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© Hans Jürgen Heringer 2021
Verlag und Druck:
tredition GmbH, Halenreie 40-44, 22359 Hamburg
ISBN 978-3-347-41978-0 (Paperback)
ISBN 978-3-347-41979-7 (Hardcover)
ISBN 978-3-347-41980-3 (e-Book)
1. Wirklich fremd?
2. So nah und fremd?
3. Und es bewegt sich noch
4. Drin und doch fremd?
5. Jung und dynamisch
6. Mittendrin
Tipps
1. Sprache ist immer in Bewegung. Sprachen ändern sich ständig.
Eigenes Neues zu machen ist oft schwer, geht meist gar nicht.
Wir bedienen uns bei anderen. Anderen Sprachen und anderen Kulturen.
Vor allem mit neuen Sachen, mit besonderen Sachen und mit neuen Gewohnheiten kommen dann auch die Wörter.
Nicht eigentlich, dass sie kommen,
Sie werden genommen.
Im 17. Jahrhundert, als es noch viel um die Ehre ging, da hat man Ehrenhändel im Zweikampf ausgetragen, der oft auch tödlich endete.
Da brauchte man ein sprechendes Wort und nahm es aus dem Latein: Duell.
Wieso ging das?
2. Aber Halbgebildete brauchten auch Eselsbrücken für die Bedeutung. Es ging doch immer um zwei.
Also was sollte da wohl drinstecken?
3. Das ging gut. Man kannte ja noch mehr passende.
Was hätte da eher nicht geholfen?
4. Ja, und wie die Zeiten sich ändern und alles humaner wird, da duellierte man sich auch mit Worten statt mit scharfen Waffen.
In der Politik geht es neuerdings nicht mehr nur um zwei, sondern auch mal um drei.
Also dann veranstalten wir
5. Und wenn alles weiter fortschreitet, was machen wir dann als Gebildete eher nicht?
6. Nur so gebildet sind die Einbildner nicht. In Duell steckt gar nicht zwei.
Viele meinen, sie wüssten, was in Wörtern steckt.
Wie nennt man das Ergebnis derartiger Einbildungen?
7. Mit den Fremdwörtern haben wir alle unsere Probleme (hui schon wieder eines, das wir brauchen!).
Hören wir eines, erkennen wir es oft am Klang.
Hier bitte ein saftiges. Kannst du es richtig aussprechen?
Bouillabaisse
So ähnlich bitte: Bulljabess. Was bedeutet es?
8. Wenn man Fremdwörter richtig verwenden will, kann es nützlich sein, zu wissen, woher sie kommen.
Da kann die Schreibung helfen.
Ingenieur
Es ist zwar weit rumgekommen, man sieht ihm aber leicht an, woher es kommt.
9. Nochmal zur Herkunft eines Fremdworts.
ausgebaute Landstraße
Woher sie im 18. Jahrhundert wohl kam, die Chaussee?
(Und da war sie steinalt – aus dem Gallischen!)
10. Die Sache kennst du hoffentlich und das richtige Fremdwort auch? Echt italienisch.
In der Bar ist es einfach. Du bestellst einfach
einen Cappuccio oder einen Kapputtscho.
Der Barmann weiß es scho.
Aber bei der Schreibung, da kann man schon mal Schwierigkeiten bekommen. Also
Kaffee mit aufgeschäumter Milch
Was wäre korrekt?
Tipp: c vor a = k und c vor i = tschi.
11. Wieder ein gewisses Problem mit der Aussprache.
Wäre es groß geschrieben, könnte es gut deutsch sein.
Sicher kennst du das Wort und sprichst das g auch richtig aus.
Auch die Betonung am Ende:
leger
Was aber bedeutet es?
12. Es hat entfernt was mit der Lanze tun, stammt auch aus der Familie.
Allerdings direkt geworfen wird da nichts.
Kennst du das Wort:
lancieren
Was aber bedeutet es?
13. Hier haben wir ein Fremdwort, das typisch endet wie einige andere.
Wofür typisch?
Zum Umgang mit Fremdwörtern gehört: Man muss die Bedeutung kennen.
Sicher kennst du das Wort:
Karambolage
Aber natürlich bleibt immer die Bedeutung wichtig.
Was bedeutet es?
14. Auch hier kann man vermuten, woher das Wort kam.
Pflanze, die man als Salat oder Gemüse essen kann
Die Schreibung zeigt schon etwas. Woher kam er, der Chicorée?
15. Ahnung von Duden und Blasen?
Hier wieder das typisch französische ou für u.
Deutsch kann man das Wort im Grund nicht schreiben.
Bourgeoisie
Was wäre noch am besten? Aber eklig.
16. Dieses Fremdwort wird noch halb französisch gesprochen und schreibt sich:
Bombardement
Das t am Ende bleibt stumm. Was bedeutet es?
17. Das folgende Fremdwort hat man auch schon mal deutsch geschrieben.
Bouteille
Ob es genauso gesprochen wird? Auf kroatisch bestimmt.
18. Dieses Fremdwort ist seit ewig bei uns, wird immer französisch ausgesprochen:
Bon
Was hört man da?
19. Hier wieder eines mit bon (= gut), noch leicht französisch gesprochen:
Bonmot
Aber am Ende typisch:
20. Richtig aussprechen mit deutscher Umschrift?
Boulevard
Was ginge da noch am besten?
21. Sicher kennst du das Wort. Vorne mit sch auszusprechen.
Jury
Und innen das ü. Was aber bedeutet es?
22. Hier bitte ein Fremdwort. Kannst du es richtig aussprechen?
Bouquet
Was bedeutet es?
23. Etwas Zeitvertreib für Frankreichspezialisten.
Boule
Was bedeutet es?
24. Französische Fremdwörter haben wir Deutsche schon früh übernommen.
Nun geht es aber immer öfter um englische.
Du kennst das Wort:
Interview
Es wird wohl so ähnlich ausgesprochen: Intervju.
Was aber bedeutet es?
25. Die englischen lassen sich im Deutschen leicht integrieren.
Hier schon eine deutsche Ableitung zu einem englischen Nomen.
Du kennst das Grundwort und auch das Verb?
lunchen
Was aber bedeutet es?
26. Und wieder ein alt bekanntes. Seit dem 16. Jahrhundert im Deutschen und natürlich aus dem Französischen.
logieren
Es hat zwar was mit Loge zu tun. Aber ganz so fein geht es nicht her.
Wie kann man es umschreiben?
27. Das hatten wir schon. Kannst du es richtig aussprechen?
Bouquet
Ein Blumensträußchen und auch eins aus Gewürzkräutern.
Womit könnte man das leicht verwechseln?
Na ja, eigentlich nicht verwechseln. Es ist die Form, in der du es im Duden findest.
28. Dies hier kannst du gewiss richtig aussprechen?
boomen
Was bedeutet es?