Gedichte, Zitate, Textauszüge, Poesiealbumverse
und Lieder über Veilchen (Viola)
mit farbigen Pflanzenfotos und historischen
botanischen Zeichnungen

BOD – Books on Demand Norderstedt 2016

Zur Herausgeberin:

Die Buchhändlerin und freie Gartenschriftstellerin Maria Mail-Brandt verbindet ihre zwei Leidenschaften Garten und Literatur in 5 Homepages, einem Gartenblog, einem Gartenforum und engagiert sich in sozialen Netzwerken. Seit vielen Jahren sammelt sie Gedichte über Pflanzen und zum Thema Garten.

Ihre Homepage garten-literatur.de

wurde 2011 als bei der Verleihung des Deutschen Gartenbuchpreises als "Bestes Garten-Online-Portal" ausgezeichnet.

Auf gartenveilchen.de bietet sie Wissenswertes über die Gattung Viola und stellt auch etliche Veilchensorten vor.

Coverfoto: Stiefmütterchen

Inhaltsverzeichnis

Stiefmütterchen

Christian Adolph Overbeck

Komm, lieber Mai und mache

die Bäume wieder grün

und laß mir an dem Bache

die kleinen Veilchen blühn.

Wie möcht ich doch so gerne

ein Veilchen wieder sehen,

ach,, wie gerne

einmal spazierengehn!

Zwar Wintertage haben

wohl auch der Freuden viel,

man kann im Schnee frisch traben

und treibt manch Abendspiel;

baut Häuserchen von Karten,

spielt Blindekuh und Pfand,

auch gibt´s wohl Schlittenfahrten

aufs liebe, freie Land.

Doch wenn die Vöglein singen

Und wir dann froh und flink

Auf grünem Rasen springen

Das ist ein ander' Ding

D'rum komm und bring vor Allem

uns viele Veilchen mit

Bring auch viel Nachtigallen

Und viele Kuckucks Lied.

(vertont von Wolfgang Amadeus Mozart und Robert Schumann)

Annette von Droste-Hülshoff

Es war ein still

und sonnig Fleckchen,

wo tausend Anemonenglöckchen

umgaukelten des Veilchens Duft.

Adelbert von Chamisso

Märzveilchen

Der Himmel wölbt sich rein und blau,

der Reif stellt Blumen aus zur Schau

Am Fenster prangt ein flimmernder Flor,

ein Jüngling steht betrachtend davor.

Und hinter den Blumen blühet noch gar,

ein blaues, ein lächelndes Augenpaar.

Märzveilchen, wie jener noch keine gesehn!

Der Reif wid angehaucht zergehn.

Eisblumen fangen zu schmelzen an,

und Gott sei gnädig dem jungem Mann.

Heinrich Seidel

Veilchen - in den lauen Lüften

Macht ihr mir das Herz so weit -

Süß erinnerungsvolles Düften,

Du gemahnst mich alter Zeit!

Schmeichelnd weht mir, duftgetragen,

Holde Kunde in's Gemüt