JAN THORBECKE VERLAG
Warum dieses Buch?
Tipps und Tricks aus Tante Lenes Küche
Apfelpektin
Frühjahr
Erdbeeraufstrich mit Mohn
Erdbeeraufstrich mit Basilikum
Rhabarberaufstrich
Rosen-Himbeer-Zimt-Salz
Kirschaufstrich mit Marzipan
Mirabellenaufstrich mit Estragon
Löwenzahn-„Honig“
Sommer
Himbeer-Limes
Himbeeressig
Johannisbeer-Sekt-Gelee
Walnuss-Likör
Pfirsichaufstrich mit Tonkabohne
Feigenaufstrich
Brombeeraufstrich mit Lavendel
Brombeeraufstrich mit Zucchini
Herbst
Zwetschgen im Dunst
Zwetschgen-Chutney
Trauben-Tomaten-Gelee
Trauben-Minze-Gelee
Apfelmostgelee mit französischen Kräutern
Bratapfelmarmelade
Birnengelee mit Estragon
Birnenaufstrich mit Walnuss und Hägenmark
Rote Birnen
Quittenaufstrich mit weisser Schokolade
Sirup aus zweierlei Quitten
Zierquittenpraline
Quittensenf
Schlehenmarmelade
Süß-sauer eingelegte Mispeln
Winter, Tante Lenes Rezepte aus dem Vorrat
Rumtopf
Apfelbrot
Crostata
Maroni-Kekse
Energiekugeln
Dominosteine
Das Freilichtmuseum in Beuren oder: Wie dieses Buch entstand
Etiketten
Über die Autorin
Über das Buch
Impressum
Hinweise des Verlags
Leseempfehlung
„Wenn ich im Obstgarten spaziere, sehe ich ihn schon als Konfitüre“
STANISLAW JERZY LEC, (1909–1966, POLNISCHER LYRIKER)
Aufgewachsen bin ich auf dem Land mit einem großen Garten und einer Familie, die gerne ihr Wissen über die Natur und ihre Rezepte weitergab. Und so koche ich, seit ich zurückdenken kann, die Früchte des Gartens ein.
Dieses Buch möchte einige Anregungen geben und Mut und Lust auf das Erproben der unterschiedlichen Arten des Konservierens machen. Ganz im Sinne meiner Tante Lene, deren alte Kochbücher, darunter ein Einmachbuch von 1910, die Grundlagen meiner Rezepte bilden. Mit meiner Kreativität versetzt haben diese Rezepte auch nach über 100 Jahren noch ihre Berechtigung. Tante Lene war eine bodenständige, lebensbejahende Frau, die die Natur und besonders ihren Garten liebte und deren Ziel es war, nichts von ihrer großen Ernte verkommen zu lassen. Und so wird mir ihre Vorratskammer ewig als gut und lecker gefüllt in Erinnerung bleiben. Ihr Lebensmotto wurde auch meines:
„Die Natur schenkt uns viele leckere Früchte, deshalb ernte mit Respekt und koche und rühre mit Liebe – das wird man schmecken!“
Der Garten hinterm Haus, wie auch ihr Gartengrundstück oder auf Schwäbisch ihr „Stückle”, beherbergen Obstbäume, Beeren- und Wildsträucher, Erdbeer- und Rhabarberpflanzen, ein Kräuterbeet, einen Walnussbaum und natürlich auch einen Holunderstrauch, der früher als Schutzbaum an jedes Haus gehörte. Dieser Garten ist nun meiner, und alle Rezepte in diesem Buch wurden mit den Früchten aus diesem wunderbaren Stück Erde erprobt. Den Anfang meines Erntejahrs bildet der Rhabarber, und Quitten und Maroni beenden dieses. Und der kleine Laden, in dem ich Selbstgemachtes aus dem Garten verkaufe, heißt daher ebenfalls nach Tante Lene.
Sollten Sie keinen Garten ihr Eigen nennen, dann empfehle ich einen Besuch auf den Wochenmärkten der Region oder auch die Streuobstbörse ihrer Stadt. Oder schauen Sie einmal überregional bei http://www.streuobstwiesen-boerse.de vorbei.
Selberkochen bedeutet zu wissen, was in den Gläsern ist. Selbermachen ist nachvollziehbar. Auch habe ich immer ein nettes Geschenk parat. Schön Verpacktes aus der Vorratskammer freut jeden. Sollten sich überraschend Gäste ankündigen – ich bin vorbereitet: Eine Crostata (S. 78), ein Mürbeteig gefüllt mit einem Glas Marmelade, ist binnen einer Stunde fertig und so lecker, dass Ihnen das Lob der Gäste sicher ist.
Probieren Sie die Rezepte aus, gerne können Sie nach Lust und Laune Zutaten austauschen, behalten Sie jedoch bitte das Verhältnis von Frucht und Zucker bei, damit die optimale Konsistenz erhalten bleibt.
Ich wünsche gutes Gelingen!
Claudia Dreizler („Tante Lene“)
Zucker, Gelierzucker oder Zucker und Pektin? Zitronensäure?
Damit Marmeladen und Gelees haltbar und fest werden, brauchen sie Zucker und Pektin. Viele Früchte, besonders die sauren und harten, setzen bei langem Kochen mit Zucker selbst genug Pektin frei und gelieren so mit einfachem Haushaltszucker. Beim stundenlangen Kochen gehen aber wertvolle Inhaltsstoffe der Früchte verloren. Im Gelierzucker aus dem Handel ist das Pektin schon enthalten, bei 2:1- oder 3:1-Zucker werden außerdem Konservierungsmittel zugesetzt, weil der geringere Zuckergehalt die Marmelade nicht so gut konserviert. Wer das nicht möchte, kann sein Pektin auch selbst herstellen. Das erste Rezept in diesem Buch beschreibt, wie man selbst Pektin aus Äpfeln gewinnt (S. 12). Für meine Rezepte nehme ich normalerweise 2:1-Gelierzucker. Außerdem habe ich immer etwas Zitronensäure-Pulver vorrätig. Das Pulver kann man im Supermarkt oder in der Apotheke in kleinen Papiertüten kaufen.