Die vier Inseln sind ein Traumziel für alle, die Sonne, Meer, feine Sandstrände, grüne Landschaften und Naturverbundenheit suchen - und dabei auf Unterhaltung nicht verzichten möchten. Bekannteste Ferieninsel mit Sandstränden fast wie in der Karibik ist seit Jahren Skiáthos, per Direktflug aus Deutschland und Österreich bequem zu erreichen. Spürbar weniger los ist auf der Nachbarinsel Skópelos, aber auch hier locken tolle Strände und ein malerischer Hauptort, der sich einen sanften Hügel hinaufzieht. Alónnisos ist ein beschauliches Eiland, und genau das macht seinen Reiz aus: Wer nach Alónnisos will, sollte Zeit mitbringen und die Stille lieben. Das gilt überwiegend auch für das etwas abseits gelegene Skýros. Neben ebenfalls guten Sandstränden sind es hier die vielen kulturellen Eigenarten und ein eigentümliches Brauchtum, die immer mehr Besucher anziehen.
Wer es einrichten kann, sollte sich als Inselhüpfer betätigen, die Verbindungen sind gut. Mehrfach täglich pendeln Fähren und Tragflügelboote zwischen Skiáthos, Skópelos und Alónnisos sowie dem Festland hin und zurück. Skýros dagegen ist weniger gut an die drei anderen Inseln angebunden.
Hauptanziehungspunkte für die meisten Besucher sind die fantastischen Strände der Sporaden-Inseln. Die windgeschützte Südküste von Skiáthos mit ihren kilometerlangen, allerfeinsten goldgelben Sandstränden ist ein wahres Badeparadies und wird zu Recht als „griechische Karibik“ gepriesen. Das Wasser ist überall glasklar, oft lange seicht und damit bestens für Kinder geeignet. Skiáthos’ Südküstenorte sind beste Familienstrandgebiete, und im Westen gibt es sogar einige Dünenstrände. Viele sehr gute Sandstrände finden sich auch auf Skýros und Skópelos. Auf Alónnisos dominieren Kiesbuchten. Dennoch, auch Kiesstrände haben ihren Reiz, vor allem, weil man auf Alónnisos an manchen Tagen in der Nebensaison eine ganze Bucht für sich alleine haben kann.
Wie in kaum einer anderen Region Griechenlands wird auf den Nördlichen Sporaden eine Vielzahl von Schiffsausflügen angeboten - was nicht verwundert: Drei der vier Inseln liegen dicht beieinander und die nördlichen Küstenlinien von Skiáthos, Skópelos und Alónnisos sowie die Südküste von Skýros zeigen sich spektakulär mit steil abfallenden Felswänden, dichtem Waldbewuchs sowie Leuchttürmen und Kirchen an markanten Punkten. Vom Meer aus öffnet sich der eine oder andere ungewohnte Blickwinkel. Ein Highlight jedes Sporadenbesuchs ist ein Bootsausflug zu den unbewohnten Inseln im „Meeresnationalpark Nördliche Sporaden“. Fast immer kann man dort Delfine und die vom Aussterben bedrohten Mönchsrobben beobachten. Zweifellos eines der beeindruckendsten Erlebnisse einer Sporadenreise.
Dichter Nadelwald aus Kiefern und üppig-grünes Buschwerk prägen Skiáthos, Skópelos, Alónnisos und Skýros gleichermaßen. Auch gute Wandermöglichkeiten gibt es auf allen vier Inseln. Vor allem auf Skiáthos und Alónnisos wurden zahlreiche alte Wege und Maultierpfade repariert, gesäubert und teils vorbildlich markiert. Sie durchkreuzen Schluchten, Täler, Ebenen, Wälder, Flüsse und Terrassenhänge. Wer wandert, lernt die Inseln aus der Perspektive ihrer Bewohner kennen und wird belohnt durch herrliche Ausblicke, den wohltuenden Duft der Kiefernhaine und die unvergleichliche Stimmung in einer wildromantischen Natur.
Auch Liebhaber griechischer Bilderbucharchitektur kommen auf den Sporaden auf ihre Kosten. Die Hauptorte von Skiáthos, Skópelos und Skýros ziehen sich malerisch den Hang hinauf. Weiße, wild verschachtelte Häuser entlang schmaler Gassen - fürs Auge ein wahrer Genuss. Abseits der Siedlungen und Strände kann man auf allen vier Inseln in den Wäldern versteckte Kapellen, Kirchen und Klöster entdecken. Über 360 soll es alleine auf Skópelos geben. So sind die Kirchen und Klosteranlagen in den Bergen allesamt lohnende Ziele für wunderschöne Wanderungen in die Einsamkeit. Teils haben die Klöster bemerkenswerte historische Bedeutung, und gelegentlich bekommt auch der fremde Besucher sakrale Kostbarkeiten von unschätzbarem Wert zu sehen.
Mit Palamári auf Skýros, der prähistorischen Hafensiedlung aus der frühen ägäischen Bronzezeit, liegt eine der bedeutendsten historischen Stätten Mittelgriechenlands für diese Epoche auf den Nördlichen Sporaden. Die Ausgrabungen sind noch lange nicht abgeschlossen, doch das archäologische Areal auf einem kleinen Hügel an der Nordküste kann dennoch besichtigt werden. Auf Skópelos wurden mehrere leere Steingräber auf dem Berg Délphi entdeckt, die möglicherweise aus dem Neolithikum stammen. Ein weiteres Grab am Felskap von Stáphylos datiert aus der Bronzezeit und wird dem mythologischen Prinzen Stáphylos zugerechnet, dem Sohn der Ariadne und des Gottes Diónysos. An der Nordspitze von Skiáthos breitet sich ein mittelalterliches Kástro aus dem 13. Jahrhun-
dert aus, das in den letzten Jahren ansehnlich restauriert wurde. Und über der Stadt Skýros thront eine sehenswerte Befestigungsanlage aus dem 14. Jahrhundert.
Viele kulturelle Eigenarten und uraltes Brauchtum haben sich vor allem auf Skýros erhalten. Die Insel liegt etwas abseits eine halbe Tagesreise von Alónnisos entfernt und war jahrhundertelang auf sich alleine gestellt. Kulturelles Glanzlicht auf Skýros sind die Feierlichkeiten zum Karneval. Aber auch die Hochzeiten in der Stadt werden bis heute nach traditionellem Ritus gefeiert. Und wer ein wenig Glück hat, kann bei Familienfesten oder an Sonntagen die alten skyrotischen Trachten bestaunen - oder die handgefertigten Sandalen mit Sohlen aus alten Autoreifen.
Wer auf quirliges Nachtleben aus ist, findet auf Skiáthos im Hochsommer Partymöglichkeiten fast wie auf Mýkonos. Dann wird in der Hauptstadt die Nacht zum Tag, schicke Musikbars, Open-air-Lounges mit Palmen und Kerzenschein bieten dem Vergnügungssüchtigen genügend Raum zum Austoben. Junge Griechen aus Thessaloníki und ganz Mittelgriechenland fallen im Juli und August in Skiáthos/Stadt ein und zelebrieren ihr Nachtleben. Und auch in den Inselstädten von Skópelos und Skýros geben sich die Musikbars und Lounges von chillig bis ohrenbetäubend laut, während es an den Stränden merklich ruhiger zugeht. Auf Alónnisos hingegen findet das Nachtleben nur in den ersten zwei Augustwochen statt, wenn dort die Griechen Ferien machen.
Am Kap Amárantos auf Skópelos wurden einige Szenen von „Mamma Mia“ gedreht
Skiáthos, Skópelos und Alónnisos sowie die größeren der unbewohnten Sporaden-Inseln liegen wie an einem Faden aufgereiht in der östlichen Verlängerung des Pílion-Armes. Sie bilden die sogenannte Magnesische Reihe. Nur Skýros fällt aus dem Rahmen, weil es vor der Ostküste von Évia (Euböa) weit von den anderen Inseln entfernt einsam im Meer thront und in vielfacher Hinsicht eher an ein Kykladen- als an ein Sporadeneiland erinnert. Die Magnesische Inselreihe ruht auf einem untermeerischen Rücken von weniger als 200 m Tiefe, der nach Norden hin steil abfällt. Etwa 3,9 Seemeilen westlich der Nordspitze von Alónnisos liegt mit ca. 1600 m die tiefste Stelle der gesamten Ägäis! Zwischen den Magnesischen Inseln und dem abseits gelegenen Skýros beträgt die Wassertiefe bis zu 500 m.
Die Magnesischen Inseln sind geologisch sehr ähnlich beschaffen. Schiefer und Kalkgesteine bestimmen das Bild, wie auf dem Pílion. Der Schiefer tritt oft als grauer Glimmer- oder als Tonschiefer auf. Dagegen ist die Beschaffenheit der Kalkschichten sehr viel differenzierter: Sie reicht von einfachem weißem bis grauem Kalkstein bzw. dunkelgrauem Kreidekalk über den Dolomit bis hin zu hellgrauem Marmor und Glimmermarmor. Skýros besteht zwar ebenfalls aus Schiefer- und Kalkgesteinen, doch im Süden und Norden lagert eine mächtige Kalkdecke, deren Beschaffenheit oft auf geringer Entfernung wechselt: vom grobkörnigen Marmor bis zu dichtem Dolomit. Die besondere geologische Eigenart liegt jedoch in dem schönen bunten Brekzienmarmor: Weiße, gelbliche, rote, violette und grünliche Lagen treten überall im Süden und Westen der Insel auf. Der bunte Marmor von Skýros war im antiken Rom sehr begehrt.
Durch die Verschiebung zweier Erdplatten ist die Erdkruste im gesamten südosteuropäischen Raum instabil. Die ägäische Platte mit den griechischen Inseln driftet südwestlich, während die afrikanische Platte sich nordwärts bewegt. An den Bruch- und Übergangsstellen entstehen seismische Verwerfungen. Ständig sichtbar sind diese Aktivitäten am Ätna auf Sizilien und auf den Kraterinseln des Vulkans von Santoríni sowie auf der Dodekanes-Insel Níssiros. Auch wenn dort (momentan) scheinbare Ruhe herrscht, die Aktivität der Erde besteht fort. Daher kommt es immer wieder zu kleineren, kaum merklichen, seltener aber auch zu schweren Erdstößen. Für Touristen, die sich nur wenige Wochen im Land aufhalten, ist das Risiko dennoch kaum größer als die berühmte Wahrscheinlichkeit eines Sechsers im Lotto, und die Griechen haben gelernt, mit der Angst umzugehen. Also, keine Panik.
Dank der regenreichen Winter gedeiht auf allen Inseln mit Ausnahme der Südhälfte von Skýros eine prächtige Vegetation. Dabei besteht das typische Gehölz der Nördlichen Sporaden vorwiegend aus Aleppokiefern, die oft mit Pinien verwechselt werden.
Jedes Jahr kommt es in Griechenland und auf den Inseln zu Waldbränden. Auch die Einwohner der Sporaden haben berechtigte Angst, dass der Waldbestand aus herrlich duftenden, aber im Sommer strohtrockenen Aleppo-Kiefern, Pinien und Zypressen durch ein Feuer zerstört werden könnte. Die Feuerwehr ist besonders an windigen, heißen Tagen in höchster Alarmbereitschaft. Daher gilt: Am besten verzichtet man außerhalb der Ortschaften ganz auf jedwede Spielereien mit Feuer. Ein offenes Lagerfeuer im Wald oder an den Stränden kann leicht einen Großeinsatz der Feuerwehr auslösen, dem Verursacher drohen drastische Gefängnisstrafen, und wer sich beim Wandern in den Wäldern einen Glimmstängel gönnt, steht fast mit einem Fuß im Gefängnis ...
Außerdem dominieren weitläufige Ölbaumhaine die Hänge. Als Kulturpflanzen werden Weizen, Gerste und Hafer angebaut. Ein großer Bestand an Obstbäumen versorgt die Inseln mit Orangen, Zitronen, Pflaumen, Pampelmusen, Feigen, Mandeln und Äpfeln. Rebstöcke werden meist nur noch für den privaten Weinkonsum gepflegt. Nach der ersten großen Hitze im Juni bleibt aber längst nicht die gesamte blühende Pracht erhalten. Die sommerliche Trockenzeit überleben nur Bäume oder Phryganabüsche mit immergrünen harten Blättern und dorniges Gestrüpp. Generell leidet auch die Vegetation unter dem starken Wind. An den Nordwestküsten findet sich kaum ein Strauch, der nicht nach Südosten gekrümmt ist. Überall auf den Hügeln duftet es intensiv nach den verschiedenen Gewürzkräutern. Besonders der markante Thymiangeruch ist vielfach wahrzunehmen.
Prächtig blühender, aber hochgiftiger Oleander wächst auf allen vier Inseln
An Wildkräutern wachsen auf den Nördlichen Sporaden vor allem Oregano, Salbei, Rosmarin, Majoran, Fenchel, Lorbeer und Wermut. An einigen Stellen sind auch Mohn, Pfrimenginster, Dornginster, Aronstab, Glockenblumen und Johanniskraut sowie fast überall mannshohe Disteln zu finden. In den bewässerten Gärten werden insbesondere Rosen in allen Farben, Oleander in rosa und weißen Tönen, violette Bougainvilleen und bunte Geranien gepflegt. Auf den kleinen Inseln westlich und südlich von Skýros wachsen wilde Kapernsträucher, eine Seltenheit.
Auf den Nördlichen Sporaden leben die bekannten Tiere der Ägäisinseln: Ziegen, Schafe, Echsen, Schlangen und zahllose Insekten. Durch die dichte Bewaldung existiert auch ein geringer Bestand an Wild sowie Kaninchen.
Nutztiere wie Hühner, Ziegen, Schafe und Maultiere gehören zum alltäglichen Bild. Auch Hunde und Katzen gibt es viele. Auffallend ist auch der Artenreichtum an Vögeln und Insekten, die überall anzutreffen sind. Die bis in den Hochsommer hinein grünen Wiesen eignen sich hervorragend für die Imkerei. Honig von den Sporaden ist sehr lecker und ein schönes Mitbringsel. Eine der großen Leidenschaften der Griechen ist die Jagd. Mittlerweile haben die Jäger zwar fast alles erlegt, was ihnen vor die Flinte kam, dennoch soll es auf den Sporaden noch Wild geben, vor allem Kaninchen, Fasane und Rebhühner. Ihnen droht jedes Jahr von November bis Ostern eine Ladung Schrot aus Jagdgewehren.
Maultier auf Skiáthos
Bunte Käfer, prächtige Schmetterlinge und Heuschrecken gibt es überall, genauso wie Millionen von Zikaden, die ihr tagtägliches Konzert veranstalten. Dazu hört man den durchdringenden, nächtlichen Ruf der Käuze. Nachts sind dann auch in jedem Dorf Dutzende Fledermäuse unterwegs, die man durch den Lichtkegel der Straßenlaternen huschen sieht. Am auffälligsten sind natürlich die hübschen Riesensmaragdeidechsen und die weit verbreiteten Ägäischen Mauereidechsen. Außerdem gibt es auf den feuchten Sporaden zahlreiche Schlangenarten, vor allem Nattern, aber auch giftige Vipern. Auch kleine Skorpione leben auf den Inseln. Ihr Biss ist unangenehm, aber nicht tödlich. In den Ritzen der Trockenmauern verstecken sich oft auch zahlreiche Spinnen. Doch keine Angst, die Tiere leben von ihrer Schnelligkeit. Bei so wenig Deckung suchen sie ihr Heil stets in der Flucht. Insofern besteht für Menschen kaum ein Risiko. Die Tiere werden nur dann aggressiv, wenn man sie überrascht (z. B. einen größeren Stein wegrollt, unter dem sich eine Natter oder ein Skorpion versteckt), in die Enge treibt oder ihre Nester plündern will (Bienen und Hornissen).
Und auch die Unterwasserwelt soll nicht vergessen werden: Kleine Fische, Krebse und andere Schalentiere gibt es in Ufernähe reichlich, doch die Fischer klagen über den stark abnehmenden Bestand an Speisefischen. Die Ägäis ist mittlerweile durchweg überfischt. Beim Baden kann insbesondere an Felsküsten der Kontakt mit Seeigeln sehr unangenehm werden, da sich die schmerzhaften Wunden oft auch noch entzünden. In solchen Fällen sollte man einen Arzt aufsuchen oder, besser noch, zur Vorbeugung in entsprechenden Buchten Badeschuhe tragen. In den Gewässern der Sporaden gibt es auch Delfine. Wer mit dem Ausflugsboot durch den Meeresnationalpark um Alónnisos fährt, bekommt fast immer welche zu sehen. Dort leben zudem die vom Aussterben bedrohten Mönchsrobben. Kaum zu sehen sind die Wildziegen auf der Insel Yoúra. Die Égagri sind wohl die einzigen, noch reinrassig gebliebenen Bezoarziegen der Welt.
Die Nördlichen Sporaden gehören zur Zone des gemäßigten, subtropischen Mittelmeerklimas. Heiße und trockene Sommer wechseln sich mit windigen und regenreichen, aber vergleichsweise milden Wintern ab. Die Übergangsphasen im Frühjahr und Herbst sind nur kurz.
| Klimadaten für Skiáthos |
| Ø Lufttemperatur (Min./Max. in °C) | Ø Wassertemp. in °C | Ø Sonnenstunden pro Tag, Ø Tage mit Niederschlag ≧ 1 mm |
Jan. | 10 | 14 | 12 | 4,6 | 6 |
Febr. | 10 | 13 | 12 | 5,1 | 6 |
März | 11 | 14 | 13 | 6,2 | 6 |
April | 13 | 16 | 14 | 8 | 5 |
Mai | 17 | 19 | 18 | 9,8 | 5 |
Juni | 21 | 23 | 22 | 11,3 | 4 |
Juli | 23 | 25 | 24 | 11,9 | 2 |
Aug. | 24 | 26 | 25 | 11,3 | 2 |
Sept. | 21 | 24 | 23 | 9,3 | 3 |
Okt. | 18 | 21 | 20 | 7,1 | 6 |
Nov. | 14 | 18 | 16 | 5,5 | 7 |
Dez. | 12 | 15 | 14 | 4,5 | 7 |
Die Inseln sind im Allgemeinen von Anfang Mai bis Ende Oktober ein angenehmes Reiseziel. Für viele Gäste ist der Juni der schönste Monat: Dann gibt es nur wenige Regenschauer, der Meltémi-Wind bläst nur schwach, die Temperaturen sind noch nicht so heiß, doch die Wassertemperatur misst schon über 20 °C. Auch von Mitte September bis Ende Oktober herrscht auf den Sporaden ein für Mitteleuropäer angenehmes Klima, das Wasser hat fast noch Sommertemperaturen. Nachteil im Herbst: Es wird merklich früher dunkel.
Wer Niederschläge scheut und hohe Luft- und Wassertemperaturen sucht, kann sich auf das Sommerwetter verlassen. Es gab schon Jahre, in denen erst Ende September wieder der erste Regen seit der Osterzeit fiel! Durchschnittlich kommt es in den Sommermonaten nur an ein bis zwei Tagen zu kurzen Schauern bzw. Gewittern, die dann aber heftig ausfallen können. Von Dezember bis März sind die Inseln dagegen nur eingeschränkt zu empfehlen. Auch viele Einheimische verbringen die kalte Jahreszeit in Athen. Die Anzahl der Regentage pro Monat steigt im November rapide an, erreicht im Dezember, Januar ihren Höhepunkt und sinkt erst im April wieder spürbar. Zudem gibt es im Winter fast immer schwere Stürme, und selbst Schnee fällt gelegentlich bis in tiefere Lagen, selten sogar bis an die Küsten.
Winde: Wind gehört zu den griechischen Inseln wie Sonne und Meer. Der trockene und kühle Nordwind, der Meltémi, erreicht gelegentlich bis zu Windstärke acht, während die Sonne gleichzeitig weiter erbarmungslos auf die Inseln brennt.
Die warmen Winde aus südlichen Richtungen heißen dagegen Siróko (Schirokko). Skýros ist die windreichste Insel der Nördlichen Sporaden.
Niederschläge: Durch die Nähe zum Festland regnet es auf den Nördlichen Sporaden häufiger als auf anderen griechischen Inseln - die mittelgriechische Festlandsmasse im Hintergrund bestimmt das Sporaden-Wetter. Leichte Bewölkung oder ein kurzes Gewitter kommen auch im Sommer gelegentlich vor. In manchen Jahren allerdings fällt auch in küstennahen Landstrichen im Sommer monatelang kein Tropfen vom Himmel. Im jährlichen Mittel werden etwa 75 Tage mit Niederschlägen gemessen, wobei die Gesamtniederschlagsmenge etwa 60 % des deutschen Mittelwerts erreicht.
Lufttemperaturen: In den höher gelegenen Bergorten ist es immer ein paar Grad kälter als an der Küste, und an den windgeschützten Südküsten zeigt das Thermometer immer eine etwas höhere Temperatur als an den Nordküsten der Inseln. Die relative Luftfeuchtigkeit variiert zwischen 65 % im Sommer und knapp 80 % im Winter. Im Jahresmittel kommen die Sporaden auf gut 2500 Sonnenstunden, Frankfurt am Main verzeichnet nur ca. 1650 Stunden.
Wassertemperaturen sind stets abhängig von verschiedenen Aspekten, u. a. von der Küstenbeschaffenheit, der Wassertiefe, den Meeresströmungen und dem Wind. Zudem sind die Gezeiten rund um die Nördlichen Sporaden im griechischen Vergleich stark ausgeprägt. Der Tidenhub kann immerhin mehr als 30 cm betragen (Kykladen nur etwa 10 cm).
Die Griechen lieben ihre Festtage, die sie oft mit großem Aufwand begehen. Es gibt nationale, lokale und kirchliche Feiertage. Meist sind es historische, religiöse oder kulturelle Anlässe.
Tanzaufführung in der Festung Boúrtzi in der Stadt Skiáthos
Fast ohne Ausnahme feiert jedes Dorf sein Panigýri, das Kirchweihfest. Oft wird mit einer Prozession an den örtlichen Kirchenheiligen erinnert. Auch die Klöster feiern fast alle einmal im Jahr ihren Stiftungstag oder sind der Veranstaltungsort bedeutender kirchlicher Zeremonien. Ansonsten sind die Kirchweihfeste immer ein willkommener Anlass, sich bei Musik und Tanz wieder einmal zu treffen. Die mitunter zweitägigen Feiern mit Essen, Trinken, Tanz und Musik sind Höhepunkte im Alltag. Fremde sind bei den Feierlichkeiten immer willkommen, passende Kleidung und adäquates Verhalten vorausgesetzt. Die größeren Feste beginnen oft am Abend vor dem eigentlichen Festtag mit einer Messe und werden bis weit in den nächsten Tag hinein gefeiert. Bei Kirchenfesten findet am Festtag vormittags nochmals eine Messe statt, nach der dann weitergefeiert wird.
1. Januar Neujahr; Fest des Ágios Vassílios (griech. Weihnachtsmann), Tag der Geschenke
6. Januar Epiphanías (Dreikönigstag). „Kreuzwerfung“ in Patitíri auf Alónnisos
25. Februar Fest im Kloster Regínos auf Skópelos
12. März Inselfeiertag auf Skýros
25. März Griechischer Unabhängigkeitstag (Erinnerung an den Aufstand von 1821 gegen die Türken); außerdem Fest der Evangelístria (María Verkündigung)
Fastnacht/Karneval Apokriés (sieben Wochen vor dem Osterfest), Beginn der Fastenzeit am orthodoxen Rosenmontag. Fastnacht bzw. Karneval wird besonders auf Skýros und Skópelos gefeiert.
Ostern Größtes Kirchenfest des Jahres. Es wird überall noch immer nach alter griechisch-orthodoxer Tradition gefeiert - ein unvergessliches Erlebnis! Wichtig: Das Osterfest der griechisch-orthodoxen Konfession wird, da nach dem Julianischen Kalender berechnet, meist später als unser Osterfest gefeiert. Die Ostersonntage der nächsten Jahre: 8. April 2018, 28. April 2019, 19. April 2020, 2. Mai 2021.
23. April Fest des Ágios Geórgios
1. Mai „Blumentag“, Frühlingsfest und Tag der Arbeit
Pfingsten Fest der Agía Triáda
1. Juli Fest der Agía Anárgiri, an der Klosterkirche auf Alónnisos
26. Juli Fest der Agía Paraskeví
6. August Fest der Metamórphosis, im Kloster auf Skópelos
15. August Panagía („Mariä Entschlafung“). So gedenkt man des leiblichen Todes Marias (die eigentliche Himmelfahrt findet für die orthodoxe Kirche erst drei Tage später statt). Fest in vielen Inselorten.
23. August Fest der Panagía Episcopí in Skópelos/Stadt
August/September Kulturfestival in Skópelos/Stadt und im Faltaíts-Museum in Skýros/Stadt
14. September Fest des Ágios Stavrós. Gedenken an die Versenkung eines griechischen U-Bootes durch deutsche Kriegsschiffe im Zweiten Weltkrieg im Hafen Skiáthos/Stadt
28. Oktober „Óchi-Tag“, Erinnerung an das Ultimatum der italienischen Faschisten im Zweiten Weltkrieg
9. November Fest der Eisódia Theotókou, im Kloster Evangelístria auf Skópelos
21. November Fest der Panagía Kounistrá auf Skiáthos
6. Dezember Fest des Ágios Nikólaos
25./26. Dezember Christós-Fest (Weihnachten)
Schon in der griechischen Antike war Skópelos für die hervorragende Qualität seines Weines und seiner Oliven berühmt. Heute dominieren Öl- und Obstbäume, vor allem Pflaumen-, Apfel-, Birnen-, Mandel-, Kirsch-, Feigen-, Zitronen-, Orangen- und Walnussbäume. Auf Skiáthos wachsen auch Brombeerhecken. Aus den Früchten wird überwiegend Schnaps gebrannt oder Marmelade gekocht, ein Teil geht auch in den Export. Getrocknete Pflaumen und Pflaumenmus von Skópelos gelten als Delikatesse und erreichen durchaus kalifornische Qualitätsstandards. Ganz in der Nähe der Stadt hat man einen Pflaumenofen (Foúrno Damáskinon) errichtet, der im August nach der Ernte in Betrieb genommen wird. Ansonsten sind die Insulaner überall der traditionellen Inselwirtschaft verbunden: Fischfang und Oliven sowie in kleinerem Maßstab auch Viehzucht. Vor allem Ziegen werden gehalten, aber auch Kühe sind auf den Weiden vereinzelt zu sehen. Als Kulturpflanzen baut man Weizen, Gerste und Hafer an. Allgemein profitieren die Nördlichen Sporaden von ihrem Wasserreichtum. Die meisten Quellen sprudeln auch im Hochsommer.
Auf Skiáthos und Skópelos leben viele Bewohner aber fast ausschließlich vom Tourismus. Alónnisos war dagegen schon immer eine eher arme Insel. Selbst vom großen Tourismuskuchen unserer Zeit bekommt sie nur ein paar Krümel ab. Auch die Skyroten verdienen ihren Unterhalt überwiegend als Bauer, Fischer und Handwerker. Angehörige aller drei Berufsgruppen haben es z. T. zu beträchtlichem Wohlstand gebracht. Insbesondere die Ziegenzucht dominiert auf der Insel. Das Ziegenfleisch von Skýros wurde schon von Homer als eines der besten in Griechenland gelobt. Auf Skýros gibt es einige Läden, die kunsthandwerkliche Gegenstände verkaufen, insbesondere Nähereien, Stickereien, Keramik, handgewebte Teppiche und handgeschnitzte Kleinmöbel. Auch Blusen, Hemden, Handtücher und Bettlaken werden kunstvoll und farbenprächtig mit originellen Mustern bestickt.
Geografische Lage: ca. 39 ° nördliche Breite und 23,5-24,5 ° östliche Länge. Die Inseln zählen zu den sommertrockenen Subtropen. Fast auf gleicher nördlicher Breite liegen die westgriechische Stadt Préveza und die Insel Lésbos nahe der türkischen Küste. Auf demselben östlichen Längengrad liegen der Heilige Berg Áthos und die Großstadt Chaniá im Westen Kretas.
Größe: Skýros ist mit 208 km2 die größte Insel, Skópelos umfasst 96 km2, Alónnisos 64 km2 und Skiáthos 60 km2.
Topografie: dicht bewaldete Hügel- und Berglandschaft, teils bis an die Küste heran. Im Inland entspringen zahlreiche Quellen. Nur die steile und karge Gebirgslandschaft in der Südhälfte von Skýros fällt aus dem Rahmen.
Berge: Berge im eigentlichen Sinne gibt es nur auf Skópelos und Skýros. Dort steigen der Délphi auf 688 m (Skópelos) und der Kóchylas sogar auf 792 m (Skýros) an. Höchste Erhebung von Skiáthos ist der Karafiltsanáka (427 m), von Alónnisos der Kouvoúli (476 m).
Straßen: Die Hauptverbindungsstraßen auf den Inseln sind durchgehend asphaltiert und zeigen sich in gutem bis mittelmäßigem Zustand. Dies gilt besonders für die Strecken zu den beliebten Stränden. Zu abseits gelegenen Klöstern und ins Hinterland führen aber nach wie vor auch Sand- und Schotterpisten.
Auto- und Zweiradverleih: Verleihe von motorisiertem Gerät gibt es auf jeder Insel, die Büros liegen meist in den Hauptorten, in Hafen- und Strandnähe. Mit Blick auf die Größe der Inseln genügt meist ein Zweirad.
Tankstellen: auf allen Inseln gemäß der Verkehrsdichte ausreichend vorhanden.
Unterkünfte: Auf Skiáthos und Skópelos gibt es mittlerweile eine kaum noch zu überblickende Fülle an Zimmern; Alónnisos und Skýros haben ein kleineres Angebot.
Baden: auf Skiáthos, Skýros und im Süden von Skópelos sehr gute Sandstrände, auf Alónnisos und im Nordteil von Skópelos überwiegend feiner Kies.
Überreste des Kástros im Norden von Skiáthos
Früheste Aufzeichnungen belegen, dass die Insel im 8. Jh. v. Chr. als Stützpunkt der Chalkier für die Kolonisation der Chalkidikí diente. Für das 5.-4. Jh. v. Chr. ist die Existenz einer Siedlung Paliskiáthos bezeugt, doch war deren Lage bisher nicht nachweisbar. Bekannt war jedoch seit dem 6.-5. Jh. v. Chr. der antike Hafen, der heute von der Stadt Skiáthos überbaut ist. In antiker Zeit spielte die Insel keine bedeutsame und eigenständige politische Rolle. Wichtig war jedoch ihre strategische Lage als Vorposten gegen die Perser. Der Historiker Herodot erwähnt Skiáthos im Zusammenhang mit der Seeschlacht von Artemíssion im Jahr 480 v. Chr.: Griechische Verbände standen am Kap Artemíssion, an der Nordspitze der Insel Évia (Euböa), während die Bewohner von Skiáthos sie mit Rauchzeichen über die persischen Kriegsschiffe sowie über Truppenbewegungen auf dem Pílion unterrichteten. Skiáthos war Mitglied beider Attischen Seebünde und geriet 338 v. Chr. unter makedonischen Einfluss. 200 v. Chr. wurde die Insel während der römisch-makedonischen Kriege verwüstet. Durch eine Schenkung des Antonius kam Skiáthos 42 v. Chr. unter athenische Verwaltung und blieb dies bis zum Ende des 2. Jh. n. Chr.
In spätantiker Zeit wurden fast alle küstennahen Siedlungen aufgegeben - die Bevölkerung zog sich auf den schwer zugänglichen Kástrofelsen im Norden zurück. 530 wurde Skiáthos Bischofssitz. Im 7. Jh. war die Insel nach Slawenüberfällen zeitweise völlig entvölkert. Die Gründung des römischen Kaiserreichs brachte Skiáthos zunächst unter die Herrschaft der venezianischen Familie Ghisi, dann fiel die Insel an die Byzantiner. Aus venezianischer Zeit stammt das Hafenkastell Bourtzí. Mit der Eroberung Konstantinopels durch die Kreuzritter 1453 besetzten die Venezianer die Insel erneut bis etwa 1458. Die Folgezeit war mangels einer starken Herrschaft durch Piratenüberfälle geprägt, bis 1538 mit der Eroberung durch Chaireddin Barbarossa die jahrhundertelange türkische Besatzungszeit begann. Skiathische Matrosen kämpften auf Seiten der Russen in der Seeschlacht von Cesme gegen die Osmanen, und 1805 begannen vereinzelte Aufstände gegen die Türkenherrschaft. Während des griechischen Freiheitskampfs wurde die Insel erneut verwüstet, nur die Klöster Evangelístria und Charálambos entgingen der Zerstörung. Nach dem Ende der Türkenherrschaft setzte die Wiederbesiedelung der Küsten ein, und die heutige Stadt Skiáthos entstand. Zunehmend verfiel das alte Kástro, es wurde erst in den letzten Jahren teilweise restauriert.
Nach mythologischer Überlieferung soll die Besiedelung von Skópelos - damals Pepárethos genannt - auf Stáphylos zurückgehen, einen Sohn des Diónysos und der Ariadne. Stáphylos soll auch die Weinrebe von Kreta in seine neue Heimat gebracht haben - zu seinen Ehren ist heute eine Bucht auf Skópelos benannt. Grabfunde in der Stáphylos-Bucht deuten in der Tat darauf hin, dass es eine Verbindung zwischen dem minoischen Kreta und Pepárethos in späthelladischer Zeit (um 1550 v. Chr.) gegeben haben muss. In antiker Zeit (8. Jh. v. Chr.) gründeten chalkische Kolonisten drei Siedlungen auf Skópelos: Pepárethos als Hauptort an der Ostküste, Pánormos an der Westküste und die im Mittelalter aufgegebene Siedlung Selinús im Nordwesten (heute am Hafen Loutráki). Pepárethos ist heute durch die Stadt Skópelos überbaut, Überreste finden sich nur am Hafen und im mittelalterlichen Kastell. Von Selinús ist nur noch ein Ruinenfeld erhalten.
In der Antike war Pepárethos vor allem durch Weinanbau und Holzwirtschaft eine wohlhabende Insel, was reiche Opfergaben in Délphi belegen. Bekanntheit erlangte Pepárethos, als sein Läufer Agnóntas 569 in Olympía siegte. Auch eine Bucht auf Skópelos ist nach Agnóntas benannt. Als Mitglied beider Attischen Seebünde war die Insel ein wichtiger Flottenstützpunkt Athens. Mitte des 4. Jh. v. Chr. geriet Pepárethos in Konflikt mit den Makedoniern, die im Jahr 340 v. Chr. die Insel verwüsteten und zwei Jahre später die Herrschaft übernahmen. Während der römisch-makedonischen Auseinandersetzungen wurde Pepárethos um 200 v. Chr. erneut mehrfach verwüstet. Wie Skiáthos und Alónnisos geriet Pepárethos durch eine Schenkung der Römer wieder unter athenische Kontrolle, die etwa bis 200 n. Chr. andauerte. Erst im 2. Jh. n. Chr. tauchte der heutige Name Skópelos in den Schriften des ägyptischen Geografen Ptolemäus auf. Aus spätantiker Zeit gibt es kaum Überlieferungen über Skópelos.
In frühbyzantinischer Zeit setzte sich das Christentum durch, Skópelos wurde 347 Bischofssitz (bis 1842). Nach der Eroberung Konstantinopels durch die Kreuzfahrer (Vierter Kreuzzug 1204) fiel Skópelos im Rahmen der Aufteilung des byzantinischen Reichs an den lateinischen Kaiser, der die Insel als Lehen an die venezianische Familie Ghisi gab. 1277 übernahm Kaiser Michael VIII. Palaiológos die Macht. Nach dem Fall Konstantinopels (Eroberung durch die Türken 1453) wechselten sich venezianische und türkische Besatzungen mehrfach ab. Erst 1538 brachten die Türken unter Chaireddin Barbarossa die Insel für Jahrhunderte unter ihre Kontrolle. Skópelos beteiligte sich am griechischen Freiheitskampf ab 1823 und wurde 1829 in den neuen Staat Griechenland eingegliedert.
In der Mythologie wird Alónnisos lediglich als Grabstätte des Péleus erwähnt. Wie Skópelos wurde auch Alónnisos im 8. Jh. v. Chr. von chalkischen Kolonisten besiedelt. Damals wurde die Insel Íkos, später auch volkstümlich Chelidrómia genannt. Die größte Siedlung mit dem Namen Íkos lag im Gebiet der heutigen Bucht Kokkinókastro, wo Mauern aus dem 4. Jh. v. Chr. erhalten sind. Die Insel Íkos war ebenfalls Mitglied beider Attischen Seebünde, zahlte aber nur eine geringe Bundessteuer und galt daher als arm. 338 v. Chr. fiel Íkos an Philipp II. von Makedonien und gelangte ab 42 v. Chr. wieder in athenischen Besitz. Aus byzantinischer Zeit ist wenig über Íkos bekannt. Aufsehen erregte jedoch 1970 die Entdeckung eines gesunkenen, 25 m langen byzantinischen Schiffswracks aus dem 12. Jh. bei der kleinen Nachbarinsel Peristéra (auch Pélagos genannt). Rund 1500 Vasen und zahlreiche Getreidemahlsteine wurden an Bord gefunden. Wie auf Skópelos wechselten sich nach dem Fall Konstantinopels (1453) venezianische und türkische Besatzer mehrfach ab. 1537 setzten sich die Türken unter Chaireddin Barbarossa über mehrere Jahrhunderte fest. Während des griechischen Unabhängigkeitskrieges gegen die Türken wurde Alónnisos in den 1820er-Jahren immer wieder verwüstet und 1830 schließlich an das Königreich Griechenland abgetreten.
Erwähnenswert ist, dass die moderne Name der Insel - Alónnisos - eigentlich verwirrend ist. Das antike Halónnesos liegt tatsächlich auf der weiter nordwestlich gelegenen Insel Ágios Evstrátios. Das heutige Alónnisos ist, wie erwähnt, das antike Íkos. Seinen heutigen Namen erhielt Alónnisos erst 1836.
Die ältesten Spuren einer Besiedelung der Insel, die ihren Namen seit vorgriechischer Zeit besitzt, reichen bis ins Mesolithikum (ca. 9600-5800 v. Chr.) zurück: Nördlich des heutigen Hauptorts Skýros und in der Bucht von Achílles (antik: Achílleion) wurden Faustkeile gefunden. Aus neolithischer Zeit (ca. 5500-2200 v. Chr.) stammen Funde am Kap Markési, in der Bucht Trís Boúkes, beim antiken Hafen Krésion (nahe Linariá) und an der Küste unterhalb des Kástrofelsens von Skýros/Stadt am Strandabschnitt Papá to Chóuma. Wahrscheinlich spielte die Insel im Neolithikum eine Rolle als Zwischenstation im Obsidianhandel. Gräberfunde rund um die heutige Stadt Skýros belegen eine kontinuierliche Besiedelung der Insel von frühhelladischer bis in geometrische Zeit. Überaus bedeutend ist das Grabungsfeld Palamári in der Nähe des heutigen Flughafens. Hier wird seit Jahren eine prähistorische Hafensiedlung aus der frühen bis mittleren ägäischen Bronzezeit ausgegraben. Die Funde und die noch lange nicht abgeschlossenen Grabungen von Palamári gelten derzeit als die wichtigsten in ganz Mittelgriechenland.
Im trojanischen Sagenkreis spielt die Insel Skýros eine wichtige Nebenrolle. Achílles’ Mutter Thetis wusste durch einen Orakelspruch, dass ihr Sohn entweder ein langes, doch ruhmloses Leben führen wird oder mit dem Heer nach Troja zieht, dort heldenhaft kämpft, aber in jungen Jahren stirbt. Thetis brachte ihren Sohn daher nach Skýros an den Hof von König Lykomédes und verkleidete ihn als Mädchen. Als Odysseus erfuhr, wo sich Achílles aufhielt, segelte er nach Skýros und enttarnte den Fahnenflüchtigen mit einer List: Er brachte Geschenke an den Hof des Königs. Die Frauen stürzten sich sogleich auf den Schmuck und die kostbaren Gewebe, während sich der verkleidete Achílles für die prächtigen Waffen interessierte und sich dadurch verriet. Er musste mit nach Troja ziehen und starb dort - wie vorhergesagt - in jungen Jahren durch einen Pfeil, der ihn an seiner einzigen verwundbaren Stelle traf: der Ferse.
Höhlenkirche in einem Felsen auf Skýros
Überlieferungen aus klassischer Zeit finden sich aus dem 5. Jh. v. Chr., als Athen um 475 v. Chr. einen Feldzug gegen Skýros startete und die von der Seeräuberei lebende Insel besetzte. Die dolopische Bevölkerung wurde versklavt und das Land unter attischen Bürgern aufgeteilt. Skýros’ geografische Lage hatte für Athen besondere Bedeutung im Handel in Richtung Hellespont und Schwarzes Meer, landwirtschaftlich galt die Insel dagegen als unfruchtbar. Nach der Niederlage im Peloponnesischen Krieg 404 v. Chr. fiel Skýros kurzfristig an Spárta, 386 jedoch wieder an Athen und blieb auch im Makedonischen Reich unter Athener Kontrolle. In der heutigen Stadt Skýros wurden vereinzelte Mauerreste aus klassischer Zeit gefunden. In der römischen Kaiserzeit wurde im Hinterland der Bucht Trís Boúkes wertvoller Brekzienmarmor abgebaut und nach Rom verschifft.
Königreich GriechenlandOtto I.Ioánnis Metaxásóchi
BürgerkriegGeórgios PapadópoulosNéa Dimokratía (ND)
Konstantínos KaramanlísPanhellenistische Sozialistische Bewegung (PASOK)Andréas PapandréouKóstas SimítisKonstantínos MitsotákisKonstantínos KaramanlísGeórgios Papandréou
Staatsbankrotteine Krise
Eine überparteiliche Regierung unter Führung des ehemaligen EZB-Vizepräsidenten Loúkas Papadímos übernahm die Macht. Im Juni 2012 gewann Oppositionsführer Antónios Samarás (ND) knapp die fälligen Neuwahlen. Es entstand eine Dreiparteienkoalition, die im Sommer 2013 zu einer Zweiparteienregierung aus ND und PASOK schrumpfte. Samarás’ parlamentarische Mehrheit drohte mehrmals zusammenzubrechen, hielt aber bis zum vorzeitigen Ende der Legislaturperiode zum Jahreswechsel 2014/15. Eine gescheiterte Parlamentsabstimmung über einen neuen Staatspräsidenten Ende 2014 führte zur Auflösung des Parlaments und Ausschreibung von Neuwahlen.
SyrizaSynaspismós tis Rizospastikís AristerásKoalitionder Radikalen Linken“) unter ihrem Führer . AnelAnexártiti ÉllinesPános KamménosTsípras geriet danach schnell in Streit mit den EU-Institutionen.