Gehzeit 1.30 h
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Aussichtsreicher Panoramapfad am Nordrand von Mafate
Die kurze Rundwanderung ist gut geeignet, um sich mit La Réunions Klima, Vegetation und Wanderbedingungen vertraut zu machen. Wer zudem für die folgenden Tage eine Durchquerung des Mafate-Geländes plant, hat von hier oben bereits große Teile davon vor Augen. Den 900 m tief abfallenden Canyon des Rivère des Galets, die Bergkämme Crête d’Aurère mit dem Piton Cabris und Crête de la Marianne, gegenüber die fast senkrechte, westliche Cirquewand mit einer horizontal verlaufenden Kerbe, dem Weg der Canalisation des Orangers, den wir in Tour Nr. 45 kennenlernen werden.
Ausgangspunkt: Parkplatz Cap Noir, 1140 m. Zufahrt: Mit dem Pkw: Von der N 1 in Richtung Rivière des Galets abbiegen, dann auf der D 1 15 km hoch nach Dos d’Âne weiterfahren. In Dos d’Âne nach rechts in den Chemin de Cap Noir schwenken und bis zum Ende der Straße fahren. Mit dem Bus: Busnetz Kar’ouest, Linie 8a (Le Port–Dos d’Âne), bis Haltestelle Cap Noir, von dort die letzten 1,8 km zu Fuß oder per Anhalter bis zum Ausgangspunkt. Höhenunterschied: 240 m. Anforderungen: Schmaler, teilweise felsiger Saumpfad, bei Nässe rutschig. Zwei kurze, mit Stahlseilen gesicherte Steilpassagen; vier kleine Stahlleitern sind zu überwinden. Einkehr: Unterwegs keine; mobiler Kioskwagen am Wochenende auf dem Parkplatz, kalte und warme Getränke.
Der Einstieg beginnt links neben dem Parkplatz Cap Noir (1) mit dem Hinweis Sentier Roche Verre Bouteille. Hinter einer Info-Tafel gabelt sich der Weg. Wir wählen den geradeaus nach unten führenden Pfad, entgegen dem Uhrzeigersinn. Der Pfad zieht sich immer am Fels entlang, hangseits abgeböscht mit typischer Tropenwaldvegetation (Bois de Rempart, Goyavier, Fleur Rouge u. v. a.). Ein Pavillon mit Sitzbänken, der Kiosque du Cap Noir (2), markiert ein Aussichtsplateau, auf dem wir für einen grandiosen Rundumblick haltmachen. Wir verlassen den Platz und folgen dem etwas schmaler werdenden Pfad bis zu einer Gabelung, bei der es rechts hinunter zum Îlet Nourry geht. Wir bleiben auf dem Hauptweg hangaufwärts, bewältigen ein paar kurze Steilpassagen und etwas felsige, gut gesicherte Abschnitte bis hin zu zwei großen hinkelsteinähnlichen Felsbrocken. La Roche Verre Bouteille (3) ist nun erreicht. Die Formation ähnelt einem Glas, das sich an eine Flasche lehnt. Zurück zum Parkplatz klettern wir auf einem Teilstück des GR R2 Richtung parking kurz bergauf und genießen auf dem nun folgenden schmalen Kamm noch mal die fantastische Aussicht in beide Richtungen: Mafate auf der einen, Dos d’Âne und der Hafen von Le Port auf der anderen Seite. Danach steigen wir wieder hinab zum Parkplatz Cap Noir (1).
Gehzeit 4.00 h
87
Entlang der steilen Nordküste von La Montagne
St-Denis im Norden und St-Paul im Westen sind die beiden ersten großen Siedlungen auf der Insel. Getrennt durch den Höhenzug von La Montagne sind sie untereinander nur mit Pendelbooten zu erreichen. 1732 ermöglichte der Bau einer Pflasterstraße für Pferde und Zugtiere auch zu Land die Verbindung. 1810 diente dieser Weg den Engländern im Kampf gegen die Franzosen als Aufmarschweg, um die Stadt St-Denis vom Lande aus einzunehmen. Der Name Chemin des Anglais bezieht sich auf dieses Ereignis. In zwei Teiletappen von 4 und 6 km Länge machen wir auf diesem Weg einen Ausflug in La Réunions Geschichte.
Ausgangspunkt: Bushaltestelle La Chaloupe, 430 m, in St-Bernard bei St-Denis. Endpunkt: La Possession, Bushaltestelle Hôtel de Ville, 10 m. Zufahrt: Mit dem Bus: Hinfahrt: Busnetz Citalis, Linie 21 (St-Denis/Hôtel de Ville-Montagne 16ème), Haltestelle La Chaloupe in St-Bernard (Stade). In St-Denis Abfahrt Hôtel de Ville in der Rue Pasteur. Rückfahrt: Mit dem Bus: Busnetz Car jaune, Linie 01, 02, 03 (St-Pierre–St-Denis), Haltestelle Hôtel de Ville in La Possession. Höhenunterschied: 350 m im Aufstieg, 770 m im Abstieg. Anforderungen: Breiter, gepflasterter Kutschenweg, gut begehbar. Hinweis: Auf Sonnenschutz achten. Einkehr/Unterkunft: Unterwegs keine. In La Possession mehrere Snackbars und Einkaufsläden.
In Fahrtrichtung wenige Meter vor der Bushaltestelle in St-Bernard (1) biegen wir in den Chemin de la Grande Chaloupe ab (Schild: Chemin des Anglais 1,3 km). Auf betonierter Piste geht es ins Tal hinunter, hinter einer schmalen Brücke rechts weiter an ein paar Höfen vorbei, bis wir nach gut 10 Min. den Parkplatz am Hinweisschild Chemin des Anglais entdecken. Der breite Sandweg endet kurz darauf an einem Holzgatter. Ab hier beginnt der Chemin des Anglais (2). Er ist etwa 3 m breit, gepflastert mit quadratisch gehauenen Basaltsteinen und seitlich eingefasst mit größeren Basaltbrocken oder Mäuerchen. Die Landschaft ist karg; hauptsächlich bedecken viele Agaven, Choca vert, die Flächen. An ihrem bis zu 10 m hohen Schaft hängen Hunderte kleiner Blütenkapseln, die für die üppige Vermehrung der Pflanze sorgen. Wir entdecken auch den Bois noir, eine Schirmakazie. In der Trockenzeit verliert der Baum rasch seine Blätter; nur die länglichen, braunen Schoten bleiben hängen und erzeugen im Wind ein unverwechselbares Rasselgeräusch, das uns bis zum Ende beider Etappen begleitet. Nach etwa 40 Min. stetigem Abwärtsgehen, immer den blauen Ozean vor Augen, gelangen wir zum Rand des Höhenzugs, 250 m unter uns die vierspurige Küstenstraße, die Route Littoral. In Serpentinen geht es hinunter bis La Grande Chaloupe (3). Auch dieser Ort war einst Anlegestelle für Boote (chaloupe = Pendelboot), hatte aber in der Eisenbahngeschichte der Kolonialzeit größere Bedeutung als Zwischenstation beim Zuckerrohrtransport. Ein restaurierter Bahnhof mit kleiner Fotodokumentation, ein paar alte Gleise und ein mit einem Eisentor versperrter Tunneleingang zeugen von dieser Epoche. Erst 1976 wurde der Personentransport eingestellt, nachdem die vierspurige Autobahn endgültig den Siegeszug der Straße über die Bahn eingeläutet hatte. Die zweite Etappe führt uns auf der asphaltierten Straße neben den Gleisen weiter, dann nach links abknickend am »Lazarette« und an einem Fußballplatz vorbei zum Hinweisschild La Possession. Der Chemin des Anglais führt von hier rechts bergauf weiter. Wir wandern auf dieser Etappe längere Zeit in der schattenlosen Savanne mit vertrockneten Grasflächen, durchqueren unterwegs die Täler der Ravine Petite Chaloupe und Ravine Malheur (4), erblicken etwas mehr als 1 Std. nach dem Bahnhof zum ersten Mal Le Port in der Ferne und nach weiteren 40 Min. die ersten Häuser von La Possession. Endpunkt der zweiten Etappe bildet ein Holzgatter, hinter dem wir auf eine Nebenstraße stoßen. Dort geradeaus bis zur D 41, von dieser geradeaus weiter und parallel zur Autobahn bis zum Ortseingang von La Possession. Über die Brücke (Ravine des Lataniers) in Richtung Zentrum und kurz darauf rechts ab zur Kirche, über den Kirchen-Parkplatz und zur Bushaltestelle von La Possession (5) direkt an der Autobahn.
Gehzeit 0.45 h
87
Badebecken und Wasserfälle im Flussbett des Rivière Ste-Suzanne
Der Rivière de Ste-Suzanne muss auf seinem Weg von den Regenwaldgebieten bis zum Meer bei Ste-Suzanne einen Höhenunterschied von mehr als 1000 m überbrücken. Viele spektakuläre Wasserfälle, Stromschnellen und Bassins entstehen dabei. Zwei der schönsten davon, im unteren Teil des Flusslaufs, sind zugänglich und bieten besonders im heißen Sommer ein unvergessliches und erfrischendes Badeerlebnis.
Ausgangspunkt: Ufer des Rivière Ste-Suzanne, 350 m. Zufahrt: Mit dem Pkw: Von der N 2 nach Ste-Suzanne abbiegen, am nördlichen Ortsende rechts weiter auf die Landstraße D 51 nach Bagatelle, dort in der Ortsmitte links hoch dem Schild »Route des Hautes« folgend. Nach etwa 2 km auf asphaltiertem Wirtschaftsweg in einer Rechtskurve die Straße nach links überqueren, Hinweisschild: »Bassin Bœuf«. Auf dem Schotterweg nach wenigen Metern links parken. Mit dem Bus: Busnetz: Citalis, Linie 51 (Mairie Ste-Suzanne/Mairie Annexe Bagatelle) und weiter mit Linie 51a Richtung Eolienne bis zur Haltestelle Bassin Bœuf. Von dort noch knapp 100 m zu Fuß auf dem Wirtschaftsweg. Höhenunterschied: 50 m. Anforderungen: Für den Ab- und Aufstieg zum/vom Bassin Nicole feste Schuhe, für das Gehen in den Gumpen Badesandalen. Hinweis: Der Ausflug empfiehlt sich nur in der Regenzeit, wenn die Wasserstände hoch sind. Badesachen nicht vergessen!
Wir gehen vom Parkplatz (1) aus ein paar Minuten auf dem Schotterweg abwärts. Auf der linken Seite entdecken wir im Gebüsch den Abstieg zum Bassin Nicole (2). Dort geht es hinunter, steil und nach Regenfällen matschig. Deutlich hört man das Rauschen des Wasserfalls. Und der hat es in sich: eine breite, etwa 20 m hohe Wasserwand, und dicht heran kann man auch noch! Zurück zum Schotterweg, dann gehen wir noch ein kurzes Stück nach links weiter abwärts bis zum Flussbett des Rivière Ste-Suzanne. In den heißen Sommermonaten ist es hier sehr belebt. Linker Hand in Fließrichtung endet das Flussbett nach etwa 50 m an der Absturzkante des Wasserfalls zum Bassin Nicole. Rechter Hand öffnet sich eine Badelandschaft mit vielen großen und kleinen Gumpen. Wir kreuzen den Fluss über die betonierte Furt und können nach ein paar Metern rechts im Unterholz dicke Eisenrohre ausmachen, die wir übersteigen. Nach gut 10 Min. gelangen wir auf einem Trampelpfad zum Bassin Bœuf (3). Mit einem Durchmesser von fast 50 m ist das Bassin Bœuf das größte der Becken und man kann bis an den Wasserfall heranschwimmen.
Gehzeit 2.30 h
8
Beste Bademöglichkeiten auf abwechslungsreicher Runde
Der Cirque de Salazie ist ein sehr regenreicher Talkessel. Entsprechend hoch sind die Wasserstände in den Flüssen, die von dort in Richtung Meer fließen. Der Rivière du Mât ist der größte und wasserreichste von ihnen. Unser Ausflug führt uns erst an seinem Ufer entlang talaufwärts und leitet uns dann durch den schmalen Canyon des Bras des Lianes, in dem uns viele Wasserfälle und herrliche Badebecken erwarten.
Ausgangspunkt: Parc des Berges de la Rivière du Mât,139 m. Zufahrt: Mit dem Pkw: Von der N 2 auf die D 48 in Richtung Salazie/Rivière du Mât abbiegen, am Ortsende von Rivière du Mât les Hauts nach links in Richtung Bras Panon auf die D 48.1 abzweigen, hinter der Brücke die Hauptstraße verlassen und geradeaus in Richtung Parc de la Rivière du Mât fahren. Nun stets rechts halten und gut 600 m bis zum Ende der Sackgasse fahren, dort auf dem Freizeitgelände parken. Mit dem Bus: Busnetz Cirest (St-André/Salazie), Linie 80, Haltestelle Rivière du Mât les Hauts vor der Brücke, von dort zu Fuß bis zum Park. Höhenunterschied: 240 m. Anforderungen: Teilweise felsiger Untergrund, anfangs häufig mit Holzstufen präparierte Wege. Auf dem Wegabschnitt zum Bassin des Aigrettes sehr rutschig, teilweise überwachsen. Badesachen mitnehmen. Einkehr: Unterwegs keine. Kleiner Laden an der Brücke über den Rivière du Mât.
Am Ende des Parkplatzes auf dem Freizeitgelände (1) halten wir direkt auf die mit Geländern gesicherte Böschung zum Rivière du Mât zu. Wir betreten eine Wiese, auf der uns ein weißer Pfeil mit rotem Schriftbalken nach links in Richtung Bassin de la Mer und Bassin des Aigrettes auf den Sentier Canal Usine lenkt. Wir nehmen den Weg, der uns nun am Ufer entlang flussaufwärts führt, zunächst durch Bambushaine, dann durch Bananenplantagen und dichten Mischwald. Teils balancieren wir auf der Einfassungsmauer ehemaliger Wasserkanäle. Der Wegverlauf ist eindeutig, ein nach gut 10 Min. nach links aufsteigender Pfad ist unser Rückweg, ein nach über 30 Min. ebenfalls nach links aufsteigender Pfad bleibt unberücksichtigt. Geht es zunächst relativ eben am Flussbett des Rivière du Mât entlang, wird das Gelände felsiger, sobald wir in die Schlucht des Bras des Lianes abbiegen. Wir erreichen eine Verzweigung, bei der wir geradeaus gehen und nach gut 5 Min. zum Bassin de la Mer (2) mit schönem Wasserfall und Bademöglichkeit gelangen. Zurück beim Abzweig gehen wir nun rechts hoch bis zu einem breiten, grasbedeckten Feldweg. Links hinauf werden wir später unseren Rückweg antreten. Zunächst aber folgen wir etwa 50 m rechts dem Feldweg hinunter und hinüber auf die andere Seite, dann links über einen kleinen Wall hinweg in Richtung Bassin des Aigrettes. Wer sich den nun folgenden mühevollen, teilweise sehr rutschigen Weg zu diesem Badebecken mit Wasserfall sparen will, kann weiter auf dem Feldweg nach rechts ca. 200 m bis hinunter zum Flussufer gehen. Auch dort gibt es eine wunderbare Bademöglichkeit. Nun aber über die Böschung und in den dichten Wald hinein, auf und ab, über einige kleine Flusstäler hinweg bis zum Bassin des Aigrettes (3) mit einer schönen Doppelkaskade. Zurück auf demselben Weg, biegen wir auf den breiten Feldweg nach rechts ab, steigen in langen Schleifen aufwärts, bis sich der Weg verjüngt und in einen gesicherten Pfad mit hölzernen Setzstufen übergeht. Wir laufen nun am Abhang über dem Rivière du Mât entlang und gelangen zu mehreren herrlichen Aussichtspunkten auf den Fluss und den Einschnitt zum Cirque de Salazie. Nach gut 40 Min. immer am Rempart entlang, den Abhang auf der linken, bewirtschaftete Felder auf der rechten Seite, endet der Pfad abrupt an einem Zuckerrohrfeld. Hier schwenken wir nach rechts auf einen schmalen Trampelpfad und stoßen nach gut 30 m auf eine betonierte Landstraße (4). Wir biegen nach links ab, kommen an ein paar Häusern auf der linken Seite vorbei und biegen gut 5 Min. seit Betreten des Betonwegs, nur etwa 100 m hinter den Häusern, erneut links auf einen Feldweg ab. Ein paar Schritte, dann verzweigt er sich. Wir gehen geradeaus und finden am hinteren Ende dieses Wegs wieder einen Pfad. Er führt uns sicher am Abhang hinunter zu unserem Uferweg, auf dem wir nach rechts abbiegen und zum Freizeitgelände (1) zurückgelangen.
Gehzeit 5.00 h
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Abenteuer pur in dichtem Regenwald
200 ha groß ist das etwa 1500 m hoch gelegene Forstgebiet der Gemeinde Ste-Marie, genannt Forêt des Fougères, Farnwald. Die Runde gehört zu den eher wenig begangenen Touren auf der Insel, ist aber dennoch spannend. An kaum einer anderen Stelle ist der tropische Regenwald so dicht und üppig, aber auch nass und matschig – für uns Nord- und Mitteleuropäer deshalb umso aufregender. Von Zyklonen umgestürzte, dickstämmige Bäume liegen am Weg, über und über mit Flechten und Farnen bedeckt; das Gelände ist voller Moosteppiche und nach Regenfällen durchweicht. Die Aussicht ist begrenzt, an den wenigen Stellen dann aber umso schöner: zum Rivière des Pluies bis weit nach St-Denis, über den Cirque de Salazie und zum Roche Écrite.
Ausgangspunkt: Parkplatz, 1365 m, am Endpunkt der Forststraße im Forêt des Fougères. Zufahrt: Mit dem Pkw: Von der N 1 bei Ste-Marie/centre abbiegen, kurz danach weiter auf die D 62 in Richtung Bois Rouge, dann immer dem Hinweisschild Forêt des Fougères/Beaumont etwa 12 km bergan bis zum Picknickgelände folgen. Von hier aus schräg rechts weiter ca. 4 km auf der sehr holprigen Schotterpiste ganz bis zum Ende fahren. Dort parken. Mit dem Bus: Busnetz: Citalis, Linie 48 (Ste-Marie/Hôtel de Ville-Piton Fougères), Endhaltestelle: Piton Fougères am Picknickgelände, die letzten knapp 4 km auf dem Forstweg zu Fuß bis zum Ausgangspunkt. Anforderungen: Möglichst keine neuen Wanderschuhe benutzen, irgendwann landet jeder einmal mit den Stiefeln im Matsch. Anstrengend ist das Klettern über die Baumstämme und unter ihnen hindurch sowie das Begehen der sumpfigen Pfadabschnitte. Höhenunterschied: 460 m. Hinweise: An die Wasservorräte denken. Am späten Vormittag zieht von Salazie Nebel den Hang hoch, ab Mittag regnet es sehr oft. Der Wegverlauf weist auf- und absteigend viele Höhensprünge von 20 bis 30 m für das Durchqueren der vielen Bachläufe auf. Bei Regen ist die Tour nicht durchführbar. Unbedingt früh aufbrechen. Einkehr/Unterkunft: Keine. Variante: Abkürzung der Route ab dem ersten Abzweig zur Route forestière (insb. bei nahendem Regen), die Gehzeit verkürzt sich um ca. 2 Std.
Gut 60 m vor dem kleinen Wendeplatz (1) im Forêt des Fougères sehen wir das Hinweisschild Piton Plaine des Fougères 4,3 km/Bé Cabot 5,8 km/Bé Massoune 3,8 km. Hier ist Endpunkt unserer Rundwanderung. Startpunkt ist direkt links neben dem Wendeplatz. Über eine schmale Holzbrücke geht es gleich hinein in den Regenwald, die Markierung mit roten Balken auf Bäumen und Steinen ist nach kurzer Zeit kaum noch zu sehen. Verirren können wir uns aber nicht, weil links und rechts des Wegs kein Durchkommen ist und das ONF den Hauptweg für uns freihält. Obwohl er zum Piton des Fougères in den nächsten 3 Std. ständig ansteigt, müssen wir mehrmals auf und ab, kleine Bachläufe, teils mit, teils ohne Wasser durchqueren. Ebenso häufig müssen wir über Baumstämme steigen oder durch Baumhöhlen hindurchklettern. Dort, wo sie ein zu großes Hindernis bildeten, wurden sie vom ONF zersägt. Nach etwa 1¼ Std. erreichen wir den Rempart (2), der zum Tal des Rivière des Pluies hinabfällt. Den schmalen Abzweig, der rechts entlangführt, ignorieren wir; er war früher die Verbindung hinunter zum Fluss. Wir halten uns am Abhang links, können einige Male schon ein Stück hinunterspähen und erreichen schließlich eine grasbedeckte Lichtung, den Aussichtspunkt (3), mit einer Bank, einem Holztisch und einem Holzgeländer sowie einer herrlichen Weitsicht bis zum Meer und nach St-Denis. 15 Min. später folgt der Abzweig nach links zur Route forestière; wer will, kann hier die Runde abkürzen. Wir gehen aber weiter geradeaus. Mehrere Bachüberquerungen sind zu meistern und ein paar anspruchsvollere Kletterabschnitte mit glatten Wurzeln und Steinen bis zu der Stelle, an der der Abzweig nach rechts zum Piton Plaine des Fougères (4) ausgeschildert ist. Den 50-minütigen Abstecher hin und zurück sollten wir uns nicht entgehen lassen: An dem Aussichtspunkt erwartet uns ein toller Ausblick zum Roche Écrite. Zurück am Abzweig gehen wir diesmal geradeaus, am Abhang entlang. Nach gut 25 Min. dann links hinunter, nun dem Schild Richtung Route forestière folgend. Achtung, diesen Abzweig (5) nicht verpassen! Der Pfad führt uns zurück zum Wendeplatz (1).
Gehzeit 6.45 h
C
Aufstieg zum Panoramagipfel zwischen Cirque de Mafate und Cirque de Salazie
Der Aufstieg zum Roche Écrite gehört zu den viel begangenen Klassikern eines La-Réunion-Aufenthalts. Auf dem nackten Gipfelfelsen hinterlassen Wanderer aus aller Welt ihre Schriftzüge und Kratzspuren. Der Blick hinunter in den Cirque de Salazie und den Cirque de Mafate ist einzigartig. Ausruhen können wir uns auf halber Strecke in der idyllisch gelegenen Anlage der Gîte de la Plaine des Chicots mit drei schindelverkleideten Schlafhütten und dem Holzhaus des Betreibers sowie einem Garten und einem Laufgehege für die Tiere.
Ausgangspunkt: Parkplatz Mamode Camp, 1220 m. Zufahrt: Mit dem Pkw: Von der N 6 in St-Denis aus hangaufwärts ca. 18 km auf der D 43 in Richtung Bellepierre/Le Brûlé. Am Ortsende von Le Brûlé dann weiter auf der asphaltierten Route forestière de la Roche Écrite bis zum Endpunkt der Straße (insgesamt ca. 18 km ab St-Denis). Mit dem Bus: Busnetz Citalis, Linie 12 (St-Denis/Gare routière–Bassin Couderc), weiter mit dem Taxibus, Linie 12a (Bassin Couderc–Val fleuri), die letzten 2,5 km zu Fuß auf dem Teilstück des GR R2 oder per Anhalter. Anforderungen: Gut begehbarer Pfad. Kondition erforderlich. Höhenunterschied: 1060 m. Hinweis: Der Gipfel hüllt sich erfahrungsgemäß ab 10 Uhr in Wolken. Entsprechend früh muss man starten. Zu empfehlen ist evtl. eine Übernachtung in der Gîte de la Plaine des Chicots, Reservierung über Île de La Réunion Tourisme (IRT) im Internet (www.reunion.fr) oder direkt in der Gîte (Tel. 0262 43 99 84). Einkehr/Unterkunft: In der Gîte de la Plaine des Chicots gibt es Unterkunft und Mahlzeiten auf Reservierung, ferner eine öffentlich zugängliche Wasserstelle. Variante: Den Ausflug können wir zu einer Zweitagestour erweitern: Aufstieg bis zur Gîte, dort übernachten, morgens zum Gipfel, Abstieg dann über die GR-R2-Route zum Cap Noir und hinunter nach Dos d’Ane, von dort mit dem Bus (Busnetz, Linie 8a) nach St. Paul zur Küste und mit der Buslinie Car Jaune zurück nach St. Denis.
Vom Parkplatz am Mamode Camp (1) steigen wir rechts auf Holzstufen zu einer überdachten Grillstelle auf. Knapp 10 km Aufstieg liegen vor uns. Zunächst geht es über verwurzeltes Gelände, dann auf ordentlich befestigten Stufen im schattigen Cryptoméria-Wald aufwärts. Der Weg ist mit den weiß-roten Längsstrichen des GR R2 an Bäumen markiert. Er verläuft recht moderat bergauf; der Cryptoméria-Wald geht allmählich in Tropenwaldvegetation über: Tamarindenbäume mit Bartflechten, dazwischen Fanjanfarne, Fleurs jaunes und Bringellier bilden die unverwechselbare Pflanzenmischung, die beim weiteren Anstieg noch durch den Calumet-Bambus ergänzt wird. Den Abzweig nach 1½ Std. Gehzeit in Richtung Bois de Nèfles nach links ignorieren wir. Wir passieren die Lichtung der Gîte de la Plaine des Chicots (2), gehen weiter aufwärts und bemerken alsbald eine Veränderung der Vegetation: Sie wird spärlicher. Heidebüsche und Ginster wechseln mit offenen, weiten Grasflächen ab, der Boden ist bedeckt mit großflächigen Lavaplatten: Wir durchqueren die Plaine des Chicots. Die folgenden Abzweige nach La Brétagne, Caverne Soldat und Salazie lassen wir unberücksichtigt, immer weiter geht es gerade hoch zum Gipfel. La Roche Écrite (3) ist erreicht. Ein herrlicher Ausblick 1000 m an der Klippe hinunter nach Grand Ilet und Mare à Martin im Cirque de Salazie auf der linken Seite, zum Cirque de Mafate auf der rechten, dazwischen der Kamm des Cimendef und Piton Bémale. (Nicht vergessen: Vor dem Rückmarsch noch schnell den Namenszug auf dem Felsen hinterlassen!) Abwärts gehend machen wir einen Schlenker nach rechts zum Mare aux Cerfs (4). Der Pfad führt uns nochmals zu einem Aussichtspunkt über Mafate. Benannt ist der Ort nach den Hirschen, die hier um 1900 angesiedelt wurden, sich aber meistens nur nachts blicken lassen. Wieder an der Gîte (2) angelangt nehmen wir für den Abstieg zum Parkplatz am Mamode Camp (1) dieselbe Route wie auf dem Hinweg, jetzt beschildert mit den Hinweisen Mamode Camp und Brûlé.
Gehzeit 1.45 h
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Spaziergang durch die Grassteppe bei St-Paul
Auch das finden wir auf La Réunion: eine Savannenlandschaft mit goldgelben Grasflächen, dornigen Akazien und schwarzen Lavasteinen. Nur ganz selten in der Regenzeit ändert sich die Farbe zu Grün, die meiste Zeit des Jahres ist es auf dieser nur gut sechs Quadratkilometer großen Fläche trocken und heiß wie im südlichen Afrika.
Ausgangspunkt: Parkplatz am Aussichtspunkt Cap la Houssaye, 18 m. Zufahrt: Mit dem Pkw: Von der N 1 nach St-Paul abbiegen und an der Küste entlang in Richtung Boucan Canot fahren. Ca. 4 km nach St-Paul rechts auf den Parkplatz am Cap La Houssaye abbiegen. Dort parken. Höhenunterschied: 160 m. Anforderungen: Der Weg ist schattenlos, auf ausreichend Sonnenschutz achten. Einkehr/Unterkunft: Unterwegs keine; in St-Paul und Boucan Canot große Auswahl.
Wir überqueren die Landstraße N 1a in Höhe der Einfahrt zum Cap la Houssaye (1). Auf der gegenüberliegenden Seite entdecken wir eine alte asphaltierte Straße, der wir in Richtung St-Paul nach links aufwärts folgen. Abzweigende Pfade und Nebenwege ignorieren wir. Die Straße endet nach gut 400 m und geht in einen Schotterweg über. Diesem folgen wir, jetzt parallel zu einer betonierten alten Entwässerungsrinne linker Hand. Noch einmal etwa die gleiche Distanz, dann biegen wir an einer Verzweigung (2) nach links ab und verlassen den breiten Weg. Wir tauchen ein in die Steppe; das Gras links und rechts des Wegs ist teilweise hüfthoch. Wir bleiben auf dem Hauptpfad, nach links abzweigende Trampelpfade führen zur Abbruchkante des Massivs. Wir folgen einem dieser Pfade zu einem Aussichtspunkt (3), um den Blick auf St-Paul und die Küste zu genießen. Nach gut 30 Min. gabelt sich der Weg. Wir halten uns rechts, stoßen auf einen Querweg und folgen diesem rechts hinauf zu einem mit Blech gedeckten weißen Häuschen (4), dem einzigen Schattenplatz und höchsten Punkt unserer Runde. Die links abzweigenden Pfade auf dem Weg dorthin bleiben unberücksichtigt. Den Blick lassen wir über die gelbfarbenen Grasflächen bis zum Meer im Westen schweifen. Am Häuschen vorbei nun leicht abwärts zu einer Wegverzweigung (links eine Holzschranke). Geradeaus weiter und bei dem 20 Schritte später folgenden Rechtsabzweig ebenfalls geradeaus auf dem Hauptweg bleiben. Er führt zu einem weiteren kleinen Häuschen. Auf der linken Seite ist die Autobahn zu sehen. Am Häuschen vorbei, den links abzweigenden Pfad ignorierend, nun steil hinab und bei der ersten Gelegenheit nach drei Minuten, noch bevor wir eine Senke mit dem dritten kleinen Häuschen erreichen, rechts ab auf einen Trampelpfad. Ab hier ist der Wegverlauf einfach. In großem Bogen geht es um eine Kuppe herum und über eine Pfadkreuzung hinweg, bis sich der Weg in die trockene Ravine Patent (5) absenkt und über steiniges Lavagelände zum Ausgangspunkt am Cap la Houssaye (1) zurückführt.
Gehzeit 3.45 h
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Durch den Hochwald Bois de Sans Souci zum Rempart de Mafate
Diese Wanderung verläuft durch den Hochwald von Sans Souci bis zum Kesselrand von Mafate. Höhepunkt dieser Tour sind die vielen mächtigen alten Tamarindenbäume links und rechts des Wegs im Mittel- und Schlussteil der Runde. Der Weg verläuft zumeist durch dichten Wald bis zum Aussichtsplateau Les Terrasses, von dem aus wir bis nach Grand-Place und hinüber zum Cap Noir schauen können. Das kleine Plateau Îlet Alcide liegt ganz in der Nähe, geschützt in einer Senke. Ein paar Holztische mit Holzbänken, zwei kleine Tümpel und Stille: ein idealer Rastplatz.
Ausgangspunkt: Parkplatz, am Ende der Forststraße Route des Cryptomérias, 1350 m. Zufahrt: Mit dem Pkw: Wir nehmen die Auffahrt zum Maïdo wie in Tour 9 beschrieben über Le Guillaume, ab Ortsende noch etwas mehr als 6 km, dann links ab auf die Route des Cryptomérias, Hinweisschild: Îlet Alcide/Bois de Sans-Souci. 5 km bis zum Ende dieser asphaltierten Piste. Höhenunterschied: 450 m. Anforderungen: Gut begehbarer Waldweg, im Mittelteil überwachsen, in den feuchten Tropenwaldabschnitten rutschig. Einkehr: Unterwegs keine; Snackbars nur an der Straße zum Maïdo. Sehenswürdigkeit: Am Ortsausgang von La Petite France, etwa 3 km unterhalb des Abzweigs zum Forstweg, befindet sich eine Geranium-Destillerie mit Verkaufsraum.