Frank Exner ist Gründer und Betreiber des beliebten Minolta- und Sony-Forums www.so-fo.de. Er verfügt über einen umfassenden Erfahrungsschatz aus über 30 Jahren Fotografie. Sein Fachwissen hat er bereits in zahlreichen Sony-Kamerabüchern unter Beweis gestellt. Seine fotografischen Schwerpunkte liegen in der Natur-, Sport- und Porträtfotografie. Beim dpunkt.verlag hat er Bücher zu den Sony-Kameras α6400 und α7 III veröffentlicht.
Zu diesem Buch – sowie zu vielen weiteren dpunkt.büchern – können Sie auch das entsprechende E-Book im PDF-Format herunterladen. Werden Sie dazu einfach Mitglied bei dpunkt.plus+: www.dpunkt.plus |
Das Handbuch zur Kamera
Frank Exner
www.frank-exner.com
Lektorat: Rudolf Krahm
Copy-Editing: Petra Kienle, Fürstenfeldbruck
Satz: Isolde Kommer und Tilly Mersin, Großerlach, www.mersinkommer.de
Herstellung: Stefanie Weidner
Umschlaggestaltung: Helmut Kraus, www.exclam.de, unter Verwendung eines Produktfotos der Firma Sony
Bibliografische Information der Deutschen Nationalbibliothek
Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über http://dnb.d-nb.de abrufbar.
ISBN: |
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978-3-86490-749-4 |
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978-3-96088-944-1 |
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ePub |
978-3-96088-945-8 |
mobi |
978-3-96088-946-5 |
1. Auflage 2020
Copyright © 2020 dpunkt.verlag GmbH
Wieblinger Weg 17
69123 Heidelberg
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Die α6000, die mich über einen langen Zeitraum begleitet hat, hat nun eine würdige Nachfolgerin erhalten, die α6100. Sony hat der »Neuen« ein ordentliches Update verpasst. Hier sticht der wesentlich schnellere Autofokus und die mit künstlicher Intelligenz unterstützte Augen- und Gesichtserkennung besonders hervor. Mithilfe dieser Technologie stellt der Autofokus sogar auf die Augen sich schnell bewegender Motive wie z. B. tobende Kinder erfolgreich scharf. Das neue Menü erfordert eine gewisse Umstellung, ist aber deutlich intuitiver und individueller einstellbar.
Lernen Sie mit diesem Buch Ihre α6100 gründlich kennen und gelangen Sie zu besseren Bildergebnissen. Die Informationen aus der Bedienungsanleitung werden hier wesentlich vertieft und mit Tipps aus meiner langjährigen Fotopraxis angereichert. Zahlreiche Schritt-für-Schritt-Anleitungen erleichtern Ihnen das konkrete Einstellen und Anpassen der Funktionen und Menüoptionen. Zudem werden typische und auch ganz spezielle Einsatzfälle des Fotoalltags betrachtet. Außerdem finden Sie in diesem Buch Lösungsvorschläge für schwierige Fotosituationen, zum Beispiel für das Fotografieren bei Nacht oder Gegenlicht. Perfektionieren Sie also die eigene Fototechnik, dann steht Ihrer Kreativität bald nichts mehr im Weg und Sie machen überzeugende Fotos.
An dieser Stelle möchte ich mich besonders bei meinem Lektor Rudolf Krahm und beim Team des dpunkt.verlags bedanken. Und ohne die vielen Menschen, die mich bei diesem Buch fleißig unterstützt haben, wäre das Buch wohl nicht das, was es ist. Mein Dank gilt ebenfalls Sony Deutschland und der Agentur Häberlein & Mauerer sowie Foto Dinkel in München für die freundliche Unterstützung.
Ihnen nun viel Spaß bei der Lektüre dieses Buches und beim Fotografieren mit Ihrer Sony α6100!
Ihr Frank Exner
www.frank-exner.com
1Der perfekte Einstieg
1.1Die Technik der α6100 im Detail
1.2Überblick über die Bedienelemente
1.3Die α6100 für den Fotoalltag vorbereiten
1.4Wechselobjektive anbringen
1.5Dateiformate und Bildgrößen
1.6Für mehr Spielraum: das RAW-Format
2Wichtige Menüfunktionen
2.1Voreinstellungen optimieren
2.2Individualfunktionen gekonnt einsetzen
2.3Anpassung an eigene Bedürfnisse
3Jederzeit perfekt scharfstellen
3.1Fokusprobleme erkennen
3.2Den Autofokus-Modus wählen
3.3Handarbeit im manuellen Modus
3.4Auf sich selbst scharfstellen
4Die Belichtung mit der α6100 perfekt im Griff
4.1Motivabhängig die richtige Belichtungsmessmethode einsetzen
4.2Stets die richtige Belichtungszeit
4.3Auswirkungen der Blende auf das Bild
4.4Den optimalen ISO-Wert finden
4.5Die wertvolle Belichtungshilfe: das Histogramm
4.6Mit der Belichtungskorrektur spezielle Motive korrekt aufnehmen
4.7Hohe Kontraste der Motive in komplizierten Situationen beherrschen
5Korrekte Farben und Lichtwerte mit der α6100
5.1Vollautomatischer Weißabgleich
5.2Mittels halbautomatischem Weißabgleich direkt zu richtigen Farben
5.3Wenn die Farbtemperatur bekannt ist
5.4Farbtemperatur messen und für weitere Verwendung speichern
5.5Farbstiche auch in schwierigen Lichtsituationen vermeiden
5.6Mit den Farbkreativmodi die Bildausgabe gezielt anpassen
5.7Den passenden Farbraum wählen
6Kreative Belichtungsprogramme für bessere Fotos
6.1Die Automatikmodi der α6100
6.2Mit den Szenenwahlprogrammen sofort zu besseren Fotos
6.3Die Fähigkeiten der Kreativprogramme nutzen
6.4Fertige Bildeffekte
7Gekonnter Blitzlichteinsatz
7.1Blitzlicht perfekt verwenden
7.2Sonys Blitzgeräte im Einzelnen und empfehlenswerte Alternativen
7.3Die perfekte Blitzsteuerung in den Kreativprogrammen
7.4Schwierige Blitzlichtsituationen meistern
7.5Grenzenlose Freiheit: Kabellos externe Blitzgeräte steuern
8Mit der α6100 in Aktion
8.1Sinnvolle Einstellungen und Tipps für die Natur- und Landschaftsfotografie
8.2Nah- und Makrofotografie
8.3Architekturfotografie mit der α6100
8.4Schöne Einzel- und Gruppenporträts
8.5Intervallaufnahmen
8.6Perfekte Aufnahmen in der Dämmerung und bei Nacht
9Der Objektivratgeber zu Ihrer α6100
9.1Für jeden Zweck den richtigen Objektivtyp
9.2Vom Allrounder bis zum Spezialisten
9.3Objektive ohne E-Mount verwenden
9.4Welche Objektivfilter sind noch notwendig?
10Filmen mit der α6100
10.1Einfache Videos aufnehmen
10.2Das passende Videoformat
10.3Anpassung der Helligkeit
10.4Der optimale Ton
10.5Videos am PC oder TV präsentieren
11Die α6100 im Netzwerk
11.1Netzwerkverbindung herstellen
12Fotos gekonnt archivieren und entwickeln
12.1Sonys Software sinnvoll einsetzen
12.2Die gekonnte RAW-Entwicklung
12.3Die α6100 per Computer fernsteuern
12.4Die Kamerasoftware auf dem Laufenden halten
Index
In diesem Kapitel dreht sich alles um die Technik der α6100. Ziel ist es, Ihnen einen perfekten Einstieg in das Fotografieren mit der α6100 zu ermöglichen. Lernen Sie die wichtigen Bedienelemente kennen und wie Sie Ihre Kamera für den Fotoalltag am besten vorbereiten. Es wird gezeigt, wie Objektive angesetzt und ausgewechselt werden.
Außerdem lernen Sie, welches Dateiformat für welchen Anwendungsfall das sinnvollste ist.
Die α6100 gilt als die Nachfolgerin der α6000. Sie ist bedeutend schneller beim Fokussieren, bedient sich der künstlichen Intelligenz bei Augen- und Gesichtserkennung und bietet im Videobereich u. a. 4K-Aufnahmen. An der Gehäusegröße hat sich dabei aber nichts geändert, sodass Sie trotz der weiterhin sehr kompakten Kameraform in den Genuss dieser Neuerungen kommt. Das nachfolgende Kapitel soll Sie mit der Technik der α6100 vertraut machen, um Ihnen den Einstieg zum Fotografieren zu erleichtern. Außerdem werden die verfügbaren Dateiformate und Bildgrößen besprochen.
Sony hat für die α6100 den Bildsensor weiterentwickelt. Im Fotomodus sind jetzt neben dem normalen Bereich bis ISO 32.000 zusätzlich bis ISO 51.200 einstellbar. Im Videomodus können Sie 4K-Videos mit sehr guter Videoqualität aufnehmen. Hierbei wird der komplette Sensor (etwa 20 Megapixel im 16:9-Modus) ausgelesen. Die Daten werden dann intern auf das 4K-Format heruntergerechnet. Das garantiert hochwertige Videoaufnahmen mit hohem Detailreichtum.
Im Fotomodus liefert der Exmor APS-C-Sensor 24,2 Megapixel. Der für die Bildverarbeitung verantwortliche Prozessor BIONZ X wurde auf den neuen Bildsensor angepasst und ist deutlich schneller als sein Vorgänger in der α6000. Der Pufferspeicher nimmt bis zu 77 JPEG- bzw. 33 RAW-Dateien auf, bis die Dateien auf die Speicherkarte ausgelagert werden müssen und sich damit die Serienbildgeschwindigkeit reduziert.
Das sind Werte, mit welchen Sie vor allem im Actionbereich, auch in Verbindung mit der Echtzeit-Tracking-Funktion, gute Ergebnisse erzielen können.
Video-Blogger wiederum werden sich über den Monitor der α6100 freuen. Dieser ist um 180 Grad nach oben schwenkbar, und zwar so, dass Sie Ihre Aufnahme direkt sehen können, was auch allen Selfie-Freunden sehr entgegenkommt.
Der Monitor ist mit 921.600 Pixeln und 3 Zoll Größe hochauflösend. Die Helligkeit lässt sich manuell in fünf Stufen einstellen. Für sehr helle Lichtverhältnisse kann ein besonders lichtstarker Sonnenschein-Modus gewählt werden, um den Monitor besser ablesen zu können. Die Bedienung der Kamera über den Monitor per Fingerdruck ist nun möglich.
Der Autofokus wurde deutlich verbessert. Die Augenerkennung erfolgt nun in Echtzeit. Es genügt, den Auslöser halb gedrückt zu halten, um die Funktion zu aktivieren. Die künstliche Intelligenz, die in der α6100 steckt, hält den Fokus permanent auf dem Gesicht, auch wenn es z. B. teilweise verdeckt ist. Sollte die zu fotografierende Person kurzzeitig das Bild verlassen, findet die Kamera beim Wiedereintritt sofort das Gesicht wieder und stellt darauf scharf. Auch die Lichtempfindlichkeit wurde verbessert. Der Autofokus arbeitet nun bereits ab –2 EV zuverlässig, also bei sehr wenig Licht. Die Echtzeitverfolgung von Motiven nutzt einen neu entwickelten Motiverkennungsalgorithmus. Dabei werden nun Farb-, Motiventfernungs-, Gesichts- bzw. Augeninformationen und – neu – Muster ausgewertet, was für noch mehr Treffsicherheit beim Scharfstellen sorgt.
Die α6100 besitzt einen elektronischen Sucher. Er stellt 1,44 Megapixel dar und liefert so ein recht scharfes Bild. Sie können einen Dioptrienausgleich von –4,0 bis 3,0 dpt einstellen.
In der α6100 wurde ein Wi-Fi-Modul (WLAN) verbaut. Dieses ist IEEE 802.11b/g/n-kompatibel (2,4-GHz-Band) und gestattet die drahtlose Übertragung der Bilder und Videos auf das Smartphone, den Computer oder den Smart-TV. Außerdem steht Ihnen NFC (Near Field Communication, Nahfeldkommunikation) zur Verfügung. Hiermit lässt sich die α6100 schnell und problemlos mit anderen NFC-fähigen Geräten koppeln (kompatibel mit Typ-3-Tag des NFC-Forums). Weitere Informationen zu Wi-Fi und NFC finden Sie im Kapitel 11. Verbaut wurde zudem ein Bluetooth-Modul (Version 4.1) . Über diese drahtlose Verbindung lassen sich z. B. Standortdaten vom Smartphone zur Kamera übertragen. Diese Standortdaten können den Bilddateien zugefügt werden. So wissen Sie immer, wo Ihre Bilder aufgenommen wurden.
Bei dem in der α6100 verbauten Verschluss handelt es sich um einen elektronisch gesteuerten, vertikal ablaufenden Schlitzverschluss. Mit ihm sind Verschlusszeiten von 1/4000 s im Foto- und im Videomodus möglich. Die kürzeste Blitzsynchronisierungszeit ist 1/160 s. An der α6100 können Sie den mechanischen Verschluss deaktivieren und so geräuschlos auslösen. Das ist ein großer Vorteil, wenn Sie z. B. in Kirchen unterwegs sind, wo Stille herrscht, oder auch wenn Sie einfach unauffällig fotografieren wollen.
Bei vielen Sony-Kameras kommt ein interner Bildstabilisator (Bildsensorverschiebung) zum Einsatz. Dieser wurde bei der α6100 nicht verbaut. Das ist sicherlich ein kleines Manko, was dem günstigen Preis geschuldet ist. Allerdings besitzen sehr viele Objektive, die für die α6100 bereitstehen, einen eigenen Bildstabilisator (Linsenverschiebung). Damit ist dieser kleine Nachteil fast wieder ausgeglichen.
Das Gehäuse der α6100 besteht aus robustem Kunststoff. Das Objektivbajonett wurde verstärkt ausgeführt, was wichtig ist, wenn Sie häufig Ihre Objektive an der α6100 wechseln. Wenn Sie kleine oder mittelgroße Hände haben, sollten Sie die α6100 sehr gut in der Hand halten und bedienen können. Für größere Hände ist sicher ein Kamera- bzw. Batteriegriff von Vorteil.
Wenn Sie bisher keine Sony-α-Kamera besessen haben, ist es von Vorteil, sich mit den wichtigsten Bedienelementen und Kameraeinstellungen vertraut zu machen.
Am Anfang sollen Ihnen die Abbildungen einen Überblick über die Bedienelemente verschaffen. Auf die wichtigsten wird im Anschluss daran genauer eingegangen. Im Laufe des Buchs erfahren Sie dann alles zu den Funktionen, die sich hinter den Begriffen verbergen.
Das Kameragehäuse der α6100 ist sehr kompakt. Trotzdem hat Sony es geschafft, die wichtigsten Bedienelemente unterzubringen. So sind z. B. die Belichtungskorrektur, der ISO-Wert und der Bildfolgemodus direkt per Taste erreichbar. Außerdem stehen zwei programmierbare Tasten (C1, C2) zur Verfügung.
Mit dem Auslöser können Sie nicht nur die Bildaufnahme starten, sondern er besitzt noch eine weitere Funktion. Drücken Sie den Auslöser nur halb herunter, erhält die Kamera den Befehl, zunächst nur scharfzustellen. Wird diese Stellung übersprungen, kann es sein, dass das Objekt der Begierde noch nicht scharf abgebildet wurde (Standardeinstellung). Die Kamera benötigt zum Scharfstellen etwas Zeit. Kontrollieren Sie diesen Vorgang am besten im Sucher oder auf dem Monitor. Drücken Sie den Auslöser erst dann ganz durch, wenn Sie sicher sind, dass die Kamera korrekt scharfgestellt hat.
Wichtig ist auch, den Auslöser nicht »durchzureißen«, sondern gefühlvoll durchzudrücken. Ansonsten müssen Sie allein durch den Auslösevorgang mit verwackelten Aufnahmen rechnen.
Gute Erfolge erzielen Sie hier, wenn Vor-AF (Menü 1/AF1) eingeschaltet ist. Die α6100 fokussiert dann bereits vor, ohne dass der Auslöser halb gedrückt wurde. Bedenken Sie aber den etwas höheren Stromverbrauch durch das Vorfokussieren.
Der Drehregler nimmt aufgrund seiner vielfältigen Funktionen eine wichtige Rolle ein. Er dient zur Verstellung der Blende bzw. der Belichtungszeit, abhängig vom gewählten Programm. Mit ihm können Sie zudem im Menü navigieren und im Ansichtsmodus von einem Bild zum nächsten springen.
Den Moduswahlknopf finden Sie an der rechten Oberseite der α6100. Bevor Sie mit dem Fotografieren beginnen, prüfen Sie hier den eingestellten Modus. Es kann durchaus vorkommen, dass sich der Wahlknopf versehentlich verstellt hat.
Über den Moduswahlknopf sind die Programmautomatik P, die Vollautomatiken (AUTO), die Szenenwahl- (SCN), Panorama- , Zeitraffer- und Zeitlupenprogramme (S&Q), die Video- sowie die Kreativprogramme (M, S, A) anwählbar. Außerdem stehen drei Einstellungsspeicherplätze (MR) zur Verfügung. Vier weitere Speicherplätze (M1, M2, M3 und M4) sind auf der Speicherkarte hinterlegbar.
Die Vollautomatiken sowie die Szenenwahlprogramme sind vorrangig für Fotografieanfänger oder sehr spontane Aufnahmegelegenheiten gedacht. Der Umstieg auf die Kreativprogramme ist dann schon etwas anspruchsvoller. Und er bedarf etwas Einarbeitungszeit, aber die Mühe wird sich für Sie lohnen. Aufnahmen mit maximaler Einflussnahme durch den Fotografen werden so erst möglich.
Das Einstellrad der α6100 dient in erster Linie zur Steuerung bzw. zum Bewegen in den Kameramenüs bzw. bei der Bildwiedergabe zur Wahl des nächsten (bzw. vorherigen) Bilds. Außerdem besitzen die Tasten des Einstellrads Funktionen zur Direktwahl. Mit der oberen Taste (DISP) wechseln Sie die Monitoranzeige. Mit der rechten Taste (ISO) gelangen Sie ins Menü zur Wahl der ISO-Empfindlichkeit. Zur Bildfolgewahl bzw. zu den Serienbildfunktionen gelangen Sie über die linke Taste . Im Aufnahme-Modus gelangen Sie mit dem Drücken der unteren Taste zur Belichtungskorrektur . Im Wiedergabemodus erreichen Sie so die Anzeige des Bildindex .
Mit der Mitteltaste des Einstellrads bestätigen Sie die gewählten Einstellungen, sollten Sie sich in einem Auswahlpunkt befinden. Außerdem können Sie hierüber ein bestimmtes AF-Feld bzw. einen AF-Bereich wählen, wenn Sie sich in einem AF-Modus befinden, der das Verschieben der Fokuspunkte zulässt.
Bis auf die obere Taste (DISP) können alle Tasten mit anderen Funktionen belegt und so nach Ihren Wünschen angepasst werden. Im Menü 2/Benutzerdef. Bedienung1/Benutzer-Key können Sie Ihre Wahl treffen, und das nicht nur für Fotoaufnahmen, sondern auch getrennt für Videos (BenutzerKey) und für die Wiedergabe (BenutzerKey) (siehe Abschnitt »Tastenprogrammierung« ab Seite 57).
Der Schnellzugriff per Funktionstaste Fn hilft Ihnen dabei, die Kamera noch bequemer zu bedienen. Ein weiteres Funktionswahlrad konnte damit entfallen und die Schnellanwahl der bis zu zwölf Funktionen ist so möglich. Die verwendeten Funktionen lassen sich zudem Ihren Wünschen entsprechend anpassen (Menü 2/Benutzerdef. Bedienung1/Funkt.menü-Einstlg.) (siehe Abschnitt »Funktionsmenü selbst gestalten« auf Seite 59).
In einigen Modi, wie z. B. der Vollautomatik, ist die Auswahl an Funktionen stark eingeschränkt, da hier die Kamera selbstständig alle erforderlichen Einstellungen für Sie vornimmt (siehe Abschnitt Die intelligente Vollautomatik (iAuto)« ab Seite 150 bzw. »Spontane Fotos per Programmautomatik (P)« ab Seite 163).
Das Softwaremenü der α6100 erreichen Sie über die Taste MENU . Hier finden Sie allgemeine Kameraeinstellungen wie Sprache, Datum, Uhrzeit oder auch zu Signaltönen. Andererseits werden Sie vermutlich das Menü regelmäßig für die Wahl der Bildqualität und anderer Aufnahmebedingungen anwählen.
Um Ihnen die Kameraeinstellung zu erleichtern, hat Sony das Menü in sechs Kategorien unterteilt.
Kameraeinstlg.1 : beinhaltet für Fotoaufnahmen notwendige Einstellungen wie Dateiformat, JPEG-Qualität oder ISO-Einstellung. Hier erreichen Sie auch die neue Intervallaufnahme-Funktion.
Kameraeinstlg.2 : enthält die Einstellungen für Filmaufnahmen und zur Anpassung der α6100 an die Wünsche der Benutzer.
Netzwerk : bietet die Einstellungen für Wi-Fi- und Bluetooth-Verbindungen mit der α6100. Hier ist z. B. auch das Senden der Bilder zum Smartphone möglich.
Wiedergabe : enthält Funktionen für die Wiedergabe von Fotos und Videos sowie das Drucken der Fotos.
Einstellung : beinhaltet wesentliche Kamerafunktionen wie den Energiesparmodus, Monitorhelligkeit, Datum und Uhrzeit. Auch die Firmware-Version Ihrer α6100 können Sie hier ermitteln.
Mein Menü : Hier können Sie sich ein eigenes Menüsystem anlegen, um die Kamera noch effektiver zu nutzen (weitere Infos finden Sie ab Seite 59).
Im Menü /Einstellung1/Kachelmenü können Sie eine Kachelansicht des Menüs wählen. Dieses Kachelmenü bietet aber kaum einen Mehrwert. Daher ist die Empfehlung, es lieber bei der Standardansicht des Menüs zu belassen.
Ambitionierte Fotografen werden den Sucher wohl bevorzugt nutzen, wenn es darum geht, Schärfe und Bildausschnitt zu prüfen.
Neben der Okularmuschel findet sich die Möglichkeit, einen Dioptrienausgleich einzustellen. Weitsichtige Fotografen drehen das Einstellrad in Richtung Plus (nach unten), kurzsichtige in Richtung Minus (nach oben).
Am Rand des Suchers und Monitors können wichtige Informationen angezeigt werden. So sind Sie jederzeit z. B. über die Belichtungszeit oder die gewählte Blende unterrichtet.
Im Wiedergabemodus stehen Ihnen fünf (Sucher) bzw. sechs (Monitor) verschiedene Anzeigen mit unterschiedlichen Informationsgehalten zur Verfügung. Zwischen diesen können Sie wechseln, indem Sie die DISP-Taste drücken. Möchten Sie den Monitor komplett ausschalten, z. B. wenn Sie nachts fotografieren und der helle Monitor blenden würde, dann setzen Sie das Häkchen bei der Anzeigeoption Monitor Aus.
Im Menü 2/Anzeige/Bildkontrolle1/Taste DISP können Sie für den Sucher und den Monitor getrennt festlegen, welche Anzeigen beim Durchschalten mit der DISP-Taste erscheinen sollen.
Haben Sie im Aufnahme-Modus bei der Wahl der Monitoreinstellung Alle Infos anz. gewählt, stehen Ihnen alle erdenklichen Informationen direkt auf dem Monitor zur Verfügung. Diese Ansicht sollten Sie aber nicht unbedingt permanent eingeschaltet lassen, da hier der Blick auf das eigentliche Motiv eingeschränkt ist. Ab und zu ist es jedoch von Vorteil, auf die Einstellungen zu schauen und zu prüfen, ob noch alles Ihren Vorstellungen entspricht. Nachfolgend werden die einzelnen Piktogramme erläutert.
Im Wiedergabemodus bietet die α6100 drei unterschiedliche Anzeigemodi an. So steht Ihnen ein Anzeigemodus ohne jegliche Information zur Verfügung. Dieser ist für Präsentationen der Bilder z. B. an einem größeren externen Monitor gedacht oder auch einfach um sich die Bilder auf der α6100 anzusehen. Des Weiteren gibt es einen Modus mit eingeblendeten Informationen zum Bild und einen Modus mit Histogrammanzeige. Hier werden neben dem Gesamthelligkeitshistogramm auch die roten, grünen und blauen Tonwerte des Bilds angezeigt. Weitere Informationen zum Histogramm finden Sie auf Seite 110. Die drei Anzeigemodi erreichen Sie nach Drücken der Taste , wenn Sie jeweils die Taste DISP drücken.
Die α6100 biete ausgereifte Automatikfunktionen, mit denen Ihnen sicher bereits vorzeigbare Ergebnisse gelingen werden. Allerdings können diese kleinen Helfer nicht alle Situationen vorausahnen. Viele damit aufgenommene Bilder werden so vermutlich, je mehr Sie sich mit der Fotografie beschäftigen, nicht mehr Ihren Vorstellungen entsprechen. Denn nicht nur die Kamera macht das Bild, sondern auch (oder gerade) die Person hinter der Kamera. Also trauen Sie sich ruhig, manuelle Einstellungen an Ihrer α6100 vorzunehmen und so selbst kreativ wirksam Einfluss auf das Bildergebnis zu nehmen. Ganz am Anfang steht natürlich die Vorbereitung Ihrer neuen Kamera.
Im Lieferumfang Ihrer α6100 befindet sich ein recht leistungsstarker Lithium-Ionen-Akku (Typ: NP-FW50). Dieser ist bereits etwas vorgeladen und sollte vor dem ersten Gebrauch komplett geladen werden. Er liefert 7,3 Wh Energie, womit etwa 350 Bilder oder insgesamt bis zu ca. 80 Minuten Video (je nach Einsatzzweck) möglich sind, bis die α6100 wieder an die Ladestation muss. Für eintägige Fototouren wird die Kapazität des Akkus sicher ausreichen. Es kann aber nicht schaden, einen oder zwei Ersatzakkus dabeizuhaben, vor allem wenn Sie intensiv fotografieren oder länger unterwegs sind.
Den, auch in der Kamera eingesetzten, Akku können Sie mit dem der Kamera beiliegenden Netzteil laden oder alternativ mit einem Ladegerät und USB-Kabel, wie es auch bei Smart-phones üblich ist. Dieses muss dem aktuellen Standard mit Micro-USB-Anschluss entsprechen. Sie ersparen sich so auf Reisen eventuell ein zweites Ladegerät.
Die α6100 lässt sich neben dem mitgelieferten Netzteil auch mit einem mobilen Ladegerät laden. Sind Sie länger mit der Kamera unterwegs oder möchten Sie intensiv filmen, ist das sicher von Vorteil, da die Kapazität des Akkus doch recht beschränkt ist. Einige dieser Ladegeräte besitzen auch zwei (oder mehr) Ladeausgänge. So können Sie gleichzeitig Ihr Smartphone und Ihre α6100 laden. Wählen Sie am besten ein Gerät mit einer Kapazität von etwa 80 Wh.
Tipp: Akkus von Drittanbietern
Immer wieder hört man von Billig-Akkus oder günstigsten Plagiaten, die u. a. im Internet angeboten werden. Hier wird häufig aus Kostengründen auf bestimmte Schutzmechanismen wie den Überspannungs- und den Kurzschlussschutz verzichtet. Überhitzungen und sogar das Austreten von Säure – mit entsprechenden Folgeschäden – könnten die Konsequenz sein. Hier ist also höchste Vorsicht geboten. Nicht wenige dieser Akkus sind gefährlich. Des Weiteren stellt sich die Frage, ob die Kapazitätsangaben, meist höher als die Originalkapazität, wirklich realistische Werte sind. Auch wurde in unterschiedlichen Foren berichtet, dass Fremd-Akkus nach wenigen Lade- und Entladezyklen sehr viel weniger Energie lieferten oder gar ganz den Dienst quittierten, was auf eine sehr schlechte Zyklenfestigkeit schließen lässt. Zudem schwankt die Passgenauigkeit bei Billig-Akkus. Ist der Akku nur minimal größer als das Original, bekommen Sie ihn entweder gar nicht erst ins Akkufach hinein oder später nur noch schwer wieder heraus. Andererseits können kompatible Akkus von seriösen Herstellern durchaus mit dem Original zumindest mithalten. In diesem Zusammenhang können z. B. die Firmen Ansmann oder Baxxtar genannt werden. Erkundigen Sie sich aber in jedem Fall vor dem Kauf, ob der Akku in Ihrer α6100 funktioniert.
Sollten Sie Ihre α6100 bzw. einen Ersatz-Akku über längere Zeit nicht nutzen, kann es zu Tiefentladungen kommen, die den Akku schädigen können. Aus diesem Grund sollte der Akku regelmäßig, spätestens alle vier bis sechs Monate, für einige Zeit auf ca. 50 % aufgeladen werden. Zu tiefe und zu hohe Temperaturen können den Akku ebenfalls schädigen bzw. die Kapazität beeinträchtigen. Im Winter, bei Minustemperaturen, sollten Sie den Akku am Körper transportieren. Am besten nehmen Sie die Kamera komplett unter Ihre Jacke und holen sie nur zum Fotografieren heraus. Liegt der Akku bzw. die α6100 in der prallen Sonne, können Temperaturen entstehen, die im Akku chemische Reaktionen auslösen, was zu dauerhaften Schäden führen kann.
Zur Speicherung Ihrer Bilder verwendet die α6100 sogenannte SecureDigital-Karten (SD, SDHC, SDXC) und das Sony-eigene Speicherkartenformat, die Memory Sticks PRO Duo, PRO-HG Duo Mark 2 und PRO Duo (Mark 2). Diese müssen Sie getrennt zur Kamera erwerben. Mit einem entsprechenden Adapter sind auch die Micro-Varianten der vorgenannten Speicherkarten einsetzbar. Empfehlenswert für die α6100 sind SDXC-Karten mit 64 bzw. 128 GByte und einer Geschwindigkeitsklasse U1 oder höher. Wenn Sie die Option 100 Mbps (bei XAVC S 4K, XAVC S HD) beim Filmen verwenden wollen, benötigen Sie allerdings mindestens eine Speicherkarte der Geschwindigkeitsklasse U3. Memory Sticks können Sie hier nicht verwenden. Gute Werte für die Schreib- und Lesegeschwindigkeiten der Speicherkarten liegen zwischen 80 und 100 MB/s.
Schieben Sie die Speicherkarte in den entsprechenden Schacht, bis sie einrastet. Möchten Sie die Speicherkarte wieder entnehmen, drücken Sie auf die Speicherkarte, bis Sie ein Klicken hören. Danach ist die Karte freigegeben und kann entnommen werden.
Wichtig ist, dass Sie Speicherkarten nur entnehmen, wenn gerade kein Kopiervorgang der Bilddateien auf die Karte in Gang ist. Anderenfalls könnten Ihre Bilddateien verloren gehen. Sie können dies überprüfen, indem Sie auf die Zugrifflampe achten. Leuchtet diese, findet gerade noch ein Kopiervorgang statt.