Kirsten Brünjes
Lotta und Luis
entdecken Weihnachten
24 Vorlesegeschichten für die Adventszeit
Für Marita,
denn am Anfang stand ihre Ermutigung.
Impressum
© 2011 Bibellesebund Verlag, Marienheide
3. überarbeitete Auflage 2018
© 2019 der E-Book-Ausgabe
Bibellesebund Verlag, Marienheide
https://shop.bibellesebund.de/
Autor: Kirsten Brünjes
Coverillustration: Anna-Karina Birkenstock, Hennef
Covergestaltung: Luba Siemens
ISBN 978-3-95568-355-9
Hinweise des Verlags
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Inhalt
Titel
Impressum
Vorwort
1. Dezember
Warten auf Weihnachten
2. Dezember
Wer kommt zu Besuch?
3. Dezember
Freundschaft für immer
4. Dezember
Immer heller
5. Dezember
Morgen kommt der Nikolaus
6. Dezember
Kleine Helfer für den Nikolaus
7. Dezember
Ein echter Bart?
8. Dezember
Hallo, Schnee
9. Dezember
Der Weihnachtsrap
10. Dezember
Leckere Weihnachtsplätzchen
11. Dezember
Die Weihnachtsfamilie
12. Dezember
Schnee-Engel
13. Dezember
Die Schlittenfahrt
14. Dezember
Der Wunschzettel von Jesus
15. Dezember
Bekommen nur liebe Kinder Geschenke?
16. Dezember
Etwas ganz Besonderes
17. Dezember
Eis für Papa
18. Dezember
Ein Geschenk für Haruna
19. Dezember
Die leuchtenden Weihnachtskrippen
20. Dezember
Jesus, hörst du mich?
21. Dezember
Ein Hirte ohne Geschenk?
22. Dezember
Wunderbar beschenkt
23. Dezember
Neue Weihnachtskugeln
24. Dezember
Herzlich willkommen im Stall von Betlehem
Die Autorin
Vorwort
Lotta und Luis sind Geschwister, besondere Geschwister – sie sind Zwillinge. Sie sind beinahe sechs Jahre alt und gehen zusammen in den Kindergarten. Dort gehören sie zu den Vorschulkindern, weil sie im Sommer in die Schule kommen. Aber jetzt ist Winter, genau genommen ist Advent. Das sind die vier Wochen, in denen alle Kinder darauf warten, dass es endlich Weihnachten wird. Die großen Leute natürlich auch.
Damit das Warten nicht zu lang wird, habe ich mir für jeden Tag im Advent eine Vorlesegeschichte ausgedacht. Natürlich geht es darin um Lotta und Luis. Und natürlich auch um all die wichtigen Dinge, die man unbedingt über Weihnachten wissen sollte. Zum Beispiel: Was ein wirklich cooles Weihnachtslied ist, wer an Heiligabend zu Besuch kommt, ob der Nikolaus einen echten Bart hat und warum jede Schneeflocke anders aussieht als die anderen. Besonders gemütlich wird es beim Vorlesen an einem schönen, warmen Ort, vielleicht mit einem leckeren, weihnachtlichen Getränk. Dann kann es losgehen mit „Lotta und Luis entdecken Weihnachten“!
Eine spannende und schöne Adventszeit wünscht euch
Kirsten Brünjes
1. Dezember
Warten auf Weihnachten
Der erste Dezember ist immer etwas ganz Besonderes. Längst ist es draußen kalt geworden, und am Abend wird es schon vor dem Schlafengehen dunkel. Doch heute Morgen liegt knisternde Spannung in der Luft: Lotta und Luis öffnen die ersten Säckchen ihrer Adventskalender. Endlich beginnt die spannende Zeit vor Weihnachten.
Entlang der Wand, die Treppe hinauf zu den Schlafzimmern, haben Mama und Papa zwei Leinen festgesteckt. An jeder hängen 24 Stoffsäckchen, einmal in Blau für Luis und einmal in Rot für Lotta. Auf jedem dieser Säckchen steht eine Zahl von 1 bis 24 und ist mit einer kleinen Überraschung gefüllt.
Auch im letzten Jahr hatte Mama diesen Adventskalender für die Zwillinge aufgehängt. Luis kann sich noch gut erinnern, was darin versteckt war: Süßigkeiten, warme Socken, ein Knicklicht, ein kleines Auto, ein Flummi und vieles mehr.
Ganz gespannt öffnet Lotta ihr erstes Säckchen. Darin ist eine kleine Schneekugel. Auf dem Boden der Kugel steht ein Stall mit Maria und Josef. In einer Futterkrippe liegt das Jesuskind. Wenn Lotta die Kugel schüttelt, fliegen weiße Flocken darin umher.
„Oh, wie schön!“, flüstert sie. „Weihnachten im Schnee!“
Jetzt ist Luis an der Reihe. Er hat gewartet, bis seine Schwester ausgepackt hat, damit es für ihn noch spannender wird. Er schüttet sein Säckchen aus und hält eine Klappkarte in der Hand. Darauf ist auch eine Krippe zu sehen, ein Stall und die Weihnachtsfamilie: Maria, Josef und das Jesuskind. Luis ist ein bisschen enttäuscht. Die Schneekugel von Lotta ist viel schöner. Mama scheint seine Gedanken lesen zu können.
„Klapp die Karte mal auf, Luis!“, schlägt sie vor.
Luis faltet die Karte auseinander. Plötzlich ertönt Musik. „Ihr Kinderlein, kommet, o kommet doch all, zur Krippe her kommet …“, ertönt eine Kinderstimme.
Luis grinst. So gefällt ihm die Karte schon besser. Es sind sogar noch weitere Weihnachtslieder zu hören: „Alle Jahre wieder“ und „Kommet, ihr Hirten“.
Lotta schüttelt ihre Kugel und Luis hört sich die Lieder an. So sitzen die beiden zufrieden auf der Treppe.
„Mama“, fragt Luis irgendwann. „Was steht denn hier in der Karte?“
„Warten auf Weihnachten!“, liest Mama vor.
„Warum warten wir denn auf Weihnachten?“, will Luis wissen.
„Weil es dann schneit!“, weiß Lotta. „Und weil wir Geschenke kriegen!“
Mama lacht. „Ob es an Weihnachten schneit, kann vorher niemand so genau wissen. Geschenke gibt es natürlich, das stimmt. Aber die Hauptsache an Weihnachten ist, dass wir den Geburtstag von Jesus feiern.“
„Und warum kriegen dann wir Geschenke und nicht Jesus?“ Das findet Luis komisch.
Lotta hat eine Idee. „Vielleicht, weil der Geburtstag von Jesus ein ganz besonderer Geburtstag ist und wir uns alle mitfreuen sollen.“
„Das ist eine sehr gute Erklärung“, findet Mama. „Damals, vor zweitausend Jahren, als Jesus geboren wurde, haben die Menschen schon ganz lange auf einen Retter gewartet.“
Luis legt seine Karte neben sich auf die Treppenstufe. „Warum mussten die denn gerettet werden? Ging es denen schlecht?“
„Ja.“ Mama erzählt: „Die Menschen in Israel durften nämlich nicht über sich selbst bestimmen. Die Römer hatten ihr Land erobert und die Israeliten mussten ihnen gehorchen. Das fanden die Leute natürlich nicht gut. Deshalb wünschten sie sich einen Retter. Außerdem hatte Gott ihnen vor ewig langer Zeit schon einen Retter versprochen. Als Jesus auf die Welt kam, hofften viele, dass Jesus dieser Retter ist, der sie von den Römern befreit.“
„Und, hat er das gemacht?“, fragt Luis gespannt.
Mama überlegt kurz. „Jesus ist tatsächlich der Retter, den Gott versprochen hat. Aber Jesus hatte etwas viel Wichtigeres vor, als die Leute in Israel von den Römern zu befreien: Er hat den Weg zwischen Gott und den Menschen wieder repariert. Der war nämlich kaputt, und das war viel schlimmer als alles andere.“
„Und jetzt ist der Weg wieder in Ordnung?“, will Lotta wissen.
Mama lächelt. „Ja. Und weil die Rettungsaktion von Jesus mit seiner Geburt im Stall von Betlehem begonnen hat, erinnern wir uns jedes Jahr an Weihnachten wieder daran und feiern ein großes Fest.“
„Dann feiern wir an Weihnachten ja den Geburtstag von einem Superhelden!“, stellt Luis fest und grinst.
„Ja, genau!“ Mama lacht. „Jesus ist tatsächlich der größte Retter und Superheld, den es gibt!“
2. Dezember
Wer kommt zu Besuch?
Am Nachmittag holt Mama zwei Kartons aus dem Keller.
„Habt ihr Lust, mit mir das Haus adventlich zu schmücken?“, fragt sie die Zwillinge.
„Klar!“, ruft Luis begeistert und hilft Mama dabei, die Gegenstände aus den Kartons auf dem Tisch auszubreiten. Da alles in Zeitungspapier eingewickelt ist, kann er noch nicht erkennen, was darin ist.
Vorsichtig beginnt er mit Lotta alles auszuwickeln. Die beiden staunen, was zum Vorschein kommt: Strohsterne, bunte Glaskugeln, Lichterketten, ein Nussknacker, Lichterbögen, Engel und vieles mehr.
Lotta tanzt mit einer glitzernden Girlande durch die Wohnung und singt: „Wir machen alles chic, chic, chic! Bekommen wir Besuch, Besuch? Wer kommt denn bloß, wer kommt denn bloß?“
Mama lächelt. „In den nächsten Wochen kommen verschiedene Leute zu Besuch, die sich bestimmt an der Deko freuen werden. Aber wir freuen uns ja auch selber daran. Ich mag die Adventszeit sehr gerne.“
„Ich auch!“, schwärmt Lotta. „Da ist alles so schön warm und hell.“
„Und es gibt leckere Plätzchen“, fügt Luis hinzu.