Gehzeit 1.30 h
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Im schattigen Wald zu einem der Quellflüsse des Jordan
Ganz im Norden Israels entspringt der Banias, einer der Quellflüsse des Jordan, der auch »Hermon River« genannt wird. Die Wanderung führt uns abwechslungsreich an den hier noch kristallklaren Wassern entlang bis zur Karstquelle »Banias Spring«. Bei meist angenehm kühlem Klima erleben wir einen der bedeutendsten Wasserfälle des Landes sowie eine Klamm, die man eher in den Alpen erwarten würde.
Ausgangspunkt: Parkplatz (»waterfall parking lot«) am südwestlichen Eingang des Nationalparks Banias Nature Reserve, nahe der Siedlung Snir, 321 m. Mit Pkw von Qiryat Shemona über die Straßen 90 und 99. Man fährt Richtung Golanhöhen und biegt von der 99 nach rechts in die gut ausgeschilderte Zufahrtsstraße in Richtung »Banias Falls« ab. Mit Taxi oder Bus ab Qiryat Shemona (bis Haltestelle Snir, ca. 600 m vor dem Ausgangspunkt). Höhenunterschied: 170 m. Anforderungen: Einfache Tour auf gut ausgetretenen, beschilderten und sehr gut markierten Pfaden und Metallstegen. Einkehr/Verpflegung: Restaurants und Supermärkte in Qiryat Shemona, Kioske unterwegs und in den Eingangsbereichen des Nationalparks. Variante: Ohne Abstecher auf dem Rückweg durch die Klamm unterhalb der Banias Falls ist die Tour rund 20 Min. kürzer. Als Streckenwanderung bei entsprechender Planung der Rückfahrt jeweils in beide Richtungen möglich. Karte: Blatt 1 der topografischen Karte Israel 1:50.000. Hinweis: Kostenpflichtiger Nationalpark, ca. 7 EUR (Schüler, Kinder ermäßigt). Öffnungszeiten: Sommer (ca. April–Sept.) 8.00–17.00 Uhr, freitags und an Feiertagen 8.00–16.00 Uhr; Winter (ca. Okt.–März) 8.00–16.00 Uhr, freitags und an Feiertagen 8.00–15.00 Uhr.
Wir starten unsere Wanderung am großen Parkplatz beim Banias Nature Reserve (1), 321 m. Knapp 100 m nach dem Eingang biegen wir im spitzen Winkel nach links ab und gehen steil hinab. Von dichtem Urwald umgeben stürzt der Banias Fall etwa 10 m tief in ein wunderschönes Naturbassin. Auf schmalem Pfad gehen wir am jungen Banias flussabwärts bis zu einer Holzbrücke (2), 296 m. Wir queren sie hinüber zum östlichen Ufer und steigen 50 m steil über Holz- und Steinstufen hinauf, wo wir dem sehr schönen Pfad nun flussaufwärts folgen. Dabei überqueren wir im dicht bewaldeten Uferbereich mehrfach das kristallklare Nass. An Ruinen historischer Mühlen, Aquädukten und eindrucksvollen Felsformationen vorbei gelangen wir zu einem gemauerten Fischteich (3), 337 m. Wir folgen der Beschilderung in Richtung »Banias Springs« und erreichen über einige Steinstufen nach etwa 30 Min. die gut restaurierte arabische Wassermühle (4), 351 m, mit kleinem Kiosk und guten Erläuterungen. Nach dem Passieren eines kleinen modernen Wasserwerks gehen wir unter einer römischen Steinbogenbrücke und der parallel verlaufenden Straße hindurch. Wir folgen dem Pfad, der sich jetzt auf einem kurzen Abschnitt weiter vom Flusslauf entfernt. Schließlich treffen wir auf eine weitere Brücke, die uns nach rechts auf das Gelände des Picknickplatzes beim oberen Parkeingang nahe der Karstquelle Banias Springs (Hermon River) leitet. Nach der Brücke achten wir darauf, links innerhalb des hier umzäunten Geländes zu bleiben. Sitzbänke, ein weiterer Kiosk und Toiletten laden zur Rast am Fluss ein, der hier über terrassenförmig angelegte Stufen rauscht. Wir gehen weiter, überqueren die Quelle und erreichen die Pan-Grotte mit Resten des Temple of Pan (5), 366 m, einer Tempelanlage aus dem späten ersten vorchristlichen Jahrhundert, die Herodes der Große zu Ehren des römischen Kaisers Augustus errichten ließ. Beide Herrscher werden in der biblischen Weihnachtsgeschichte erwähnt (Lk 2; Mt 2,1–16). Wir kehren um und gehen auf gleichem Weg zurück, bis wir nach kurzem Steilabstieg wieder die Brücke erreichen, über die wir erstmals den Fluss gequert haben (2), 296 m. Wir nehmen nach der Brücke links den als »Suspended Trail« bezeichneten Weg, wo uns ein weiterer landschaftlicher Höhepunkt überrascht: Der neu angelegte Steg führt durch eine kurze, tief eingeschnittene Klamm (6), 277 m. Anschließend geht es nochmals steil bergauf, und zurück zum Ausgangspunkt (1), 321 m.
Gehzeit 0.45 h
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Sumpflandschaft vom bequemen Steg aus erleben
Nördlich des Sees Genezareth setzt sich der Jordangraben nach Norden fort. Vom jungen Jordan und seinen Zuflüssen durchflossen, wurden die ehemaligen Sumpfgebiete aus Gründen der Landgewinnung und der Malariabekämpfung bis in die Mitte der 50er-Jahre nahezu vollständig trockengelegt. Damit entfiel eines der bedeutendsten Rastgebiete für Zugvögel mit großer Artenvielfalt. Deshalb wurden Teile des Hula-Tals in jüngster Zeit wieder geflutet und zum Naturschutzgebiet erklärt. Die beiden bedeutendsten Wasserflächen sind der nördlicher gelegene Agamon-See und der Hula-See, durch dessen Uferzone unsere Wanderung führt. Die Mitnahme eines guten Fernglases oder Teleobjektivs ist sehr zu empfehlen! Die Gehzeit kann sich je nach Interesse und Beobachtungsmöglichkeiten schnell verdoppeln.
Ausgangspunkt: Parkplatz am Informationszentrum und Parkeingang des Hula Nature Reserves, 76 m. Von der Straße 90 biegt man etwa 3 km nördlich nach dem Abzweig zur Ortschaft Yesud Hama’ala nach rechts in östliche Richtung ab und folgt weitere 2 km der Zufahrtsstraße und Beschilderung zum »Hula Nature Reserve«. Mit Taxi oder Bus von Qiryat Shemona. Busverbindung nur bis zur Abzweigung an der Straße 90 (plus 30 Min. Gehzeit). Höhenunterschied: Unbedeutend. Anforderungen: Leichter Spaziergang auf ebenen Wegen und Holzstegen. Unbedingt auf den Wegen bleiben (Sumpf, Naturschutz). Einkehr/Verpflegung: Restaurants/Supermarkt in Tiberias und Qiryat Shemona. Karte: Blatt 1 der topografischen Karte Israel 1:50.000. Hinweis: Kostenpflichtiger Nationalpark, ca. 8 EUR (Schüler, Kinder ermäßigt). Öffnungszeiten: 8.00–17.00 Uhr, freitags und in den Ferien 8.00–16.00 Uhr. Vor Beginn der Wanderung empfiehlt sich der Besuch des Info-Centers mit dem dort angebotenen interessanten Einführungsfilm (Englisch) und wichtigen Gebietsinformationen.
Wir starten vom Parkplatz beim Info-Center des Hula Nature Reserve (1), 76 m. Unser Weg führt uns links am Informationszentrum vorbei über einen kurzen Damm und eine kleine Brücke, nach der wir links abbiegen und dem Wassergraben folgen. Nach etwa 150 m erreichen wir einen sumpfigen See mit Inseln und Sandbänken, auf denen sich rastende oder brütende Vögel tummeln. Wir folgen dem Uferweg und lassen den Abzweig (2), 70 m, zu einem Holzsteg rechts liegen. Stattdessen gehen wir geradeaus bis zum etwa 10 m hohen Beobachtungsturm (3), 82 m. Der Aufstieg lohnt sich, da man weit über Schilfflächen, Wassergräben und den Hula-See blicken und dabei Vögel störungsfrei beobachten kann. Nach dem Turm windet sich unser Weg als Holzsteg auf Pfählen und über kleine Brücken durch das folgende Sumpfgebiet. Kurz nachdem die freie Wasserfläche erreicht wird, ist er auf einer Länge von etwa 150 m überdacht (4), 75 m. Mit etwas Glück lassen sich von hier riesige Rosa-Pelikane beobachten. Anschließend biegen wir wieder ins Schilf ein und treffen beim Abzweig (2), 70 m, auf den Hinweg. Hier wenden wir uns links und gönnen uns zum Abschluss noch den Blick von einer überdachten Plattform (5), 76 m, die nahe beim Info-Center in das vegetationsreiche Feuchtgebiet ragt.
Gehzeit 6.00 h
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Auf den höchsten Berg Galiläas
Der 1208 m hohe Mount Meron ist, abgesehen von den Hermon-Ausläufern nördlich der Golanhöhen, der höchste Berg Israels und Galiläas. Obwohl sein Gipfeldach kommunikationstechnisch genutzt wird und der höchste Punkt deshalb unzugänglich ist, lässt sich der Berg knapp unterhalb des Gipfels auf bestens ausgeschilderten Pfaden umrunden. Spezielle Aussichtspunkte bieten einen umfassenden Blick über den Norden Israels. Wir erleben den Berg auf verschlungenen Pfaden und Wegen, die durch Wald, Obst- und Olivenbaumplantagen sowie durch mediterrane Macchia führen.
Ausgangspunkt: Parkplatz und Bushaltestelle kurz nach der Meron Field School, 893 m, 1 km nach der Abfahrt von der Straße 89 an der schmalen Zufahrtsstraße zum Meron-Gipfelbereich. Diese Abzweigung erreicht man von Safed aus nach etwa 18 km auf der Straße 89. Die schlechte Busverbindung ist nur im Zusammenhang mit einer Übernachtung sinnvoll. Höhenunterschied: 640 m. Anforderungen: Lange, anstrengende Wanderung, gutes Orientierungsvermögen nötig. Einkehr/Verpflegung: Restaurants/Supermarkt in Safed; kleiner Supermarkt bei der Meron Field School. Übernachtungsmöglichkeit: Har Meron Field School Hostel. Tel. +972 (0)4 698 0022; meron@spni.org.il. Karte: Blatt 2 der topografischen Karte Israel 1:50.000.
Vom Parkplatz mit Bushaltestelle (schlechte Verbindungen) bei der Meron Field School (1), 893 m, überqueren wir die Straße nach Westen und gehen auf dem rot-weiß gekennzeichneten Pfad durch sehr schönen urwaldartigen Busch- und Baumbestand mit stattlichen, rotstämmigen Östlichen Erdbeerbäumen (Arbutus andrachne). Nach etwa 30 Min. erreichen wir eine größere freie Wiesenfläche und nach nochmals 10 Min. eine weitere. Schließlich nutzen wir für ein kurzes Stück das felsige Bachbett, bis sich der Weg verbreitert und durch Obstgärten führt. Nach insgesamt etwa 1 Std. Gehzeit müssen wir auf den grün-weiß markierten Pfad achten, der vom Feldweg eine Böschung hinunterführt (2), 670 m. Wir queren eine Wiesenmulde und gehen links von einer Natursteinmauer durch ein weiteres felsiges Bachbett, bis wir einen asphaltierten Wirtschaftsweg erreichen. Wir gehen nun knapp 45 Min. mit der schwarz-weißen Markierung auf Asphalt weiter, wobei es keine Ausweichmöglichkeit gibt. Den schmalen Randstreifen begehen wir daher mit der nötigen Umsicht. Nach einer Brücke über den Kziv Stream befindet sich rechter Hand eine Gedenkstätte für eine abgestürzte Hubschrauberbesatzung. Dann verlassen wir die Straße und biegen im spitzen Winkel nach links in einen von Natursteinmauern gesäumten Feldweg ab (3), 726 m. Die Reste schwarz-weißer Markierungen sind hier nur spärlich zu finden und der ursprüngliche Wegverlauf ist vom Grundstücksbesitzer abgesperrt worden! Deshalb sind wir genötigt, bis zum Bachbett weiterzugehen. Dort wenden wir uns nach rechts und verlassen das bei Nässe schmierige Terrain nach knapp 100 m über die steile Böschung nach rechts. Anschließend geht es auf undeutlichem Pfad parallel zum Bachbett durch Obst- und Olivenplantagen weiter, bis wir nach weiteren 200 m auf einen unbefestigten Fahrweg treffen, der steil nach oben führt. Diesen Weg sollten wir unbedingt nutzen und nicht der alten verblichenen Kennzeichnung geradeaus folgen, denn diese endet im Niemandsland vor einem Stacheldrahtverhau! Wir gehen also den Weg bergauf, bis wir vor einer Stützmauer nach links bis zu einem grob gepflasterten Weg weitergehen, der steil bergab führt. Wir queren den verschmutzten Kziv Stream (4), 722 m, über eine kleine Brücke und steigen nach weiteren 200 m auf grob gepflastertem Weg nach links durch Obst-, Wein- und Oliven-Plantagen auf. Hier ist die nun blau-weiße Markierung deutlich auszumachen. Schnell gewinnen wir an Höhe und halten uns bei einer Verzweigung rechts. Es folgt eine flache Strecke, bis wir nach einer Wiesenmulde buschreiches Gelände erreichen, wo der Weg zu Ende zu sein scheint. Doch führt er gut markiert mitten hinein in die dornige Macchia (5), 838 m. Kurz darauf wartet die nächste Herausforderung auf uns, denn zwischen größeren Steinbrocken geht es links kaum erkennbar unter tief herabhängenden Zweigen hinauf. Im weiteren Verlauf windet sich der stetig ansteigende Pfad zwischen niedrigen Büschen und verkrüppelten Bäumen hindurch, nutzt einen flachen, wenig bewachsenen Rücken und verläuft dann wieder steiler durch Büsche und ein kahles, ehemaliges Waldbrandgebiet. Auf einer Höhe von knapp über 1000 m breitet sich vor uns eine herrliche Bergwiese aus. Nachdem wir sie überquert haben, wandern wir im Wald weiter, bis wir auf einen breiten unbefestigten Weg stoßen, den wir überqueren. Oberhalb eindrucksvoller Felsplatten und steil abfallender Felsstufen (6), 1049 m, wandern wir nun aussichtsreich am Hang entlang. Nach einem längeren Waldstück erreichen wir freies Gelände, das an eine Alm erinnert. Nur wenige Meter links des Wegs befindet sich ein historischer, aber völlig ungesicherter Brunnenschacht (7), 1091 m, mit rundum überhängenden Wänden. Hineinfallen hätte fatale Folgen! Wir gehen weiter durch Wiesen leicht bergan, treffen auf einen breiteren Feldweg und den »Israel National Trail« (INT, orange-blau-weiß), dem wir geradeaus und nicht nach rechts folgen. Auf gleicher Höhe bleibend erreichen wir nach etwa 30 Min. einen Park- und Picknickplatz am Ende der Straße, die zum Mount Meron hinaufführt. Gegenüber führt uns der INT weiter bergauf bis zu einem ersten, speziell angelegten Aussichtspunkt. Von hier umrunden wir den Gipfelbereich gegen den Uhrzeigersinn im schattigen Wald und nutzen weitere Aussichtspunkte, die den Blick Richtung Golanhöhen und Hermon freigeben. Ein letzter Anstieg führt uns zum höchsten begehbaren Punkt unserer Tour, knapp unter dem Gipfel des Mt. Meron (8), 1195 m. Dort erkennen wir eine in den Fels gehauene Plattform mit muldenartigen Vertiefungen und Rinnen. Eine alte Opferstätte? Nachdem wir den Nordhang des Mt. Meron gequert haben, bleiben wir auf dem Israel Trail, der rechts bergab führt. Durch dichten Wald und kleinere Wiesen steigen wir über den Nordwestrücken des Mt. Meron ab und genießen auf einem Geländevorsprung nochmals eine phänomenale Aussicht nach Nordosten. Anschließend geht es scharf links durch einen Zedernwald, bevor sich unser Pfad oberhalb der nahe gelegenen Zufahrtsstraße nach rechts abwärts in Richtung Ausgangspunkt windet. Dieser letzte Abschnitt verläuft zwischen Bäumen, Büschen und felsdurchsetzten Trockenrasenflächen nochmals durch schönes Gelände, bevor wir nach einer letzten unschwierigen Felsstufe wieder den Parkplatz an der Meron Field School (1) erreichen.
Gehzeit 1.00 h
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Durch schmale Gassen zum höchsten Punkt der »Stadt auf dem Berge«
Safed thront unübersehbar auf einer Hügelkuppe hoch über dem 10 km entfernten See Genezareth. Sie ist das Zentrum des kabbalistisch-mystischen Judentums und Künstlerstadt zugleich. Im 16. Jh. lag die nordgaliläische Stadt innerhalb des riesigen osmanischen Herrschaftsgebiets. Trotz der vorherrschenden islamischen Religion wurde es Juden aus Europa und Nordafrika erlaubt, hier zu siedeln, was Safed zu einer bedeutenden jüdischen Stadt werden ließ. Vor dem Unabhängigkeitskrieg 1948 wohnten jedoch hauptsächlich Araber hier, nur noch knapp 15 % der Bevölkerung waren Juden. Dies änderte sich nach dem Sieg über die mit der Vernichtung Israels drohenden Angreifer, der eine Massenflucht der arabischen Bevölkerung auslöste. Unsere Tour führt über steile Gassen durch Teile des Künstlerviertels und der sehenswerten Altstadt bis hinauf zum Hügel im Ha-Metsuda-Park, dessen Gipfel ein Gedenk-Obelisk zu Ehren der Opfer des Kriegs von 1948 krönt.
Ausgangspunkt: Safed, 754 m. Parkmöglichkeiten in der Straße Keren Ha-Yesod. Zufahrt über die Straßen 90 und 89 von Tiberias. Mit dem Bus von Tiberias aus erreichbar (Haltestellen einige Hundert Meter vom Ausgangspunkt entfernt). Höhenunterschied: 90 m. Anforderungen: Spaziergang durch enge und teilweise steile gestufte Gassen. Einkehr/Verpflegung: Restaurants/Straßencafés/Supermärkte in Safed. Karte: Blatt 2 der topografischen Karte Israel 1:50.000.
Auf der Keren Ha-Yesod (1), 754 m, gehen wir zunächst in nördlicher Richtung. Wir bleiben auf etwa gleicher Höhe, bis wir links eine freiliegende, blau lackierte Wasserleitung mit Verteilern sehen. Gegenüber davon gehen wir die Tsvi Levanon hinauf und vor einem Supermarkt links in die Beit Yosef in Richtung Altstadt. Schon stehen wir mitten in der schmalen Künstlergasse Elkabets (2), 778 m. Ein Laden reiht sich an den anderen und dürfte das Gehtempo stark reduzieren. Kurz vor einem größeren Platz lohnt der Durchgang in einen Innenhof nach rechts, in dem ein alter Feigenbaum aus den Häuserschluchten ans Licht drängt. Auf einer Treppe kann man diesem Baum ein Stück nach oben folgen.
Zurück auf der Elkabets gehen wir nach dem erwähnten Platz durch eine Gasse schräg links hinauf bis zur ältesten Synagoge der Stadt, der Ha’Ari (3), 787 m, die besichtigt werden kann. Vor der Synagoge führt eine steile Gasse weiter hinauf. Links folgt bald eine kleine Steintribüne, wo gelegentlich kabbalistische Musiker ihr Können zum Besten geben. Knapp 50 m weiter mündet unsere Gasse in einen romantischen, winzigen Marktplatz (4), 795 m, ein. In der südöstlichen Ecke des Platzes biegen wir in die Khatam Sofer ein und steigen nach 50 m wieder steiler durch gepflasterte Gassen bis zur Einkaufsstraße Yerushalayim hinauf. Dort gehen wir rechts über eine Terrasse an der Straße weiter bis zu einem Haus, dessen zerschossene Fassade an die dramatischen Ereignisse von 1948 erinnert. Vor diesem Haus führen links weitere Treppenstufen bis zum Ha Metsuda Park hinauf. Wir queren die Derekh Khativat Yiftakh und folgen dem schönen Pfad durch schattigen Baumbestand zum höchsten Punkt mit dem Gedenk-Obelisken (5), 841 m. Die Aussicht ist zweifelsfrei die schönste der Stadt und beeindruckt vor allem wegen des Blicks zur nahe gelegenen Bergkette des Mt. Meron. Wir gehen ca. 100 m im Park auf dem Anstiegsweg zurück, bis wir scharf links abbiegen und zwischen den alten Mauerresten einer Kreuzritterburg zur Derekh Khativat Yiftakh absteigen. Hier verlassen wir den Park, gehen 150 m nach rechts an der Straße entlang bis dorthin, wo wir den Park betreten haben. Links abwärts gehen wir auf gleichem Weg durch die Altstadt zurück zur Keren Ha-Yesod (1), 754 m.
Informationen zu Kultur und Geschichte
In der berühmten Bergpredigt verglich Jesus seine Nachfolger mit einer Stadt, die »auf dem Berge liegt« und die deshalb nicht verborgen bleiben kann (Mt 5,14). Manche Forscher nehmen an, dass das antike Seph, das vom Geschichtsschreiber Josephus im Zusammenhang mit dem jüdischen Krieg um 66 n. Chr. erwähnt wird, identisch mit dem heutigen Safed ist, das unübersehbar einen der höheren Gipfel Galiläas ziert und selbst vom See Genezareth aus mühelos erkannt werden kann.
Gehzeit 3.00 h
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Auf abgelegenen Pfaden durch Galiläas Wälder
Nur wenige Kilometer südlich des höchsten Bergs Galiläas, des Mount Meron, überragt der Mount Hillel das Bet-Kerem-Tal um mehr als 700 m. Die teilweise anspruchsvolle Wanderung bietet in dem hier überwiegend von Arabern bewohnten Gebiet den interessantesten Aufstieg durch eine von mehreren Felsstufen abgeriegelte Waldschlucht nordwestlich des Gipfels.
Ausgangspunkt: Parkmöglichkeit in Obstplantagen 1,5 km östlich der Ortschaft Beit Jann, 973 m. Die Zufahrt erfolgt aus Richtung Akko, Tiberias oder Safed über die Straße 85 bis Rame. Von Rame auf der Bergstraße 864 bis zur Abzweigung nach Beit Jann. An der südlichen Ortszufahrt von Beit Jan rechts, bis man innerorts scharf rechts abbiegt und auf einen tiefer gelegenen Kreisverkehr mit zentralem Olivenbaum trifft. Nach der zweiten Ausfahrt 1 km dem Straßenverlauf folgen. Anschließend rechts und gleich wieder links in Richtung »Mt. Hillel«, dessen östlich des Gipfels aufragender Sendemast schon von Weitem zu sehen ist. Vom Ortsrand an großen Schlaglöchern und an einer offenen Müllkippe vorbei noch 1,5 km über den Geländerücken in Richtung »Mt. Hillel« weiter bis zu einer größeren Freifläche in den Obstplantagen mit guten Parkmöglichkeiten. Alternativ kann man die etwas unschöne blau-weiß markierte Strecke ab dem Ortsrand auch zu Fuß gehen. Höhenunterschied: 330 m. Anforderungen: Wanderung auf markierten Pfaden durch Obstplantagen und Wald mit felsigen Abschnitten und zwei kurzen Kletterpassagen (I). Orientierungssinn, Trittsicherheit, Schwindelfreiheit und etwas Klettergewandtheit nötig, bei Nässe oder starker Wasserführung gefährlich! Einkehr/Verpflegung: Restaurants/Supermarkt in Rame oder Beit Jann. Karte: Blatt 2 der topografischen Karte Israel 1:50.000.
Wir gehen von der Obstplantage (1), 973 m, ein wenig gegen die Fahrtrichtung zurück und suchen die rot-weiße Markierung, die uns links in westlicher Richtung in die Obst- und Olivenbaumplantagen führt. Wir folgen dem Feldweg 15 Min. leicht bergab und biegen nach links in einen asphaltierten Wirtschaftsweg ein. Rechts haltend passieren wir eine Gedenkstätte, bevor wir nach kurzer Asphaltstrecke wieder rechts in einen Feldweg einbiegen (2), 934 m. Unser Weg führt ab einer felsigen Kuppe steiler hinab. Oberhalb einer größeren landwirtschaftlich genutzten Baracke folgen wir nicht der rot-weißen Markierung nach links, sondern dem Weg geradeaus. Kurz hinter dem Zugang zur Baracke biegen wir rechts in den grün-weiß markierten Pfad ein (3), 854 m, der uns steil und felsig durch dichtes Buschwerk bergab führt. Der Pfad endet auf einem Feldweg, den wir nach links bis in die Talsohle des Kziv Stream (4), 773 m, verfolgen, die wir nach rund 15 Min. auf dem grün-weißen Pfad erreichen. Vor einer Mauer aus gewaltigen Steinblöcken gehen wir zunächst auf unangenehm grobem Geröll nach rechts und bleiben auf dem grün-weiß gekennzeichneten Weg. Schnell erreichen wir eine Felsplatte, von wo ab der Pfad angenehm und landschaftlich immer reizvoller in ein einsames Tal hineinzieht, das den weiteren Wegverlauf vorgibt. Das Tal wird schließlich deutlich enger, und unser Pfad weicht für ein kurzes Stück in die steile Flanke nach links aus. Der Bewuchs nimmt urwaldartigen Charakter an. Etwa 40 Min. nachdem wir die Talsohle erstmals betreten haben, bildet eine ca. 6 m hohe, nahezu senkrechte Felswand (5), 878 m, die Schlüsselstelle der Tour. Sie kann bei stärkerer Wasserführung im Winterhalbjahr sehr schwierig und bei nassen Felsen gefährlich werden! Im rechten Teil der Wand finden sich beste Tritte und Griffe (I), sodass man bei trockenem Fels wenig Probleme hat, die Stelle zu überwinden. Ca. 400 m talaufwärts folgt eine weitere etwa 15 m hohe Felsbarriere mit im Sommer ausgetrocknetem Wasserfall (6), 907 m. Wir weichen nach links aus und überwinden diese Stelle über eine kurze Kletterpassage (I) und eine anschließende etwas ausgesetzte Querung zurück zum Bachbett oberhalb davon. Unser Weg führt weiter bergauf durch Wald und Wiesen, bis wir auf einen unbefestigten Forstweg nahe einer historischen Quellfassung (7), 970 m, treffen. Wir folgen dem blau-weiß markierten Weg nach rechts und verlassen ihn bereits nach 500 m wieder, indem wir links den schwarz-weiß markierten Pfad steil über Stufen hinaufsteigen. Es folgt eine herrlich schattige Waldstrecke mit eingelagerten Stufen aus Holz oder Stein. Weiter oben treffen wir auf einen Feldweg mit Wegkreuz und der Beschilderung »Admoniyot (Peony) Trail« in die Richtung, aus der wir aufgestiegen sind (8), 1030 m. Wir wenden uns rechts und 200 m später nochmals vor einer Steinmauer rechts aufwärts, bis der unbefestigte Fahrweg seinen höchsten Punkt erreicht, bevor er Richtung Beit Jann hinabführt. Dann genehmigen wir uns nach links ansteigend, auf Fahrspuren und einem etwas zugewachsenen Pfad, noch den kurzen Aufstieg zum felsigen Gipfel des Mt. Hillel (9), 1071 m, den Gestrüpp und alte Mauerreste zieren. Von dort genießen wir knapp über den Büschen den Rundumblick über die Berge Galiläas. Zurück auf dem Fahrweg halten wir uns links und folgen seinem Verlauf auf teils unbefestigtem, teils asphaltiertem Belag bis zum Ausgangspunkt (1), 973 m.