Koper bis Split
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2., aktualisierte und vollständig überarbeitete Auflage
© Delius Klasing & Co. KG, Bielefeld
Folgende Ausgaben dieses Werkes sind verfügbar:
ISBN 978-3-667-11365-8 (Print)
ISBN 978-3-667-11736-6 (Epub)
Fotos: Dieter Berner außer Cover oben (mauritius images/Nino Marcutti/Alamy), Cover unten (mauritius images/Jaroslav Kviz)
Hafenpläne: Bodo Müller und Jürgen Straßburger, gezeichnet von Planstelle Jens Rademacher, Hamburg
Übersichtskarten: Planstelle Jens Rademacher, Hamburg Seekartenausschnitte: TEAM GmbH, Herne
Lektorat: Carola Pröbstle
Umschlaggestaltung: Buchholz.Graphiker, Hamburg
Satz: Mohn Media, Gütersloh, Martin Rother
Lithographie: Mohn Media, Gütersloh
Datenkonvertierung E-Book: Bookwire - Gesellschaft zum Vertrieb digitaler Medien mbH
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Vorwort
Hinweise zu den Törnvorschlägen
Kurzinfos Slowenien und Kroatien
Informationen für Autofahrer
Einreisebestimmungen
Vorschriften und Gebühren
Vorschriften für Schifffahrt, Angeln und Tauchen
Nautische Unterlagen und Infomaterial
Ausrüstung
Wind und Wetter
Seewetterberichte
Umwelt- und Naturschutz
Weitere Informationen
Symbole und Piktogramme in den Hafen- und Detailplänen
Törnvorschläge
Törnvorschlag 1: Istrien
Törnvorschlag 2: Cres – Lošinj
Törnvorschlag 3: Krk
Törnvorschlag 4: Von Rijeka bis zum Novigradsko More
Törnvorschlag 5: Rab
Törnvorschlag 6: Pag (Außenseite) bis Petrčane
Törnvorschlag 7: Von Silba bis Dugi Otok (Telašćica)
Törnvorschlag 8: Ugljan – Pašman – Iž
Törnvorschlag 9: Von Zadar bis Skradin (Krka)
Törnvorschlag 10: Von Šibenik bis Split
Törnvorschlag 11: Žut – Nationalpark Kornati – Kaprije
Anhang
Die kroatische Sprache
Zur Geschichte Kroatiens
Blaue Flagge
Bootstankstellen
Wegpunkte für Häfen und Buchten ohne Hafenplan
Wichtige Telefonnummern und Internetadressen
Kontaktdaten der Marinas
Weitere Internetadressen
Touristische Informationen/Diplomatische Vertretungen
Ortsregister
1.823 km lang ist die kroatische Festlandsküste. Davor liegen 718 Inseln (nach anderen Zählungen bis zu 1.185), die weitere 4.012 km Küstenlinie haben. Das Wasser ist so sauber, dass nur wenige andere Mittelmeerländer da mithalten können. Die Sommer sind warm, kurz: Kroatien ist ein Traumrevier für Bootstörns. Ob man sich mit sportlichem Ehrgeiz an Regatten beteiligen, Langstrecken segeln oder in aller Ruhe die vielen romantischen Buchten erkunden will – jeder wird hier geeignete Ziele finden.
Auch meine Frau und ich sind seit vielen Jahren von der Schönheit und Vielseitigkeit dieses Seegebiets fasziniert und haben die verschiedenen Gegenden kennengelernt: Zunächst mit Schlauchbooten, die mit den zunehmenden Ansprüchen »wuchsen«, und seit 1991 auf unseren (ebenfalls »wachsenden«) Kajütsegelbooten.
Kroatien bietet durch seine vielen vorgelagerten Inseln eine unerschöpfliche Zahl möglicher Törns. Hinweise auf Ziele in der Nähe der Route und auf Möglichkeiten für Zwischenstopps finden Sie hier reichlich. Allerdings gibt es in Kroatien ungefähr 50 Marinas (alles eine Sache der Definition), weitere etwa 300 Häfen und mehrere Hundert Buchten, die natürlich nicht alle aufgenommen werden konnten.
Seit Jahren ist Kroatien touristisch sehr stark im Wandel. Neue Marinas entstehen und (seltener) werden bestehende geschlossen. Bojenfelder, die als stehende Einrichtung galten, verschwinden und neue entstehen. Deshalb kann dieses Buch nur eine »Momentaufnahme« darstellen. Mit unserem Motorsegler und auf vier Rädern haben wir möglichst aktuelle und zuverlässige Informationen über die Häfen und Buchten des hier besprochenen Gebiets zusammengetragen. Weil aber niemand überall gleichzeitig sein kann, sind Autor und Verlag dankbar für Hinweise, wo sich etwas geändert hat. Sie erreichen mich per E-Mail unter tf-kroatien@hotmail.de.
Einem starken Wandel sind auch Restaurants, Cafés und Einkaufsmöglichkeiten unterworfen. Dieses Buch versteht sich nicht als Restaurantführer. Schon aus Platzgründen können höchstens in Buchten mit einem oder zwei Restaurants die Namen genannt werden, wenn sie eine gewisse Bekanntheit haben. Im Übrigen wird hier unter dem Begriff »Restaurant« alles von der Pizzeria über die Konoba bis zum Feinschmeckerrestaurant zusammengefasst.
Auch die Preise für Liegeplätze, Eintrittskarten oder Restaurantbesuche sind in Kroatien in ständiger Bewegung – leider meistens nach oben. Wenn hier Preise genannt werden, dann nur als Anhaltspunkte ohne Garantie.
Dieter Berner
im März 2019
In einem Seerevier mit so vielen Inseln ist es von vornherein sinnlos, Routenpläne auszuarbeiten, die dann Punkt für Punkt »abgearbeitet« werden sollen. Dafür sind die Interessen der einzelnen Crews zu unterschiedlich: Die einen möchten möglichst große Strecken in kurzer Zeit zurücklegen, andere fahren von Marina zu Marina und manche suchen Stille und Romantik in kleinen Gemeindehäfen oder in einsamen Ankerbuchten. Außerdem ist die Routenplanung abhängig vom eigenen oder gecharterten Boot: Was für ein Segelboot ein gutes Etmal ist, ist mit einem stark motorisierten Motorboot nur eine kurze Strecke.
Deshalb sind die folgenden Routenverschläge so konzipiert, dass sie eine oder mehrere Inseln umfassen oder eine interessante Strecke beschreiben. Der Beginn einer Routenbeschreibung ist nicht zwingend mit dem Start des Törns identisch, der natürlich von der Lage des Heimathafens oder der Charterbasis abhängt. Es kann durchaus sinnvoll sein, Teile verschiedener Törnvorschläge miteinander zu kombinieren.
Um ein einheitliches System der Beschreibungen zu erreichen, beginnen alle Vorschläge im Norden. Bei Törnvorschlägen, bei denen es um die Umrundung von Inseln geht, wurde der Kurs so gelegt, dass er für Segler bei »Normalwetter« (beständigem Maestral) am angenehmsten ist und dass nicht gerade in einem engen Kanal gekreuzt werden muss. Bei andauerndem Wind aus südlichen Richtungen kann es durchaus sinnvoll sein, die Gegenrichtung zu wählen; für Motorbootfahrer ist die Windrichtung ohnehin nicht so wichtig wie für Segler.
Aus Platzgründen können die kleineren Ortshäfen und die wichtigsten Anker- bzw. Bojenbuchten nur kurz behandelt werden; trotzdem ist es nicht möglich, alle infrage kommenden Orte hier aufzunehmen. Wer auf die Suche nach weiteren Buchten und Kleinhäfen gehen will, dem seien die folgenden Werke empfohlen:
-Bodo Müller und Jürgen Straßburger: Küstenhandbuch Kroatien und Slowenien, Edition Maritim, Hamburg (gleicher Bereich wie der vorliegende Törnführer Kroatien 1).
-Karl-Heinz Beständig: 888 Häfen & Buchten (umfasst außer Kroatien und Slowenien auch Montenegro).
Gerade die vielen kleinen Gemeindehäfen wurden für den Bedarf der Fischer gebaut und nicht mit der Absicht, möglichst viele Gäste unterzubringen. Wichtig zu wissen: Die geschützten Innenhäfen sind fast immer von einheimischen Kleinbooten belegt; die wenigen für Yachten geeigneten Liegeplätze sind in der Hauptsaison häufig auch nicht lange frei. Einige Hafenaufnahmen wurden bei Besuchen im Frühjahr oder im Herbst gemacht und sollten nicht zu der Annahme verleiten, im Sommer sei es da auch so leer …
Angaben zur Strom- und Wasserversorgung beziehen sich nur auf »offizielle«, fest aufgebaute Versorgungsboxen. In manchen Fällen kann das Boot auch durch Verlegen von Kabeln und/oder Wasserschläuchen versorgt werden, wenn man am Steg eines Restaurants liegt; das ist dann aber Sache privater Verhandlungen mit den Besitzern.
Die Hinweise auf die Sportbootseekarten des Delius-Klasing-Verlags beziehen sich immer auf die Detailkarten, nicht auf die Übersichtskarten. Der Hinweis »Karte: 704 DK-Sportbootkarten« verweist also auf die Karte 704, die – wie die Anfangsziffer deutlich macht – zum Kartensatz 7 gehört.
Die Angaben zu den Einwohnerzahlen der Orte dienen nicht statistischen Zwecken; vielmehr sollen sie einen ersten Eindruck von der Größe der Ortschaften, von der Ruhe beziehungsweise Betriebsamkeit und von den zu erwartenden Versorgungsmöglichkeiten geben – in einem 300-Seelen-Dorf wird man nur selten einen großen Supermarkt finden!
Entsprechend sollen die Informationen zur Anzahl der Touristenbetten eines Ortes oder zur Zahl der Standplätze eines Campingplatzes eine Vorstellung davon vermitteln, ob es dort eher beschaulich zugeht oder ob Trubel herrscht. Bei Campingplätzen wird die Kapazität nur angegeben, wenn die erwähnten Anlegemöglichkeiten zum Campingplatz gehören.
Überhaupt kann und will dieses Buch keinen Campingführer ersetzen. Die Informationen sollen nur der großen Zahl der Bootsfahrer helfen, die nicht auf einem eigenen oder gecharterten Kajütsegelboot oder Kajütmotorboot große Törns unternehmen, sondern die mit einem Trailerboot hinter dem Wohnmobil oder mit Wohnwagen und einem Schlauchboot im Kofferraum an die Adria kommen. Für sie werden auch Campingplätze in Hafennähe genannt, vor denen sie eventuell ihr Boot an eine vorhandene oder mitgebrachte Boje legen können.
Sind in der Nähe von Häfen Badezonen angegeben, soll das weniger die Vorfreude auf das kühle Nass fördern, sondern darauf hinweisen, dass in diesen Gegenden Ankern oder – bei kleineren Booten – Landen nicht erlaubt ist.
Angaben zu Durchfahrtshöhen und Wassertiefen weichen in manchen Fällen – je nach Quelle – stark voneinander ab. Da es ohne einen gewaltigen Aufwand nicht möglich ist, alle diese Stellen auch bei den ungünstigsten Wasserständen und Wetterverhältnissen immer wieder selbst exakt zu vermessen, beziehe ich mich hier jeweils auf die niedrigeren Werte.
Alle slowenischen und kroatischen Marinas sind per UKW-Sprechfunk auf Kanal 17 erreichbar.
Bei kleinen Häfen und Ankerbuchten wurde auf einen Hafenplan verzichtet. Die Wegpunkte zur Ansteuerung dieser Orte finden Sie in der Tabelle »Wegpunkte für Häfen und Buchten ohne Hafenplan« im Anhang. Generell wurden die Wegpunkte so gewählt, dass sie nicht im Hafen oder in der Bucht liegen, sondern in geringem Abstand davor.
Mit etwas mehr als zwei Millionen Menschen hat Slowenien nur ungefähr 1/40 der Einwohnerzahl der Bundesrepublik Deutschland. Es ist eins der kleinsten Länder der Europäischen Union – nur Zypern, Luxemburg und Malta haben eine noch kleinere Fläche. Dabei leben in Slowenien lediglich 99 Einwohner/km2 – im Gegensatz zu 231 Einwohnern/km2 in Deutschland.
Die Hauptstadt Sloweniens ist Ljubljana. Seit Januar 2007 bezahlt man auch in Slowenien mit Euro und nicht mehr mit Tolar. Die Top-Level-Domain (TLD) im Internet ist .si, das Nationalitätskennzeichen für Kraftfahrzeuge SLO und die Telefonvorwahl für Slowenien 00386 bzw. +386.
Slowenien gehört seit 2004 zum Schengenraum; so finden auf dem Weg nach Kroatien nur noch am slowenisch-kroatischen Grenzübergang Personenkontrollen statt. Das weiß jeder zu schätzen, der die langen Wartezeiten an drei Grenzübergängen in früheren Jahren erlebt hat. Seit 2017 kann es allerdings wegen der verschärften Kontrollen an den Schengen-Außengrenzen bei der Einreise von Slowenien nach Kroatien wieder zu längeren Wartezeiten kommen.
In Kroatien leben auf 56.542 km2 knapp 4,5 Millionen Einwohner. Die Hauptstadt von Kroatien ist Zagreb; die kroatische Währung heißt Kuna (HRK). 2018 bekam man für 1 Euro etwa 7,50 Kuna. Die Top-Level-Domain (TLD) im Internet ist .hr und das Nationalitätskennzeichen für Kraftfahrzeuge HR – Kroatien heißt in der Landessprache »Hrvatska«. Die Telefonvorwahl für Kroatien ist 00385 bzw. +385.
Anstelle der früher üblichen niedrigen Gebühren für einzelne Autobahnabschnitte werden seit einigen Jahren Pauschalgebühren für die Benutzung des kompletten – nicht besonders langen – slowenischen Autobahnnetzes erhoben (im Jahr 2013 waren das 529 km). Zum Vergleich: Das insgesamt mehr als 12.800 km lange Autobahnnetz in Deutschland ist für inund ausländische Pkw derzeit noch gebührenfrei befahrbar.
Die Vignetten gelten für unterschiedlich lange Zeiten und sind vom Preis-Leistungsverhältnis gesehen vielleicht angepasst, wenn man im gesamten Zeitraum ständig auf slowenischen Autobahnen unterwegs ist; für eine einfache Durchfahrt nach Kroatien sind sie nicht angemessen. Das Umgehen der Autobahnen auf Landstraßen ist aber schwierig und fordert viel Geduld; so ist etwa die Zufahrt zum Karawankentunnel nur über die Autobahn möglich und damit mautpflichtig. Das Prellen der Autobahnmaut kann mehrere Hundert Euro kosten.
Die Preise für 2018 (Pkw und Wohnmobile bis 3,5 t):
Wochenvignette: |
15 € |
Monatsvignette: |
30 € |
Jahresvignette: |
110 € |
Bis Ende 2018 soll auch die 57 km lange Strecke von Spielfeld/Šentilj bis Donji Macelj auf der Route von Graz nach Zagreb komplett als Autobahn bis zur kroatischen Grenze fertiggestellt sein. Auch wer nur diese Strecke auf dem Weg nach Dalmatien befährt, muss die volle Gebühr bezahlen. Das bedeutet in diesem Fall eine Gebühr von 0,26 €/km (das Reststück Landstraße mitgerechnet), denn nur wenige werden innerhalb einer Woche hin und zurück fahren. Für die Benutzung des Karawankentunnels zwischen Österreich und Slowenien ist für Pkw und Wohnmobile bis 3,5 t eine zusätzliche Gebühr von 7 € fällig.
In Slowenien muss auch tagsüber mit Licht gefahren werden. In Orten gilt eine Höchstgeschwindigkeit von 50 km/h, außerhalb der Ortschaften von 90 km/h. Auf Autobahnen dürfen Pkw maximal 130 km/h, Pkw mit Anhänger und Wohnmobile maximal 100 km/h fahren. Es gilt eine Promillegrenze von 0,5 und eine Grenze von 0,0 für Fahrer, deren Führerschein noch nicht mindestens zwei Jahre alt ist sowie für Fahrer unter 21 Jahren.
Beim Fahren auf Landstraßen muss man sich darauf einstellen, dass es immer noch Fahrer gibt, die beim Überholen den aus jugoslawischen Zeiten bekannten Kamikazestil pflegen und auch dann überholen, wenn sie die Strecke nicht ausreichend weit überblicken und nicht wissen, wie sie wieder einscheren können. Denken Sie deshalb am besten auch für andere mit und beharren Sie nicht auf Ihrem Recht. Es ist wichtiger, heil anzukommen.
Wie in Frankreich oder Spanien wird auch in Kroatien für die benutzten Autobahnstrecken bezahlt. Die bekannten Kreditkarten werden akzeptiert.
Tagsüber muss in Kroatien nur während der Winterzeit mit Licht gefahren werden. Alle Fahrzeuge, die nicht mit Xenonlicht, LED- oder Neonleuchten ausgerüstet sind, müssen einen Satz Reserveglühlampen mitführen. Für Gespanne sind zwei Warndreiecke vorgeschrieben.
Auch in Kroatien gilt in Ortschaften eine Höchstgeschwindigkeit von 50 km/h für alle Fahrzeuge. Außerhalb von Ortschaften dürfen Pkw maximal 90 km/h fahren, Pkw mit Anhänger und Wohnmobile 80 km/h. Auf der Autobahn dürfen Pkw 130 km/h nicht überschreiten, für Pkw mit Anhänger und Wohnmobile gilt eine Höchstgeschwindigkeit von 90 km/h. Für Fahrer bis 24 Jahre gelten 0,0 Promille Alkohol. Bei älteren Fahrern gilt die Grenze von 0,5 Promille, solange nichts passiert. Wird man bei einem Verkehrsvergehen ertappt, muss man allerdings sowohl für das Vergehen als auch für das Fahren unter Alkoholeinfluss bezahlen.
In Slowenien und Kroatien dürfen Schul- und Kinderbusse, die zum Ein- und Aussteigen anhalten, nicht überholt werden. Hat ein Fahrzeug einen auffälligen Karosserieschaden, braucht man für die Ausreise einen polizeilichen Schadensbericht.
Slowenien und Kroatien sind Mitglieder der EU, wodurch die Formalitäten stark vereinfacht werden.
-Personalausweis oder Reisepass (achten Sie darauf, dass die Papiere für die geplante Dauer der Reise gültig sind)
-Führerschein
-Fahrzeugschein bzw. Zulassungsbescheinigung Teil I
-Empfohlen: Internationale Grüne Versicherungskarte
-Hunde und Katzen können mitreisen, wenn sie gechippt und gegen Tollwut geimpft sind und einen EU-Heimtierausweis haben
Innerhalb der Europäischen Union – also auch nach bzw. aus Slowenien und Kroatien – dürfen praktisch unbegrenzte Mengen von Gütern für den persönlichen Bedarf ein- und ausgeführt werden. Die festgelegten Freimengen pro Person sind:
-800 Zigaretten
-400 Zigarillos
-200 Zigarren
-1 kg Tabak
-10 l hochprozentiger Alkohol
-20 l mit Alkohol angereicherter Wein (Portwein, Sherry …)
-90 l Wein, davon maximal 60 l Schaumwein
-110 l Bier
Sport- und Jagdwaffen sowie die Munition dafür müssen angemeldet werden. Das gilt auch für Seenot-Signalpistolen. Wie für alle anderen Länder der EU ist der Europäische Feuerwaffenpass erforderlich.
Auch Boote, die einen Dauerliegeplatz in Kroatien haben, gelten als »zeitweilig eingeführt«. Nach der Abreise des Eigners werden sie in der Marina »unter Zollverschluss genommen«. Die Zollformalitäten werden von der Marina erledigt.
Boote, die aus dem Ausland kommen, müssen beim Einlaufen in die inneren Seegewässer eines Landes den nächsten Port of Entry (Zollhafen) anlaufen. In Kroatien bedeutet das für eine aus Italien kommende Yacht, dass sie nicht bis zu einem Port of Entry am Festland weiterfahren darf, sondern bei entsprechendem Kurs den Zollhafen auf einer der vorgelagerten Inseln (Dugi Otok, Vis oder Hvar) anlaufen muss, sofern dieser geöffnet ist.
Ganzjährig geöffnete Zollhäfen (von Nord nach Süd):
-Umag
-Poreč
-Rovinj
-Pula
-Rasa-Bršica
-Rijeka
-Mali Lošinj
-Senj
-Zadar
-Šibenik
-Split
-Ploče
-Metković
-Korčula (Stadthafen)
-Vela Luka (Korčula)
-Ubli (Lastovo)
-Dubrovnik
Vom 1. April bis 31. Oktober geöffnete Zollhäfen:
-ACI-Marina Umag
-Novigrad (Istrien)
-Sali (Dugi Otok)
-Božava (Dugi Otok)
-Primošten
-Hvar (Stadthafen)
-Vis (Vis)
-Komiža (Vis)
-Cavtat
Vor dem Verlassen der inneren Seegewässer des Landes muss man in einem Zollhafen (Port of Entry) beim Hafenamt oder einer Zweigstelle und bei der Zollgrenzstelle ausklarieren. Danach sind die Hoheitsgewässer dieses Landes ohne Zwischenstopp zu verlassen.
Beim Grenzübertritt nach Kroatien ist das Boot nur mündlich anzumelden. Die Anmeldung beim Hafenamt erfolgt später.
Vor dem Auslaufen müssen alle Boote, die eine Antriebsmaschine mit mehr als 5 kW haben oder (auch ohne Motor) länger als 2,5 m sind, beim Hafenamt (Lučka Kapetanija bzw. LučkaIspostava) angemeldet werden. Statt der früher üblichen Vignette zum Aufkleben bekommt man jetzt nur noch einen Zahlungsbeleg, den man auf dem Boot mitführen muss.
1. Bootsdokumente
-für Deutsche: alle amtlichen und amtlich anerkannten Bootsdokumente (Internationaler Bootsschein, Flaggenzertifikat, Ausweis über ein Kleinfahrzeugkennzeichen u. a.)
-für Österreicher: österreichischer Seebrief
-für Schweizer: Flaggenschein
Achten Sie darauf, dass alle Bootsdokumente gültig sind!
2. Bootsführerschein (außer für nicht motorisierte Boote ohne Segel):
-für Deutsche: Sportbootführerschein See oder höherwertiger Schein
-für Österreicher: Befähigungsausweis zur selbstständigen Führung von Motoryachten im Fahrtbereich 2 - Küstenfahrt oder höherwertiger Schein
-für Schweizer: Führerausweis A oder höherwertiger Schein
3. Versicherungsnachweis: Blaue Versicherungskarte für Boote mit einer Antriebsmaschine mit mehr als 15 kW. Deckungssumme mindestens 3,5 Mio. Kuna (etwa 470.000 €).
4. Personaldokumente der Crew (siehe Einreisebedingungen)
5. Nur bei Einreise auf dem Seeweg: Crewliste (Liste aller Personen, die sich an Bord eines Kajütbootes aufhalten, also auch Kinder unter 12 Jahren.)
6. Ggf. notariell beglaubigte Vollmacht, das Boot zu führen, wenn der Eigner sein Boot (unentgeltlich!) einem anderen zur Verfügung stellt.
7. EU-Konformitätserklärung (für Boote ab Baujahr 1998)
Die früher geforderte Personenliste gibt es nicht mehr.
Die zu entrichtende Gebühr setzt sich aus mehreren Einzelgebühren zusammen:
1. Gebühr für Schiffssicherheit und Gewässerschutz (Gebühr in Kuna = 20 x Länge des Bootes in m + 2 x Motorgesamtleistung in kW. Schiffe ≥ 40 m Länge und/oder Gesamtmotorleistung ≥ 3.000 kW: pauschal 7.500 Kuna)
2. Leuchtfeuergebühr (Gebühr in Kuna = Bootslänge bis 11,99 m: Länge in m x 10, Bootslänge ≥ 12 m: Länge in m x 25)
3. Gebühr für die informative Seekarte (20 Kuna)
4. Verwaltungsgebühr (40 Kuna)
Beispiel für eine Segelyacht mit 12 m Länge und einer Motorleistung von 20 kW:
Gebühr für Schiffssicherheit und Gewässerschutz: |
280 Kuna |
Leuchtfeuergebühr: |
300 Kuna |
Informative Seekarte: |
20 Kuna |
Verwaltungsgebühr: |
40 Kuna |
Gesamtgebühr: |
640 Kuna |
Beiboote, die nur für den Verkehr von Bord an Land und zurück dienen, können gebührenfrei benutzt werden, ganz gleich, wie lang und wie stark motorisiert sie sind. Sollen sie aber auch für Ausflüge in die nächste Bucht oder zum Wasserskilaufen eingesetzt werden, müssen sie eine eigene Vignette haben und oben stehende Kosten fallen an. Nur Beiboote unter 3 m Länge ohne Motor sind von der Gebühr befreit. Seit August 2013 gilt die Erlaubnis nur noch bis zum 31. Dezember des jeweiligen Jahres. Der Nachweis, dass die Gebühren bezahlt wurden, und die Informationskarte für Nautiker (INFO 101), die man bei der Anmeldung erhält, sind an Bord mitzuführen.
Da sich Vorschriften und Gebühren in Kroatien häufiger ändern, informieren Sie sich am besten rechtzeitig vor Antritt der Reise noch einmal über den aktuellen Stand, zum Beispiel im Internet unter www.adac.de.
Seit einigen Jahren wird die Kurtaxte nicht mehr pro Person und Übernachtung erhoben; vielmehr ist sie jetzt nur noch abhängig von der Bootslänge und der Dauer des Aufenthalts. Sie wird beim Hafenamt für alle Personen bezahlt, die sich auf dem Boot aufhalten. »Rein zufällig« wurde es dadurch für die meisten Fahrzeuge deutlich teurer. 2018 erfolgte eine weitere saftige Gebührenerhöhung.
Boote bis 9 m Länge, die bis zu 8 Tage im Land bleiben, zahlen jetzt zwar 20 Kuna weniger; dagegen stieg die Jahresgebühr für ein Boot von 9–12 m Länge auf das 5,3-fache, für Boote ab 20 m sogar auf das über 8-fache! Wenn man für sein Boot einen Dauerliegeplatz hat, ist es daher sinnvoll zu prüfen, ob die Summe der einzelnen Gebühren für die geplanten Aufenthalte in Kroatien nicht günstiger ist als die Jahres-Kurtaxe.
Für wenig Verständnis sorgt, dass die Kurtaxe für einen Aufenthalt auf einem Boot mehr als das 4,5-fache der (saisonabhängigen) Höchstgebühr für Hotelgäste beträgt. Charterer kommen günstiger davon als Eigner: Für sie wurde die Kurtaxe pro Tag und Person nur von 7 auf 8 Kuna erhöht.
In Slowenien wird eine Kurtaxe, die abhängig von der Bootslänge ist, für Boote mit Dauerliegeplätzen fällig.
Nur Yachten unter kroatischer Flagge dürfen in Kroatien verchartert werden. Deshalb wird seit einigen Jahren darauf geachtet, dass Charterboote immer die kroatische Flagge als Nationale führen. Wer kundtun will, in welcher Sprache er angesprochen werden möchte, hat die (inoffizielle) Möglichkeit, die deutsche Flagge unter der Backbordsaling (auf keinen Fall unter der Steuerbordsaling!) zu setzen.
Vorsicht vor »Schwarzcharter« (Chartern bei einem privaten, ausländischen Eigner in Kroatien), weil das nicht nur für den »Vercharterer«, sondern auch für den Mieter mit empfindlichen Strafen bedroht ist!
Kurtaxe (Stand 2018)
Für die Gültigkeit der Bootsführerscheine gilt das unter »Bootsanmeldung« Geschriebene. Anders als Privatboote gelten Charterboote als »gewerbliche Schiffe«, die mit UKW-Sprechfunk ausgerüstet sein müssen. Deshalb muss in der Chartercrew mindestens einer ein gültiges Sprechfunkzeugnis haben; das muss aber nicht unbedingt der Fahrzeugführer sein.
Seit Jahren liegen in vielen früheren Ankerbuchten Bojen, für deren Benutzung in der Regel Gebühren erhoben werden. Auch wenn man in einer solchen Bucht den eigenen Anker benutzt, wird kassiert. Das Thema erregt immer wieder die Gemüter: Mancher sieht nicht ein, warum er für einen Service zahlen soll, den er nicht braucht. Andererseits können durch gut platzierte Bojen in einer Bucht mehr Boote übernachten als beim Schwojen an den längeren Ankerketten (oder sogar an den noch längeren Ankerleinen). Theoretisch kann es so auch nicht mehr vorkommen, dass das eigene Boot mit dem Nachbarn kollidiert, weil der in zu geringem Abstand geankert hat.
Leider kann man sich in vielen Fällen nicht auf das Vorhandensein der Bojen verlassen. Manchmal sind die Bojen (noch) nicht ausgelegt worden oder man trifft in der romantischen Ankerbucht, die man vom Vorjahr kennt, auf ein neues Bojenfeld. Sehr unangenehm sind aufgegebene Bojenplätze, in denen sich der Anker an den Betongrundgewichten oder den Verbindungsketten verhaken kann.
Das kroatische See-, Transport- und Infrastruktur-Ministerium hat im Mai 2010 eine Liste der lizenzierten Bojenfelder herausgegeben, die man – auch in englischer Sprache – unter www.mmpi.hr > ENGLISH> NAUTICAL ANCHORAGES herunterladen kann.
Theoretisch ist die Entsorgung der Trockenabfälle eines Bootes immer in der Gebühr enthalten. Wenn in bestimmten Bereichen von Häfen Bojen liegen, beträgt die Gebühr für solche Plätze 70 % der Gebühr für einen Muringplatz. Leider fehlt bisher eine laufende Anpassung der offiziellen Liste an die sich ändernde Bojenfeldsituation. Obwohl (theoretisch) der Kassierer auf Nachfrage eine bestätigte Gebührenliste vorlegen muss, gab es immer wieder Streit, weil mehr als die in der offiziellen Liste stehende Maximalgebühr verlangt wurde.
Der Österreicher Wolfgang Götzinger hat ein Programm geschrieben, das die offizielle Liste mit Google Maps zusammenführt und unter www.wosamma.at/karten aufgerufen werden kann. In der Satellitendarstellung werden die offiziellen Bojenfelder rot und inoffizielle, von Anwendern gemeldete, gelb dargestellt. Durch Anklicken kann man die Informationen der offiziellen Liste (bzw. private Infos bei den inoffiziellen Plätzen) einblenden. Zukünftige Aktualisierungen der ministeriellen Liste sollen zeitnah übernommen werden. Ein solches Programm kann die sich ändernde Situation der Bojenplätze naturgemäß viel aktueller darstellen als ein Buch und sei deshalb für die Vorbereitung und den Gebrauch unterwegs empfohlen. Bei Handys mit GPS wird auch die eigene Position dargestellt. Unter http://anchorage-sincroatia.blogspot.com betreibt Wolfgang Götzinger inzwischen auch einen englischsprachigen Blog zum Thema.
Die Bojen haben am oberen Ende ein stählernes Fangauge, an dem die Boje mit dem Bootshaken oder (besser) mit dem Bojenfänger ergriffen wird. Nachdem eine provisorische Leine durch dieses Fangauge gezogen und auf einer Klampe belegt wurde, wird die Boje hochgezogen und der eigentliche Festmacher durch den unteren Ring gezogen. Der obere Ring bzw. das Fangauge ist oft nicht sicher genug und sollte nur dann zum Festmachen genommen werden, wenn das durch einen Aufkleber auf der Boje ausdrücklich verlangt wird!
Beim Durchziehen der Leine durch den unteren Ring sollte man darauf achten, dass dort keine scharfkantigen oder angerosteten Teile sind, an denen der Festmacher schamfilen kann. Denn nach der Gesetzeslage in Kroatien ist nicht der Betreiber des Bojenfeldes für die Sicherheit der Boje und deren Verankerung verantwortlich, sondern derjenige, der an der Boje festmacht. Genau genommen müsste man jedes Mal mit Schnorchel und Maske zum Grundgewicht hinuntertauchen, um sich davon zu überzeugen, dass die Leine in Ordnung und nicht durch festgewachsene Muscheln oder Ähnliches angescheuert ist. Kein leichtes Unterfangen bei der beachtlichen Tiefe, in der manche Grundgewichte liegen! Die Grundgewichte aus Beton haben in der Regel eine Masse von mindestens 700 kg, was bei einem 12-m-Boot bis 8 Bft ausreichen sollte. Eine Garantie gibt es aber nicht.
Trotz vieler Bojen sind in allgemein beliebten Buchten während der Hauptsaison oft keine Plätze mehr frei, wenn man nicht sehr früh ankommt. Bleiben Sie trotzdem fair. Unschön ist es beispielsweise, wenn Sie mit Ihrem schnellen Motorboote einen Bojenplatz blockieren und in die Heimatmarina zurückbrausen, bevor der Kassierer kommt. Oder sich als komplette Crew gegen Abend mit dem Beiboot an Land begeben und erst zurückkommen, wenn das Boot des Kassierers nicht mehr zu sehen ist – leider haben wir beides schon erlebt.
-Für Segel- und Motorboote bis 12 m Länge gilt ein Mindestabstand von 50 m zur Küstenlinie (Yachten über 12 m Länge: 150 m).
-Mindestabstand von gekennzeichneten Badezonen: 50 m von der begrenzenden Schwimmleine.
-Mindestabstand von nicht markierten Naturstränden: 150 m.
-Mindestabstand für Boote in Gleitfahrt: 300 m zur Küstenlinie.
-Luftkissenfahrzeuge, Jet-Ski, Scooter usw. müssen Ziele, die dichter unter Land sind, mit geringstmöglicher Geschwindigkeit anlaufen, sofern nicht für sie allgemein ein Verbot besteht. (Jet-Ski-Fahrer, die ihre Runden zur allgemeinen Bewunderung um verankerte Boote ziehen, dürfte es eigentlich gar nicht geben …)
-Istrien (kroatischer Teil des Piranski Zaljev, Limski-Kanal, Luka Veruda, Luka Budava und Medulinski Zaljev): Höchstgeschwindigkeit 5 kn.
-Pašmanski Kanal (zwischen der Verbindung von Barotul und Sv. Petar – im Norden – und der Verbindung des südlichen Stadtrands von Tkon und dem südlichen Stadtrand von Biograd im Süden): Höchstgeschwindigkeit 10 kn.
-Barbatski-Kanal (zwischen Rab und Dolin): Höchstgeschwindigkeit 6 kn.
Die Genehmigungen gibt es beim Hafenamt. Jahresgenehmigungen bekommen nur Personen mit einem ständigen Wohnsitz in Kroatien.
-Tagesgenehmigung: 60 Kuna
-3-Tages-Genehmigung: 150 Kuna
-Wochengenehmigung: 300 Kuna
Fürs Schnorcheln braucht man keine Genehmigung. Einen Taucherausweis für das Flaschentauchen gibt es in Tauchclubs, Tauchzentren und manchen Reisebüros für 100 Kuna (1 Jahr gültig). Voraussetzung ist, dass man eine gültige Taucherqualifikation hat. Individualtaucher brauchen zusätzlich eine Genehmigung für das individuelle Tauchen, die man bei den Hafenämtern für 2.400 Kuna erhält (1 Jahr gültig). Wer einen Taucherausweis besitzt, kann in Tauchzentren oder -clubs Ausbildungskurse und Tauchausflüge buchen. Taucher müssen das Gebiet, in dem sie tauchen, durch eine rote Boje (Mindestdurchmesser 30 cm) markieren. Alternativ kann die Flagge A des internationalen Flaggenalphabets und/oder die Taucherfahne (orangefarbenes Rechteck mit weißem Diagonalstreifen) gesetzt werden. Nachts muss die Boje eine weiße oder gelbe Leuchte oder Blitzröhre tragen, die aus mindestens 300 m Entfernung sichtbar ist. Bei Verstößen gegen die Vorschriften können Strafen von 3.000 bis 15.000 Kuna verhängt werden.
Die Tauchgenehmigungen berechtigen weder zur Unterwasserjagd mit Pressluftflasche noch zum Bergen von antiken Gegenständen. Beachten Sie außerdem die Zonen mit Tauchverbot.
»Amtliche« kroatische oder britische Seekarten (oder die bei Platzmangel auf dem Kartentisch moderner Yachten besser zu handhabenden Sportbootkarten):
-Für den in diesem Törnführer behandelten Bereich brauchen Sie z. B. den Delius-Klasing-Sportbootkarten-Satz 7 (Adria 1: Venedig – Rijeka – Šibenik – Drvenik V.), den es auch als CD-ROM gibt. Wenn Sie dem Törnvorschlag »Von Šibenik bis Split« weiter als bis zum Ort Marina (Marina Agana) folgen wollen, ist zusätzlich der Sportbootkarten-Satz 8 (Žirje – Split – Dubrovnik – Bar) erforderlich.
-Alternative: Die kroatischen Sportbootkartensätze Male Karte 1 und 2.
Wichtig: Die sehr detailreichen kroatischen Seekarten beruhen nicht auf dem Bezugssystem WGS 84, mit dem die gängigen GPS-Systeme arbeiten. Es müssen Korrekturwerte von etwa 0,25 Seemeilen berücksichtigt werden!
-z. B. Leuchtfeuerverzeichnis Adria/Ionisches Meer, Nautik-Verlag München
-British Admiralty List of Lights and Fog Signals (NP 78, Volume E), Mediterranean, Black and Red Seas
-Bodo Müller und Jürgen Straßburger: Küstenhandbuch Kroatien und Slowenien, Edition Maritim, Hamburg
-Karl-Heinz Beständig: 888 Häfen & Buchten, Eigenverlag Beständig, Pressig
-Hafenhandbuch Kroatien, DSV-Verlag, Hamburg
-Bodo Müller: Kroatische Küste – Kvarner Bucht, Edition Maritim, Hamburg
-Bodo Müller: Kroatische Küste – Die Kornaten, Edition Maritim, Hamburg
-Kroatien, DSV-Verlag
-Dieter Berner: Charterführer Kroatien – Kornaten und Küste von Zadar bis Šibenik, Edition Maritim, Hamburg
Von Lore Marr-Bieger sind zum Thema im Michael Müller Verlag, Erlangen, erschienen:
-Slowenien
-Istrien
-Nordkroatien
-Kroatische Inseln und Küstenstädte
Sie enthalten sehr detaillierte Informationen über Sehenswürdigkeiten, Essen und Trinken, Geschichte usw. Die Bände überlappen sich inhaltlich. Außerdem gibt es eine Vielzahl weiterer Bücher zum Thema, die hier nicht alle genannt werden können.
Das beschriebene Seegebiet ist ungeheuer vielgestaltig: Es gibt geschützte Reviere, die nur mäßige Anforderungen an das Boot stellen, aber auch beispielsweise die Außenküste von Dugi Otok, wo man auf 22 sm keinen Hafen und keine Ankerbucht findet, wohin man sich verkriechen könnte, wenn es ungemütlich wird.
Auch wenn man immer wieder Badeboote auf dem Weg zur nächsten Insel oder kleine, total überladene Kähne mit Einheimischen beim Sonntagsausflug sieht: Auf einen Törn sollte man auch in Kroatien nur mit einem wirklich seetüchtigen Fahrzeug gehen! Das Wetter ist nicht so beständig und ungefährlich, wie es dem Badegast erscheint, und gerade die berüchtigte Bora kommt oft ohne sichtbare Vorzeichen.
Zur Sicherheit gehört nicht nur ein seetüchtiges Boot, sondern auch die nötige Ausrüstung. Um Probleme bei möglichen Kontrollen durch kroatische Behörden zu vermeiden, empfiehlt der ADAC die in Kroatien vorgeschriebene Sicherheitsausrüstung (Quelle: https://skipper.adac.de/reviere/kroatien/):
-Anker (nach Gewicht und Art geeigneter Anker)
-Ankerseil oder Kette mit einer Länge von 25–100 m
-Klampen oder eine andere Vorrichtung zum Festmachen
-3 geeignete, lange und bruchfeste Festmacherleinen
-Lenzeinrichtung
-Werkzeugsatz für die Wartung der Antriebsmaschine
-die geeignete Menge von Ersatzteilen für den sicheren Betrieb des Motors
-Rettungswesten für alle Personen an Bord
-Erste-Hilfe-Kit
-Licht, Taschenlampe (Regeln zur Verhütung von Zusammenstößen auf See)
-Signalhorn
-wasserdichte Taschenlampe
-2 Schachteln Streichhölzer oder Feuerzeuge (wasserfest)
-Handfeuerlöscher:
· 2 kg bei Außen- und Innenbordmotoren bis 20 kW
· 6 kg bei Außen- und Innenbordmotoren über 20 kW
· 4 kg zusätzlich bei Wasserfahrzeugen mit Wohn- und Kocheinrichtungen
Apropos Festmacherleinen: Für Häfen mit Murings reichen zwei Festmacher, für die modern ausgerüsteten Häfen mit Fingerpontons benötigen Sie drei Festmacher, weil es dort keine Muringleinen gibt; falls Sie in slowenischen Häfen mit Pfahlboxen (in Kroatien haben Pfahlboxen Seltenheitswert!) festmachen wollen, brauchen Sie sogar vier Festmacher. Für Eignerboote nicht vorgeschrieben, aber dringend zu empfehlen: UKW-Seefunkanlage und das erforderliche Sprechfunkzeugnis. Dass die Antriebsmaschine regelmäßig gewartet und bei Segelyachten Rigg und Besegelung überprüft werden müssen, versteht sich von selbst.
Segeln – und auch Motorbootfahren – in der kroatischen und slowenischen Adria unterscheidet sich nicht nur durch die durchgehend angenehm hohen Sommertemperaturen vom Bootssport in nördlichen Gewässern: Während man in den wunderschönen Gewässern um Rügen oder in den schwedischen Schären vor allem darauf achten muss, keine Grundberührung zu haben, besteht in der kroatischen Adria das Problem eher darin, dass man nicht überall ankern kann, weil die Wassertiefe beispielsweise außen vor den Kornaten oder vor Dugi Otok schon wenige Meter von der Küste entfernt 50 bis 70 Meter beträgt. Man muss dort auch nicht auf sich verlagernde Sandbänke und Untiefen achten, denn im Küstenbereich gibt es kaum Sand.
Das bedeutet aber nicht, dass man nicht auf die Wassertiefe achten müsste, denn an vielen Stellen gibt es nicht betonnte Felszacken im Bereich der Wasserlinie oder knapp darunter. Gerade beim Fahren mit Autopilot ist es wichtig, die Strecke zwischen den Wegpunkten auf Untiefen abzusuchen. In diesem Törnführer wird nur gewarnt, wenn die Wassertiefe weniger als fünf Meter beträgt, weil Hindernisse in größerer Tiefe für Sportboote kaum relevant sind.
Im Schulunterricht lernt man, dass sich über dem Mittelmeer einige Zeit nach Sonnenaufgang die Luft über dem Land stärker als über dem Meer erwärmt. Die Luft am Land steigt auf; es entsteht ein auflandiger Wind. Das Phänomen kehrt sich einige Zeit nach Sonnenuntergang um, weil die Wassertemperatur langsamer sinkt als die Landtemperatur, sodass bis in die Morgenstunden ein ablandiger Wind weht.
Im Prinzip ist das richtig, aber der Einfluss großräumiger Wetterlagen ist in Kroatien so stark, dass er diesen Tagesrhythmus überlagert und oft außer Kraft setzt. Davon abgesehen hat sich das Wetter in den letzten Jahren nicht nur nach unseren eigenen subjektiven Beobachtungen so verändert, dass manche früheren »Regeln« für Windrichtung und -stärke nicht mehr gelten.
Im Folgenden finden Sie Informationen über die wichtigsten Winde im Bereich der östlichen Adria.
Das ist der oben beschriebene Schönwetterwind aus Nordwest, der sich gegen 10 Uhr erhebt, am Nachmittag oft bis 4–5 Bft auffrischt und sich zum Abend wieder legt.
Der oben genannte Wind, der in den Morgenstunden aus einer Richtung um Nordost weht (in der nördlichen Adria mehr aus Norden, in der südlichen mehr aus Osten), meist mit geringen Windstärken. (Ausnahmen bestätigen die Regel: Bei Bol auf Brač oder bei Žuljana auf Pelješac kann er sich bis 5 Bft steigern.)
Die Bora ist der gefürchtete, ohne Vorwarnung entstehende Fallwind aus Nordost. Ursache ist ein großer Druckunterschied zwischen dem Gebiet nordöstlich der Küstengebirge (Velebit usw.) und dem Seegebiet südlich davon. Die Luft nordöstlich der Gebirge ist kälter und damit schwerer als die Luft über dem Wasser und fällt, wenn sie den Gebirgskamm überquert hat, mit hoher Geschwindigkeit schräg abwärts, wobei die Strömungsrichtung durch die Landschaft beeinflusst wird.
Die antizyklonale Bora entsteht im Südostsektor eines ausgedehnten Tiefs über Mitteleuropa und ist recht beständig. Der Himmel ist wolkenlos. Auslöser der zyklonalen Bora ist ein kräftiges Tief über der südlichen Adria (oder noch weiter im Süden). Die zyklonale Bora ist die gefährlichere von beiden und setzt mit starken Sturmböen ein, die der Kaltfront vorausgehen. Beim Durchgang der Kaltfront selbst regnet oder hagelt es oft stark.
Im Winter kann die Bora Geschwindigkeiten bis zu 110 kn erreichen, im Sommer haben in den meisten Gegenden 50 kn glücklicherweise Seltenheitswert. Die mittlere Dauer einer Boralage liegt zwischen zwei und fünf Tagen, davon Dauersturm zwischen einer Stunde und zwei Tagen. Der Rekord liegt bei einer winterlichen Bora, die 30 Tage ohne Unterbrechung andauerte.
Als typisches Zeichen für die Bora gilt vor allem im Bereich des Velebit-Gebirges die Wolkenwalze über dem Gebirge. Ein sicheres Zeichen ist sie aber nicht.
Wichtig: Das Barometer ist für die Bora-Vorhersage ziemlich wertlos. Beachten Sie den Seewetterbericht!
Besonders boragefährdete Gebiete im Bereich der in diesem Buch beschriebenen Region sind der Golf von Triest, der Golf von Rijeka und der Velebitski-Kanal. Berüchtigt ist vor allem die Gegend um Senj. Generell: Wenn die Landseite einer Insel kahl ist, spricht das für große Häufigkeit und Stärke der Bora; sind die Bäume in einer Bucht stark nach Süden oder Westen geneigt (Windflüchter), dann ist das kein borasicherer Ankerplatz. Gerade in den Buchten am Fuße des Velebit-Gebirges oder der vorgelagerten Inseln kommt es zu Böen bis Orkanstärke, weil die Bora den Tälern folgt, an deren Ende die Buchten liegen. In Lee der Inseln findet man einen gewissen Schutz vor hohen Wellen, aber nicht vor den Fallböen.
Der Jugo kommt aus Ostsüdost bis Südsüdost, erreicht Windstärken von 4 Bft bis Sturmstärke und bläst im Sommer meist bis zu drei Tagen. Er ist warm und feucht, der Himmel ist bewölkt und es regnet oft. Wegen des langen »Anlaufs« bringt der Jugo große Wellenhöhen mit sich. Trotzdem ist er weniger gefährlich als die Bora, weil sich Sturmstärke frühestens nach dem dritten Tag entwickelt und die Ankündigung im Seewetterbericht sehr zuverlässig ist. Oft bringt der Jugo feinen Staub aus der Sahara mit, was besonders auf weißen Bootsdecks deutlich zu sehen ist.
Der Garbin – in manchen Gegenden heißt er Lebić – kommt aus Südwest und weht im Gegensatz zum Jugo meistens nicht länger als zwei Stunden. Dabei erreicht er häufig 8 Bft, manchmal aber auch Orkanstärke (vor allem im Herbst und Winter). Durch die große Wellenhöhe kann er schwere Schäden anrichten. Der Garbin kommt besonders in der mittleren und südlichen Adria vor.
Warnzeichen: Ein Garbin droht, wenn der Luftdruck schnell fällt, während ein niedriger Nebelstreifen am südwestlichen Horizont zu sehen ist, der sich nach unten immer schärfer abgrenzt und zu einer flachen Wolke wird, die sich immer mehr verbreitert.
Die Newera ist ein lokal begrenzter, aber heftiger Gewittersturm. Sie tritt vor allem von Juni bis September auf und kann sowohl aus »schönem Sommerwetter« als auch aus einer Schlechtwetterlage heraus entstehen. Wenn die Luft heiß und schwül wird, das Barometer fällt und Wolken aufsteigen, die sich – besonders abends – zu dunkelgrauen Gewitterwolken (Cumulonimbus) entwickeln, wenn Sie Wetterleuchten sehen und fernes Donnergrollen hören, dann sollten Sie sich auf Böen in Sturmstärke, plötzliche Änderungen der Windrichtung und prasselnden Regen einstellen und nicht darauf vertrauen, dass das Unwetter wieder einmal vorbeiziehen wird. Nehmen Sie die Sturmwarnungen im Seewetterbericht ernst, auch wenn die Gewitter häufig nicht in der eigenen Umgebung ausbrechen.
Windhosen entstehen meistens bei bewölktem Himmel, wenn sich aus einem Cumulonimbus ein Trichter auf die Wasseroberfläche senkt. Einem solchen Minitornado sollten Sie weiträumig aus dem Weg fahren, indem Sie 90° von der Zugrichtung der Windhose weg steuern. Auf keinen Fall näher heranfahren, um spannende Fotos zu schießen!
Zur verantwortungsvollen Planung eines Törns gehört es auch, sich über das zu erwartende Wetter zu informieren. Eine gute Möglichkeit ist das Abhören der Seewetterberichte der Küstenfunkstellen.
Die Tabelle »Seewetterberichte« gibt einen Überblick über die Wetterberichte der kroatischen Küstenfunkstellen, die Sendezeiten und die Sprachen, in denen der Seewetterbericht verlesen wird. Leider war die deutsche Version in den vergangenen Jahren oft nur schwer verständlich. Die Küstenfunkstellen sind nicht überall gut zu empfangen; besonders manche Buchten machen da Probleme.
Es gehört heutzutage zum Standard, dass in den Marinas die aktuellen Seewetterberichte (mehrsprachig) ausgehängt werden. Deshalb wird hier bei den Beschreibungen der Marinas darauf nicht jedes Mal hingewiesen. Auch bei den Hafenämtern hängen die Seewetterberichte aus.
Was sich in den letzten Jahren verändert hat, ist die Qualität der ausgehängten Vorhersagen: Die detaillierten Vorhersagen für die nächsten 24 Stunden und die darauf folgenden vier Tage sind leider an vielen Stellen durch Wochenprognosen mit farbigen Sonnen-, Wolken- und Windsymbolen und wenig Text ersetzt worden. Das sieht viel moderner aus und man muss nicht so viel lesen. Leider sind aber nach unseren Erfahrungen die neuen Darstellungen nicht so gut wie die alten. Während die ausführlichen Prognosen mit erstaunlicher Zuverlässigkeit meistens zumindest die folgenden beiden Tage treffen, ändern sich bei den modern bebilderten Vorhersagen oft von einem Tag auf den anderen alle Symbole für die kommende Woche. Ohnehin ist es schwierig, das Wetter für einen ganzen Tag durch ein einzelnes Sonnen- oder Windsymbol darzustellen.
Seewetterberichte
Im Internet können Sie sich Wetterdaten und -prognosen unter www.meteo.hr holen. Wenn Sie die englische Version wählen, können Sie unter Forecasts >Marine Forecast for Small Crafts auch eine deutsche Vorhersage für die kommenden 24 Stunden abrufen.
In den kroatischen Wetterberichten werden die Windgeschwindigkeiten in Knoten gemeldet. Für die Umrechnung nach der Beaufort-Skala gibt es bei dieser Vorhersage eine Tabelle und außerdem eine Darstellung, wie weit die Bereiche Adria Nord, Mitte und Süd gehen.
Die Tabelle »Bootstankstellen« im Anhang listet die entsprechenden slowenischen und kroatischen Tankstellen mit den aktuellen Öffnungszeiten auf. Die Öffnungszeiten können sich aber kurzfristig ändern.
Außerdem kam es in letzter Zeit mehrfach vor, dass Bootstankstellen wegen mangelnder Sicherheit oder wegen Problemen mit der Konzession geschlossen wurden. Im Zweifelsfall informieren Sie sich unter der angegebenen Rufnummer, bevor Sie einen Umweg fahren.
Immer wieder hört man davon, dass an manchen Bootstankstellen falsch abgerechnet wird. Deshalb sollten Sie stets kontrollieren, dass der Zähler bei Tankbeginn auf Null steht, und den Betrag ablesen, bevor Sie zur Kasse gehen.
Nicht nur in Kroatien ist es streng verboten, feste oder flüssige Abfälle, die die Umwelt verschmutzen oder schädigen können, ins Meer abzugeben bzw. einzuleiten. Auch Kroatien ist dem MARPOL-Übereinkommen beigetreten, und es gelten die dort festgelegten Vorschriften.