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Bibliografische Information der Deutschen Nationalbibliothek:

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© 2015 Brenda Sawatzky und Carola Esau

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Umschlaggestaltung und Fotos: Brenda Sawatzky und Carola Esau

Lektorat: Kerstin Teicher

Herstellung und Verlag: BoD – Books on Demand GmbH, Norderstedt

ISBN: 9783738671629

1. Auflage: Juli 2010

2. Auflage September 2010

3. Auflage: Januar 2011

4. Auflage: April 2015

1., 2., und 3. Auflage: Grafil SRL, Filadelfia, Paraguay

Inhaltsverzeichnis

Vorwort

Brenda und Carola lernte ich durch Zufall beim Schreiben meines eigenen Kochbuches über Paraguay kennen. Da ihr Kochbuch mennonitische Rezepte beinhaltet und sich mit meinem gut ergänzte, bat ich die beiden spontan um einige Rezepte für mein Buch – gesagt, getan. Nachdem das Buch erschienen war, brachte ich den beiden das frisch gedruckte Buch vorbei – in den paraguayischen Chaco nach Filadelfia, rund 400 Kilometer von Asunción entfernt. Sofort haben wir uns trotz unseres sehr unterschiedlichen Hintergrundes sehr gut verstanden, und die beiden haben mich auch zu sich nach Hause eingeladen. Bei Brenda und ihrem Mann Marvin habe ich ein tolles paraguayisch-mennonitisches Asado (Barbecue) erleben dürfen – und natürlich haben sie Gerichte aus sowohl ihrem als auch meinem Kochbuch dafür zubereitet! Dabei haben wir uns über viele Dinge unterhalten – und auch darüber, dass sie ein so interessantes Kochbuch ja selbst geschrieben haben, das jedoch leider nur vor Ort im Chaco erhältlich ist. Nur selten veröffentlichen paraguayische Autoren ihre Bücher mit ISBN-Nummer und so, dass man die Bücher auch international kaufen kann. Brendas Hinweis in ihrem Blog (http://thechacogirl.blogspot.de/2010/07/neues-rezeptbuch-imchaco-paraguay.html) „Das Rezeptbuch ist im Buchhandel Filadelfia … für den Preis von 40.000.- Gs erhältlich“ hatte mich schon beim Schreiben meines Kochbuches aufmerksam gemacht… wie sollte ein interessierter Leser beispielsweise in Deutschland oder Österreich denn an das Buch kommen? Nur deswegen nach Paraguay zu fliegen und dann in den Chaco zu fahren ist wohl für den eingefleischtesten Kochfan doch etwas zu viel verlangt. Daher erzählte ich ihr von der relativ neuen Möglichkeit für Autoren, ein Buch mittels Self-Publishing und als Print on Demand zu veröffentlichen, da es auch die Kosten und das Risiko für Autoren minimiert. Brenda und Carola waren dieser Idee sehr aufgeschlossen – und nun liegt es vor!

Ich habe mich sehr gefreut, dass die beiden mich gebeten haben, ein Vorwort zu schreiben und auch ihre Formulierungen auf Deutsch einmal durchzusehen. Das mennonitische Deutsch unterscheidet sich vom gängigen Hochdeutsch doch deutlich. In Filadelfia und den umliegenden Dörfern leben seit den 1930er Jahren rund 3.000 Mennoniten, die deutsch reden. Die eigentliche Muttersprache der Mennoniten in Filadelfia ist nach wie vor Plattdeutsch, aber für Besucher reden sie natürlich auf Spanisch oder Hochdeutsch. Durch die lange Zeit in Paraguay haben sich auch viele spanische Begriffe in ihre Alltagssprache eingeschlichen, und manchmal muten Ausdrücke und Formulierungen etwas „altmodisch“ an – kein Wunder bei fast 100 Jahren, in denen sie ihr Deutsch vor allem in ihren eigenen Kolonien in einem südamerikanischen Land so weit weg von Europa gesprochen haben!

Die Abstimmung mit Brenda und Carola funktionierte trotz der Entfernung zwischen Asunción und Filadelfia wunderbar – sobald ich eine verzweifelte Mail a la „was ist denn bitte „mittlere Backhitze“, „Weinstein“, „gelbe Rüben“ oder „Crema Tartara“?“, kam kurze Zeit später die Erklärung. Viele Begriffe sind heute nicht mehr so üblich bzw. da in Paraguay oft mit Gas oder noch mit Holz gekocht und gebacken wird, fehlen Gradangaben, die wir in Deutschland von Elektroherden so gewöhnt sind. Auch die Mengenangaben in „Tassen“ oder ähnlichem (von den beiden Autorinnen im Abkürzungsverzeichnis in Gramm für internationale Leser umgerechnet!) sind gewöhnungsbedürftig, machen jedoch für mich auch den Charme dieses Buches aus.

Bei den Korrekturen für diese neue Auflage habe ich mich daher bemüht, das Deutsch in ein gut verständliches Deutsch zu bringen, gleichzeitig aber diesen besonderen Charme und die Charakteristika so weit wie möglich zu erhalten. Nicht zuletzt aus diesem Grund ist den Rezepten eine Erklärung mennonitischer Begriffe vorangestellt und auch ein Abkürzungs- und Erklärungsverzeichnis am Ende des Buches angefügt.

Kerstin Teicher, Asunción im April 2015

Erklärung der mennonitischen Begriffe

 

Asado Grillen
Frierer Gefrierschrank
Gloms Quark (Aus dem Plattdeutschen)
Kafir Getreideart, die viel im paraguayischen Chaco gepflanzt wird. Auf Deutsch „Sorghumhirse“, kann in den Rezepten auch durch Roggen ersetzt werden
Kielke Nudeln(Aus dem Plattdeutschen: Kjielkje)
Koke Kekse oder kleine Kuchen. (Aus dem Plattdeutschen) In diesem Fall: Gloms Koke= Quarkküchlein
Maizena Mais-Stärke
Pai Puddingkuchen. (Aus dem Englischen: Pie)
Paska Süsser Hefeteigbrot der traditionell zu Ostern gebacken wird (Aus dem Russischen: Paskje)
Pluschki traditionell mennonitisch süße Hefebrötchen (vermutlich aus dem Russischen)
Tortillas Fladen oder auch Pfannkuchen (Aus dem Spanischen)
Verenike Quarkteigtaschen (Aus dem Russischen: Wareniki)
Weinstein Crema de Tartara – in Deutschland eher als Fertigprodukt „Sahnesteif“ erhältlich. Dient beim Kochen dazu, sowohl Eischnee als auch Schlagsahne steifer werden zu lassen. In den USA als Fertigprodukt „cream of tartar“ zum Kochen so erhältlich.

Einleitung

Wie es zu diesem Buch kam: Nach erfolgreicher Zusammenarbeit bei einem anderen Rezeptbuch entschlossen wir uns eines Tages beim Tereré trinken, ein eigenes Buch zusammenzustellen.

Da wir beide gerne mit neuen Rezepten experimentieren, hatten wir auch bald eine Fülle von Ideen, die wir mit Freuden weitergeben wollten. Die Rezepte sind nicht zu kompliziert, man kann sie also leicht mit Kindern zusammen machen. Und die Zutaten sind alle auch im Chaco erhältlich.

Es sind Rezepte, die wir aus verschiedenen Quellen zusammengesucht haben: Zeitschriften, Internet, Freunde, Mamas und eigene Ideen.

Durch die Bekanntschaft von Kerstin Teicher, Autorin des KOCHBUCHS PARAGUAY, haben wir die Möglichkeit bekommen, unser Rezeptbuch auch für Backfreudige weltweit zur Verfügung zu stellen. Ab sofort können sie unser Kochbuch über Internet bestellen und brauchen dazu nicht in unseren paraguayischen Chaco reisen, um unsere Küche kennen zu lernen - vielen Dank an Kerstin Teicher für ihre Freundschaft und Mithilfe.

Abschließend noch ein paar Anmerkungen noch zu einigen Besonderheiten dieses Buches:

Die Zitate sind aus dem Englischen übersetzt worden und stammen aus dem E-Buch (Buch aus dem Internet) von Max Lucado mit dem Titel: „Gib jeden Tag eine Chance.“

Im Kapitel „Mennonitisch Essen“ findet man allerlei „Mennonitische“ Spezialitäten. Dabei brauchen wir das Wort Mennonitisch als Kultur und nicht als Glaubensrichtung. Eine Anmerkung zu den Rezepten mit *. Sie sind aus dem Büchlein: „Mennonitisches Essen“ entnommen. Dieses Büchlein wurde im Colegio Filadelfia im Jahr 2003 im Rahmen einer Projektwoche veröffentlicht. Mit Erlaubnis der damaligen Gruppenleiterin Frau Andrea Dueck, werden einige der Rezepte in diesem Kapitel aufgeführt. Das Buch „Mennonitisches Essen“ ist im Buchhandel von Filadelfia erhältlich.

Wir wünschen viel Gelingen beim Ausprobieren unserer Rezepte

Fernheim, April 2015, Brenda Sawatzky & Carola Esau

Predigt

 

Als Einstimmung zu diesem Rezeptbuch setzen wir – mit freundlicher Erlaubnis - einen Auszug einer Predigt zum Muttertag 2010 von Harold Fröse. Es gibt in unseren Leben eine ganze Fülle von Dingen, die uns orientieren, die uns eine Richtung angeben. Orientierungspunkte zeigen uns, was getan werden soll.

Ein ganz wichtiges Orientierungsbuch ist für die Frau das Rezeptbuch. Ist es überhaupt notwendig sich nach einem Rezept oder Vorschriften zu orientieren?

Je älter man wird, desto mehr Rezepte kann man auch auswendig, besonders die Lieblingsrezepte der Familie. Das wichtige am Rezept sind die Vorschriften, damit es gelingen kann und wir zu einem leckeren Gericht kommen.

Ein anderes Rezeptbuch, das wir im Leben gebrauchen ist die Bibel, Gottes heilige Wort. Die Bibel gibt uns viele Vorschriften und Hinweise für unser Leben.

Einige Beispiele: