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Ruedi Gröflin

KÜENTZI

Roman

Mit freundlicher Unterstützung von:

Sulger Stiftung

© 2016 Schwabe AG, Verlag Johannes Petri, Basel

Alle Rechte vorbehalten.

Lektorat: Satu Binggeli

Umschlagsbild: Meister des Codex Manesse (Grundstockmaler):
Meister Johannes Hadlaub;

Landesarchiv, Baden-Württemberg. ­

Generallandesarchiv_Karlsruhe, 21 Nr. 6208, Bild 1

Umschlaggestaltung: Thomas Lutz

© Landkarten: Ruedi Gröflin

Gesamtherstellung: Schwabe AG, Basel/Muttenz

ISBN Printausgabe 978-3-03784-108-2

ISBN eBook (ePUB) 978-3-03784-119-8

ISBN eBook (mobi) 978-3-03784-120-4

 

rights@schwabe.ch

www.verlag-johannes-petri.ch

Inhaltsverzeichnis

Cover

Titelei

Einleitung

ANNO DOMINI 1338

Luggis Berichte

WEIHNACHTEN 1342

ANNO DOMINI 1343

Glossar

Übersetzungen

Historische Personen

Literaturverzeichnis

Dank

Backcover

Einleitung

Alles begann mit dem Anblick der historischen Gebäude gegenüber meinem Arbeitszimmer im Klingental. Ich sah auf die mehr als 700 Jahre alten Bauten des ehemaligen Klosters und wurde neugierig auf seine Geschichte und seine Geheimnisse. Nach meiner Pensionierung fand ich Zeit für die Vergangenheit des Dominikanerinnenkonvents.

Die Sekundärliteratur vermittelte mir ein Bild von standesbewussten und rebellischen Dominikanerinnen, doch Auskunft darüber, wie das Kloster die großen politischen und wirtschaftlichen Veränderungen im 14. Jahrhundert mitmachte, bekam ich wenig. Ich ging im Staatsarchiv Basel auf Entdeckungsreise und fand in den Klosterregesten eine solche Fülle an Daten (mittlerweile digitalisiert), dass ich meine Suche auf die drei Jahrzehnte vor dem Erdbeben von 1356 beschränkte.

Je länger ich mich mit den klösterlichen Urkunden befasste, desto stärker wurde in mir der Wunsch, dem im Dokument auf einen Namen reduzierten Menschen fiktives Leben einzuhauchen. Entstanden ist ein historischer Roman.

Die Handlung und die Personen sind frei erfunden, selbst wenn diese historisch verbürgte Namen tragen wie die Hauptfigur. ‹Küentzi› war ein damals gebräuchlicher Diminutiv und Rufname für Kunrad/Konrad. Brennpunkt der Handlung ist der weitverzweigte Klosterbetrieb der Kleinbasler Dominikanerinnen zwischen 1338 und 1343.

Ich beschränkte mich auf diesen Zeitraum, weil damals die Geistlichen Johannes Tauler und Heinrich von Nördlingen als Flüchtlinge in Basel lebten und das Klingental und den Konvent kannten. Da die Kleinbasler Dominikanerinnen, im Unterschied zu ihren Schwestern in Winterthur, Zürich, Freiburg und Kolmar, wenig nennenswerte religiöse Dokumente hinterließen, brauchte ich die Mystikerinnen aus Töss sowie Tauler und Nördlingen mit ihren Schriften zur Darstellung des damaligen geistlichen und politischen Alltags im und um das Kloster. Dabei half mir auch Taulers und Nördlingens Vernetzung mit der vor-reformatorischen Laienbewegung der Gottesfreunde am Oberrhein.

Die Angaben für die Darstellung des weltlichen Kloster­betriebes entnahm ich den Klosterregesten. Sie lieferten mir die Daten zur Größe des Klosterbesitzes und zur Entwicklung der Besitzverhältnisse. Die Namen auf den Dokumenten gaben mir Auskunft über die soziale Verankerung des Konventes.

Einmalig finde ich den Beleg für die Umstellung von der Natural- zur Geldwirtschaft von 1342: Bei der Erneuerung eines Klingentaler Lehensbriefes wird der Heuzehnt durch einen Geldzins ersetzt. Wie sich dieser Systemwechsel praktisch für die Klosterverwaltung auswirkte, habe ich fiktiv beschrieben. Das bischöfliche Heerlager bei St. Jakob an der Birs und die Vorbereitungen für den Krieg gegen die Stadt Bern sind reine Fiktion; die Beteiligung Basels ist historisch.