Alles neu? Alles normal!
Was passiert mit meinem Körper?
Hilfe, was passiert mit mir?
Ab wann brauche ich einen BH?
Das Pickel-Problem
SOS-DIY-Produkte gegen Pickel
Body Shaming – Was ist das?
Wie und wo entferne ich Körperhaare?
Tipps rund um Tage, Tampons und Co.
Die erste Periode – was nun?
Frauenarzt … jetzt bloß keine Panik!
Das erste Mal beim Frauenarzt
Schmetterlinge im Bauch
Wann bin ich bereit für die erste Liebe?
Zum ersten Mal verliebt – und jetzt?
Wie spreche ich ihn/sie an?
Das erste Date
Der erste Kuss
Online verlieben: Wie funktionieren Dating-Apps?
Was ist das – Sexting?
Was bedeutet eigentlich LGBTQ+?
Die erste Beziehung
Ich will nicht mehr! Richtig Schluss machen
Liebeskummer – Wie komme ich über ihn/sie hinweg?
Alles über das erste mal
Wie verhüte ich richtig?
Wann bin ich bereit für das erste Mal?
Meine Tipps für das erste Mal
Oh nein … jetzt ist es tatsächlich so weit …
Das waren meine allerersten Gedanken, als ich auf der Toilette sitzend den Fleck in meiner Unterhose entdeckte. Ich war gerade 13 Jahre alt geworden, hatte furchtbar schlecht gezupfte Augenbrauen (im Prinzip hatte ich alles weggezupft, was mal da gewesen war), einen Einweg-Rasierer, den ich krampfhaft versuchte, vor meinen Eltern zu verstecken (Achselhaare = megapeinlich), und reine Haut sah definitiv auch anders aus (nämlich wie die von meiner besten Freundin).
Nun hatte ich also tatsächlich auch noch meine Tage bekommen. Na toll. Das muss ich bestimmt meiner Mum erzählen – oder lieber meinem Dad? Nein, Mama ist mit Sicherheit doch die bessere Ansprechpartnerin für ein solches Thema. Aber wie sage ich es ihr? Und warum ist mir das überhaupt so peinlich???
Viele meiner Freundinnen in der Schule hatten schon ihre Tage und ich war mir sicher: Keine von ihnen empfand das als so nervig wie ich. Was genau passiert da eigentlich im Körper? Irgendwas hat unser Biolehrer doch letztens im Unterricht erwähnt … irgendwas mit Eisprung und Gebärmutter und andere Wörter, die mir irgendwie sehr befremdlich waren.
Es ist schon komisch, oder? Bereits so viele Jahre ist es her, dass ich in die Pubertät gekommen bin, und trotzdem erinnere ich mich noch ganz genau daran, wie sich alles an diesem Tag angefühlt hat. Obwohl ich theoretisch schon vieles wusste, sowohl von Lehrern als auch von Freundinnen, und eigentlich damit gerechnet hatte, dass es bald bei mir passiert: Irgendwie hat mich in diesem Moment und noch einige Jahre danach alles vollkommen überfordert.
Die Pubertät ist eine schwierige Zeit, aber sie ist auch wunderschön. Es gibt keine Zeit im Leben mit so vielen Aufs und Abs wie die Pubertät. Es ist verwirrend und manchmal schmerzhaft (und ich spreche hier sowohl von Periodenkrämpfen als auch Liebeskummer), aber gleichzeitig wahnsinnig toll. Nie habe ich so viel Neues erlebt: das erste Mal richtig verliebt sein, das erste Mal Liebeskummer, das erste Mal einen BH kaufen, der erste Kuss, das erste – wenn auch garantiert nicht letzte – Mal gegen die Mitesser und Pickel in meiner T-Zone ankämpfen, das erste Mal meine Tage und … das erste Mal.
In den sieben Jahren, die ich jetzt schon auf YouTube bin, haben mich unzählige Fragen zu all diesen Themen erreicht und tun es bis heute täglich. Deshalb möchte ich, dass dir dieses Buch in dieser ganz besonderen Zeit zur Seite steht und als Ratgeber dient. Immer dann, wenn du gerade nicht weiterweißt und dir alles zu Kopf steigt, öffne dieses Buch und denk dran: Du bist nicht allein! Es ist ALLES NORMAL!
Pubertät – allein dieses Wort ist komisch, oder? Ich fand es schon immer irgendwie doof, aber so wird nun mal die Zeit der Geschlechtsreife (ein noch schlimmeres Wort, ich weiß!) bezeichnet. Die Hormone spielen verrückt und Mädchen und Jungs werden zu Jugendlichen und dann zu Frauen und Männern. Bei Mädchen beginnt die Pubertät ungefähr zwischen 9 und 13 Jahren, bei Jungs ist es etwas später so weit.
Aber bei Mädchen und Jungs passieren ähnliche Dinge – die Hormone lassen die inneren und äußeren Geschlechtsorgane ausreifen, die Stimme wird tiefer (ja, auch Mädchen haben einen kleinen Stimmbruch!) und noch etwas verändert sich – die Haut. Du bekommst Pickel! Und du schwitzt mehr als sonst! Aaahhh!
Auf jeden Fall geht die Pubertät nicht erst los, wenn du deine Tage bekommst, sondern schon viel früher. Deine Brüste entwickeln sich langsam, Scham- und Achselhaare wachsen – und überhaupt: Du wächst, deine Hüfte weitet sich – deine Figur wird weiblicher! Das ist toll und beängstigend zugleich, oder?
Und mal hast du schlechte Laune, dann wieder gute Laune, schlechte Laune, gute Laune – und du denkst: Hilfe, was passiert mit mir? Keine Sorge – das ist alles neu, aber alles normal! Ich habe das erlebt, deine Mama und deine Oma – und deine Freundinnen stecken gerade genauso drin wie du, die einen früher, die anderen später … und wie gesagt, den Jungs geht es auch nicht besser.
Ungefähr mit zehn Jahren fangen deine Brüste an zu wachsen – erst treten die Brustwarzen ein wenig hervor und manchmal spannt es unangenehm, aber keine Sorge, das ist überhaupt nichts Schlimmes und tut kaum weh. Ich fand es sogar ziemlich cool, meinen allerersten BH zu kaufen. Eigentlich war es nicht einmal ein richtiger BH, sondern ein Bustier, aber so oder so war es für meine Freundinnen und mich ziemlich aufregend! Ich stand damals, wahrscheinlich genauso wie du auch, häufig immer mal heimlich vor dem Spiegel und habe beobachtet, wie sich meine Brüste nach und nach veränderten.
Wie deine Brüste werden – ob groß, klein, rund oder spitz – kannst du nicht beeinflussen. Und es kann auch sein, dass eine Brust schneller wächst als die andere, aber das gleicht sich meistens wieder aus. Alles normal! Manche Mädchen und Frauen schämen sich für ihre Brüste, weil sie zu klein sind. Andere, weil sie zu groß sind – verrückt, oder? Aber das hast du vielleicht auch schon bei deinen Freundinnen mitbekommen oder du hast dich selbst mit ihnen oder anderen Mädchen aus deiner Klasse verglichen. Das macht vermutlich jedes Mädchen, aber du wirst merken, dass das Thema Brüste irgendwann gar nicht mehr so wichtig ist. Dann sind sie einfach da und gehören zu dir! Versuch, dich dafür zu feiern, und die gute Nachricht ist: Es gibt für jede Größe einen passenden BH!
… besteht übrigens aus Fett- und Bindegewebe und den Brustdrüsen, die die Muttermilch produzieren.
Wenn die Brüste noch wachsen, sind sie oft empfindlich und können sich auch unangenehm unter dem T-Shirt anfühlen – dann kaufst du dir am besten, so wie ich damals, ein Bustier, das ist wie ein kurzes Tanktop. Die gibt es in den normalen Kleidungsgrößen in den Unterwäscheabteilungen oder auch im Internet. Probiere sie ruhig an und teste sie aus. Sind sie bequem und sitzen gut? Mit einem Bustier wirst du dich bestimmt sicherer fühlen, gerade auch beim Sport. Wenn du dich auch ohne Bustier wohlfühlst – dann trägst du eben keins – das ist überhaupt kein Muss!
Wenn deine Brüste größer sind, kannst du dann einen richtigen BH mit oder ohne Bügel kaufen. BH ist übrigens die Abkürzung für das Wort Büstenhalter – und es gibt viele verschiedene Varianten davon. Mit oder ohne Bügel, mit oder ohne Cups, mit oder ohne Träger und so weiter. Ganz wichtig: Achte immer darauf, dass dir der BH auch wirklich gut passt! Wusstest du, dass die meisten Frauen einfach 75 B tragen, obwohl es gar nicht ihrer richtigen Größe entspricht?
Als Schülerin habe ich mal in einem Unterwäscheladen als Aushilfe gearbeitet. Ich erinnere mich noch, wie viele Kundinnen einen BH getragen haben, der ihnen gar nicht richtig passte. Das ist auf Dauer nicht nur unangenehm, sondern kann auch Rücken- oder Schulterschmerzen verursachen! Aber keine Angst, bei der Auswahl des BHs helfen dir die Größenangaben und ich gebe dir auch ein paar Tipps, die richtige Größe zu finden.
BHs haben immer zwei Größenangaben: eine Zahl, die ist wichtig für den Umfang des BHs, und einen Buchstaben, der steht für die Cup- oder auch Körbchengröße – also die Brustgröße.
Für die Zahl legst du ein Maßband eng unter der Brust an und misst den Umfang über den Rücken herum. Wenn die Zahl zum Beispiel 75 cm lautet, hast du deine erste BH-Größe herausgefunden. Zu beiden Größen gibt es im Internet auch anschauliche Tabellen.
Für den Buchstaben legst du das Maßband über dem höchsten Punkt deiner Brust an und misst diesen Umfang – dann hast du die Körbchengröße. Wenn der Umfang etwa 70 cm beträgt, kannst du ein A- oder B-Cup ausprobieren. A oder B sind eher kleine Cupgrößen, C oder D schon größere.
Wichtig beim BH ist, dass das untere Band fest sitzt. Es sollten noch so zwei Finger durchpassen, und das Band muss parallel zum Boden laufen, also nicht nach oben Richtung Schultern rutschen, dann ist es zu locker! Und achte beim Kauf darauf, dass du die letzten Häkchen hinten schließt, denn das Band lockert sich noch und dann kannst du die vorletzten Häkchen zum Schließen benutzen. Wenn du von Anfang an die ersten Häkchen verwendest und sich das Band mit der Zeit weitet, ist der BH dir zu groß!
Die Körbchen sollten deine Brust fest umschließen und der Bügel der Cups muss unterhalb deiner Brüste sitzen. Auch der Steg, der die Cups verbindet, sollte dicht anliegen.
Aaahhh – klingt kompliziert? Ist es auch, aber nur in der Theorie – in der Praxis kannst du einfach mal messen und dann ein paar BHs mit in die Umkleidekabine nehmen und ausprobieren, welche Größe dir am besten passt. Denn natürlich fallen auch BHs unterschiedlich aus – es kann sein, dass du in dem einen BH einen B-Cup, im nächsten aber einen C-Cup hast. Im Prinzip ist es wie bei allen anderen Kleidungsstücken auch: Eine Größe ist nicht gleich eine Größe und Anprobieren hilft da immer am besten.
Wenn du dich traust, kannst du dich auch in einem Fachgeschäft ausmessen und beraten lassen. Die Idee kommt dir vielleicht beim Lesen jetzt unangenehm vor, aber da ich früher wie gesagt selbst in so einem Laden ausgeholfen habe, kann ich dir versichern: Die Verkäuferinnen freuen sich, wenn sie dir helfen können. Und mit einem wirklich gut sitzenden BH fühlst du dich im Alltag viel wohler! Es lohnt sich also, nicht einfach irgendeinen zu kaufen, sondern den richtigen.
Probiere den BH auch mal unter einem T-Shirt aus und schau, wie es wirkt. Vielleicht beult der BH dein Shirt komisch aus, dann ist er nichts.
Wusstest du, dass unter einem weißen T-Shirt ein hautfarbener BH am besten aussieht? Der fällt nämlich gar nicht so auf unter weiß!
Wenn du willst, dass man die BH-Träger nicht sieht, zum Beispiel unter Sommerkleidern, kauf dir BHs ohne Träger, Klebe-BHs oder solche mit abnehmbaren Trägern!
Wenn der BH-Träger immer unter dem Topträger hervorrutscht und dich total nervt, befestige ihn einfach mit einer Sicherheitsnadel oder mit einem Druckknopf!
Dein BH ist noch voll schön und passt dir gut, aber autsch – der Bügel sticht, weil ein Loch drin ist? Das lässt sich ganz leicht beheben. Verschließ das Loch erst mit Flüssigkleber und nähe es dann zu.
Und natürlich kannst du mit BHs auch super an deiner Brustgröße tricksen: Push-up- oder Minimizer-BHs lassen die Brüste größer oder kleiner wirken.
Wenn du mal gar keinen BH anziehen möchtest, dann ist auch das okay! Gerade im Sommer trage ich unter Kleidern und Tops häufiger keinen, weil ich es ohne bequemer finde. Es gibt sehr viele Möglichkeiten und am Ende entscheidest du, welche die richtige für dich ist! Wichtig ist nur, dass du dich wohlfühlst.
Die schlechte Nachricht gleich vorweg: Es gibt kein Wundermittel gegen Pickel, Akne und unreine Haut. Die gehören einfach zur Pubertät dazu, bei der einen mehr, bei der anderen weniger. Ich war leider eine von denen, die eher viele Pickel hatten, oft tiefsitzende Pickel an Kinn und Wangen, dazu Mitesser in der T-Zone und fettige, ölige Haut.
Klingt ganz und gar nicht schön, das war es auch nicht. Ich hatte das Gefühl, die ganze Welt starrte mich an, und was noch schlimmer war: Gefühlt hatten alle meine besten Freundinnen perfekte, reine Haut! Wie ungerecht! Aber bestimmt hatten die auch Pickel, nur habe ich das gar nicht bemerkt, weil ich so mit meinen eigenen Hautproblemen beschäftigt war. Und ich habe wirklich viel versucht, um sie loszuwerden. Mein Hautarzt hat mir Salben verschrieben und ich habe mir teure Produkte aus der Apotheke gekauft, aber so richtig geholfen haben die alle nicht. Und die Mittel aus der Drogerie waren oft zu aggressiv, sie haben meine Haut ausgetrocknet und Unreinheiten auf Dauer eher verschlimmert als verbessert.
Was auch nicht geholfen hat, auch wenn du das bestimmt schon oft gehört hast: Zahnpasta auf den Pickel schmieren. Das irritiert die Haut nur noch mehr!
reif
Denk dran, nicht ständig mit deinen Händen ins Gesicht zu fassen und auch deine Handy-Oberfläche regelmäßig zu reinigen. Denn darauf tummeln sich jede Menge Bakterien und wenn du mit dem Smartphone am Ohr bzw. an der Wange telefonierst, gelangen die auf deine Haut.