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DIE GRUNDLAGEN VON READINGS UND HEILUNG

Der Schöpfer hat mir schon vor sehr langer Zeit mitgeteilt, dass die Menschen in vorgeschichtlichen Zeiten eine weitaus besser entwickelte Intuition besaßen als heute. Das, was wir heute als ThetaHealing kennen, gab es schon vor Tausenden von Jahren. Ich glaube sogar, dass diese Techniken so alt sind wie die Welt selbst. Alle paar tausend Jahre wird sich die Menschheit dessen bewusst und nutzt sie, um sie bald darauf wieder zu vergessen.

Doch nun ist der lange Schlaf vorbei, und wir sind wach und empfänglich für diese Technik geworden. Ich glaube auch, dass die menschliche Seele ein angeborenes Bewusstsein hat, mit dem sie diese Methode in altes und künftiges Wissen einbinden kann. Bisher haben uns Genetik, energetische Techniken und das kollektive Bewusstsein oft daran gehindert, unser volles Potenzial als Mitschöpfer von Allem was Ist zu entwickeln. Nun befinden wir uns in einer Übergangsphase, und der Zeitpunkt ist da, unsere Kraft als Funken Gottes vom Schöpfer von Allem was Ist zu akzeptieren.

Die Facetten eines Edelsteins

Die einzelnen Aspekte der ThetaHealing-Technik gleichen den Facetten eines Edelsteins. Alle Ebenen sind gleichermaßen daran beteiligt, das Juwel zum Funkeln zu bringen. Jeder Mensch ist ein solcher Edelstein. Manche sind wie Rohdiamanten, die geschliffen werden müssen. Andere glänzen selbst im Dunkeln. Wir wollen in diesem Kapitel die einzelnen Aspekte der ThetaHealing-Technik beschreiben und zeigen, wie wir sie einsetzen können, um wie ein Edelstein zu funkeln. Die einzelnen Grundprozeduren des Readings und der Heilung in ThetaHealing sind sehr einfach zu erlernen. Doch wenn man sich nicht vollständig seinem wahren intuitiven Potenzial öffnet, findet man den modus operandi dieser Technik, die Visualisierung, vielleicht nicht ganz einfach. Wir haben jedoch festgestellt, dass jeder imstande ist, es zu lernen. Wenn man nur im selbstgesetzten Tempo den Anweisungen folgt, wird sich die Fähigkeit dazu bald entwickeln.

Readings und Heilungen sind von der Kraft der kontrollierten, fokussierten Gedanken abhängig. Dazu müssen wir unser angeborenes Potenzial so genau wie möglich kennenlernen. Nur wenn man die eigenen intuitiven Fähigkeiten erkennt, kann man diesen Prozess begreifen. Vielleicht sind Ihnen die folgenden Begriffe vertraut, vielleicht nicht. Es handelt sich um die Äste des ThetaHealing-Baums, den wir »auf der Suche nach Gott« erklimmen.

  1. Die Macht von Worten und Gedanken
  2. Die Gehirnwellen
  3. Die spirituellen Sinne und Chakren
  4. Freier Wille, Miterschaffen (Co-Kreieren) und das Erschaffen
  5. Die Macht der Beobachtung und des Bezeugens
  6. Anweisungen
  7. Der Schöpfer von Allem was Ist

Sobald man diese Begriffe versteht, kann man sich unter Anweisung mit der ersten Technik befassen.

Anmerkung: Im folgenden Text werden Sie häufig auf das ­
Theta-Symbol
Θ stoßen, das auf einen wichtigen Aspekt hinweist.

Die Macht von Worten und Gedanken

Wir arbeiten beim ThetaHealing mit dem Schöpfer von Allem was Ist. Wir erforschen das Unterbewusste und das Bewusstsein. Diese Elemente unseres Geistes sind auf ihre Weise ungeheuer machtvoll.

Bei der Arbeit mit dem Unterbewussten muss man genau beachten, dass man Worte benutzt, die auf dieser Ebene auch begriffen werden. Das Unterbewusstsein kennt zum Beispiel das Wort »versuchen« nicht. Denn man kann überhaupt nichts versuchen. Man kann nicht ausprobieren, einen Stift in die Hand zu nehmen – das geht einfach nicht. Wenn man zu einem Freund sagt: »Ich versuche, zu kommen«, dann kann man ebenso gut sagen: »Ich werde nicht kommen.« Ich ermahne meine Kinder: »Räumt eure Zimmer auf.« Und wenn sie antworten: »Ich versuche es«, dann weiß ich, dass es nicht passieren wird. Da das Unterbewusste das Wort versuchen nicht kennt, nimmt es an, dass nichts zu geschehen hat. Man wird also diese Techniken nicht versuchen oder ausprobieren, sondern erleben. Vergessen Sie das Wort »versuchen« restlos. Sagen Sie stattdessen: »Ich werde diese Technik anwenden. Ich mache es einfach.« Gehen Sie alles in dieser positiven Haltung an.

Sie werden als Theta-Heiler die Fähigkeit entwickeln, mit der Macht des gesprochenen Wortes und fokussierter Gedanken Manifestationen zu erzeugen. Die Überzeugung, dass das gesprochene Wort und gezielte Gedanken reale Veränderungen hervorrufen, ist so alt wie das menschliche Denken. Alles, was wir sagen, und besonders unsere ausgeformten Gedanken werden durch die Anwendung des ThetaHealing verstärkt. Denn wenn wir uns im Theta-Zustand befinden, sind wir nicht allein mit der eigenen Göttlichkeit verbunden, sondern auch direkt mit dem Göttlichen selbst, dem Schöpfer von Allem was Ist. Von daher ist es überaus wichtig, auf unsere abschweifenden Gedanken oder ungezielten Äußerungen zu achten. Hier ein paar Beispiele für eine negative Denkweise oder Ausdrücke:

Worte, entweder laut ausgesprochen oder in gedanklicher Form, haben eine ungeheure Wirkung im täglichen Leben. Wenn man eine Aussage nur oft genug wiederholt, wird sie allmählich zur Realität. Wenn Gedanken sich in einem tiefen Theta-Zustand bilden, sind spontane Manifestationen möglich. Das trifft besonders zu, wenn wir uns in einem reinen, meditativen Theta-Zustand befinden, der uns mit dem Schöpfer von Allem was Ist verbindet. Interessanterweise lösen sich die Naturwissenschaften nun aus ihren mittelalterlichen Fesseln und erforschen die Möglichkeiten, welche Macht Gedanken haben können.

Denken Sie an all die Gedankenformen und Worte in Ihrem Leben. Was bedeuten sie für Sie auf allen Ebenen der Existenz? Vielleicht halten diese Gedanken und Worte Sie unbewusst davon ab, sich zu entwickeln? Wenn Sie mit dem ThetaHealing Ihre intuitiven Fähigkeiten verstärken, werden Ihre Worte, Gedanken und Glaubenssätze bald die Macht erlangen, Veränderungen in Ihrem Alltag zu bewirken.

Zellkommunikation

Auch in der Pflanzenforschung ist kürzlich deutlich bewiesen worden, welche Kraft Gedanken haben können. Der Forscher Cleve Backster hat versucht, die Reaktionsfähigkeit eines Drachenbaums zu untersuchen, indem er die galvanische Oberflächenspannung aufzeichnete. Zu seiner Verblüffung sah er, dass die Kurven und Zacken denen eines Menschen sehr ähnlich waren. Er stellte zudem fest, dass die Pflanze heftig auf seine Absicht reagierte, sie zu verbrennen – und zwar im gleichen Augenblick, als er den Gedanken fasste. Des Weiteren entdeckte er eine ausgeprägte Reaktionsfähigkeit bei Joghurtbakterien, Algen, Hefe und anderen Lebensmitteln. Backster isolierte in einem Reagenzglas Millionen von weißen Blutkörperchen (Leukozyten) aus dem Speichel eines Menschen. Dann steckte er das Reagenzglas mittels Elektroden an ein EEG an. Der Spender der Zellen hielt sich zu dem Zeitpunkt über 30 Kilometer entfernt auf, doch die Zellen reagierten auf dessen Zustände von Stress oder Erregung zum exakt gleichen Zeitpunkt.

Wenn wir Mikrowellen durch die Luft versenden können, die uns ermöglichen, mittels eines Mobiltelefons miteinander zu kommunizieren, dann ist es durchaus plausibel, dass unser Hirn auf ähnliche Weise funktioniert. Daher müssen wir achtsam mit allen möglichen Gedanken umgehen, die uns durch den Kopf gehen. Unser Leben wird genauso positiv oder negativ ausfallen wie die Gedanken in unserem Gehirn, weil Gedanken reale Substanz haben.

Im tiefen Theta-Zustand werden unsere Gedanken und Worte ungeheuer machtvoll. Wenn jemand einen direkt anspricht und in etwa sagt: »Ist Ihnen nicht wohl? Sie sehen nicht gut aus«, liegt es an Ihnen und Ihrem freien Willen, diesen suggestiven Gedanken entweder zu akzeptieren oder abzulehnen. Wenn Sie ihn akzeptieren, könnten Sie krank werden – oder müde, traurig, glücklich, voller Energie etc. –, je nach Inhalt der suggestiven Bemerkung.

In gleicher Weise sollte man auf Gedankenformen achten, die an einen selbst gerichtet sind, und darauf, ob man sie akzeptiert oder nicht. Mit zunehmender Intuition wird man sich dessen immer besser bewusst.

Worte und Gedanken werden im Theta-Zustand verstärkt. Wenn man den Theta-Zustand bewusst aufrechterhält, kann man alles erreichen und die Realität spontan verändern.

Die Gehirnwellen

Um den Theta-Zustand besser zu begreifen, wollen wir zunächst die verschiedenen Gehirnwellen betrachten.

Gehirnwellen verlaufen in fünf unterschiedlichen Frequenzen: Beta, Alpha, Theta, Delta und Gamma. Sie befinden sich in ständiger Bewegung, denn das Gehirn produziert unaufhörlich Wellen in allen Frequenzbereichen. Alles, was wir tun oder sagen, wird von den Gehirnwellen reguliert, und jede Situation wird von einer bestimmten Wellenlänge beherrscht.

Beta-Wellen

Immer wenn wir denken, reden oder kommunizieren, befindet sich das Gehirn im Beta-Zustand. In diesem Moment sind Sie also in Beta. Beta-Wellen haben eine Frequenz von 14 bis 28 Zyklen pro Sekunde. Im Beta-Zustand sind Sie aktiv und hellwach.

Alpha-Wellen

Sie bilden die Brücke zwischen Beta- und Theta-Wellen. Im Alpha-Zustand bewegen sich Ihre Gehirnwellen mit einer Frequenz von sieben bis 14 Zyklen pro Sekunde.

Die Alpha-Frequenz wird als sehr entspannter, meditativer Geisteszustand bezeichnet. Alpha-Wellen fördern die Tagträumerei und Fantasie und kennzeichnen ein entspanntes, abgelöstes Bewusstsein.

Menschen, die nicht gut auf dieser Frequenz funktionieren, erleben oft Erinnerungsstörungen. Wenn man zum Beispiel genau weiß, dass ein besonderer Traum oder eine bestimmte Meditation sehr stark waren, man sich aber nicht an Einzelheiten erinnern kann, dann wurden nicht genügend Alpha-Wellen erzeugt. Man hat dann keine Brücke zwischen dem Unterbewussten und dem Bewusstsein gebildet.

Um den Alpha-Zustand besser zu begreifen, sollte man die Augen schließen und sich einen Sonnenuntergang vorstellen. Vor dem inneren Auge sieht man die Sonne über dem Meer versinken. Möwen fliegen dicht über den Sand. Der Beginn eines entspannten Alpha-Zustandes.

Immer wenn wir Reiki-Heiler an ein EEG-Messgerät angeschlossen hatten, stellten wir fest, dass sie ihre Alpha-Wellen einsetzten. Beim Reiki zieht der Heiler die »Energiequelle« in den eigenen Körper. Dann wird sie durch die Hände in den zu Behandelnden geleitet. Auf dem EEG zeigte sich, dass sich das Gehirn im Alpha-Zustand befand, wenn der Heiler die Quellenenergie empfing und wenn sie in die Hände geleitet wurde. Im Alpha-Zustand können Schmerzen nachlassen. Er ist für jede Heilung sehr wichtig.

Theta-Wellen

Im Theta-Zustand erlebt man die stärkste Entspannung. In diesem Zustand finden Hypnose und Träume statt. Die Gehirnwellen verlangsamen sich auf vier bis sieben Zyklen pro Sekunde. Manche weise Menschen meditieren stundenlang, um diesen Zustand zu erreichen, denn nur dann sind sie zu absoluter Ruhe fähig.

Man kann sich Theta-Wellen als das Unterbewusste vorstellen. Sie regulieren jenen Teil unseres Gehirns zwischen dem Bewusstsein und dem Unbewussten und enthalten Erinnerungen und Empfindungen. Sie steuern unsere Einstellungen, Glaubenssätze und unser Verhalten. Der Zustand ist stets kreativ, inspirierend und durch sehr spirituelle Empfindungen gekennzeichnet.

Man glaubt auch, dass der Theta-Zustand es uns ermöglicht, über den bewussten Zustand unseres Gehirns hinaus zu handeln. Er bildet die erste Phase des Traumzustandes. In diesem Zustand befinden wir uns auch, wenn wir etwa auf einem Berggipfel stehen und von unserer Umgebung völlig hingerissen sind. In diesem Augenblick der Erkenntnis erleben wir die absolute Einsicht, dass Gott existiert – wir wissen einfach, dass er ist. Wenn wir uns im Theta-Zustand an den Schöpfer wenden, sind wir direkt mit dem Schöpfer von Allem was Ist verbunden. Dann wird spontane Heilung möglich.

Wenn man sich beim ThetaHealing durch das Kronenchakra über sich selbst erhebt, zeigt sich im EEG, dass sich das Gehirn noch im Alpha-Zustand befindet. Aber wir haben erlebt, dass ein bewusster, fokussierter Gedanke, den man durch die Krone hochsendet, den Schöpfer sucht und das Gehirn sich automatisch in einen reinen Theta-Zustand versetzt. Das ist auf dem EEG erkennbar. Was haben unsere Urväter wohl gemeint, als sie sagten: »Erhebe dich und suche Gott?« Wenn man sich vorstellt, das Bewusstsein über den Kopf hinaus durch das Kronenchakra zu heben, und den Schöpfer um etwas bittet, verlangsamen sich die Gehirnwellen schlagartig zur Theta-Frequenz.

Genau dies habe ich bei meinen Readings erkannt. Ich saß einem Klienten gegenüber, hielt seine Hand und stellte mir vor, hochzugehen. Dabei bat ich den Schöpfer, mir genau mitzuteilen, was dieser Mensch von mir brauchte, und es wurde mir gegeben. Ich konnte den Theta-Zustand bewusst beibehalten.

Delta-Wellen

Im Tiefschlaf erleben wir den Delta-Zustand. In diesem Zustand verlangsamen sich die Gehirnwellen auf eine Frequenz von null bis vier Zyklen pro Sekunde. Im gleichen Zustand befinden wir uns, wenn das Telefon klingelt und wir sofort wissen, wer der Anrufer ist.

Gamma-Wellen

Sie kennzeichnen einen Zustand, in welchem wir lernen und Informationen verarbeiten. Gamma-Wellen regen den Ausstoß von Beta-Endorphinen an. Sie scheinen an höheren geistigen Prozessen beteiligt zu sein, an der Wahrnehmung, am Bewusstsein. Die Gehirnwellen bewegen sich in diesem Zustand zwischen 40 und 5000 Zyklen pro Sekunde. Meiner Überzeugung nach ist der Theta-Gamma-Zustand der beste für eine Spontanheilung. Beim Wunder der Spontanheilung kann sich die Gehirnfrequenz zwischen vier und 5000 Zyklen pro Sekunde bewegen.

Man hat beobachtet, dass die Gehirnwellen in einer Krisensituation zwischen Gamma und Theta hin- und herschwanken und andere Frequenzen dabei fehlen. Es scheint sich um eine natürliche Reaktion zu handeln.

Gamma-Wellen verschwinden in der Narkose. Wahrscheinlich beteiligen sie sich daran, die verschiedenen Außenreize zu einem einzigen beobachtbaren Fokus zu verdichten. Die Registrierung von Neuronen im visuellen Kortexbereich (Sehrinde) hat erwiesen, dass die Synchronisierung auf der Gamma-Ebene mehrere Teile des Kortex miteinander verbindet, die durch den gleichen Außenreiz erregt werden, und nicht diejenigen, die durch unterschiedliche Außenreize angeregt werden. Das bedeutet, dass die Gamma-Wellen an dem Kombinationsprozess beteiligt sind. Zum Beispiel werden Farbe, Form, Bewegung und Ort eines Objekts im visuellen Kortex unterschiedlich verarbeitet, und diese Aspekte müssen dann wieder zu einem einzigen Objekt zusammengesetzt werden. Dies ist als das Verbindungsproblem bekannt (und vielleicht der Grund, warum Menschen im unbewussten Zustand frei assoziieren und sich erinnern können). Gamma-Wellen scheinen hier die Lösung zu bieten. Der Prozess funktioniert so reibungslos, dass wir uns dessen kaum bewusst sind.

Gehirnwellen und Gesundung

Man hat wissenschaftlich festgestellt, dass bestimmte Gehirnfrequenzen (besonders die Alpha-, Theta- und Gamma-Wellen)

In einem Bericht, der im American Journal of Psychiatry erschien, wurde beschrieben, dass verstärkte Theta-Wellen-Aktivität in den präfrontalen Gehirnbereichen die medikationsfreie Heilung von schweren Depressionssymptomen begleitet. Leuchter et al. (2002) stellten bei einer Quantitativen Elektroenzephalogramm-Messung (QEEG) fest, dass die Theta-Wellen-Aktivität zunahm (4 bis 8 Hz) und keine signifikanten Unterschiede in der Reaktion auf Antidepressiva und ein Plazebo festgestellt wurden.1 Doch diejenigen Patienten, die positiv auf das Medikament reagierten, wiesen verringerte präfrontale Theta-Wellen (PTC) auf, während die Plazeboempfänger eine Zunahme von PTC aufwiesen. Patienten, die auf keine Behandlung reagierten, wiesen keine bedeutsamen Veränderungen im PTC-Bereich auf. Verstärkte PTC scheint daher auf einzigartige Weise mit der symptomatischen Verbesserung bei Plazebopatienten verbunden – drogenfrei!

Die Wirkung der Plazebos scheint zumindest teilweise mit der positiven Erwartungshaltung des Patienten verbunden. Bei klinischen Doppelblindstudien wie dieser wissen die Ärzte und die Patienten erst am Ende, wer das Medikament bekommen hat und wer das Plazebo. Plazebopatienten halten es oft für das »echte« Medikament und rechnen damit, dass es wirkt. Die Zunahme an präfrontaler Theta-Aktivität bei Plazeboteilnehmern spiegelt vielleicht einen physiologischen Mechanismus bei natürlicher (medikamentenfreier) Heilung von Depressionen wider.

Die Spirituellen Sinne

Die elektrische Energie der Gehirnströme steht in direkter Verbindung zu dem, was wir üblicherweise als »Spirituelle Sinne« bezeichnen. Damit unser Bewusstsein den zutiefst meditativen Theta-Zustand halten kann, müssen sämtliche spirituellen Sinne sowie die Chakren (die Energiezentren) zu dem vereinheitlicht werden, was von alters her als Kundalini bezeichnet wird.

Die verschiedenen spirituellen Sinne sind bei vielen Menschen natürlich aktiv, bei anderen hingegen ruhen sie und müssen erweckt werden. Oft sind diese intuitiven Sinne unter vielen Schichten des Glaubenssystems vergraben. Sie werden aber im Theta-Zustand erweckt und zu einem einheitlichen Bewusstsein verschmolzen, das auf die Suche nach Gott geschickt wird. Es handelt sich um die folgenden Sinne:

Empathie

Es handelt sich um die Intensität, mit der die Gefühle eines anderen Menschen empfunden werden, indem wir unser elektromagnetisches Feld auf eine instinktive Ebene projizieren oder uns mit dem verbinden, was der andere empfindet. Wir verstehen dies so, dass jeder sein eigenes Gefühl hat, wie andere emotionale, spirituelle, seelische, körperliche oder metaphysische Gedanken erleben.

Ein Beispiel für Empathie wäre, wenn ein Mensch Bauchschmerzen hat und man den Schmerz ebenfalls im Bauch spürt, allerdings schwächer. Man »weiß« einfach, dass die Probleme des anderen dort zentriert sind. Der empathische Sinn ermöglicht einem auch, unmittelbar zu erkennen, wie andere für einen empfinden. Man spürt, ob man gemocht wird oder nicht. Das Empathiezentrum befindet sich im Solarplexus, ungefähr zwischen den Rippenbögen und dem Magen.

Hellsehen

Beim Hellsehen wird die Energie des Dritten Auges auf der Stirnmitte zusammen mit den anderen Zentren des Körpers genutzt.

Hellsehen ist die Fähigkeit, Objekte oder Ereignisse zu sehen, die mit den normalen Sinnen nicht erfasst werden können. Es ist das »zweite Gesicht«. Genutzt wird die Visualisierung des inneren Auges, um Aura-Energien und Visionen zu sehen. Manche Hellseher haben zudem die Fähigkeit, mittels Telepathie die Gedanken anderer zu lesen.

Mit Hellseherei kann man auch in das Körperinnere blicken. Bei gut entwickelter Fähigkeit erhält man ziemlich genaue Körperbilder. Das dritte Auge arbeitet sehr genau, wenn man den Körper eines Klienten »deutet«, weil es mit dem Hier und Jetzt befasst ist. Es arbeitet weniger genau, wenn es um die Zukunft geht, denn man sagt den Klienten unweigerlich, was sie hören wollen, und nicht, was sie hören sollten. Mit dieser Fähigkeit sehen wir nämlich die Zukunft gefärbt von den stärksten Ängsten und Wünschen des anderen, und das ist vermutlich nicht die absolute Wahrheit für ihn oder sie. Jemand hat vielleicht Angst vor Krebs, und wenn man intuitiv mit dem dritten Auge arbeitet, könnte man genau auf diese Angst stoßen statt auf die Wahrheit. Um die reine Wahrheit zu erlangen, muss man sich zunächst mit dem Schöpfer von Allem was Ist verbinden.

Das Hellhören

Unser Hörsystem beinhaltet auch das Hellhören, welches oberhalb der Ohren lokalisiert ist.

Es handelt sich beim Hellhören um die Fähigkeit, Geräusche und Laute wahrzunehmen, die mit dem normalen Hörsystem nicht aufgefangen werden. Dieser spirituelle Sinn entwickelt sich als Letzter. Er befähigt uns, den Schutzengel zu hören, der uns warnt: »Bleib stehen! Es droht Gefahr!« Diese Stimmen nehmen wir nicht immer mit den Ohren wahr, sondern eher in gedanklicher Form oder als Schwingung.

Prophezeiung

Hier handelt es sich um eine Fähigkeit, etwas mittels göttlicher Inspiration zu enthüllen oder vorherzusagen. Durch die Verbindung mit dem Göttlichen werden wir prophetisch.

Mit prophetischer Kraft lernen wir, unsere gesammelten spirituellen Sinne einzusetzen, um Zugang zu reinen Theta-Wellen zu erlangen. Dazu schicken wir unser Bewusstsein hoch durch das Kronenchakra und durch alle Ebenen und verbinden uns mit dem Schöpfer von Allem was Ist, um eine Anweisung zu geben. Dadurch werden wir zu allem, was wir als intuitiver Mensch nur sein können. Das Kronenchakra wird auch prophetisches Chakra genannt, weil sich hier die göttlichen Fähigkeiten zu öffnen beginnen.

Die spirituellen Sinne stehen in direkter Verbindung zum zeitlosen Konzept der Chakren, der Energiepotenziale, in denen sie wurzeln.

Die Chakren

Über die Chakren sind zahlreiche Bücher verfasst worden – und es wird noch unzählige weitere geben. Es handelt sich bei den Chakren um Energiezentren, die als Bewusstseinspotenziale entlang der Achse unseres Rückgrats liegen. Es ist interessant, dass jedes einzelne einem der größeren Nervenstränge entspricht, die von der Wirbelsäule abzweigen. Innerhalb dieses Energiewirbels sind die spirituellen Sinne angesiedelt.

Man sollte sich die Chakren nicht als real im körperlichen Sinne vorstellen, sondern als Teil der Körperaura. Sie enthalten unsere intuitiven Energien. In der Hindu-Religion stellt man sie sich als Lotusblüten vor. Beim ThetaHealing besteht eine Übung darin, diese intuitiven Energiezentren zu öffnen und zu nutzen.

Kundalini

Jeder spirituelle Mensch ist auf der Suche nach der Kundalini-Energie. Wenn sie sich einstellt, wird die Intuition neu erleuchtet und erweckt.

Shakti, die weibliche Energie, hat ihren Platz am unteren Ende des Rückgrats. Sie fließt aufwärts durch den Körper und öffnet dabei jedes Chakra, bis sie im Sabasrara-Chakra mit dem Schiwa verschmilzt, der männlichen Essenz. Die Schiwa- und Shakti-Aspekte der spirituellen Essenz eines Menschen erzeugen in ihrer Verschmelzung Ausgewogenheit. Wenn die Kundalini-Energie die einzelnen Chakren erreicht, öffnen sich die »Lotusblüten«. Und sobald die Energie ein höheres Chakra erreicht, schließt die Lotusblüte sich wieder und wird schlaff. Dies symbolisiert die Aktivierung der Chakra-Energien und ihre Integration in die Kundalini.

Bei der Theta-Technik zieht man die Kundalini-Energie aus der Erdmitte und initiiert jedes einzelne Chakra beim Aufsteigen der Energie zum Kronenchakra. Wenn das Bewusstsein das Kronenchakra verlässt, schafft man durch die Kundalini-Energie Ausgewogenheit, und das Bewusstsein kann als ausgeglichene spirituelle Essenz zum Schöpfer aufsteigen. (Dies wird im Einzelnen in Kapitel 6 erklärt.)

Man erreicht den Theta-Zustand, wenn man das Bewusstsein durch das Kronenchakra zum Schöpfer sendet. Bei den Deutungen werden zwar alle Chakren genutzt, aber beim ThetaHealing ist es vornehmlich das Kronenchakra, denn es ist das Tor zur Wahrheit des Schöpfers.

Beim Nachdenken über die Wahrheit erweitert das Konzept des freien Willens unser Potenzial nicht nur, um unsere angeborenen Fähigkeiten nutzen zu können, sondern auch, um mit dem Schöpfer von Allem was Ist gemeinsam zu wirken.

Freier Wille und Miterschaffen (Co-Kreation)

Das Konzept des freien Willens ist eng mit individueller Meditation und dem Gebet verbunden. Freier Wille und freier Entschluss sind die Grundlagen dafür, selbstständig freie Entscheidungen zu treffen. Die spirituellen Aspekte des freien Willens verleihen uns die Autorität, uns mit dem zu verbinden, was wir für Gott oder den Schöpfer halten. Beim ThetaHealing vermögen wir die inneren und äußeren Aspekte des Göttlichen in uns selbst mit dem zu verbinden, was außerhalb von uns liegt. Auf unserem Lebensweg bieten sich oft Gelegenheiten, diesen Weg selbst zu gestalten, um die für uns richtige Richtung zu finden. Wir haben als Instrumente dazu unsere Moral und Respekt für andere. Uns liebt der Schöpfer aber so sehr, dass er uns Gelegenheiten schenkt, Lebensfreude ohne Einmischung oder Beurteilung zu genießen. Unsere Existenz hier könnte als wunderbarer Lernprozess, als körperliche, seelische und spirituelle Erkundung verstanden werden.

Durch die Gabe des Miterschaffens – der Synergie mit dem Schöpfer – können wir den Schöpfer in unsere Realität einbringen und anderen und uns selbst helfen. Dabei vereinen wir uns mit dem Schöpfer und werden zu dessen Zeugen.

Die Macht der Beobachtung und des Bezeugens

Im tiefen Theta-Zustand öffnen wir uns für Heilung, Prophezeiung und Manifestation. Es ist dazu nötig, die heilende Energie des Schöpfers zu bezeugen, bis der Prozess abgeschlossen ist. In der Natur geschieht nichts, was nicht irgendwie »gesehen« oder »bezeugt« wird. Unser Verstand begreift etwas erst als wirklich, wenn es sich zu einer ausgeprägten Vision verdichtet hat. Erst als Vision wird es von uns und auch vom Schöpfer akzeptiert. Daher ist es überaus wichtig, die eigene Visualisierungsfähigkeit zu vervollkommnen.

Jeder Mensch visualisiert. Manche jedoch meinen, dass man dabei Bilder vor dem inneren Auge erlebt. Das stimmt aber nicht. Der Ort unserer Visualisierungen ist der gleiche, an dem wir unsere Erinnerungen passieren lassen. Manche Menschen bezeichnen dies als »Gefühl« und verwechseln es oft mit eigentlichen Visualisierungen. Wenn man »fühlt«, dass etwas grün ist, dann stellt man es sich vor, man visualisiert. Jemand sagt vielleicht: »Ich habe das Gefühl, du hast einen Flecken auf der Leber«, dann ist dies ebenfalls eine Form von Visualisierung, und man tut gut daran, diese Fähigkeit weiterzuentwickeln.

Wir erleben fast in jedem Moment unseres Wachzustands Visualisierungen. Neunzig Prozent der ins Gehirn dringenden Außenreize sind visuell, ebenso mindestens die Hälfte der gespeicherten Erinnerungen. Wir visualisieren also ständig, ob bewusst oder nicht.

Wir nutzen die Bilder vor unserem inneren Auge, um unser Leben zu leben und auch zu planen. Wenn man sich etwa entschließt, irgendwohin zu gehen, ob es ein vertrautes Ziel ist oder fremd, dann stellt man sich innerlich nicht nur den Ort vor, sondern auch den Weg dorthin. Ehe wir uns zu einem unbekannten Ziel aufmachen, planen wir die Route. Wie machen wir das? Mithilfe unserer Fantasie. Wir nutzen unsere Fähigkeit zu visualisieren. Wir stellen uns die Straßen vor, ja, selbst die Verkehrsampeln. Wenn jemand uns fragt, wie wir an ein bestimmtes Ziel gelangen, beschreiben wir den Weg, den wir aber gleichzeitig vor dem inneren Auge deutlich sehen.

Jedes Mal, wenn man sich entscheidet, den Rasen zu mähen, das Abendessen zu kochen, ein neues Kleid zu kaufen oder das Haus zu putzen, ob wir einen Witz erzählen oder ein Buch, einen Film beschreiben, wir bedienen uns dazu unserer Fantasie und Visualisierung. Das innere Auge ist unaufhörlich mit etwas beschäftigt. Nehmen wir zum Beispiel Tagträume. Hier stellen wir uns Szenarien und Handlungen vor wie in einem inneren Film. Im Moment des Tagträumens werden diese inneren Bilder für uns zur Wirklichkeit. Spielen wir den gleichen Tagtraum über einen gewissen Zeitraum hinweg immer wieder ab, wird er zur Gewohnheit. Vielleicht fangen wir sogar an, ihn zu glauben und für echt zu halten, besonders wenn wir starke Gefühle investieren.

Wenn wir damit rechnen, dass die Vision zur Wirklichkeit wird, dann handelt es sich nicht mehr bloß um eine Visualisierung, sondern um einen Akt der Schöpfung. Sobald wir den Entschluss fassen, uns wirklich etwas zu wünschen, und es uns konzentriert und mit Zuversicht vorstellen, setzen wir damit starke Kräfte frei. Die Erschaffung von Realität durch Visualisierung ist ein natürlicher Prozess, den wir alle mehr oder minder unbewusst anwenden. Gedanken, die uns durch den Kopf wandern, beeinflussen unser Leben. Der Unterschied zwischen Fantasie und Realität verwirrt manche Menschen allerdings.

Bei einem Element von ThetaHealing werden die Bilder vor dem inneren Auge genau betrachtet. Schließen Sie jetzt einmal die Augen und »sehen« Sie vor dem inneren Auge einen Sonnenuntergang. Auf genau die gleiche Weise betrachten wir das Körperinnere, um Probleme aufzuspüren.

Die Entwicklung der Visualisierung wird leichter, je vertrauter man damit umgeht. Mit Übung verbessern sich automatisch sämtliche intuitiven Fertigkeiten: Ihre Empathie und die auditiven und Visualisierungsfähigkeiten werden sich synchron miteinander verstärken. Dadurch werden Sie zu einem machtvollen Instrument des Schöpfers.

Das Gehirn ist wie ein Muskel. Je mehr wir damit arbeiten, umso besser funktioniert es. Je häufiger wir uns mit dem Schöpfer verbinden, umso besser können wir in einen Körper hineinblicken, Heilungen vornehmen und bezeugen. In enger Verbindung mit dem Schöpfer wird aus der Fantasie Wirklichkeit.

Vergessen Sie bitte nicht, dass jeder zu Visualisierungen fähig ist.

Wenn Sie in einen anderen Körper hineinblicken und sich das nur schwer vorstellen können, halten Sie vielleicht zu geringen oder zu weiten Abstand zu dem betroffenen Bereich ein. Bewegen Sie Ihre Gedanken wie den Zoom einer Kamera entweder dichter heran oder weiter fort, um alles deutlicher zu sehen. Auch hilft größere Vertrautheit mit der menschlichen Anatomie, mögliche Unsicherheit zu vermeiden, was Sie gerade in dem Körper sehen. Sie haben dann Bezugspunkte und wissen genauer, wo Sie sind. Die Vertrautheit mit der Anatomie räumt auch den Vorwand aus, man könne ein Körperinneres nicht begreifen.

Wir werden in weiteren Kapiteln die Glaubensarbeit diskutieren. Bitte überprüfen Sie, ob Sie negative Einstellungen zur Visualisierungsarbeit haben, und lösen Sie alle negativen Programmierungen auf.

Θ Als ThetaHealing-Anwender ist es überaus wichtig, Visualisierungen zu beherrschen, damit die Heilung zur Realität wird. Sie selbst bezeugen diese Heilung.

Fantasie

Wenn Sie im Theta-Zustand visualisieren, benutzen Sie dazu Ihre Fantasie und Ihre Vorstellungskraft. Die meisten Menschen wissen nicht genau, wie man Fantasie definiert:

  1. Die Fähigkeit, sich etwas vorzustellen und vor dem inneren Auge Bilder und Ideen zu bilden, besonders von Dingen, die man nie zuvor gesehen oder direkt erlebt hat.
  2. Kreativer Teil des Verstandes, jener Teil, in dem Gedanken, Ideen und Bilder ausgeformt werden.
  3. Einfallsreichtum ist die Fähigkeit, bei Schwierigkeiten und Problemen Lösungsmöglichkeiten zu finden.
  4. Schöpferischer Akt, eine an der Wirklichkeit ausgerichtete Schöpfung, besonders in der Literatur.

Ich glaube, zuerst wird man sich eine Visualisierung als etwas vorstellen, was es »nur in der Fantasie« gibt, aber in Wirklichkeit benutzt die Fantasie das Unterbewusste und die Theta-Wellen. Das Unterbewusste ist für Erinnerungen und Gefühle zuständig, das Bewusstsein für Entscheidungen.

Anweisungen

Wenn wir beim ThetaHealing unsere Sphäre verlassen und uns mit dem Schöpfer verbinden, um den gemeinsamen Schöpfungsprozess zu beginnen, benutzen wir das Wort »Anweisung« oder »Bitte« im Gebet an den Schöpfer, zum Beispiel:

»Es ist angewiesen oder erbeten, dass bedingungslose Liebe in jede Zelle dieses Körpers vor mir gesendet wird. Danke! Es ist vollbracht. Es ist vollbracht. Es ist vollbracht.«

Das Wort Anweisung richtet sich an das Unbewusste, während man sich mit der Bitte an den Schöpfer wendet. Man sollte die Bedeutung dieses Wortes »Anweisung« genau verstehen, auch bei der Anweisung »Schöpfer, zeig es mir«. Anweisung wird so definiert:

Eine Forderung hingegen wäre das Gegenteil: Etwas verlangen, abwehren, entfernen, reduzieren.


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