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© 2017 Michael Burg

Fotos: © 2017 Michael Burg

Herstellung und Verlag: BoD – Books on Demand GmbH, Norderstedt

ISBN 9783743133334

Liebe Leserin, lieber Leser,

willkommen zur zweiten Auflage dieses Lyrikbandes. Sie enthält einige zusätzliche Gedichte und das Konzept des „blassroten Gewölks“ wird noch etwas deutlicher.

Danke für Dein Vertrauen in die Poesie und dafür, dass Du dieses Buch erworben hast. Ich hoffe, die Werke sind eine Fundgrube für Inspirationen und geben Anstöße für eigene Kreativität. Viel Spaß damit wünscht Dir

Michael Burg

Inhaltsverzeichnis

Vermessen

In unscharfen Welten fühlen wir uns verraten.

Wir suchen immer verlässliche Spuren.

Wir wünschen uns sichere Koordinaten

und brauchen zum Leben feste Konturen.

Der Weg in die Form ist ein Weg in die Macht.

Der Weg aus der Form ist ein Weg ins Vergessen.

Polarität ist in Grenzen erwacht.

Maßloses Maß… verwoben… vermessen…

Der Gewürm- und Gelaich-Zeichner

Ich sitze am Teich,

ich zeichne und zeichne

Gewürm und Gelaich

in verwunschenen Formen.

Mein Block ist fast voll

und es gibt noch so viel…

Ein Molchzaubertroll,

ein Libellenkrokodil…

Mein Teich ist mein Geist.

Ich denke und denke,

entdecke, erforsche

Erlebnisgeschenke.

Belesenes Wesen

Neulich traf ich ein belesenes Wesen.

Es flog auf der Autobahn mit einem Besen.

Dabei hat es ausführlich Zeitung gelesen.

Recht ungläubig schüttelte ich mein Haupt.

Ist Lesen auf Besen beim Fliegen erlaubt?

Hätte ich das erfunden

in weinreichen Stunden,

kein Mensch hätte dieses mir jemals geglaubt.

Meditation

Ich ruhe voll und ganz in mir.

Ich bin am Meditieren.

Ich bin im Jetzt und auch im Hier.

Ich kann mich nicht verlieren.

Ein leiser Klang schwebt durch die Luft,

so wie ein stilles Sehnen,

umsorgt von einem zarten Duft;

das sollte ich erwähnen.

Der Grund war eine Flatulenz,

die dem Gesäß entkroch.

Verklungen ist ihre Kadenz,

jedoch man riecht sie noch.

Das Meer rauscht heute nicht

Das Meer rauscht heute nicht,

liegt einfach da

wie ein stiller See.

Es denkt. Auf seinem tiefen Grund brennt Licht.

Sein Geist ist unnahbar

in ewig singender Odyssee.

Sonnenfünkchen

flimmern auf der Oberfläche

- Zwiesprache mit dem Zentralgestirn.

Kein Gewoge… maritime Sammlung…

Bis hinter den Horizont unendliche Sicht…

Das Meer rauscht heute nicht.

Des Schneiders Rat

Weit ist der güldne Gürtel,

viel zu weit,

und doch

sitzt er schon auf dem letzten Loch.

Bei jedem Schritte

rutscht das Beinkleid

von der Hüfte.

Der König seufzt

und seinem Darm entfliehen Düfte:

„Wo ist der Schneider,

der mir diese Schmach bereitet?

Oh, welch ein Unstern

hat ihn nur bei dieser Tat geleitet!

Wie konnte sich der Hundsfott

gar derart grauselig vermessen?“

„Mein König!“, ruft der kluge Schneidersmann.

„Ihr solltet viel mehr Schokolade essen.“

Omma ist zurück

Ein starker Wind kommt von Nordwest.

Die Omma kommt vom Schützenfest,

hat den Bekanntenkreis erweitert

und ist auch etwas angeheitert,