Impressum
Text & Idee © Lysande Bellis 2020
Lysande.Bellis@t-online.de
Illustration, Gestaltung & Layout © Sabine Marie Körfgen 2020
www.sabinemariekoerfgen.com
Bestellung und Vertrieb: Nova MD GmbH, Vachendorf
Druck: wir-machen-druck.de
1. Auflage
ISBN: 978-3-96858-802-5
Alle Rechte, auch die der Bearbeitung oder auszugsweisen Vervielfältigung, gleich durch welche Medien, vorbehalten. Alle Personen in dieser Geschichte sind fiktive Figuren. Ähnlichkeiten oder Übereinstimmungen mit lebenden oder verstorbenen Personen sind rein zufällig und nicht beabsichtigt.
1. Kapitel
– in dem es funkelt…
Es war einmal. Ja, es war einmal ein Garten. Ein sehr alter Garten, mit knorrigen Bäumen und verwunschenen Plätzen. In der Mitte des Gartens stand ein blaues Holzhaus mit schiefem Dach und einem krummen Turm.
Unsere Geschichte begann an einem sonnigen Morgen im Mai. Der Holunder hinten im Garten blühte schon. Eine
Biene summte träge zwischen seinen weißen, süß duftenden Blüten hin und her. Schwenkte dann zum Pflaumenbaum und wollte sich gerade in einer der rosa Blüten niederlassen. Doch dann gab es ein lautes Rascheln und Flügelschlagen. Und vorbei war es mit der Ruhe.
Auf einem der krummen Äste des alten Pflaumenbaumes landete ein seltsam anmutendes Wesen. Es war nicht groß, vielleicht so wie ein Eichhörnchen. Und so ein Eichhörnchen kennt ja jeder.
Aber das fremde Wesen sah ganz anders aus.
Die drei Meisen in dem nahen Holunder schüttelten sich aufgeregt und plusterten sich auf. Sie hatten solch ein Tier noch nie zuvor gesehen.
Aufgeregt hüpften sie von einem Ast zum anderen. Um besser sehen zu können. Sie neigten die Köpfe zur Seite, sie beugten sich vor und wippten zurück. Doch egal, aus welcher Richtung sie guckten, es blieb dabei: Nein, solch ein Wesen war ihnen noch nie begegnet.
Wie es aussah, willst du wissen?
Nun, es war ganz und gar blau, ein funkelndes, strahlendes Blau. So blau, wie der Himmel blau ist, an einem richtig warmen Sommertag.
Es hatte vier schuppige Beine, einen langen, geschuppten Schwanz, einen kugelrunden Kopf mit spitzen Ohren und - Flügel! Große, blau und grün schimmernde Flügel.
Vielleicht ist es ja ein Vogel, überlegten die Meisen laut. Aber nein, schimpften jetzt die Stare vom Kirschbaum herüber, nun da sie auch wach waren, und den Neuankömmling im Garten bemerkt hatten.
Denn Vögel hatten schließlich Federn, nicht wahr? Und keine -nun … Schuppen …. Und wer hatte schon einen Vogel mit Zacken auf dem Rücken gesehen? Aber wo es wohl herkam?
Hops, das Eichhörnchen, spielte in den Zweigen des nahen Apfelbaumes. Als es die Meisen hörte, sprang es mit einem großen Satz in den Holunder herüber und setzte sich neben die Meisen auf den Ast.
Kurz sah er hinüber zu seiner Wohnung, drüben im Apfelbaum.
Neben der roten Tür glänzte die silberne Türglocke, die Lisa ihm geschenkt hatte. Hops liebte den Klang des Glöckchens und putzte es jeden Tag.
Wie schön es jetzt im Sonnenlicht funkelte.
Aber hier neben den Meisen zu sitzen, fand Hops dann doch viel netter. Aufgeregt knabberte er an einer mitgebrachten Nuss, und schaute zum
Pflaumenbaum herüber. Sein puscheliger, roter Schwanz wippte aufgeregt hin und her. „Hab ich etwas verpasst?“
Die Meisen schüttelten die Köpfe und piepsten durcheinander.
Da saß immer noch das seltsame, fremde, blaue Ding. Es saß einfach auf dem alten, knorrigen Ast und guckte auf den Boden. Ziemlich traurig guckte es.
Plötzlich wisperte eine Meise: „Seht mal, es weint ja!“
Und tatsächlich, eine dicke Träne kullerte aus den großen grünen Augen.
Jetzt starrten alle Meisen und auch alle Stare herüber. Ganz still war es plötzlich. Nur der Wind wisperte leise durch die Zweige und schien sie sanft anzustupsen.
Schließlich fasste sich Hops ein Herz. Er konnte nicht länger zusehen, wie die Tränen eine nach der anderen über die Wange des kleinen blauen Fremdlings kullerten. Mutig sprang Hops hinüber zum Pflaumenbaum.
Aus der Nähe betrachtet sah das fremde, blaue
Wesen ja immer noch ziemlich komisch aus.
„Guten Morgen!“ Hops war ein sehr höfliches Eichhörnchen.
„Ich bin Hops. Und wer bist du?“
„Funkel“, seufzte es zwischen zwei Schluchzern. Dann wischte es sich schniefend die Tränen ab. „Wo bin ich hier?“
Hops kratzte sich am Kopf und blickte zu den Meisen. Die waren aber keine große Hilfe, sondern hüpften nur aufgeregt auf und ab.
„Na, in unserem Garten“, antwortete Hops wenig hilfreich, und fügte hinzu: „Im Pflaumenbaum“.
Funkel blickte sich um und rückte ein Stück näher.
„Weißt du, wie ich zu Butterblumes Haus zurückkomme?“
Hops kratzte sich wieder. Das tat er meist, wenn er nicht weiter wusste. Manchmal half es sogar. Aber alles Kratzen nützte nichts. Er kannte niemanden, der Butterblume hieß.
„Nein, tut mir leid.“
Doch Hops gab nicht auf. Er überlegte, kratzte und grübelte. Und kratzte noch mal.
Funkel beobachtete ihn besorgt und wirkte noch unglücklicher und verlorener, falls das überhaupt möglich war. Schließlich aber hatte das Eichhörnchen die rettende Idee.
„Wir müssen Lisa fragen!“, rief er aufgeregt und deutete auf das blaue Haus, das zwischen den Bäumen durchschimmerte.
Dort lebte seit einigen Wochen das Mädchen Lisa.
Lisa, die eine kleine Meise, welche aus dem Nest gefallen war, gerettet hatte, und die Hops die köstlichsten Nüsse, und die silberne Glocke geschenkt hatte. Die Meisen tschilpten bestätigend, und auch die Stare nickten erleichtert.
Natürlich! Lisa würde bestimmt wissen, was zu tun war.
Das Eichhörnchen sagte zu Funkel: „Warte hier! Ich hole Hilfe!“
Und mit diesen wichtigen Worten verschwand er in Richtung Haus.
2. Kapitel
– in dem sich Zwei treffen…
Funkel setzte sich derweil auf dem moosigen Ast bequemer hin, seufzte tief und wünschte sich, er wäre zu Hause. Mit einem Keks und einer Tasse warmen Kakao. Oder Tee, oder Kuchen. Er seufzte nochmal ganz tief. Dann fragte er sich besorgt, wer wohl diese Lisa war, und ob sie den Weg zu Butterblume kennen würde. Hätte er doch nur auf Butterblume gehört! Warum nur, passierten ihm ständig solche Sachen?
Kurze Zeit später hörten sie ein helles, fröhliches Lachen und das Rascheln von Hops, der durch die Äste hüpfte.
Schließlich kam ein Mädchen den schmalen Weg zwischen den herabhängenden, taufeuchten Zweigen der Apfelbäume entlang gelaufen. Hops hüpfte neben ihr her und schnatterte ohne Unterlass. Als das Mädchen am Pflaumenbaum ankam, blieb sie ganz erstaunt stehen, und traute ihren Augen nicht.
Da saß ja ein Drache! Ein ziemlich kleiner Drache, genauer betrachtet.
Hops war auf ihre Schulter gesprungen und war ausnahmsweise ganz still. Vor lauter Aufregung knabberte er an einer blonden Strähne von Lisas Haaren.
Lisa überlegte. Was sagte man denn zu so einem Wesen, das es eigentlich nur im Märchen gibt? Und das nun hier war? Hier im Garten.
„Hallo“, sagte Lisa vorsichtig. „Hallo“, antwortete Funkel leise. Er guckte Lisa an und fand sie sehr nett. Ihre Augen waren blau wie Kornblumen. Und Blau war nun einmal Funkels Lieblingsfarbe.
„Du bist ein Drache, oder? Ein kleiner Drache?“, fragte Lisa und setzt sich dann einfach ins Gras. Unter den Baum. Sie legte den Kopf in den Nacken und sah zu Funkel hoch.
Funkel nickte aufgeregt.
„Wo kommst du denn her? Ich habe noch nie einen Drachen gesehen! Außer in Büchern natürlich. Ich dachte, Drachen wären viel größer.“
Funkel hüpfte ein bisschen näher.
„…du kennst keine Drachen? Aber jede Hexe kennt doch Drachen!“ Funkel war so aufgeregt, dass er beinahe vom Ast fiel. „Und ich bin ein Zwergdrache! Von der Drachenlichtung!“
Er sah Lisa fragend an.
„Na, ich bin ja auch keine Hexe“, sagte Lisa entschuldigend.
Jetzt fiel Funkel wirklich vom Ast und plumpste vor Lisa ins Gras. Erschrocken setzte er sich hin und sah sich hektisch um.
„Wie? Du bist keine Hexe? Dann kennst du wohl Butterblume auch nicht?“
Lisa schüttelte bedauernd den Kopf.
„Ich wünsche mir ja oft, ich könnte zaubern, aber leider kann ich das nicht …“Hops beugte sich vor: „Aber sie kann mit uns reden, und das kann keiner von den Menschen sonst hier!“
Lisa nickte Hops zu, und strich sanft über seine puscheligen roten Ohren.
Funkel hüpfte durch das Gras und setzte sich auf Lisas Schuh. Es war ein sehr hübscher blauer Schuh mit einer weißen Schleife. Funkel betrachtete die weiße Schleife und dachte nach. Er war ganz verwirrt, denn er kannte nur Leute, die zaubern konnten. Das konnten nämlich fast alle im Zauberwald.
Plötzlich beschlich ihn der schreckliche Verdacht, dass er gar nicht mehr im Zauberwald war.
Was für ein fürchterlicher Gedanke! Funkel erschauerte.
„Wie bist du denn hergekommen? Und war es ein weiter Weg?“, wollte Lisa wissen.
Funkel hörte auf zu grübeln.
„Ach, naja… „Er kratzte sich am Flügel und guckte ziemlich verlegen drein. „Ich hab in Butterblumes Zauberbuch geblättert, und dann habe ich einen Zauberspruch laut vorgelesen, und dann … dann. Dann war ich hier.“ Funkel kullerten schon wieder dicke Tränen über die blauen Wangen.
„Kannst du dich nicht einfach zurück zaubern?“, fragte Lisa mitfühlend. Doch Funkel schüttelte den Kopf und noch mehr Tränen kullerten und tropften, es war wie ein kleiner Wasserfall. Ein sehr kleiner, sehr trauriger Wasserfall.
Lisa bewegte sacht den Fuß und wiegte ihn hin und her. Da zupfte Hops ein wenig an Lisas Haarsträhne. Und Lisa erschrak, weil sie das Eichhörnchen auf ihrer Schulter schon fast vergessen hatte.
„Frag ihn doch mal, ob er im Pflaumenbaum wohnen will? Da ist noch was frei. Noch.“, meinte Hops hilfsbereit. Denn um diese Jahreszeit war es so eine Sache mit den freien Wohnungen im Garten. Viele Vogelfamilien suchten einen Platz, um ihre Jungen großzuziehen.
Bei ihm im Apfelbaum war jedenfalls kein Platz mehr. Hops schaute liebevoll zu der kleinen Tür mit der roten Klingel. Selbst von hier aus konnte er die kleine silberne Türglocke blitzen sehen, die Lisa ihm geschenkt hatte.
„Funkel, wenn du nicht zurückkannst, willst du dann nicht vielleicht hierbleiben?“, fragte Lisa hoffnungsfroh. Und fügte schnell hinzu: „… nur vorübergehend natürlich, bis du weißt, wie du nach Hause kommst?“
„Hier? Draußen?“ Funkel sah entsetzt drein.
Da musste Lisa lachen. Sie schüttelte den Kopf und hielt Funkel eine Hand hin. „Wenn du versprichst, leise zu sein… und nichts kaputt zu machen, dann kannst du auch gerne bei mir wohnen.“
Hops hüpfte von Lisas Schulter, kletterte in den Apfelbaum und winkte. Dann verschwand er raschelnd in den Zweigen. Schließlich konnte er ja nicht ewig bei diesem Drachen sitzen. Es wurde endlich Zeit, den Frühjahrsputz in Angriff zu nehmen. Und war da nicht ein Fleck auf dem Glöckchen?
Die Meisen tschilpten leise erstaunt über dieses Drachending.
Funkel aber sprang mit einem Flügelschlag auf Lisas Hand. Und so gingen sie beide los, zum blauen Haus. Und das war doch sehr passend, wie Funkel fand.
3. Kapitel
– in dem ein Drache einzieht …
Das Haus war so alt wie der Garten und bestand ganz und gar aus blau gestrichenem Holz. Es war ein sehr freundliches Haus, mit einem Turm, weißen Fensterläden, und einer großen Veranda ganz aus Glas.
Als sie sich der blauen Tür näherten, bückte sich Lisa und hob eine Stofftasche vom Boden auf. Sie spähte vorsichtig durch das Türglas und flüsterte: „Du musst ganz leise sein, damit Mama und Großmutter Dich nicht hören! Vielleicht kletterst du besser in meine Tasche.“
Lisa lief, so schnell sie konnte die Treppe hinauf in den ersten Stock, und dann nach links. Dort ging es zu ihrem Zimmer im Turm. Der untere Teil des Turmes gehörte zum Wohnzimmer, darüber befand sich Lisas Zimmer. Und darüber wiederum war der alte Dachboden. Nachts knarrte es dort oben manchmal. Bisher hatte Lisa nicht den Mut gefunden nachzusehen.
Erleichtert schloss Lisa ihre Tür und legte die Tasche sanft auf den Boden. Funkel streckte seine kleine blaue Nase heraus und schnupperte. Mit einem Satz sprang er aus der Tasche und flog begeistert eine Runde durch den hohen Raum.
„Oh ist das toll hier“, rief er und drehte einen Looping vor einem Fenster. Es gab vier Fenster, die bis zum Boden reichten. Und es gab morgenblaue Vorhänge!
Er flog über Lisas bunt bemalten Schreibtisch, drehte eine Runde über dem gemütlichen Bett mit den vielen Kissen, und landete schließlich vor der Tür des großen Puppenhauses, welches auf einem Tisch an der Wand stand. Er betrachtete es ganz genau, schnupperte und blickte durch eines der kleinen Fenster. Dann klopfte er höflich an.
Lisa lachte. „Niemand wohnt dort. Das ist mein Puppenhaus.“
Dann setzte sie sich auf ihr Bett und beobachtete den kleinen Drachen, wie er vorsichtig die große Tür des Puppenhauses öffnete, begeistert die kleine Treppe im Haus hinauf- und wieder hinab huschte. Ein echter kleiner Drache! Hier!
Ob er wohl Feuer spukte? Fragte sich Lisa plötzlich sorgenvoll. Schließlich wohnte sie in einem Holzhaus. Da konnte so ein Feuer schnell gefährlich werden. Sie beschloss, Funkel lieber zu fragen. „Spuckst du eigentlich Feuer?“
Funkel dreht sich um, er hatte es sich gerade auf dem Bett im Puppenschlafzimmer gemütlich gemacht.
„Was? Nein, natürlich nicht. Wieso auch? Machst du das etwa?“, fragte Funkel erschrocken.
Lisa lachte. „Nein, natürlich nicht!“
„Na also“, murmelte der kleine Drache müde und rollte sich auf dem Puppenbett zu einer kleinen Kugel ein. Und kurz darauf schnarchte er leise.
Lisa aber blieb auf dem Bett sitzen und sah ihm zu. Sie überlegte, ob sie es nicht ihrer Mutter erzählen sollte. Aber dann dachte sie daran, dass Mama ihr auch keine Katze erlaubt hatte. Dabei hatte sie sich so sehr ein Haustier gewünscht! Einen Drachen würde sie bestimmt nie erlauben. Also beschloss Lisa, dass sie erstmal nichts von Funkel erzählen würde.
Leise schlich sie aus dem Zimmer, um in der Speisekammer etwas zu essen zu holen. Als sie die Treppe hinunterkam, ging ihre Mama gerade zur Haustür und betrachtete dabei die Umzugskisten, welche an der Wand standen und immer noch darauf warteten, ausgepackt zu werden. Sie seufzte. Das würde sie später erledigen.
„Lisa!“, rief sie, „ich fahre in die Stadt, um einzukaufen. Möchtest du mitkommen?“ Lisa schüttelte den Kopf. „Ich will in meinem Zimmer lesen, und vielleicht gehe ich nachher noch raus.“
„Wie du willst.“, sagte Mama und fügte hinzu: „Oma ist in der Werkstatt. Sie kocht nachher Grießbrei zum Mittag. Den magst du doch so gerne.“
Lisas Oma war nämlich Erfinderin und bastelte in der Werkstatt gerade an einer neuen Maschine, die sie erfunden hatte. Oder ausgedacht, je nachdem wie man es betrachtete. Erst in der letzten Woche hatte sie den Toastomat erfunden. Ein Gerät, das zur gleichen Zeit Toast röstete und Eier briet. Sehr praktisch beim Frühstück, fand Lisa.
Und falls sie es vor lauter Erfinderei nicht vergaß, dann kochte sie den wahrscheinlich leckersten Grießbrei der Welt.
Mama ging und die Tür fiel hinter ihr zu. Erleichtert drehte Lisa sich um, und lief zur Küche. Bestimmt hatte der Drache Hunger. In der Speisekammer nahm sie ein kleines Tablett und stellte eine Schale Milch darauf. Dazu legte sie ein Brötchen, Nüsse, einen Apfel und ein paar Kekse.
Irgendetwas davon würde Funkel schon schmecken, hoffte sie.
Als sie wieder in ihr Zimmer kam, schlief Funkel noch immer. Also suchte Lisa in ihrem Bücherschrank nach dem alten Drachenbuch, das Oma ihr zu Weihnachten geschenkt hatte. Als Funkel schließlich aufwachte, hatte Lisa das Buch bereits zweimal durchgeblättert, ohne darin auch nur einen klitzekleinen Hinweis auf Zwergdrachen zu finden.
Mit einem Poltern fiel der Drache aus dem Bett, und stieß sich den Kopf am Puppenschrank.
„Aua!“, schimpfte er und stapfte mit angelegten Flügeln aus dem Puppenhaus. Dann sah er Lisa und das Tablett mit dem Essen. Schnell flatterte er zu ihr hinüber und landete neben der Schale mit der Milch. Seine Nase zuckte und schnupperte begeistert.
„Ist das alles für mich?“, frage er sehnsüchtig.
Lisa nickte und Funkel fing an, gierig die Milch zu schlürfen. Dann schnappte er sich ein Stück von dem Brötchen und knabberte daran herum.
„Weißt du, ich hab überlegt“, schmatzte er, „vielleicht kann ich ja vom Turm aus das Haus von Butterblume sehen? Wenn ich ganz nach oben klettere?“