und ohne sein blödes Geld wunderbar über die Runden gekommen«, behauptet Esther immer wieder.
Wunderbar über die Runden gekommen hieß in meinem Fall, dass ich nie die Dinge haben durfte, die ich mir wünschte. Keinen Gameboy, keine Masters of the Universe, dafür Kastanienmännchen und Blumenpresse. Keine Bravo-Starschnitte, dafür Apotheken-Poster mit Delfin. Und als alle anderen Klassenkameraden längst ihr Taschengeld in so tolle Dinge wie Zigaretten und Kondome investierten, habe ich noch an die verschrobensten Haushalte in der Gemeinde auf Rollschuhen die »Esoterik für dich« ausgetragen.
Ich setze den Blinker und fahre auf den Parkplatz des Kreiskrankenhauses. Viertel vor drei. Das passt perfekt. Für drei Uhr habe ich mich bei Esther angekündigt und sie weiß, dass ich in Sachen Pünktlichkeit verlässlich bin wie der Kniesehnenreflex. Ich prüfe im Rückspiegel den Sitz meines Hemdkragens und stelle fest, dass ich im Anzug vollkommen overdressed für einen sonntäglichen Krankenhausbesuch bin. Aber egal, lieber ein bisschen schicker aussehen, als den Eindruck erwecken, man habe sich modetechnisch einmal durch die Altkleidersammlung gewühlt.
Ich steige aus, lasse die Tür ins Schloss schnappen und folge den Schildern zum Besuchereingang. Mit einem Mal wird mir doch etwas mulmig, weil ich keinen blassen Schimmer habe, was mich sogleich am Krankenbett meiner Mutter erwartet. Allerhand Schläuche, piepsende Geräte und Ärzte mit besorgter Miene? Werde ich Esther überhaupt wiedererkennen?
Einige Patienten sitzen in Bademänteln vor dem Eingang und unterhalten sich mit Kippe in der Linken und Tropf an der Rechten. Von Trübseligkeit ist rein gar nichts zu spüren, eher im Gegenteil: Es herrscht eine Stimmung wie im Fußballstadion. Es würde mich nicht wundern, wenn einer sogleich die Bierchen austeilt und den Grill anschürt. In der Mitte der Herrschaften sitzt eine Frau, deren alarmfarbene Kleidung Fashion-Vorbild für meine Mutter sein könnte oder zumindest für die skurrilen Wettermoderatoren im deutschen Fernsehen. Doch plötzlich schießt eben jene Person raketenartig aus der Menge empor und ruft: »Philip, huhu! Hier bin ich!«
Der stürmisch winkende Paradiesvogel stolpert über Beine und Infusionsständer und kommt in leicht gebückter Haltung freudig auf mich zu.
»Überraschung!«, johlt sie vergnügt und fällt mir um den Hals.
»Hi! Mama …«, stammele ich verwundert und winde mich in ihrer Umarmung. »Ich dachte, du liegst sterbenskrank im Bett …«
»Spontanheilung, Mäuschen. Und das alles nur dank meines selbst gefilterten Rosenquarzwassers.«
Esther sieht aus wie ein Funkenmariechen auf LSD: Bunter, wabernder Batikrock, neongelbe Bluse, um den Kopf einen zur Wurst aufgedrehten Seidenschal. Sie trägt groteske Schminkversuche im Gesicht, als ob sich eine Elfjährige das erste Mal durch Muttis Beautycase wühlen durfte. Also, alles wie immer.
»Wie Spontanheilung?«, vorsichtig löse ich ihren Klammergriff. »Du hattest doch einen Herzinfarkt, oder etwa nicht?«
»Doch, doch! Na ja, so was Ähnliches! Broken-Heart-Syndrom nennen die Ärzte das hier.« Sie rückt ihr Stirnband auf dem hennagefärbten Haar zurecht und grinst stolz über ihre gelungene Überraschung. »Jetzt bist du baff, was?«, lacht sie, um sich sogleich mit einem »Au« und einem schmerzverzerrten Gesicht an mir festzuhalten.
»Alles okay, Mama?«, frage ich besorgt und halte ihren dünnen Körper.
»Ach, alles halb so schlimm, mein Junge. Das ist sofort wieder weg. War nur die Aufregung.«
Esther hakt sich bei mir unter und wir steuern langsam zurück zur Sitzbank. »Wie heißt deine Krankheit noch mal? Broken-Heart-Syndrom?«
»Ja, das ist eine Tako-Tsubo-Kardiomyopathie.«
»Tako was?«
»Eine Funktionsstörung des Herzens, die sich aber glücklicherweise nach wenigen Tagen wieder normalisiert hat. Und jetzt bin ich fast wieder die Alte«, grient sie heiter.
»Moment mal, Mama, du hast mir doch am Telefon erzählt, dass du kurz vorm Exitus stehst. Und jetzt, knapp eine Woche später, ist alles wieder okay? Da stimmt doch was nicht …«
»Schätzchen, als wir telefoniert haben, war ich in der Akutphase mit lebensbedrohlichen Komplikationen. Da dachte ich wirklich, dass es jeden Moment vorbei ist.«
»Und wieso war mir schon am Telefon klar, dass du nichts Ernstes hast?«
»Ich hatte was Ernstes«, entrüstet sie sich und löst erbost den Arm aus meiner Beuge. »Weiß du, wie beschissen es mir ging? Was für Schmerzen ich hatte?«
Sie verabschiedet sich von ihren Bekannten auf der Holzbank, nimmt ihren Koffer und sagt: »So, wir können!«
»Wie? Wir können?«
»Na, ich bin heute entlassen worden, wir fahren jetzt nach Hause.«
»Du bist entlassen worden? An einem Sonntag?«
»Was denkst du denn, warum ich hier auf dich gewartet habe? Ich hatte heute Vormittag meine letzte Visite und die Ärzte sagten, dass ich zur häuslichen Genesung entlassen sei.«
Ich erhebe drohend meinen Zeigefinger, deute zum Eingang und kommandiere im Befehlston: »Mama, du gehst da jetzt sofort wieder rein, legst dich ins Bett und kurierst das vernünftig aus. Du hast doch gerade selbst gesehen, dass du noch nicht hundertprozentig fit bist.«
Aber Esther bleibt völlig ungerührt und lächelt spitz. »Mäuschen, was an der Botschaft »Ich bin aus dem Krankenhaus zur weiteren häuslichen Genesung entlassen« hast du jetzt nicht verstanden?«
Mir fehlen die Worte, ich atme einmal tief ein. »Warum werde ich das Gefühl nicht los, dass an deiner Geschichte irgendetwas faul ist? Dass du mich nur unter einem Vorwand hergelockt hast?«
»Geh doch rein und sprich mit den Ärzten, wenn du mir nicht glaubst …«
»Weißt du was? Das werde ich jetzt auch tun.« Ohne auf ihre Reaktion zu warten, stürme ich in Richtung Eingang und höre nur noch ein kehliges »Zweiter Stock, B4« hinter mir. Ich haste durch das Treppenhaus, stoße die Glastür zur Station auf und gehe schnurstracks auf das Schwesternzimmer zu. Wie ein unter Hochdruck ermittelnder Kriminalkommissar halte ich dem erstbesten Pfleger ungestüm meinen Personalausweis unter die Nase und bitte um Auskunft über den Krankheitsverlauf meiner Mutter. Obwohl sich der Pfleger eigentlich nicht zur entlassenen Patientin äußern darf, muss in meinem Gesicht offenbar die pure Verzweiflung stehen und so macht er freundlicherweise eine Ausnahme. Ernüchtert stelle ich wenige Minuten später fest, dass Esther in der Tat die Wahrheit gesagt hat. Ihre Herzerkrankung, deren Symptome einem Infarkt glichen, bestätigt der junge Mann ebenso wie ihre vorzeitige Entlassung.
»Verwöhnen Sie ihre Mutter ein wenig und sorgen Sie dafür, dass sie sich nicht aufregt«, das sind die Worte, mit denen der Pfleger mich wieder verabschiedet.
Unten vor der Tür steht Esther und grinst wie ein Breitmaulfrosch. »Na, habe ich dir was Falsches erzählt?«
Weil ich nicht weiß, wohin mit meiner aufgestauten Wut, schnappe ich mir kurzerhand ihren Koffer und marschiere schnellen Schrittes zum Parkplatz.
»Was bist du denn jetzt für eine Miesmuschel?«, ruft sie mir aus einigen Metern Entfernung hinterher. »Freust du dich denn gar nicht, dass es mir wieder besser geht?«
Ich versuche meinen Zorn bestmöglich in Schach zu halten, drehe mich energisch zu ihr um und erwidere bissig: »Ich bin jetzt Tausende von Kilometern gereist, nur um meine angeblich todkranke Mutter quietschfidel aus ihrem Wellness-Paradies abzuholen. Kannst du da vielleicht ein klitzekleines bisschen nachvollziehen, weshalb ich verärgert bin?«
»Wellness-Paradies? Ich war auf der Intensivstation, mein Lieber.«
»Weißt du, was bei mir gerade im Job los ist und dass ich so kurz …«, den Abstand zeige ich mit Daumen und Zeigefinger, »… vor meiner Beförderung stehe? Warum hast du mir nicht erzählt, dass es dir wieder besser geht und du früher entlassen wirst? Dann hätte ich mir diesen verdammten Trip hierher nämlich sparen können.«
»Mir geht es besser. Fein! Aber ich bin noch lange nicht gesund. Ich muss die nächsten Wochen noch kiloweise Betablocker und Beruhigungszeugs schlucken«, giftet Esther zurück.
»Na und? Das machst du doch sonst auch.«
»Normalerweise nehme ich Globuli, das ist etwas vollkommen anderes.«