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© 2019 Kira Schmitz
Fotos und Fotocollagen: Kira Schmitz
Gestaltung: Kira Schmitz
Herstellung und Verlag: BoD – Books on Demand GmbH, Norderstedt
ISBN: 978-3-7504-4549-9
Ich widme dieses Buch
meinem Bruder Richard
Und all Jenen
die manch
widrigen Lebensumständen
zum Trotz
ihren Humor nicht verlieren
und auch mal
über sich selbst
lachen können
Ein Eichhorn auf des Baumes Ast
Sieht weiter unten eine Nuss
Und meint dass es die haben muss
So den Entschluss zum Sprung es fasst
Geübt sein Blick den Abstand misst
Doch zu entfernt scheint jener Ast
Als dass mit einem Sprung es passt
Ein Umweg wohl von Nöten ist
Es überlegt schätzt kalkuliert
Wie sicher man dorthin gelangt
Wo das begehrte Objekt prangt
Ohne dass man viel Zeit verliert
Ein zweites Eichhorn - umgekehrt
Hüpft durch den Baum ganz unbezweckt
Als es vor sich die Nuss entdeckt
Sie abbricht und auch gleich verzehrt
Das erste Eichhorn endlich dort
Wo kurz zuvor die Nuss noch hang
Eilt suchend nun den Ast entlang
Doch welch ein Schreck die Nuss ist fort
So bleibt weil es zu lang geplant
Dem Eichhorn letztlich nur Verdruss
Verzicht statt der erhofften Nuss
Ach hätte es das nur geahnt
Ein Spatz hüpft zwitschernd über Gras
Das reichlich Futter ihm beschert
Weil kurz zuvor ein Regenguss
Insektenflügel hat beschwert
Mit spitzem Schnabel pickt er auf
Was sich da bietet seiner Sicht
Als er mit wachem Aug erblickt
Den Wurm der aus der Erde kriecht
"Das wird ein Festmahl" er frohlockt
Und nimmt den Wurm gleich ins Visier
Eilt eilends hin ganz überzeugt
"Den Leckerbissen hol ich mir"
Der Wurm indessen weil fast blind
Bewegt sich auf den Spatzen zu
Ahnt nicht wie hungrig Vögel sind
Und schwuppdiwupp schnappt jener zu
Erwischt hat er doch nur das End
Und eh der Spatz es sich versieht
Kriecht fort des Wurmes andrer Teil
Der schnell zurück ins Erdloch flieht
Verschwunden ist die Beute nun
Der Spatz schaut staunend hinterher
Wieso blieb ihm nur dieses Stück
Nein er versteht die Welt nicht mehr
Ein Duft von süßem Kirschensegen
Kommt aus dem Spankorb mir entgegen
Der aus dem Garten mitgebracht
Im Freundeskreis die Runde macht
Die Köstlichkeit - beschließ' ich gleich -
Nasch' ich daheim in meinem Reich
Zuhause richte ich schnell her
Den Teller Kirschen zum Verzehr
Voll Vorfreude auf den Genuss
Geb' ich der ersten einen Kuss
Steck' dann ganz in den Mund sie rein
Lös' sachte dort Fruchtfleisch vom Stein
Schwelg' in der Süße eh ich schlucke
Und dann dezent den Stein ausspucke
Davon ein Selfie schick ich dann
Dem Bruder zu ruf ihn gleich an
Weil Glück geteilt meist größer ist
Und man mit ihm gut Kirschen isst
Und während er mit mir parliert
Mein Blick im Teller sich verliert
Wird just mein Augenmerk geweckt
Als sich was aus der Frucht bewegt
Erstaunt schau ich dem Wesen zu
Verfolg wie 's kriecht in aller Ruh
Als Made nun von mir erkannt
Ganz ungeniert am Kirschenrand
Nach unten bis es sich befind'
Wo all die andern Kirschen sind
Hier macht es sich auf Madenweise
Über den Teller auf die Reise
Dem Madenweg folg ich gespannt
Bis just mein Aug am Tellerrand
Ein zweites Madentier entdeckt
Das sich bisher wohl dort versteckt
Seh beide nun auf ihren Wegen
Sich aufeinander zu bewegen
Sich zu um garnen und um winden
Sich trennen und zusammenfinden
Beobachte ganz fasziniert
Wie Mad' mit Made sich liiert
Ich überleg bei dem Geschehen
Ob neue Maden jetzt entstehen
Und ob in der verspeisten Frucht
Die meinen Magen schon besucht
Sich einige von den Verwandten
Der beiden Liebenden befanden
Mein Kirschenglück ist jäh erschwert
Was ich mit Wohlgeschmack verzehrt
Beeinträchtigt jetzt den Genuss
Wenn ich an Maden denken muss
Mein Bruder jedoch weiß hier Rat
Bei Oma er's gesehen hat
In Zuckerwasser eingelegt
Lockt aus der Frucht was sich bewegt
Doch stell ich beim bewussten Test
Kein neues Exemplar mehr fest
Es sieht so aus als blieb 's dabei
Der Kirschenmaden sind nur zwei
Die aber brachten mir Verdruss
Statt unbeschwerten Kirschgenuss
Drum müssen sie dafür jetzt leiden
Und nun den Abfluss runtergleiten
Der Rest der Früchte lacht mich an
Weil er für den Verdruss nichts kann
Und so verschwinden süß rot rund
Die letzten Kirschen schnell im Mund
Seit Wochen hatte ich mich auf diese Tage im Kloster gefreut. Das Kloster war für mich seit vielen Jahren ein Ort der inneren Einkehr, ein Flecken Erde, an dem ich zur Ruhe kommen konnte. Zwei lange Jahre waren seit meinem letzten Aufenthalt vergangen.