WIE ICH AMERIKA RETTEN WERDE
German Translation copyright © 2016 of first publication by Plassen Verlag
(Crippled America – How to Make America Great Again)
Copyright © 2015 by Donald Trump
All Rights Reserved.
Published by arrangement with the original publisher, Threshold Editions,
a Division of Simon & Schuster,Inc.
Copyright 2016:
© Börsenmedien AG, Kulmbach
Übersetzung: Matthias Schulz
Covergestaltung: Holger Schiffelholz
Gestaltung und Satz: Bernd Sabat, VBS-Verlagsservice
Herstellung: Daniela Freitag
Lektorat: Karla Seedorf
ISBN 978-3-86470-384-3
eISBN 978-3-86470-385-0
Alle Rechte der Verbreitung, auch die des auszugsweisen Nachdrucks,
der fotomechanischen Wiedergabe und der Verwertung durch Datenbanken
oder ähnliche Einrichtungen vorbehalten.
Bibliografische Information der Deutschen Nationalbibliothek:
Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der
Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten
sind im Internet über <http://dnb.d-nb.de> abrufbar.
Postfach 1449 • 95305 Kulmbach
Tel: +49 9221 9051-0 • Fax: +49 9221 9051-4444
E-Mail: buecher@boersenmedien.de
www.plassen.de
www.facebook.com/plassenverlag
Dieses Buch ist meinen Eltern gewidmet, Mary und
Fred C. Trump, sowie meinen Brüdern und Schwestern –
Maryanne, Robert, Elizabeth und Fred.
Außerdem ist es meiner wunderbaren Frau Melania gewidmet und
meinen Kindern Don Junior, Ivanka, Eric, Tiffany und Barron,
die mich unglaublich unterstützen.
Und ganz wichtig: Es ist all den Menschen gewidmet,
die bereit sind, Amerika wieder groß zu machen!
VIELLEICHT FRAGT SICH DER eine oder andere von Ihnen, warum auf dem Buchumschlag ein Foto von mir ist, auf dem ich so wütend und so böse wirke. Ich habe einige Aufnahmen machen lassen, ganz wunderbare Bilder, auf denen ich ein breites Grinsen im Gesicht habe. Ich sah glücklich aus, ich sah zufrieden aus und ich sah aus wie der sehr nette Mensch, der ich ja eigentlich auch bin. Meine Familie liebte diese Bilder und wollte, dass ich eines davon verwende. Der Fotograf hatte hervorragende Arbeit geleistet.
Aber ich fand das unpassend. In diesem Buch reden wir darüber, was derzeit alles schiefläuft in Amerika. Das ist ein harsches Urteil, aber leider gibt es der Situation derzeit auch wenig Positives abzugewinnen. Deshalb dieses Foto auf dem Buchumschlag. Ich wollte ein Bild, auf dem ich nicht glücklich wirke, sondern ein Bild, das widerspiegelt, welche Wut und welche Unzufriedenheit ich anstelle von Freude verspüre. Es gibt keinen Grund für Fröhlichkeit. Wir befinden uns momentan nicht in einer Lage, die zu Fröhlichkeit einlädt. Wir sind in einer Lage, in der wir uns an die Aufgabe machen müssen, Amerika wieder groß zu machen. Wir alle. Deshalb habe ich dieses Buch geschrieben.
Die Menschen sagen, ich habe Selbstvertrauen. Wer weiß?
Als ich begann, mich öffentlich zu äußern, war ich ein Realist. Ich wusste, die ewigen und unfähigen Schwarzmaler des Status quo würden sich mir besorgt in den Weg stellen. Und genau so ist es gekommen:
Die Politiker, die während des Wahlkampfs das Blaue vom Himmel versprechen, dann aber kläglich versagen, wenn sie versuchen zu regieren, denn sie können nicht regieren. Sie wissen nicht, wie Regieren geht.
Die Lobbyisten und Interessenvertretungen, die im Auftrag ihrer Kunden oder im Auftrag anderer ihre Hände in unseren Taschen haben.
Die Medienvertreter, die dermaßen ahnungslos sind, wenn es um Gerechtigkeit geht, dass sie keinerlei Vorstellung von dem Unterschied zwischen „Fakt“ und „Meinung“ haben.
Die illegalen Einwanderer, die Arbeitsplätze besetzen, die legal an Menschen von hier gehen sollten, während gleichzeitig mehr als 20 Prozent der Amerikaner ohne Beschäftigung oder unterbeschäftigt sind.
Der Kongress, der seit Jahren in einer Pattsituation feststeckt und es buchstäblich nicht schafft, mit auch nur einem unser dringendsten innenpolitischen Themen fertigzuwerden oder auch nur mit einem der grundlegendsten, beispielsweise dem Verabschieden eines Haushalts. Unterdessen mussten das Rückgrat dieses Landes – die Mittelschicht – und die 45 Millionen Amerikaner, die in der Armut feststecken, während der vergangenen 20 Jahre erleben, wie ihre Einkommen immer kleiner wurden. Verständlich, dass ihre Enttäuschung und ihre Frustration über diese Dinge mit jedem Tag zunehmen.
Und selbst unsere Anwälte und Richter, die Denker und „klugen Köpfe“, trampeln über die amerikanische Verfassung hinweg, über das Bollwerk unserer Demokratie. Rücksichtslos haben sie sich zu politischen Entscheidern aufgeschwungen, denn unsere tatsächlich gewählten Vertreter sind durch die Parteipolitik gelähmt.
Und was das Präsidentenamt und die Exekutive angeht, herrscht dort eine Inkompetenz, die einfach unglaublich ist.
Während ich dies schreibe, manövriert der russische Präsident Wladimir Putin unseren Präsidenten aus und stellt in Syrien eine Koalition zusammen, die dazu führen wird, dass Putin letztlich als einziger fähiger Anführer der Welt dastehen wird. Er und seine Verbündeten – vor allem der Iran – haben sich genau dort in Stellung gebracht, wo Präsident Obama und unser Militär seit Jahren kläglich scheitern.
Wir haben buchstäblich Billionen Dollar im Nahen Osten versenkt. Und was können wir dafür vorzeigen? Praktisch nichts, außer dass wir unseren besten Verbündeten Israel vor den Kopf gestoßen haben. Und damit nicht genug: Wir haben einen wertlosen und kostspieligen Atomvertrag mit dem Iran ausgehandelt (dem neuen besten Freund Russlands), ein Abkommen, das für mehr Harmonie und Weltfrieden sorgen soll.
Die Vorstellung von amerikanischer Größe, von unserem Land als Anführer der freien und der unfreien Welt, ist verblasst.
Trotz all dieser Herausforderungen – genau genommen wegen all dieser Herausforderungen – habe ich beschlossen, etwas zu unternehmen. Ich konnte es nicht ertragen, mit anzusehen, was unserem großartigen Land zustößt. Dieses Durcheinander erfordert dringend eine führende Hand. Gebraucht wird jemand mit gesundem Menschenverstand und Geschäftssinn, jemand, der Amerika wirklich zu dem zurückführen kann, das uns in der Vergangenheit groß gemacht hat.
Wir brauchen jemanden, der nachweislich in der Wirtschaft erfolgreich war, jemanden, der etwas von Größe versteht, jemanden, der uns zu dem Maß an Vorzüglichkeit zurückführt, für das wir einst standen, und der uns erklärt, was zu tun ist.
Als ich mich erstmals an die Öffentlichkeit wendete, hatte ich keine Ahnung, wie die Reaktionen ausfallen würden. Ich weiß, dass ich sehr gut darin bin, etwas aufzubauen, ich habe in aller Welt Gebäude errichtet. Ich habe großartige Erfolge gefeiert. Aber ich hatte zuvor meine politischen Ansichten und Gedanken zu der Frage, wie Amerika wieder großartig werden kann, nicht öffentlich gemacht.
Ich wusste, die Marke „Trump“ steht weltweit wie kaum eine andere für Qualität und Vorzüglichkeit. Jeder spricht über sie. Jeder kennt sie. Sie ist etwas ganz, ganz Besonderes. Ich bin sehr stolz darauf. Unsere prachtvollen, herrlich anzusehenden Gebäude und Hotels stehen heute in den gesamten Vereinigten Staaten und in zahlreichen anderen Ländern.
Ich begann mit dem Thema „illegale Einwanderung“ und regte den Bau einer großen Mauer an, die sehr hoch sein soll und völlig undurchdringlich für die Flut an Einwanderern, die wir nicht wollen und hier illegal nicht sehen wollen.
Und plötzlich erwachten die Amerikaner und erkannten, was mit Blick auf illegale Einwanderung gerade geschieht. Obwohl sich eine große Zahl an Kandidaten um die Nominierung der Republikanischen Partei für die Präsidentschaftswahlen bewarb, kam das, was ich zu sagen hatte, bei den Menschen sehr gut an.
So groß wurden die Menschenmengen, die mich sehen wollten, dass wir für unsere Veranstaltungen in Football-Stadien und Kongresszentren umziehen mussten. Bei der ersten landesweit ausgestrahlten Debatte schalteten 24 Millionen Zuschauer ein, ein Rekord für das Kabelfernsehen. Es wurden einige lächerliche und feindselige Fragen gestellt, aber trotzdem (oder vielleicht auch deswegen) kämpfte ich dagegen an, wie ich es immer tue, und begann, meine Vision vorzustellen. Das war der Grund, weshalb ich nach der Einschätzung der meisten Leute diese Debatte gewonnen habe.
Die Menschen applaudierten. Ganz plötzlich strömten Menschen, denen Wahlen bislang völlig egal gewesen waren oder die noch nie wählen waren, zu unseren Veranstaltungen.
Medien, Politiker und die sogenannten Anführer unseres Landes reagierten schockiert. Aber ich ließ mich nicht beirren und wandte mich direkt an die Menschen, denn weder brauche ich finanzielle Unterstützung von anderen noch brauche ich die Erlaubnis anderer, bevor ich etwas tue oder sage. Ich musste einfach nur das Richtige tun.
Inzwischen habe ich begonnen, einige Details meiner Vision auszuformulieren. Ich habe einen Steuerplan vorgestellt, bei dem die Mittelschicht und diejenigen Menschen mit geringeren Einkommen mehr von ihrem Verdienst behalten. Gleichzeitig wird die Besteuerung der reichsten Amerikaner neu geordnet.
Ich habe mich verpflichtet, für ein wirklich mächtigeres Militär zu sorgen, das bereit und imstande ist, sich all unseren Widersachern entgegenzustellen. Wenn wir eine rote Linie ziehen, dann soll sie auch für alle etwas bedeuten – ganz besonders für unsere Feinde.
Ich bin bei der Arbeitsbeschaffung einen völlig neuen Weg gegangen. Ich ermutige Unternehmen, mehr Arbeitsplätze und mehr Produktionskapazitäten nach Amerika zurückzuholen (nach Hause, dort wo sie hingehören), ebenso die Billionen Dollar, die derzeit in ausländischen Banken geparkt sind.
Ich habe bereits erklärt, warum Obamacare eine kostspielige und absurde Lösung für die Probleme in unserem Gesundheitssystem darstellt und warum wir Obamacare außer Kraft setzen und durch eine deutlich bessere Option ersetzen müssen. Wir müssen das Problem lösen, indem wir im Privatsektor für Wettbewerb zwischen den Versicherern sorgen und indem wir es den Patienten erlauben, ihren Hausarzt selbst zu wählen.
Auch für das Bildungswesen ist „Wettbewerb“ das Zauberwort. Eltern sollten das Recht haben, die Schule auszuwählen, auf der ihre Kinder die beste Bildung erhalten. Schwächere Schulen werden geschlossen, ungeeignete Lehrer werden entlassen. „Common Core“, die Einheitsbildung, ist schlecht. Bildung sollte örtlich stattfinden.
Im Inland müssen wir einen massiven Wiederaufbau unserer Infrastruktur angehen. Zu viele Brücken sind gefährlich geworden, unsere Straßen sind zerfallen und voller Schlaglöcher, während Verkehrsstaus die Menschen, die in verstopften Städten einen Job haben, Millionen Dollar an entgangenen Löhnen kosten. Der öffentliche Nahverkehr ist überfüllt und unzuverlässig, unsere Flughäfen müssen neu aufgebaut werden.
Über viele der Ideen, über die ich in diesem Buch geschrieben habe, könnte ich noch eine ganze Menge sagen und das ist erst der Anfang. Aber während meine Kritiker damit beschäftigt sind, ihre eigene Agenda zu bewerben, lassen Sie mich eines sagen: Das Letzte, was wir jetzt brauchen, sind noch mehr Pläne, die sich nach den Wahlen in Luft auflösen.
Was wir dagegen brauchen, ist eine Führung, die unser Durcheinander anpacken kann und die anfängt, mit praktischen Lösungen unsere Probleme anzugehen. Mein Ziel ist es nicht, wie die anderen auch Hunderte Seiten Regierungsbestimmungen und Auflagen und Verwaltungsabläufe zu entwickeln. Wir müssen vernünftige politische Maßnahmen skizzieren und dafür sorgen, dass sie funktionieren.
Ich kenne mich aus mit komplexen Themen und weiß, wie man alle für einen Erfolg nötigen Elemente zusammenbringt. Das mache ich seit Jahren und habe mir damit ein großes Unternehmen und ein gewaltiges Vermögen aufgebaut.
Dieses Buch dient dazu, der Leserschaft ein besseres Verständnis von mir und meinen Ideen für die Zukunft zu geben. Ich bin in Wahrheit ein echt netter Kerl, glauben Sie mir. Ich bin darauf stolz, ein netter Kerl zu sein, aber ich bin auch leidenschaftlich entschlossen, unser Land wieder großartig zu machen.
Es ist Zeit, dass wir in Amerika das Ruder herumreißen. Weg von Verzweiflung und Wut und hin zu Freude und Stolz auf Erreichtes. Es kann passieren und es wird passieren.
Unsere besten Tage liegen noch vor uns. Unser Land hat noch so viel ungenutzte Größe zu bieten. Wir sind reich an Bodenschätzen und wir sind reich an menschlichem Talent.
Ich wünsche Ihnen viel Spaß mit diesem Buch. Lassen Sie uns gemeinsam Amerika wieder groß machen!
AMERIKA MUSS WIEDER ANFANGEN zu gewinnen.
Niemand mag einen Verlierer und niemand wird gerne herumgeschubst. Und trotzdem stehen wir heute hier als größte Supermacht auf diesem Planeten und müssen mitansehen, wie jemand anderes unser Mittagessen isst. Gewinnen geht anders.
Wir haben einen Präsidenten, der versucht, Stärke zu zeigen, und eine rote Linie zieht. Aber wenn diese Linie dann überschritten wird, bleibt das ohne Folgen.
Und wenn wir mit ausländischen Nationen verhandeln? Wir stehen nicht auf vom Verhandlungstisch. Wir drohen nicht damit, den Verhandlungstisch zu verlassen. Und vor allem verlassen wir ihn auch nicht. Wir machen Zugeständnis um Zugeständnis. Gewinnen geht anders.
Würde ich mein Unternehmen so führen, ich würde mich selbst entlassen.
Nehmen wir einen der schlimmsten Verträge in unserer Geschichte – die „Übereinkunft“ mit dem Iran, die John Kerry aushandelte und Präsident Obama durch den Kongress prügelte und an ihm vorbeinavigierte. (Genauer gesagt überzeugte er seine Partei davon, das Abkommen zu unterstützen und alle Debatten oder Abstimmungen zu dem Thema durch Verschleppung zu vermeiden.) Es ist möglicherweise der wichtigste Vertrag unserer Tage und unsere sehr dummen Anführer in Washington schafften es nicht einmal, über das Abkommen zu diskutieren und abzustimmen.
Ronald Reagan sagte: „Vertrauen ist gut, Kontrolle ist besser.“ Aber in diesem Fall tun wir weder das eine noch das andere. Wie können wir einem Mann wie dem Ajatollah Chamenei vertrauen? Gerade einmal einen Monat, bevor wir dem Vertrag zustimmten, bekräftigte er noch einmal, dass sein Land sich auf die Fahnen geschrieben hat, Israel zu zerstören und zu vernichten – unseren wichtigsten Verbündeten und langjährigen Partner bei den Bemühungen, in der Region wenigstens einen Hauch von Stabilität einkehren zu lassen. Und zum Thema Kontrolle: Wir wissen nicht einmal, was die Internationale Atomenergie-Organisation noch für Nebenabsprachen mit dem Iran getroffen hat. Vielleicht wissen wir es auch, aber dann wurde dieses Wissen nicht öffentlich gemacht.
Gewinnen geht anders – meiner Meinung nach handelt es sich hier um grobe Fahrlässigkeit.
Als alle republikanischen Senatoren (und auch einige Demokraten) das Abkommen kritisierten, verglich der Präsident seine Kritiker mit unseren Widersachern.
Anders gesagt: Erst hintergeht er seine Freunde und Verbündeten, dann verteidigt er seinen Vertrag, indem er seine Kritiker mit unseren Feinden gleichsetzt.
Und so etwas nennt sich erfolgreiche Diplomatie?
Jetzt öffnen wir auch noch die Tore für Flüchtlinge aus Gebieten wie Syrien. Das ist, als würden wir den IS-Mitgliedern eine persönliche Einladung aussprechen: „Kommt und lebt hier und versucht, unser Land von innen heraus zu zerstören.“
Das ist Amerika heute, die leuchtende Stadt auf dem Hügel, die andere Länder früher bewunderten und der sie nacheiferten.
Was können wir tun? Wie können wir anfangen, wieder zu gewinnen?
Zunächst einmal benötigen wir eine Regierung, die entschlossen ist zu gewinnen und die Erfahrung darin hat zu gewinnen. In diesem Buch geht es darum, wie wir das erreichen.
Anfang September 2015 sprach ich auf einer großen Veranstaltung in Washington. Ich sagte den Leuten, wir bräuchten ein Militär, das so stark ist, dass wir es gar nicht einsetzen müssen. Und dann fragte ich: „Hören Sie zu, Präsident Obama?“ Fast die gesamte Zuschauermenge brach in Jubel aus, auch wenn ich verstehe, warum einige Zweifel hatten. Amerikaner sind es gewohnt, dieselben alten Versprechungen aufgetischt zu bekommen, und das von denselben alten Politikern, die doch nie greifbare Resultate produzieren, von Siegen ganz zu schweigen. Ich weiß, wovon ich spreche. Jahrelang habe ich Kandidaten beider Parteien Geld gegeben, sehr viel Geld, wenn sie mich für ihren Wahlkampf um persönliche Unterstützung baten. Sie versprachen, mit neuen Ideen die Dinge zu ändern und die Regierung dazu zu bringen, sich auf ihre eigentliche begrenzte Aufgabe zurückzubesinnen, nämlich unser Land zu schützen und unsere Bevölkerung an die erste Stelle zu stellen.
Kandidat um Kandidat versprach derartige Dinge, aber nur sehr wenig, wenn überhaupt, geschah. Wie viele dieser Probleme wurden gelöst? In Washington schien nichts voranzugehen.
Nehmen Sie nur den Kongress. Wen wundert es, dass er bei den Amerikanern einen dermaßen schlechten Ruf genießt? Ist doch klar. Er tut nichts. Er schafft es nicht einmal, einen jährlichen Haushalt zu verabschieden. Ständig wird rumgezankt, was nichts anderes bedeutet, als dass all unsere Probleme und unsere gewaltigen Schulden unseren Kindern und möglicherweise noch unseren Enkelkindern vor die Füße geworfen werden.
Damit muss Schluss sein.
Mir wurde schließlich klar, dass Amerika nicht noch mehr „Viel Gerede, nichts dahinter“-Politiker in Machtpositionen benötigt. Das Land benötigt stattdessen gewiefte Geschäftsleute mit Managementerfahrung. Wir brauchen nicht noch mehr politische Rhetorik, wir brauchen mehr gesunden Menschenverstand. „Wenn etwas nicht kaputt ist, muss man es auch nicht reparieren“ – schön und gut, aber wenn es kaputt ist, sollten wir aufhören, darüber zu reden, und uns stattdessen daranmachen, es zu reparieren.
Und ich weiß, wie es repariert werden muss.
Viele Menschen haben mich ermutigt, meine Meinung kundzutun. Meine Erfolgsgeschichte ist allgemein bekannt. Ich habe erfolgreich Wohnhäuser und Bürogebäude hochgezogen und öffentliche Räume erschlossen – und bin dabei immer wohlhabender geworden. Mir wurde klar: „Du kannst die Menschen dazu inspirieren, die größte Kehrtwende in der Geschichte Amerikas zu schaffen.“
Natürlich gab es Zweifler. Da waren die Journalisten, die ihre Zeitungen damit verkaufen, dass sie Kontroversen anzetteln, und da waren die etablierten Politiker, die unbedingt den Status quo bewahren wollten, der ihnen wiederum ihre Jobs sicherte. Alles in allem waren da zahlreiche „Experten“, die mein Scheitern prognostizierten. Sie hatten die „Umfragen“ gelesen. Sie hatten auf all die Lobbyisten und Interessenvertretungen gehört, die sagten: „Trump ist eine Gefahr für unser Wohlergehen.“ Sie hatten sogar gesagt, dass ich ein Grobian sei, dass ich Vorurteile hätte, dass ich Frauen hasse und dass ich Latinos hasse. Einige behaupteten sogar – und das ist die allergrößte Sünde, die man in der Politik begehen kann – ich sei bereit, mich mit den allerreichsten Menschen Amerikas anzulegen und ihnen ihre Steuervorteile streitig zu machen.
Ich habe jeden einzelnen von ihnen Lügen gestraft. JEDEN EINZELNEN!
Auf einmal sprachen diese Zeitungen und „Experten“ nur noch über meine Ideen. Und obwohl ich einige der härtesten und dümmsten Fragen von diesen vermeintlich unvoreingenommenen Journalisten beantworten musste, hören die Menschen mir weiterhin zu und unterstützen meine Ideen. Und wissen Sie was? Auch die Frauen sammeln sich in Scharen um meine Botschaft, denn sie sind es genauso leid wie die Männer, dass in Washington nur so wenig erreicht wird.
Ebenso strömen mir die Latinos zu, denn von den Latino-Angestellten, die für mich gearbeitet haben und die mich als Chef und als Anführer kennen, haben sie gehört, dass Donald Trump Geschäfte aufbaut.
Donald Trump baut Gebäude.
Donald Trump entwickelt großartige Golfplätze. Donald Trump tätigt Investitionen, die Arbeitsplätze schaffen.
Und Donald Trump schafft Arbeitsplätze für legale Einwanderer und alle Amerikaner.
Selbst die zynischsten Journalisten erkennen, dass Donald Trump es ernst meint und dass die Menschen auf jemanden reagieren, der völlig anders ist als alle anderen Politiker.
Niemand bezahlt mich dafür, diese Dinge zu sagen. Ich bezahle für mich selbst und ich bin keinen Interessenvertretungen und keinen Lobbyisten verpflichtet.
Ich spiele nicht nach den üblichen Regeln des Establishments.
Ich bin kein Politiker, der Umfragen einholt und abhängig davon festlegt, an was ich „glaube“ oder was ich sage.
Ich sage es, wie es ist, und habe dabei immer fest im Blick, was meiner Meinung nach Amerika wieder groß machen wird.
Ich bin kein Diplomat, der will, dass alle anderen glücklich sind. Ich bin ein praktisch veranlagter Geschäftsmann, der gelernt hat, dass man, wenn man an etwas glaubt, niemals aufhört und niemals aufgibt. Und wenn man einen Rückschlag erleidet, steht man sofort wieder auf und kämpft weiter, bis man gewonnen hat. Das war mein ganzes Leben lang meine Strategie und ich bin damit sehr erfolgreich gefahren.
Es ist wichtig zu gewinnen. Es ist wichtig, der Beste zu sein.
Ich werde weiter für unser Land kämpfen, bis unser Land wieder groß ist.
Zu viele Menschen glauben, dass der amerikanische Traum tot sei, aber wir können ihm neues Leben einhauchen – wir können ihn größer, besser und stärker machen denn je zuvor. Aber wir müssen jetzt damit beginnen.
Wir müssen dafür sorgen, dass Amerika wieder anfängt zu gewinnen.
SEIT LANGEM BIN ICH der Mann, den die Medien lieben und den sie hassen.
Es dauerte nicht lange, bis ich erkannte, wie unaufrichtig die politischen Medien sein können. Bei der ersten TV-Debatte der republikanischen Präsidentschaftskandidaten hatte die Fox-Journalistin Megyn Kelly es ganz eindeutig auf mich abgesehen. Und bei der zweiten Debatte ging natürlich praktisch jeder auf mich los, denn die meisten von ihnen fielen in den Umfragen zurück, während meine Zustimmungswerte rasch stiegen.
Mag sein, dass ich ein kontroverser Mensch bin. Ich sage nun mal, was ich denke. Ich warte nicht erst ab, was ein Meinungsforscher zu sagen hat, denn ich arbeite nicht mit Meinungsforschern. Die Medien lieben meine Aufrichtigkeit. Sie wissen: Ich werde ihren Fragen nicht ausweichen oder sie ignorieren. Ich habe kein Problem damit, die Dinge beim Namen zu nennen. Normalerweise hätten diese Präsidentschaftsdebatten ein paar Millionen Zuschauer angelockt, aber am ersten Abend schalteten 24 Millionen Menschen ein und die zweite Debatte sahen ähnlich viele. Es waren die besten Einschaltquoten in der Geschichte von Fox News und CNN – besser als beim Finale der [amerikanischen Basketballliga] NBA, bei den World Series [Finale der amerikanischen Baseballligen] und den meisten Übertragungen der [amerikanischen Footballliga] NFL.
Was glauben Sie – warum haben die Menschen eingeschaltet? Um sich unangenehme Fragen anzuhören? Um zu sehen, wie ein Haufen Politiker versucht, sich als Außenseiter auszugeben (wie ich es wirklich bin) und auf diese Weise erfolgreicher zu sein? Tatsache ist: Ich gebe den Menschen, was sie brauchen und was sie verdienen zu hören – also genau das, was sie von den Politikern nicht bekommen – und das ist die Wahrheit. Unser Land ist momentan in einem schlimmen Zustand und wir haben keine Zeit, so zu tun, als wäre das nicht so. Wir können keine Zeit damit verschwenden, politisch korrekt zu sein.
Hören Sie sich die Politiker an! Haben die alle den Kurs „Wie kann ich möglichst langweilig sein“ belegt? Die Interviews mit einigen dieser Leute sind so spannend, da kann ich auch Farbe beim Trocknen zusehen. So groß ist die Angst, sich zu verhaspeln, etwas Spontanes zu sagen, das nicht im Drehbuch stand und nicht der Parteilinie entspricht, dass sie verbal gelähmt sind. Sie werden alles tun, um bloß keine echte Antwort auf eine Frage zu geben. Und die Medien machen dieses Spiel mit.
Ziel dieses Spiels ist es, den Eindruck zu erwecken, man sei gedankenvoll, aber trotzdem ein ganz normaler Kerl (oder eine ganz normale Frau), mit dem man auch gut mal ein Bier trinken gehen könnte. Die Meinungsforscher trichtern ihnen ein, wie man alles für alle ist und ja niemandem auf die Füße tritt. Dieselben Politiker, die kühne Versprechungen abgeben, wie sie unseren Feinden entgegentreten werden, können nicht einmal einem Reporter eine klare Antwort geben. Ich mache dieses Spiel nicht mit, denn ich bin ein sehr erfolgreicher Geschäftsmann und ich denke mir: Dieses Land muss zurückfinden aus der Tiefe all unserer Probleme und den 19.000 Milliarden Dollar Schulden, die wir haben.
Bei der ersten Debatte antwortete ich auf Megyn Kellys feindselige Frage: „Das große Problem, das dieses Land meiner Meinung nach hat, ist, politisch korrekt zu sein. Mich attackieren so viele Leute, da habe ich ehrlich gesagt keine Zeit für absolute Political Correctness. Ich will ganz ehrlich mit Ihnen sein: Auch dieses Land hat nicht die Zeit dafür. Dieses Land steckt in großen Problemen. Wir gewinnen nicht mehr. Wir verlieren gegen China. Wir verlieren gegen Mexiko, sowohl im Handel als auch an der Grenze. Wir verlieren gegen Russland und den Iran und Saudi-Arabien.“
Wenn ich sage, dass ich ein Gewinner bin, ist das kein Angeben. Ich habe Erfahrung darin zu gewinnen. Das nennen wir Führungskraft. Es bedeutet, dass mir Menschen folgen werden und sich von meinen Handlungen inspirieren lassen. Woher ich das weiß? Weil ich mein gesamtes Leben lang ein Anführer gewesen bin. Tausende meiner Mitarbeiter wissen, dass ich es bringe und dass ich ihnen dabei helfe, es ebenfalls zu bringen. Manchmal kann ich bescheiden sein, ein wenig Humor einfließen lassen, Spaß haben und Quatsch machen. Wir haben viel Spaß. Was ich sage, ist das, was ich meine und jeder, der mich kennt, weiß das zu schätzen.
Bei all den Problemen, vor denen wir stehen, haben sich diese Debatten hin zu einem Duell entwickelt: „Trump gegen die Anderen.“ Von allen Seiten werde ich angegriffen, denn sie alle wissen, dass ich der Einzige bin, der wirklich darüber redet, dieses Land zu verändern und Amerika wieder groß zu machen. Die Moderatoren lesen ein Zitat von mir vor (oder legen es falsch aus) und bitten dann jemand Anderes, einen Kommentar dazu abzugeben. Besitze ich das dafür erforderliche Temperament? Würde ich das Land wie ein Unternehmen führen? Wann bin ich überhaupt Republikaner geworden? Diese Gespräche mögen tolle Fernsehunterhaltung sein, aber leider ist es fast so, als würde man einer Sportübertragung zusehen.
Und wissen Sie was? Kaum eine dieser Fragen (wenn überhaupt) bezieht sich darauf, was in unserem Land schiefläuft und was den Amerikanern wirklich wichtig ist. Stattdessen wird es alles sehr persönlich, denn die Politiker (und ihre Spießgesellen von den Medien) wissen, dass die Öffentlichkeit keine Einzelheiten zu unserem atomaren Ausverkauf an den Iran hören will oder was wir gegen all die roten Zahlen in unserem Verwaltungsapparat unternehmen wollen, die die amerikanischen Steuerzahler ausbluten lassen. Nein, die große Nachricht der Debatten sind die persönlichen Fehden zwischen mir und den anderen, dieses Thema dominiert die Nachrichtenlage auf Wochen hinaus. Man sollte doch meinen, dass Fox News und CNN es besser können.
Um das einmal festzuhalten: Ich finde, CNN und Fox haben mich schlecht behandelt. Aber davon ganz abgesehen: Man sollte meinen, ein großer Nachrichtensender würde seine Verantwortung ernster nehmen und diese Debatten nutzen, um der Öffentlichkeit bei der Beantwortung der Frage zu helfen, wer den besten Plan hat, um unser Land wieder groß zu machen.
Aber diese Gelegenheit haben die Sender verstreichen lassen.
Für mich hat das Debattenformat gut funktioniert. Das amerikanische Volk ist klug, es ist sehr schnell dahintergekommen, was die tatsächlichen Motive für all die persönlichen Angriffe auf mich waren. Und ich bekomme mehr Redezeit, mehr Berichterstattung auf Seite eins, mehr Interviewanfragen als jeder andere – und was noch wichtiger für Amerika ist: Ich bekomme die Gelegenheit, direkt zum Volk zu sprechen.
Es gibt zahlreiche Reporter, vor allem in den Finanzmedien, die ich sehr respektiere. Wenn einen die Finanzjournalisten interviewen, weiß man, dass sie Ahnung von dem haben, was sie tun. Sie stellen direkte Fragen, die ihrem Publikum wichtige Informationen vermitteln können. Es steht Geld auf dem Spiel und sie spielen nicht die dämlichen „Hab ich dich erwischt!“-Spielchen, die bei politischen Medien so beliebt sind. Sie können sich das nicht leisten.
Angegriffen zu werden, macht mir nichts aus. Ich nutze die Medien genau so, wie sie mich benutzen – um Aufmerksamkeit zu erzeugen. Wenn ich die Aufmerksamkeit habe, liegt es an mir, ob ich sie zu meinem Vorteil nutzen kann. Schon vor langer Zeit habe ich gelernt: „Die Medien werden über dich schreiben und dich anbetteln, in ihre Shows zu kommen, wenn du keine Angst hast, direkt zu sein. Wenn du die Dinge etwas anders angehst, wenn du unerhörte Dinge sagst und dich nicht mundtot machen lässt, dann werden sie dich lieben.“ Also gebe ich manchmal, um meine Meinung zu verdeutlichen, unerhörte Kommentare ab und gebe ihnen – Lesern und Zuschauern –, was sie wollen. Ich bin ein Geschäftsmann, der eine Marke verkaufen will. Wann haben Sie das letzte Mal an einer Pizzeria ein Schild mit der Aufschrift „Viertbeste Pizza der Welt“ baumeln sehen? Aber jetzt nutze ich meine durch jahrelange gewaltige Erfolge geschärften Talente, um den Menschen die Idee zu vermitteln, dass unser Land besser werden kann, dass es wieder großartig werden kann und dass wir das Ruder herumreißen können.
Eine ganzseitige Anzeige in der New York Times kann über 100.000 Dollar kosten. Wenn die Zeitung dagegen über eines meiner Geschäfte schreibt, kostet mich das nicht einen Cent und ich bekomme zusätzliche wichtige Publicity. Ich führe eine für beide Seiten vorteilhafte Beziehung mit den Medien – wir geben uns gegenseitig, was der andere benötigt. Und jetzt nutze ich diese Beziehung, um über die Zukunft Amerikas zu sprechen. Viele Menschen glauben, die Presse und ich würden uns gut verstehen. Manchmal mag das der Fall sein, aber jeder, der glaubt, ich könne die Medien für meine Zwecke missbrauchen, liegt komplett daneben. Niemand kann die Presse missbrauchen, dafür ist sie zu groß, zu breit gestreut verbreitet. Für mich war es von allerhöchster Bedeutung zu versuchen, Beziehungen zu Reportern aufzubauen. Es gibt viele Journalisten, die ich respektiere, und einige der besten Menschen, die ich kenne, sind Journalisten. Sie sind ehrlich, anständig und arbeiten hart; sie sind eine Zierde für ihren Beruf. Wenn ich etwas Falsches tue oder einen Fehler begehe, berichten sie wahrheitsgemäß darüber. Damit habe ich kein Problem. Mich ärgert der Fehler, nicht der Bericht.
Aber es gibt sehr viele andere Fälle, in denen die Medien meiner Ansicht nach beleidigend sind, sowohl Menschen wie mir gegenüber als auch gegenüber dem Thema, um das es eigentlich geht. Das Schlüsselwort ist „wahrheitsgetreu“. Wie in jedem anderen Beruf auch gibt es in den Medien Menschen, die nicht gut sind. Angesichts all der Presse, die ich hatte, der guten wie der schlechten, steht außer Frage, dass ich definitiv Menschen von der Spitze der Nahrungskette wie auch von ihrem untersten Ende kennengelernt habe. Und damit meine ich wirklich das allerunterste Ende. Es handelt sich um abscheuliche menschliche Wesen. Sie sind unaufrichtig. Ich habe miterlebt, wie diese sogenannten Journalisten einem direkt ins Gesicht lügen. Ich sage das deshalb, weil sich die unwahren Geschichten, die sie geschrieben haben, nicht mit Inkompetenz erklären lassen. Es gibt keine andere Erklärung.
Dank des Images, das ich mir in den Medien erschaffen habe, konnte ich eine der größten Luxusmarken der Welt aufbauen. Die Menschen kaufen meine Wohnungen, kaufen meine Marke, spielen auf meinen Golfplätzen, denn sie wissen: Wenn mein Name dran steht, muss es Spitzenqualität sein. Warum sonst hätte mir NBC meine eigene Show gegeben, „The Apprentice“1? Der Sender gab mir die Show, weil ich mich abhebe und als Ziel präsentiere … ich bin „der große, böse Arbeitgeber“. Das Ergebnis war eine der erfolgreichsten Shows in der Geschichte des Fernsehens. Ich bin weltweit der einzige Chef, der einer Person zu einem Statusgewinn verhelfen kann, indem er sie entlässt.
Manchmal tut die Wahrheit weh, aber manchmal ist sie auch der einzige Weg, der zu Verbesserung führt. Und viele Zuschauer haben mir erzählt, dass sie durch meine Show gelernt haben, in ihrer Arbeit effektiver zu werden und so einer Entlassung zu entgehen.