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© 2020 Piper Verlag GmbH, München
Redaktion: Cornelia Franke
Covergestaltung: Traumstoff Buchdesign traumstoff.at
Covermotiv: Bilder unter Lizenzierung von Shutterstock.com genutzt
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Das kann nicht sein. Nein, auf gar keinen Fall! Verdammt, wie hatte das passieren können? Gerade hat uns der Coach noch verkündet, wer es nach den Tryouts ins Team geschafft hat und jetzt stellt sich heraus, dass das nicht die größte Neuigkeit des Tages war.
Denn Sam, der Spieler, der von allen die beste Leistung auf dem Eis erbracht hat, ist nichts von dem, was ich gedacht habe. Rein gar nichts. Und allem voran kein Kerl.
Nein, als Sam den Helm abnimmt und sich ihre lange rote Mähne zeigt, die sie zu einem Zopf gebunden und unter das Trikot gesteckt hat, wird deutlich, dass sie durch und durch Frau ist.
Ihre grasgrünen Augen leuchten voller Triumph und Freude. Darüber, dass sie nun ein Teil der Mannschaft ist und mit uns spielen darf. Ihr Lächeln steht dem in nichts nach – zumindest so lange, bis das Team begreift, wen – oder besser was – sie da vor sich stehen haben. Plötzlich beginnen die Proteste um mich herum. Das Gemurre und die offensichtlichen Feststellungen, dass wir gerade eine Frau in unser Team aufgenommen haben.
Ich starre sie immer noch eindringlich an, während meine Gedanken rasen. Aber schließlich wende ich mich an den Trainer, der offenbar genauso verblüfft ist.
»Sie müssen das rückgängig machen, Coach. Wir können sie auf gar keinen Fall ins Team aufnehmen. Das wird unser Verderben sein.«
Oder vielleicht auch mein ganz persönliches. Vor allem dann, wenn mich diese Augen weiterhin so in den Bann ziehen. Denn in ihnen zeigt sich ein Feuer, das mir verrät, dass sie nicht so einfach aufgeben wird.
Eine Woche zuvor
»Auf gar keinen Fall ziehe ich das an!«
Entsetzt starre ich meine Mitbewohnerin an, die mir eines ihrer Kleider vor die Nase hält. Ein kurzes Kleid. Sehr, sehr kurz, um genau zu sein. Wobei es bei Jamie wahrscheinlich ein wenig länger ist als bei mir, da sie ein paar Zentimeter kleiner ist. In meiner Familie haben alle zu viele Wachstumshormone abbekommen. Meine Brüder überragen mich alle um einen Kopf. Wenn sich einer von ihnen direkt neben Jamie platzieren würde, sähe das ziemlich ulkig aus. So, als würde Gandalf neben einem der Hobbits stehen.
»Ach komm schon, Sam! Heute starten die Kurse und du willst doch Eindruck schinden, oder? Vielleicht sind ein paar heiße Typen dabei, die du in diesem Kleid garantiert um den Finger wickeln wirst.«
Ich schüttle den Kopf und gehe zu meinem eigenen Schrank, um ein paar kurze Shorts und ein T-Shirt herauszuziehen. Shorts, die etwas mehr als nur meinen Hintern bedecken. Beim Oberteil entscheide ich mich für ein schwarzes, das von einem weißen Batman-Symbol quer über der Brust verziert wird. Genau richtig für einen Sommertag Ende Juli.
»Das ist nicht dein Ernst! Das kannst du nicht anziehen! Nicht an unserem ersten richtigen Unitag!«
Ich drehe mich zu ihr um und verschränke die Arme vor der Brust, während ich sie herausfordernd ansehe.
»Doch, das kann und werde ich. Darin fühle ich mich wohl und ich werde mich nicht verkleiden, weil wir vielleicht auf heiße Kerle treffen. Ich meine, wenn ich jemanden kennenlerne, dann soll er doch mich kennenlernen und nicht eine Person, die ich gar nicht bin.«
Grimmig sieht Jamie mich an und schmollt.
»Ich hasse es, wenn du mir mit deiner Logik kommst. Du hättest in dem Kleid echt toll ausgesehen. Aber gut, wenn du es nicht willst, hänge ich es eben zurück. Bei deinem Dickkopf kann ich sowieso nichts ausrichten, das habe ich mittlerweile gelernt.«
Ich strecke ihr die Zunge heraus, was sie mir sofort gleichtut.
»Dass du mit diesem Superman-T-Shirt die komischen Nerds anlocken wirst, ist dir aber klar, oder? Ich meine, das ist quasi wie eine Einladung für sie. ›Hallo, ich bin ein Mädchen und ein absoluter Nerd. Heißt mich in eurer Dungeons and … waren es Drachen? Na ja, jedenfalls dieser komischen Spielewelt willkommen, die sonst keiner versteht‹.«
Mit großen Augen drehe ich mich zu ihr um, nachdem ich mir das Shirt über den Kopf gezogen habe.
»Bitte sag mir, dass das ein Witz war, Jamie.«
War es nicht, das sehe ich ihr an. Ja, sie hat von diesen Dingen keine Ahnung, aber ein bisschen was bekommt heutzutage doch jeder mit, oder? Jeder außer meiner Mitbewohnerin, wie es scheint.
Mit dem Finger deute ich auf meine Brust.
»Das ist das Batman-Symbol. Der Typ, dessen Kostüm Ähnlichkeit mit einer Fledermaus hat? Nicht Superman. Superman hat ein S auf der Brust, das eigentlich gar kein S ist, sondern das Familienwappen vom Haus El, aber lassen wir das. Und ja, das Spiel heißt Dungeons and Dragons, aber ich habe das noch nie gespielt. Schockierend, nicht wahr?«
Jamie verdreht die Augen und erhebt sich von ihrem Bett. Ihr Outfit für den heutigen Tag hängt bereits in kompletter Perfektion an ihrem Kleiderschrank.
»Unwichtig, Sam. Das ist alles dasselbe. So oder so wirst du keine nennenswert heißen Kerle damit anlocken können. Ich mein ja nur!«
Jetzt ist es an mir, die Augen zu verdrehen, und ich setze mich auf mein Bett. Jamie und ich haben unsere Einführungsvorlesung gemeinsam, weshalb ich auf sie warte.
»Im Gegensatz zu dir habe ich nie behauptet, dass ich irgendwelche heißen Kerle anlocken will. Ich bin hier, weil ich studiere. Ich will gute Noten schreiben, Freunde finden und Spaß haben. Mehr nicht.«
»Kleider machen Leute. Schon mal davon gehört? Ich sage doch nicht, dass du dich gleich dem Erstbesten an den Hals werfen sollst. Wobei das vermutlich nicht passieren wird, solange du mit dieser Fledermaus auf der Brust rumrennst. Aber es schadet nicht, etwas Aufmerksamkeit auf sich zu ziehen. Wer weiß, vielleicht bemerkt dich einer der heißen Sportstudenten?«
Grinsend sieht sie mich an und wackelt leicht mit dem Kleid vor meiner Nase herum, während ich am liebsten wieder die Augen verdrehen würde.
»Probier’ es wenigstens mal an. Es beißt dich schon nicht.«
»Jamie, ich bin mit meinen Klamotten sehr zufrieden und bis auf dich hat sich noch niemand drüber beschwert. Könntest du dich jetzt einfach anziehen? Wir müssen in zehn Minuten los, wenn wir nicht zu spät kommen wollen.«
Während ich mit ihr rede, fahre ich mir mit den Fingern durch die Haare und binde sie mir zu einem unordentlichen Pferdeschwanz zusammen.
»Das hätten sie mal tun sollen, meiner Meinung nach. Mir steht das Kleid nicht so gut wie es dir stehen würde. Es würde unglaublich gut zu deinen Haaren passen. Aber schön, wie du meinst.«
Schnaubend packt sie das Kleid wieder weg, und zieht sich endlich um.
»Ich halte dir bestimmt keine nerdigen Typen vom Leib.«
Jamie zwinkert mir grinsend zu, während sie zu ihrer Handtasche greift, und ich schnappe mir meinen Rucksack. Manchmal frage ich mich, wieso ausgerechnet wir beide zusammen in einem Zimmer gelandet sind. Wir sind so unterschiedlich. Jamie ist durch und durch Mädchen, hat fast nur Kleider und Röcke in ihrem Schrank mit genau dazu passenden Oberteilen und Accessoires. Sie besitzt genau ein Paar flacher Schuhe, ihre Laufschuhe, wohingegen ich nur Sneakers unter dem Bett stehen habe. Außerdem würde sie niemals ungeschminkt dieses Zimmer verlassen, ebenso wenig wie ohne eine ihrer geliebten Handtaschen. Und ich? Ich bevorzuge Jeans, nerdige Shirts, Turnschuhe und einen Rucksack, der seine besten Zeiten bereits hinter sich hat. Schminken tue ich mich so gut wie nie, ich bin also das komplette Gegenteil meiner Mitbewohnerin. Zwei wandelnde Klischees an unterschiedlichen Enden der Skala.
»Du musst mir niemandem vom Hals halten«, setze ich noch nach, bevor Jamie auf dumme Ideen kommt. »Keine Sorge, ich komme klar.«
Lachend verdreht Jamie die Augen und sieht mich teils belustigt, teils genervt an. »Lass gut sein. Wenn dir jemand zu nahe kommt, dann bin ich dein Robin. Und jetzt guck nicht so doof, ein bisschen Nerdisch spreche ich auch.«
Das ist der Grund, warum wir uns nach dieser kurzen Zeit so gut verstehen. So sehr wir uns unterscheiden, so sehr harmonieren wir auf zwischenmenschlicher Ebene miteinander.
»Dann lass uns mal schauen, ob wir für dich einen heißen Kerl finden. In diesem Outfit siehst du jedenfalls ziemlich heiß aus, Jamie, da sollte sich wer finden lassen.«
Während meine Mitbewohnerin den Weg zur Einführungsveranstaltung beschreitet, als wäre es ihr persönlicher Laufsteg, verschwendet sie keinen Gedanken mehr an das verschmähte Kleid. Stattdessen leuchten ihre Augen bei meinen Worten auf.
»Danke für das Kompliment, aber so eilig habe ich es tatsächlich nicht. Ich glaube, ich nutze die Zeit hier am College mal für mich. Es macht sowieso viel mehr Spaß, andere Leute zu verkuppeln.«
Sie hängt sich an meinen Arm und grinst mich verspielt an.
Ich lächle ebenfalls, während wir über den Campus gehen, aber als wir an einem Brett mit lauter Aushängen vorbeikommen, halte ich abrupt inne, was Jamie protestieren lässt. Einer der vielen Zettel ist mir ins Auge gefallen, denn er ist ziemlich groß und hängt mittig auf der Pinnwand, sodass man ihn gut sehen kann.
»Whoa, Sam, spinnst du? Sehen meine Schuhe etwa so aus, als wären sie dafür gemacht, spontane Vollbremsungen hinzulegen?«
Ihr Blick heftet sich ebenso auf die Pinnwand. Doch anders als ich scheint sie davon nicht begeistert zu sein. Ich zeige auf den Zettel, der meine Aufmerksamkeit erregt hat. »Ein Aushang für die Tryouts der Eishockeymannschaft.«
Jamie sieht mich skeptisch an und deutet mit ihrem perfekt manikürten Finger auf mich. »Was stimmt nicht mit dir? Hätte ich dich heute Morgen nicht halb nackt aus unserem Badezimmer kommen sehen, würde ich denken, du bist ein Kerl!«
Ich weiß, dass sie das nicht böse meint, sondern mich bloß neckt. Dennoch habe ich das Gefühl, ihr das Ganze erklären zu müssen, vor allem, weil sie mich noch nicht besonders gut kennt.
»Weißt du, ich liebe Eishockey und habe ständig mit meinen Brüdern gespielt, wenn sich eine Gelegenheit ergab. Eigentlich hatte ich gehofft, an der Uni weiterzuspielen, aber dann habe ich hier ein Vollstipendium bekommen und das Angebot konnte ich nicht ablehnen.«
Seufzend sehe ich den Zettel an, der Datum und Ort für die Testspiele ankündigt. In einer Woche ist es soweit, doch ich kann es höchstens von der Tribüne aus beobachten.
»Wieso fragst du nicht nach, ob es gemischte Teams gibt? Vielleicht hast du Glück. Nur, weil hier nichts steht, heißt es nicht, dass es eine reine Männermannschaft ist.«
Jetzt lache ich tatsächlich auf und lege meiner neuen Freundin die Hand auf den Arm.
»So läuft das leider nicht. Ich werde mir was anderes suchen und mich darauf beschränken, unser Eishockeyteam von der Tribüne aus anzufeuern.«
»Du kannst trotzdem zu diesem Testspiel. Vielleicht kannst du ihnen zeigen, was du drauf hast. Nebenbei bemerkt würde ich das zu gerne mit eigenen Augen sehen.«
»Du hast recht, ich könnte es versuchen. Aber ich hätte keine Chance. Als Mädchen bin ich gleich unten durch und sie achten nicht mehr darauf, wie gut ich bin.«
Was wirklich traurig ist. Jamie scheint jedoch völlig unbeeindruckt. Sie grinst mich lediglich durchtrieben an und fängt an, verschwörerisch zu flüstern: »Und wer bitte schön sieht sofort, dass du ein Mädchen bist? Unter dem ganzen Zeug, mit dem die Eishockeyspieler rumlaufen, erkennt man sowieso nichts. Einen Versuch wäre es also allemal wert. Und ich sitze liebend gerne in der ersten Reihe auf der Tribüne und feiere, wie du diesen aufgeblasenen Hockeykerlen eins reinwürgst. Bis sie herausfinden, dass du gar kein Kerl bist, hast du den Platz im Team schon inne. Vorausgesetzt, du bist wirklich so gut wie du sagst!«
»Davis, mach einen langen Pass zu Hayrem! O’Neal, Augen auf und steh nicht nur blöd rum, Ward steht völlig frei! Leute, wir sind hier nicht beim Eiskunstlauf! Ihr sollt keine Pirouetten drehen, sondern Gas geben!«
Wir sind mitten im Training und der Coach schreit sich mal wieder die Lunge aus dem Leib, während er uns Befehle zuruft und uns auf seine ganz spezielle Art anfeuert. Heute scheint er daran besonders viel Spaß zu haben.
»Soll ich euch noch Glitzerkostüme besorgen? Ihr sollt eure Ärsche bewegen! Die Sommerpause ist vorbei, quatschen könnt ihr nach dem Training, Mädels!«
Als würden wir uns überhaupt unterhalten. Seit einer Stunde trainieren wir bereits und mir läuft der Schweiß über die Stirn. Na ja, nicht nur dort, aber vom Rest will bestimmt niemand nähere Details. Ich bin jedenfalls sicher, dass ich nicht der Einzige bin, der sich hier vollkommen verausgabt, denn die ersten Trainingseinheiten im August sind immer besonders hart. Die Einführungsveranstaltungen waren vor rund zwei Wochen, aber so langsam geht der Ernst des Lebens wieder los.
Davis schießt mir den Puck zu und ich presche damit in Richtung Tor. Doch kurz bevor er im Netz landet, fängt der Torwart ihn ab und ich höre den Coach brüllen: »Gut gemacht, Coleman! Hayrem, was war das denn? Wenn ich dich nicht auf die Ersatzbank schicken soll, leg einen Gang zu! Das kann meine Oma ja besser! Soll ich euch vorstellen? Sie gibt dir bestimmt ein paar Tipps!«
Ich beiße die Zähne aufeinander und nehme für einen Moment den Helm ab, um mir den Schweiß von der Stirn zu wischen. Der Coach redet manchmal echt Scheiße. Erstens bin ich sicher, dass seine Oma gar nicht mehr lebt und zweitens bin ich einer der besten Spieler im Team. Er würde sich selber ins Bein schießen, wenn er mich vom Eis nimmt. Und so blöd ist er nicht. Außerdem: Hunde, die bellen, beißen nicht. Und genau so ist es auch mit ihm. Wir alle haben uns an seinen ruppigen Ton gewöhnt. Es ist seine Art, uns zu zeigen, wie stolz er auf uns ist, auch wenn es im Moment schwer zu glauben ist. Er deutet jedoch meinen Blick völlig falsch. »Hey, wenn du verhätschelt werden willst, solltest du nach Hause zu deiner Mami. Hier will ich Leistung sehen, verstanden?«
Genervt, und vor allem auch wütend, weil er uns seit Beginn des Trainings fertigmacht, obwohl sich niemand auf die faule Haut legt, sehe ich ihn an.
»Keine Sorge Coach, das von Coleman war pures Glück. Kommt nicht noch mal vor, der nächste Puck landet im Tor!«
»Das will ich dir auch raten! Und jetzt setz deinen Helm auf und dann noch mal von vorn! Keiner verlässt das Eis, bevor ich nicht zufrieden bin. Ihr könnt euch auf einen langen Abend einstellen.« Natürlich muss er noch eine Schippe drauflegen. Als wären wir nicht ohnehin genervt genug von seinen Motivationsversuchen.
Es wird, wie erwartet, ein wirklich langer Abend. Erst, als unsere Leistungen in den Augen des Coaches noch schlechter werden, beendet er unser Training.
»Noch so ein mieses Training und ihr werdet alle für das nächste Spiel gesperrt.«
Keiner erwidert etwas, aber ein paar verdrehen die Augen, sobald der Coach uns nicht mehr sehen kann. Gemeinsam verlassen wir die Eisfläche und verschwinden in der Umkleide, damit wir unsere Ausrüstung loswerden und endlich duschen können.
»Scheiße, ich hatte vergessen, dass ich mich hinterher jedes Mal wie erschlagen fühle. Das habe ich über den Sommer vollkommen verdrängt. Warum noch mal tun wir uns das hier freiwillig an?«
Es ist Luca O’Neal, einer unserer Verteidiger und Teamkapitän, der diese Frage in den Raum stellt. Außerdem ist er noch mein Mitbewohner und mein bester Freund. Er hat sich auf eine Bank gesetzt und ist dabei, seine Schlittschuhe auszuziehen, nachdem er seinen Helm neben sich abgelegt hat. Dabei fallen ihm ein paar seiner dunklen, gewellten Haare ins Gesicht, die er akribisch jeden Morgen vor dem Spiegel in Form bringt. Davon ist nach dem Training allerdings nicht mehr viel zu sehen.
»Wegen der Puckbunnies, Luca. Zumindest habe ich das Gefühl, das ist deine Motivation.«
Die anderen Teammitglieder fangen an zu lachen, als ich das ausspreche, was wir wahrscheinlich alle gedacht haben. Im nächsten Moment kommt eine durchgeschwitzte Socke auf mich zugeflogen, aber ich kann ihr gerade noch ausweichen.
»Du bist manchmal echt ein Arsch, Jay. Obwohl ich zugeben muss, dass ich diesen Aspekt durchaus zu schätzen weiß. Genau wie du übrigens, also hör auf, hier große Töne zu spucken.«
Luca hat nicht ganz unrecht mit seiner Behauptung. Aber hey, ich bin einundzwanzig und ein verdammter Sportler. Welchem Kerl in meinem Alter würde es nicht gefallen, wenn sich die Mädels haufenweise um ihn scharen? Außerdem habe ich keine Freundin und diese Tatsache genieße ich in vollen Zügen. Bis jetzt hat sich zumindest noch keines der Mädchen über diese Einstellung beschwert, also werde ich nicht damit anfangen, sie zu hinterfragen. Mit spitzen Fingern werfe ich Luca die Socke postwendend zurück, direkt in seine dreckig grinsende Visage.
»Ich frage mich allerdings, wie du mit diesem Gestank Eindruck schinden willst bei den Mädels.«
Wie erwartet streckt Luca mir den Mittelfinger entgegen und entledigt sich seiner restlichen Kleidung, sodass sich sein vom vielen Training definierter Körper zeigt, den wir beide gemein haben. Das war offensichtlich das Stichwort für die anderen, aufzustehen und sich nach und nach in die Dusche zu verziehen. Ich bin ebenfalls froh, wenn ich hier endlich rauskomme. Heute bin ich an meine Grenzen geraten und ich brauche dringend ein wenig Erholung, bevor es morgen in die nächste Runde geht. Vielleicht hätte ich im Sommer mehr trainieren sollen.
Als ich frisch geduscht und in Alltagskleidung die Umkleide verlasse, wartet Kendra vor der Halle auf mich. Sie kommt wie gerufen. Kendra ist mein persönliches Puckbunny. Wir haben Spaß miteinander, ohne Verpflichtungen einzugehen. Im Laufe der Zeit hat sie einen siebten Sinn dafür entwickelt, wann ich dringend Ablenkung brauche. In welcher Form auch immer. Genau deswegen steht sie jetzt vor mir und lächelt mich breit an. Eine äußerst nützliche Eigenschaft.
»Hallo, schöner Mann. Lust auf ein bisschen Spaß?«
Bevor ich etwas erwidern kann, kommen meine Teamkollegen grölend aus der Halle und nehmen mich lautstark in Beschlag. Luca grinst mich wissend an, denn er weiß genau, wer da vor mir steht. Nicht zuletzt, weil ich sicher bin, dass er auch schon seinen Spaß mit ihr hatte, selbst wenn das Thema zwischen uns nie zur Sprache gekommen ist.
»Wir gehen was trinken. Und du wirst mitkommen. Deine heiße Freundin kann sich uns gerne anschließen, sofern sie bereit ist, dich mit uns zu teilen. Oder hast du noch ein paar Mädels für uns auf Lager? Dann steht es dir frei, sie auch einzuladen, Süße. Je mehr, desto besser, oder?«
Luca fackelt selten lange herum, und es war nur eine Frage der Zeit, bis er Kendra, mitsamt ihren Freundinnen, auf Kneipentour einlädt. Es passiert nämlich nicht zum ersten Mal, und wird sicherlich auch nicht das letzte Mal gewesen sein. Zum Glück wundert sie sich schon lange nicht mehr darüber, dass er immer genau das ausspricht, was ihm durch den Kopf schwirrt. Stattdessen kontert sie mit einem Schmunzeln.
»Du meinst, ob ich jemanden kenne, der bereit ist, sich mit dir abzugeben? Sag mir, wohin wir gehen, und ich werde sehen, was ich machen kann! Allerdings kann ich dir nicht versprechen, dass die Mädels sich nicht lieber mit deinen Teamkollegen unterhalten.«
Kess zwinkert sie ihm zu, bevor sie an meine Seite tritt und einen Arm um meine Taille schlingt, während ich einen Arm um ihre Schultern lege.
Da ich sowieso keine Chance habe abzusagen und ein oder zwei Bier nicht schaden, bevor ich mich mit Kendra verziehe, sehe ich Luca bloß erwartungsvoll an. Bei ihm weiß man nie, was er als Nächstes vorhat, aber der Abend wird mit Sicherheit spaßig, wenn er die Planung übernimmt.
Ein Abend, genau wie ich ihn brauche. Der Sommer zuhause war eher von Arbeit als von Faulenzen geprägt. Nicht, dass sich einer meiner Teamkollegen vorstellen kann, was ich in den Wochen gemacht habe.
»Okay, Leute, spontane Hausparty mit den Mädels bei mir!«
Luca ruft die Worte über den Parkplatz, damit alle aus dem Team ihn hören, und das Gejubel von den Jungs schallt prompt zurück.
Zuhause heißt übrigens in der Wohnung in der Nähe der Uni, in der wir gemeinsam leben. Seufzend schüttle ich den Kopf, meine Augen funkeln jedoch amüsiert.
»Dann sorg dafür, dass die anderen nicht wieder im Treppenhaus feiern, Kumpel. Noch so einen Ärger wie beim letzten Mal brauche ich nicht, dabei hatte ich mit deiner Party nicht mal etwas zu tun.«
Luca lacht nur, aber ich weiß, dass er sich darum kümmern wird. Zufrieden schlendere ich mit Kendra zusammen zu meinem Auto, um sie mit nach Hause zu nehmen. Wenn uns die Party zu viel wird, können wir uns jederzeit in mein Zimmer verziehen und uns anderweitig vergnügen.
Es war ein Abend, dessen Einzelheiten in meiner Erinnerung verschwimmen. Ich glaube, es ist der ein oder andere Wodka zu viel geflossen, auch wenn ich mich mit Kendra irgendwann verdrückt habe. Jedenfalls hatte ich am nächsten Morgen einen so heftigen Kater, dass ich ihn knapp eine Woche später immer noch fühlen kann. Vom Alkohol habe ich mich erst mal ferngehalten und werde das auch weiterhin tun. Noch so einen Absturz brauche ich während der Saison nicht, denn ich hätte am Abend nach der Party fast aufs Eis gereihert. Nein danke, zunächst ist keine Wiederholung nötig.
Der Coach weiß schon, warum er uns solche Sachen während der Saison verbietet, trotzdem halten wir uns nicht immer daran. Hey, wir sind jung und wollen Spaß haben. Und solange uns der Trainer nicht erwischt, ist alles gut. Aber nach der Party letzte Woche war ich nicht der einzige, der zu Extrastunden im Kraftraum verdonnert worden ist. Es ist vom Coach nicht unbemerkt geblieben, dass wir gegen seine Regeln verstoßen haben und beim Training nicht voll einsatzfähig waren. Kein Wunder, dazu hätte er auch blind und taub durch die Gegend laufen müssen.
Gerade habe ich meine letzte Strafeinheit absolviert, als der Coach zu uns in den Raum tritt und ein paar Namen aufruft, unter anderem auch meinen. Heute Abend trainiert das ganze Team, deshalb hat er schnell die gesamte Aufmerksamkeit.
»Leute, heute Abend sind die Tryouts. Diejenigen, die ich gerade aufgerufen habe, will ich auf dem Eis sehen, damit sie das Können der Frischlinge testen. Für die anderen besteht ebenfalls Anwesenheitspflicht, damit ihr eure potenziellen Teamkollegen unter die Lupe nehmt, aber ihr könnt von der Tribüne aus zuschauen. Ich will am Ende von jedem eine Einschätzung haben, welcher der Spieler Potenzial hat und ins Team passen könnte. Habt ihr mich verstanden?«
Von allen kommt ein mehr oder weniger enthusiastisches »Ja, Coach!« und er nickt zufrieden, bevor er sich wieder in sein Büro verzieht.
Während ein Großteil der Jungs sich nach dem Duschen warm eingepackt auf die Tribüne verzieht, machen wir anderen uns daran, unsere Ausrüstung anzulegen, die Schlittschuhe aus unseren Spinden zu kramen und ein paar Aufwärmübungen auf dem Eis hinzulegen.
Ich hoffe bloß, diese Tryouts werden nicht so ätzend wie die letzten. Das war nämlich bloß eine elendig lange Prozession halbwegs passabler Spieler, von denen wir am Ende drei Leute ins Team aufgenommen haben. Und selbst da hat es Wochen gedauert, bis sie sich an die Routine gewöhnt hatten und wir sie voll und ganz integrieren konnten. In dieser Hinsicht kann es also nur bergauf gehen.
Jamies Worte wollen mir einfach nicht aus dem Kopf gehen.
Die meisten Mädchen haben an Eishockey kein Interesse, aber ich war in dieser Hinsicht immer anders. Vielleicht liegt es daran, dass ich mit vier Brüdern aufgewachsen bin. Zwei davon haben es sogar in die NHL geschafft, während Darren im fünften Semester studiert und mein jüngerer Bruder noch auf die Highschool geht. Man könnte demnach getrost sagen, dass ich mit Eishockey groß geworden bin und dieser Sport dadurch zu einem Teil von mir geworden ist. Wir haben einen Großteil unserer Freizeit in der Eishalle verbracht und im Winter sogar auf dem See ein Stück die Straße hinunter gespielt. Trotz dieser Verbundenheit zum Hockey hadere ich, ob ich es bei den Tryouts versuchen soll. Nicht, weil ich nicht gut bin. Ich meine, ich will nicht eingebildet klingen, aber ich habe regelmäßig mit zwei Profispielern gespielt und von ihnen den ein oder anderen Trick gelernt.
Aber wenn ich mich dort blicken lasse, werden sie mich nicht ernst nehmen. Einzig und allein aufgrund der Tatsache, dass ich Brüste habe und mir keine Haare darauf wachsen (wofür ich sehr dankbar bin). Wäre ich ein Kerl, würde ich darüber gar nicht erst nachdenken.
Wieso ich mir diese Gedanken überhaupt mache? Weil ich all das schon auf der Highschool durchgemacht habe. Nur mit dem Unterschied, dass mich die Jungs dort bereits kannten. Trotzdem hat es lange gedauert, bis sie mich im Team vollkommen akzeptierten. Wochen, wenn nicht sogar Monate. Und ich glaube, meine Brüder hatten alle ihre Finger im Spiel, dass sich daran etwas geändert hat.
All diese Menschen, die an mich glauben, sind nicht hier. Dennoch ist mir bewusst, dass es nur eine richtige Entscheidung gibt. Ich muss es wenigstens versuchen, ansonsten würde ich mich ein Leben lang über die verpasste Chance ärgern. Verdammt, eigentlich sollte Eishockey gar kein Thema mehr für mich sein. Ich habe mich ganz bewusst für diese Uni entschieden, weil sie ein wirklich gutes Programm im Bereich Mikrobiologie hat und ich in dem Bereich auch ein Stipendium erhalten habe. Ich wusste, dass ich meinen Sport dafür aufgeben muss, aber ich war bereit, einen anderen Weg einzuschlagen. Die Profiliga war nie ein Thema für mich, wieso mich also vom Studium ablenken lassen?
Weil es ein Teil von mir ist. Scheiß auf meine eigentlichen Vorsätze. Ich will es wenigstens versuchen, und wenn sie mich bei den Tryouts rauswerfen, habe ich zumindest nichts zu bereuen.
Aus diesem Grund sitzt Jamie jetzt aufgeregt auf ihrem Bett und sieht mir dabei zu, wie ich eine Tasche mit Sportsachen packe. Wer nicht wagt, der nicht gewinnt.
»Oh, ich kann es nicht fassen, dass du das tatsächlich durchziehst. Ich bin so stolz auf dich, Sam!«
Grinsend sehe ich sie an und lege meine Schlittschuhe in die Sporttasche, bevor ich mich auf mein Bett setze. Ich konnte sie nicht zuhause bei meinen Eltern lassen, als ich hierher gezogen bin, weil so viele Erinnerungen an meine Freunde und Familie damit verbunden sind. So viele Stunden, die ich mit ihnen auf dem Eis verbracht habe. Liebevoll streiche ich über den Kufenschutz, bevor ich sie zu den Klamotten lege.
»Ich habe noch gar nichts gemacht.«
»Ja, aber du wirst. Du wirst sie alle von den Stühlen hauen und ich bin live dabei. Oh, das wird so gut! Aber du musst dringend diese Haare bändigen. Ein Glück, dass deine Brüste von der Ausrüstung verdeckt werden, sonst hätte ich dir einen Brustbinder besorgen müssen.«
Ich verdrehe nur die Augen, aber Jamie springt von ihrem Bett auf und setzt sich hinter mich, um mir meine Haare zu einem langen Zopf zu flechten.
»Den kannst du unter dem Trikot verstecken. Der Helm verdeckt dein hübsches Gesicht und Tada! Die Jungs sollten dich für einen der ihren halten. Du musst nur aufpassen, wenn du sprichst.«
Mahnend sieht sie mich an, als ich mich zu ihr umdrehe, aber ich lächle nur und überprüfe noch einmal, ob ich alles Wichtige eingepackt habe.
»Schau nicht so. Du hast die ganze Zeit gejammert, dass sie dir keine echte Chance geben, also ist es eine fabelhafte Idee, dass wir ein bisschen tricksen. Du bist Sam Green, spielst seit deiner Kindheit Eishockey und hast zu den besten in deiner Liga gehört. Alles davon stimmt, du musst kein schlechtes Gewissen haben. Dass wir deine Haare verstecken und du vielleicht ein wenig tiefer sprichst, wenn dich jemand was fragt, sind nur Details. Klar?«
»Klar«, brumme ich testweise und imitiere dabei die sonore Stimme meiner Brüder.
Auch wenn ich mich ungern verstelle, ist es die einzig logische Entscheidung, wenn ich eine ehrliche Chance haben will. Dieses Gespräch haben wir in den letzten Tagen schon öfter geführt.
»Okay, meine Lieblingsmitbewohnerin, dann schnapp dir deinen Rucksack und nichts wie los. Wir sind spät dran.«
Nie hätte ich gedacht, dass Jamie wegen dieser Sache solch eine Begeisterung an den Tag legen könnte. Aber hier ist sie, direkt an meiner Seite und voller Enthusiasmus. Ich glaube, diese ganze »Wir machen die Jungs fertig und zeigen ihnen, was ein Haken ist«-Sache hat es ihr echt angetan.
Eine halbe Stunde später sind wir im Eisstadion und stehen vor der Umkleidekabine der Frauen. Blöderweise ist sie jedoch abgeschlossen.
»Dann bleibt nur eine Möglichkeit.«
Jamie sieht zu einer Tür ein Stück den Gang hinunter, die zu der Teamumkleide führt. Scheiße.
»Und was ist, wenn jemand drin ist? Oder wenn irgendwer reinkommt? Wenn man mich in der Männerumkleide beim Umziehen erwischt, bin ich geliefert.«
»Das haben wir gleich.«
Auf ihren High Heels stolziert Jamie zu der Tür, die von einem stilisierten Mann geziert wird und reißt diese ohne zu zögern auf.
»Hallo? Entschuldigung, ist hier jemand? Ein paar nackte Kerle unter der Dusche vielleicht?«
Gemeinsam lauschen wir, aber es kommt keine Antwort.
»Okay, die Luft ist rein, also ab, rein mit dir. Ich stehe solange Schmiere, aber beeil dich trotzdem. Du hättest eigentlich vor fünf Minuten in der Halle sein sollen.«
Mit diesen Worten schubst mich Jamie förmlich in den Raum, der gefüllt ist mit Spinden, Bänken und so einigen umherfliegenden Klamotten, die nicht mehr weggeräumt wurden. Jamie würde darüber angeekelt die Nase rümpfen, aber mir entlockt das Chaos ein Schmunzeln. Das hier ist vertrautes Terrain. Doch ich halte mich nicht allzu lange mit der Inspektion der Umkleide auf, sondern suche mir einen freien Spind, in dem ich meine Sachen verstauen kann, bevor ich mich in Rekordgeschwindigkeit umziehe. Hose aus, Trainingshose an. Als Nächstes hole ich meine Schlittschuhe aus der Tasche und schlüpfe hinein. Es ist ein Gefühl, als würde ich nach Hause kommen. Zu lange stand ich nicht mehr auf dem Eis. Anschließend folgen Schienbeinschützer, Schulterschutz und Ellenbogenschützer, die ich mir einfach aus einem der Ausrüstungsregale nehme. Nur mein Trikot habe ich noch dabei. Es ist das aus meiner Highschoolzeit. S. GREEN steht in Großbuchstaben auf dem Rücken. Meine geflochtenen Haare lasse ich darunter verschwinden und bevor ich Handschuhe anziehe und nach einem Schläger greife, setze ich meinen Gesichtsschutz auf, den ich im Winter auch zum Laufen trage, sowie den Helm. Ersteres trage ich, weil niemand sehen soll, wer oder besser was ich wirklich bin. Ein kurzer Blick in einen der Spiegel zeigt mir, dass die Verwandlung geglückt ist. Wenn mir niemand zu lange in die Augen sieht, wird keiner etwas merken, solange ich es nicht will.
Ich atme noch einmal tief durch, dann straffe ich die Schultern und lasse Samantha hinter mir, damit Sam allen zeigen kann, was er drauf hat.
Jamie wünscht mir viel Glück, bevor sie sich auf die Tribüne verzieht und gerade, als ich das Eis betrete, höre ich eine laute Männerstimme, die vom Trainer stammen muss.
»Okay, Ladys, stellt euch an der linken Torlinie auf. Wir fangen einfach an, ich will ein paar schöne Sprints von euch sehen. Zehn Läufe, von Torlinie zu Torlinie. Zack, zack, ich habe nicht den ganzen Tag Zeit!«
Mein Herz rutscht kurz in die Hose, als er das Wort Ladys brüllt, aber es ist offensichtlich nur ein Spruch von ihm. Mit wild klopfendem Herzen nehme ich Aufstellung und dann geht es los.
Sprints, Pass-Übungen, Stick-Handling, Penalty Shots. Wir ziehen das komplette Programm durch, damit der Coach unsere Grundlagen beurteilen kann. Er und sein Team, das auf der Tribüne sitzt und uns zusieht, einige in Ausrüstung, die meisten jedoch in Freizeitkleidung.
»Okay, Leute, das reicht jetzt. Packard, Harris, Green, ihr bleibt auf dem Eis, der Rest vorerst auf die Bank. Harris geht ins Tor, Packard in die Verteidigung und Green in den Angriff. Ihr spielt jetzt mit ein paar Leuten aus dem Team. Ich will sehen, was ihr draufhabt. Gebt alles, das ist eure letzte Chance, mich zu beeindrucken!«
Die anderen Spieler betreten das Eis und vor mir bremst ein Kerl ab, auf dessen Trikot der Name HAYREM prangt. Aufmerksam mustert er mich, aber ich senke schnell den Kopf. Der Puck liegt direkt zwischen uns am Anspielpunkt.
»Kälteschutz, hm? Musst ja ein ziemliches Weichei sein, Green. Vielleicht solltest du mir besser gleich Platz machen, das macht es uns beiden einfacher.«
Mehr als ein Schnauben bekommt er nicht als Antwort. Ich kneife die Augen ein wenig zusammen und atme tief durch, zwinge mich zu vollster Konzentration, auch wenn ich jetzt schon total verschwitzt bin.
Als der Pfiff ertönt, der das Match eröffnet, reagiere ich blitzschnell, schnappe mir den Puck und spiele ihm dem anderen Angreifer meines Teams zu, bevor ich an Hayrem vorbeiskate. Ich bin so schnell, dass er eine Sekunde braucht, um mir hinterherzueilen, aber das ist genug für mich. Genug Zeit, um einem der Verteidiger auszuweichen und mir den Puck zurückspielen zu lassen, der wenig später an Harris vorbei im Tor landet.
Ich grinse unter meiner Maske. Mein Gegenspieler funkelt mich wütend an. Oh, jetzt habe ich seinen Ehrgeiz geweckt.
»Na warte, das bekommst du zurück.«
»Weiter Leute, weiter! Ihr sollt nicht quatschen, ihr sollt spielen! Das ist kein Kaffeeklatsch, das sind die Tryouts!«
Mein Stichwort, mich nicht weiter von dieser angenehmen Stimme und den tiefblauen Augen ablenken zu lassen, denn das hier, das war erst der Anfang. Die nächsten zwanzig Minuten gebe ich alles und zeige, was ich kann. Nach den ersten Zügen wird das Spiel härter und deutlich anspruchsvoller. Sie merken, was wir draufhaben, fordern uns heraus und diese Herausforderung nehme ich dankend an.
Für beide Teams fallen Tore, ich kann diesem Hayrem ein paar Mal den Puck entreißen, aber er mir ebenso. Es ist ein ausgeglichenes Spiel, selbst als ich in die Verteidigung wechseln muss.
Gott, was habe ich das hier vermisst. Hoffen wir nur, dass ich ins Team aufgenommen werde. Und dass sie mich behalten, sobald ich den Helm und die Maske abnehme und zeige, wer ich wirklich bin.
Verschwitzt verlasse ich das Eis, als der Coach die Tryouts endlich beendet. Den Helm habe ich mir schon vom Kopf gerissen und klemme ihn mir unter den Arm, um mir mit der freien Hand durch die Haare zu fahren, damit sie nicht so ekelhaft am Kopf kleben. Wenig später lege ich meine Ausrüstung auf der Tribüne ab und nehme mir eine der Wasserflaschen, bevor ich mich zum Coach und meinem Teamkameraden geselle.
Die Frischlinge haben sich ein ganzes Stück entfernt versammelt und sehen verstohlen zu uns herüber, weil wir uns jetzt beratschlagen, wer von ihnen es ins Team schaffen wird. Der Coach hat natürlich das letzte Wort und das respektieren wir, dennoch bin ich froh, dass er unsere Meinung miteinbezieht, schließlich müssen wir am Ende als Team funktionieren.
Mein Blick schweift über die Jungs, die heute ihr Glück versucht haben, und ich gehe im Kopf meine Eindrücke durch. Ein paar von ihnen kommen für mich nicht infrage, andere haben Potenzial und könnten mit entsprechendem Training durchaus ein Gewinn für die Mannschaft sein. Aber nur zwei von ihnen haben mich vollkommen überzeugt. Harris hat seine Aufgabe im Tor gut gemacht und man merkt, dass er bereits Erfahrung mitbringt. Sein Name ist keine Unbekannte, ebenso wenig wie der von Green – wobei ich keine Erinnerungen an einen Sam Green habe. Ob er mit den zwei Brüdern aus der NHL verwandt ist? Von der Technik und dem Talent her würde es passen und ich bin sicher, in dieser Hinsicht wäre er ein Gewinn für uns, aber die menschliche Komponente kann ich überhaupt nicht beurteilen. Während des Trainings hat der Kerl kein einziges Wort verloren und auch jetzt sitzt er abseits von den anderen, immer noch in voller Montur. Nicht einmal den Helm hat er abgenommen, wie ich stirnrunzelnd feststelle. Ob das seine Freundin ist, mit der er sich unterhält? Ich hoffe ein wenig, dass es nicht so ist, denn das Mädel sieht ziemlich scharf aus. Irgendetwas stört mich an dem Bild der beiden, aber ich kann nicht genau festmachen, was es ist.
Bevor ich mir darüber weiter den Kopf zerbrechen kann, fordert der Coach unsere Aufmerksamkeit.
»Also, Mädels. Was meint ihr? Ist etwas Brauchbares dabei?«
Sofort stürzen sich alle in die Diskussion und geben ihre Meinung zum Besten. Vorerst halte ich mich zurück und höre zu, was sie zu sagen haben, bevor ich mich einmische.
»Rogers, Baker, Taylor und Parker können wir nach Hause schicken, sie waren nicht gut genug. Jones, Mayhem und Dylan waren passabel und könnten mit entsprechendem Training ins Team passen, wenn sie sich den Arsch aufreißen und ihre Unsicherheiten ablegen. Und wenn wir Harris und Green nicht nehmen, wären wir schön blöd. Die beiden haben Leistung und Engagement gezeigt, beide wären ein Gewinn fürs Team.«
Zustimmendes Brummen ertönt, hier und da werden noch andere Argumente aufgeführt, warum dieser Spieler eine Chance bekommen sollte und jener nicht. Am Ende nickt unser Coach, den Blick auf das Klemmbrett in seiner Hand gerichtet. Als er den Kopf hebt, scheint er seine Entscheidung getroffen zu haben.
»Okay, holen wir die anderen dazu.«
Mit einem lauten Pfiff macht er die Frischlinge auf uns aufmerksam und winkt sie heran. Die ersten springen hastig auf, aber ich beobachte vor allem Sam Green, der noch einmal von seiner Freundin umarmt wird, bevor er zu uns kommt. Diese Geste entlockt mir ein Schnauben. Glücklicherweise schenkt keiner meiner Reaktion Beachtung und als endlich alle da sind, übernimmt der Coach das Gespräch.
»Du, du, du und du… verzieht euch. Versucht ihr es lieber mit Ballett. Und ihr da hinten …« Dabei deutet er auf Jones, Mayhem, Dylan, Harris und Green. »… schaut mich nicht so entgeistert an, sondern bewegt eure Ärsche her. Gratuliere. Offenbar habt ihr bei den Mädels Eindruck hinterlassen. Wenn ihr immer noch ins Team wollt, macht euch Folgendes bewusst: Das Training wird hart. Hier ist niemand, der euch den Kopf tätschelt oder eure Tränen wegwischt. Verliert ihr ein paar Zähne, spuckt ihr sie aus und macht gefälligst weiter. Es herrscht striktes Alkoholverbot und niemand lässt auch nur eine Trainingseinheit sausen. Es sei denn, ihr wollt nicht mehr dabei sein. Soweit alles klar?«
Die vier Kerle, die die Absagen erhalten haben, verschwinden murrend in Richtung Umkleide. Der Rest nickt auf die Frage des Coaches.
»Gut. Dann macht euch mit den anderen bekannt. Ihr spielt ab jetzt zusammen und müsst als Team funktionieren. Seht zu, dass das klappt. Sollte es irgendwelche Probleme geben, klärt das untereinander. Ich bin nämlich nicht eure Mami. Das erste Training findet morgen Abend statt. Seid pünktlich, sonst fliegt ihr.«
Damit dreht er sich um und will verschwinden, aber weit kommt er nicht.
Es kommt Bewegung in die Gruppe, doch meine Aufmerksamkeit liegt auf Green und ich bin langsam echt genervt von mir selbst, weil ich mich so auf den Kerl fixiere.
Seine Hände heben sich und er umfasst den Helm, nimmt ihn ab und zieht den Kälteschutz nach unten. Meine Augen werden groß und ich begreife zuerst nicht, was ich da sehe.
Das kann nicht sein. Nein, auf gar keinen Fall! Verdammt, wie hatte das passieren können? Gerade hat uns der Coach noch verkündet, wer es nach den Tryouts ins Team geschafft hat und jetzt stellt sich heraus, dass das nicht die größte Neuigkeit des Tages ist.
Denn Sam, der Spieler, der von allen die beste Leistung auf dem Eis erbracht hat, ist nichts von dem, was ich gedacht habe. Rein gar nichts. Und allem voran kein Kerl.
Nein, als Sam ihren Helm abnimmt und sich ihre lange rote Mähne zeigt, die sie zu einem Zopf gebunden und unter das Trikot gesteckt hat, wird deutlich, dass sie durch und durch Frau ist.
Ihre grasgrünen Augen leuchten voller Triumph und Freude. Darüber, dass sie nun ein Teil der Mannschaft ist und mit uns spielen darf. Ihr Lächeln steht dem in nichts nach – zumindest so lange, bis das Team begreift, wen – oder besser was – sie da vor sich stehen haben. Plötzlich beginnen die Proteste um mich herum. Das Gemurre und die offensichtlichen Feststellungen, dass wir gerade eine Frau in unser Team aufgenommen haben.
Ich starre sie immer noch eindringlich an, während meine Gedanken rasen. Aber schließlich wende ich mich an den Trainer, der offenbar genauso verblüfft ist, und reagiere rein instinktiv.
»Sie müssen das rückgängig machen, Coach. Wir können sie auf gar keinen Fall ins Team aufnehmen. Das wird unser Verderben sein.«
Oder vielleicht nur mein ganz persönliches. Vor allem dann, wenn mich diese Augen weiterhin so in den Bann ziehen. In ihnen zeigt sich ein Feuer, das mir verrät, dass sie nicht so schnell aufgeben wird.
Scheiße, jetzt weiß ich, warum ich irritiert war und warum meine Sinne sich so mit ihr beschäftigt haben.
Wütend blitze ich sie an, auch wenn sich dieses Gefühl eigentlich auf mich selbst bezieht.
»Du hast uns alle vorgeführt, gratuliere. Dein Täuschungsmanöver hat funktioniert, aber damit kannst du dir trotzdem keinen Platz erschleichen, also pack deine Sachen und verschwinde.«
Trotz blitzt in ihrem Blick auf und sie funkelt mich an, so, als könnte sie sich jederzeit wie ein hungriger kleiner Fuchs auf mich stürzen. Listig wie einer ist sie auf jeden Fall und die Haarfarbe passt ebenfalls.
»Gar nichts habe ich. Von was für einem Täuschungsmanöver sprichst du bitte? Davon, dass ich trainiert und ich Eishockey gespielt habe? Ich habe mich auf das Spiel konzentriert, genau wie jeder andere. Genau wie du, Hayrem. An welcher Stelle dieser Tryouts also habe ich mir meinen Platz im Team erschlichen, kannst du mir das bitte erklären?«
Herausfordernd drängelt sie sich während ihrer Tirade zwischen den anderen Jungs durch und bleibt erst stehen, als sie direkt vor mir angekommen ist. Sie muss den Kopf ein wenig in den Nacken legen, um mir ins Gesicht zu sehen, aber das schmälert ihr Selbstbewusstsein kein bisschen. Auf gewisse Weise finde ich das bewundernswert, obwohl es mir gegen den Strich gehen sollte.
Ich verschränke die Arme vor der Brust. »All das ändert nichts an der Tatsache, dass du eine Frau bist. Falls du das noch nicht begriffen hast, das ist eine Männermannschaft. Du musst dir also anderswo eine Beschäftigung suchen. Ballett vielleicht oder schließ dich doch der Feldhockeymannschaft an. Die Mädels sollen gar nicht sooo übel sein.«
Gelächter ertönt um uns herum. Zufrieden grinse ich, doch im nächsten Moment wischt Sam mir das gehässige Lächeln wieder vom Gesicht.
»Wow, sieh an. Wie gut, dass du mich auf das Offensichtliche hinweist, das hätte ich glatt übersehen. Das hier ist die Männermannschaft? Mein Fehler.«
Sarkasmus trieft aus jedem ihrer Worte. Ich verstehe wirklich nicht, warum sie nicht verschwindet. Das wird niemals gut für sie ausgehen.
»Ach warte … Hast du mal das Regelbuch gelesen, Hayrem? Hat es irgendeiner von euch gelesen? Nun ja, ich helfe euch gerne aus. Ich bin sicher, euer Coach wird es bestätigen: Nirgendwo steht, dass ich aufgrund meines Geschlechtes von der Mannschaft ausgeschlossen werden kann. Eine Frauenmannschaft gibt es an dieser Uni nicht, zu der ihr mich abschieben könnt, und aufgrund meiner Leistungen habe ich heute überzeugt, sonst hättet ihr mich nicht ins Team gelassen. Ich werde mit euch trainieren und ihr solltet euch besser anstrengen, damit ich euch nicht den Arsch aufreiße.«
Gott, was ist bei ihr bloß schief gelaufen? Wie kann ein Mensch nur so… Scheiße, da fehlen selbst mir die Worte, aber da ich das Regelbuch nicht auswendig gelernt habe, sehe ich zu unserem Coach, der plötzlich ein wenig hilflos wirkt. Was denn, kann nicht mal er dieser Sam etwas entgegensetzen? Ungläubig reiße ich die Augen auf. Der Coach räuspert sich und strafft – jetzt, wo die Aufmerksamkeit der Mannschaft auf ihm liegt – die Schultern.
»Mädchen, mit dem Regelbuch hast du vielleicht recht, aber bist du sicher, dass du das willst? In dieser Mannschaft wirst du nicht glücklich werden, befürchte ich.«
»Außerdem können wir dich sowieso nie mit aufs Spielfeld nehmen. Wie peinlich wäre das denn?«
Keine Ahnung, von wem dieser Einwurf kommt, aber derjenige hat nicht unrecht. Doch davon lässt Sam sich nicht abschrecken. Hoch erhobenen Hauptes schweift ihr Blick durch die Runde und bleibt schließlich wieder bei mir hängen.
Ihre grünen Augen funkeln und ich kann mich ihrem Blick nicht entziehen. Verdammt, was macht sie nur mit mir?
»Peinlich wäre es, wenn ihr euch davon einschüchtern lasst. Ich werde mit euch spielen, falls ihr keine bessere Ausrede findet, um mich wieder loszuwerden. Wir sehen uns morgen beim Training.«
Mit diesen Worten dreht sie sich schwungvoll um, lässt uns alle stehen. Ich bin nicht der Einzige, der ihrem Feuer nichts entgegenzusetzen hat, denn niemand sagt etwas, als sie einfach verschwindet. Scheiße, wir sind alle verloren.
Noch bevor ich die Halle verlasse, kommt Jamie grinsend auf mich zu und strahlt Aufregung für zwei aus.
»Und? Hast du es geschafft? Natürlich hast du es geschafft, sonst hätten die anderen nicht wie Rehe im Scheinwerferlicht geguckt, als du den Helm abgenommen hast. Du bist in der Mannschaft, stimmt’s? Oh Mann, das ist so cool! Und du kannst wirklich Eishockey spielen! Ich wollte es zuerst nicht glauben, aber jetzt verstehe ich, warum die Jungs so verdattert waren. Fertig gemacht von einer Frau. Absolut unglaublich.«
Lachend ziehe ich sie in meine Arme, was ihr ein gequältes Ächzen entlockt, als sie gegen meinen Schulterschutz gedrückt wird.
»Jepp, ich habe es geschafft. Danke, dass du mir dabei geholfen hast, allerdings…« Meine gute Laune sinkt ein wenig, sobald wir außer Sichtweite des Teams sind. »… schienen die Jungs nicht sonderlich begeistert. Sie wollen mich nicht in der Mannschaft, das haben sie mir unmissverständlich klar gemacht. Aber ich lasse mich nicht aufgrund meines Geschlechtes ausschließen. Den Mist können sie sich sparen. Ich hoffe nur, sie akzeptieren mich irgendwann.«
Wenn ich mir schon eine Chance erspielt habe, will ich sie nutzen, genau aus dem Grund bin ich nun auch so hartnäckig. Das Training heute hat mir deutlich vor Augen geführt, dass ich auf meinen Lieblingssport nicht verzichten kann, auch wenn ich mir das vorgenommen hatte.
Jamie schnaubt undamenhaft und bleibt so plötzlich stehen, dass ich Mühe habe, sie nicht umzurennen.
»Sie wären schön blöd, wenn sie es nicht täten. Du bist die beste Eishockeyspielerin, die ich kenne. Okay, zugegeben, das mag nicht das beste Kompliment sein, weil du die einzige bist, aber ich habe dich eben auf dem Eis gesehen. Bei dir hatte ich den Eindruck, dass du dein Leben lang nichts anderes gemacht hast. Du hast instinktiv reagiert, die anderen ausgespielt und diese kleine schwarze Scheibe ständig ins Netz gehauen. Außerdem finde ich es bemerkenswert, dass du diesen Stock nicht ein Mal hast fallen lassen wie einige der anderen Spieler. Und mit den Eislaufschuhen fährst du auch wie eine Eins. Nebenbei bemerkt, wage es nie wieder mir weiszumachen, du könntest nicht auf hohen Absätzen laufen. Wenn du diese Dinger da meisterst, dann sollten High Heels kein Problem sein.«
Es tut so gut, diese Dinge zu hören, vor allem nach dem, was ich mir gerade in der Eishalle anhören musste. Ich habe es nicht gezeigt, aber die Worte von Hayrem und den anderen haben mich getroffen und verunsichert. Keiner hat es laut ausgesprochen, aber es klang in jedem einzelnen Wort mit: Du bist nicht gut genug für diese Mannschaft.
Meinen Brüdern habe ich nicht einmal erzählt, dass ich zu den Tryouts gehe, aus Angst, dass ich es am Ende nicht schaffe. Bescheuert, ich weiß, aber ich wollte sie nicht enttäuschen. Bevor ich jedoch weiter darüber nachdenken kann, fordert meine Mitbewohnerin wieder meine Aufmerksamkeit.
»Samantha Green, wieso grübelst du so? Das gibt Falten, hör damit auf. Du bist jetzt im Team und das ist super! Du wirst ihnen allen zeigen, dass du mehr Eier in der Hose hast als sie alle zusammen und weißt du, was das Beste ist? Diese Kerle werden auch auf dem Eis nur mit dem Schwanz denken und angeben wollen, und genau das wirst du ausnutzen. Deswegen bist du der größte Gewinn für das Team, den sie sich nur wünschen können. Das werden sie schon sehr bald merken und dann werden sie dich nie wieder gehen lassen wollen.«