Parque Natural Sierras de Cazorla, Segura y Las Villas
Cazorla
Von Cazorla in den Naturpark
Entlang der Carretera del Tranco nach Norden
Provinz Córdoba
Córdoba
Medina Azahara (Madinat al-Zahra)
Von Córdoba Richtung Sevilla
Almodóvar del Río
Palma del Río
Von Córdoba Richtung Málaga
Montilla
Aguilar de la Frontera
Lucena
Cabra
Rute
Von Córdoba Richtung Granada
Castro del Río
Baena
Luque
Zuheros
Priego de Córdoba
Provinz Málaga
Costa del Sol(östlich von Málaga)
Nerja
Maro
Cueva de Nerja
Frigiliana
Die Küste zwischen Nerja und Málaga
Das Bergland der Axarquía
Vélez-Málaga
Parque Natural Montes de Málaga
Málaga
Hinterland von Málaga
Paraje Natural El Torcal
Antequera
Dólmenes de Antequera
Umgebung von Antequera
Archidona
Laguna de Fuente Piedra
An den Stauseen des Río Guadalhorce
Álora
Garganta del Chorro
Ardales
Embalses del Conde y del Guadalhorce
Caminito del Rey
Costa del Sol (südwestlich von Málaga)
Torremolinos
Benalmádena
Fuengirola
Mijas
Marbella
Umgebung von Marbella
Sierra Blanca
Puerto Banús
San Pedro Alcántara
Estepona
Richtung Gibraltar und Algeciras
Ronda
Umgebung von Ronda
Parque Natural Sierra de las Nieves
Cueva de la Pileta
Benaoján
Entlang der A 369/405
Gibraltar
Provinz Cádiz
La Línea de la Concepción
Zwischen Gibraltar und Ronda
Castellar de la Frontera
Jimena de la Frontera
Algeciras
Abstecher nach Marokko (Tanger)
Costa de la Luz (Provinz Cádiz)
Tarifa
Bolonia
Zahara de los Atunes
Barbate
Parque Natural de la Breña y Marismas de Barbate
Los Caños de Meca
Cabo de Trafalgar
Zahora
El Palmar de Vejer
Vejer de la Frontera
Conil de la Frontera
Novo Sancti Petri
La Barrosa
Sancti Petri
Chiclana de la Frontera
San Fernando
Cádiz
El Puerto de Santa María
Rota
Von Rota Richtung Chipiona
Chipiona
Sanlúcar de Barrameda
Das Binnenland
Jerez de la Frontera
Arcos de la Frontera
Von Arcos Richtung Küste
Medina Sidonia
Alcalá de los Gazules
Von Arcos Richtung Ronda
Villamartín
Prado del Rey
Parque Natural de la Sierra de Grazalema
El Bosque
Benamahoma
Grazalema
Pueblos Blancos um Grazalema
Ubrique
Zahara de la Sierra
Algodonales
Olvera
Setenil de las Bodegas
Provinz Sevilla
Sevilla
Umgebung von Sevilla
Itálica
Santiponce
Parque Natural de la Sierra Norte
Cazalla de la Sierra
Von Sevilla Richtung Córdoba
Carmona
Écija
Von Sevilla Richtung Málaga
Osuna
Von Sevilla Richtung Cádiz
Provinz Huelva
Niebla
Bollullos Par del Condado
Almonte
El Rocío
Parque Nacional Coto de Doñana
Costa de la Luz (Provinz Huelva)
Matalascañas
Zwischen Matalascañas und Huelva
Mazagón
Lugares Colombinos
Monasterio de la Rábida
Moguer
Huelva
Punta Umbría
El Rompido
Lepe
La Antilla
Islantilla
Isla Cristina
Ayamonte
Umgebung von Ayamonte
Der Norden der Provinz Huelva
La Comarca Minera de Riotinto
Minas de Riotinto
Umgebung von Minas de Riotinto
Sierra Morena
Aracena
Jabugo
Almonaster la Real
Nachlesen & Nachschlagen
Landschaft und Geographie
Das Klima Andalusiens
Natur und Umwelt
Pflanzenwelt
Tierwelt
Andalusiens Wirtschaft
Strukturen im Umbruch: Gesellschaft und Familie
Traditionen, Brauchtum und Alltagskultur
Geschichte
Kunstgeschichte
Anreise nach Andalusien
Mobil in Andalusien
Übernachten
Küche und Keller
Essen gehen
Getränke
Wissenswertes von A bis Z
Adressen
Aids
Ärztliche Versorgung
Baden
Einkaufen
Estancos
Feiertage
Geld
Haustiere
Information
Internet
Konsulate
Kriminalität
Landkarten
Literatur
Öffnungszeiten
Polizei
Post
Rauchverbote
Reisedokumente
Siesta
Sport
Sprachkurse
Telefonieren
Toiletten
Zeit
Zoll
Wandern in Andalusien
10 Wanderungen
Etwas Spanisch
Über dieses Buch
Impressum
Was haben Sie entdeckt?
Übersichtskarten und Pläne
Index
Alles im Kasten
Lorcas „Bluthochzeit“ – und die wahre Geschichte
Die traurige Geschichte der Maurin und des Christen
Plasticultura
„El Botellón“, Massenbesäufnis der Jugend
Federico García Lorca
Volkstümliche Architektur in der Alpujarra granadina
Einmal ein Höhlenmensch sein
Die Neuen Siedlungen: Aufklärung versus Inquisition
Über den Ölbaum
Pedro Ximénez alias Peter Siemens: Die Weine von Montilla-Moriles
Málagas großer Sohn: Pablo Picasso
Bedrohte Tierwelt
Gefährliche Rennstrecke
Räuberhochburg Ronda
Ronda, Wiege des modernen Stierkampfs
Der Fels als Sprungbrett nach Spanien – Gibraltar und die Schmuggler
Heiratsparadies Gibraltar
Fluchtziel Spanien
Schiffsausflüge/„Whale watching“
La Almadraba – die Schlacht um den Thun
Camarón de la Isla
Cuartetos, Chiringuitos, Comparsas und Coros: Karneval in Cádiz
Schlemmen am „Ufer der Meeresfrüchte“
Schiffsausflüge von Sanlúcar in den Naturpark Coto de Doñana
Spanische Pferde: Pura Raza, Cartujanos und Andalusier
Der Priester, sein Bischof und der Bandit
Pinsapos in der Sierra de Grazalema
Nur halb gelöst: Das Rätsel um das Grab des Kolumbus
Tapas und süße Köstlichkeiten
Semana Santa und Feria de Abril
Der „Gegenpapst“ von El Palmar de Troya
Die Weinregion Condado de Huelva
La Romería del Rocío
Der Dammbruch am Río Guadiamar
Pata Negra: Schwarzhufer-Schinken aus Jabugo
Andalusien auf einen Blick
Kostbares Wasser
Waldbrände mit Meerblick
Andalusische Hauptfeste
Spanische Tänzerin
El Toro de Osborne
Dramaturgie des Stierkampfs
Al-Andalus leuchtet
Granadas melancholischer Glanz
El Cid, Nationalheld Spaniens
Kurzes Resümee der Reconquista
Universalist Karl V., letztlich gescheitert
El Siglo de Oro
Erste Gehversuche der Demokratie
Francisco Franco Bahamonde
Kartenverzeichnis
Almería – Provinz
Almería – Alcazaba
Almería
Granada – Provinz
Granada – Alhambra
Granada – Albaicín und Umgebung
Granada – Übersicht
Granada – Innenstadt
Jaén – Provinz
Jaén
Úbeda
Córdoba – Provinz
Córdoba – Mezquita
Córdoba
Málaga – Provinz
Nerja
Málaga – Alcazaba
Málaga
Antequera
Marbella – Altstadt
Ronda
Gibraltar
Cádiz – Provinz
Tarifa
Vejer de la Frontera
Conil de la Frontera
Cádiz – Altstadt
Jerez de la Frontera
Arcos de la Frontera
Sevilla – Provinz
Sevilla – Übersicht
Sevilla – Catedral Santa María
Sevilla
Huelva – Provinz
Huelva
Naturparks in Andalusien
Bahnlinien in Andalusien
Wanderung 1: Von Las Negras nach Agua Amarga
Wanderung 2: Im Valle del Poqueira
Wanderung 3: Auf den Mulhacén
Wanderung 4: Entlang des Río Borosa
Wanderung 5: In die Schlucht des Río Bailón
Wanderung 6: Entlang des Río Chillar
Wanderung 7: Von Marbella nach Ojén
Wanderung 8: Von Caños de Meca nach Barbate
Wanderung 9: Von El Bosque nach Benamahoma
Wanderung 10: Hoch über Grazalema
Legende
Unterwegs mit Thomas Schröder
Jahrgang 1960, geboren in Nürnberg. Studierte Touristik in München und war schon seit frühester Jugend von Fernweh geplagt. Als ausgedehnte Interrailtouren und selbst eine halbjährige Weltreise keine dauerhafte Abhilfe schaffen konnten, entschloss er sich, die Passion zum Beruf zu machen. Sein Debüt als Reisebuchautor gab er 1991 mit „Sizilien“. Mit zahlreichen Spanien-Titeln im Michael Müller Verlag blieb er seinem Faible für Südeuropa treu. Nur der Wechsel zwischen Italienisch und Spanisch macht ihm zu Beginn einer Recherchereise noch immer zu schaffen ...
Zum dritten Mal hintereinander kreuze ich nun durch die Altstadt von Córdoba und finde einfach nicht den Weg zur Vertragsgarage meines Hotels, deren Lage ich ja eigentlich von früheren Reisen kenne. Bei jedem neuen Versuch zwingt mich irgendwann eine Sperrung, von der richtigen Route abzuweichen. Hinzu kommt, dass von Minute zu Minute mehr Autos unterwegs sind - jetzt, da die Siesta vorbei ist, stürzen sich die Cordobeses wieder mit Inbrunst in den Verkehr. Langsam gerate ich ins Schwitzen ...
Andalusien, immerhin größer als beispielsweise Österreich, ist wohl das anspruchsvollste meiner vielen Rechercheziele. Tausende von Kilometern sind zurückzulegen, zahlreiche Großstädte aufzusuchen; häufige Staus und Ärger bei der Parkplatzsuche sind programmiert. Aber Andalusien belohnt jede Mühe. Seine fantastischen Landschaften und großartigen Kulturdenkmäler begeistern mich jedes Mal aufs Neue. Und so freue ich mich auch immer wieder auf die Recherche für die nächste Auflage, so anstrengend sie auch werden mag.
Gefunden habe ich die Hotelgarage dann schließlich doch noch, und der Tag erlebte mit einem vergnüglichen Tapas-Bummel einen angenehmen Ausklang. Später erfuhr ich vom Hotelier auch den Grund für meine Irrfahrt: Die Stadt hatte die Richtung einer einzigen Einbahnstraße geändert ...
Was haben Sie entdeckt?
Haben Sie ein besonderes Restaurant, ein neues Museum oder ein nettes Hotel entdeckt? Wenn Sie Ergänzungen, Verbesserungen oder Tipps zum Buch haben, lassen Sie es uns bitte wissen!
Schreiben Sie an: Thomas Schröder, Stichwort „Andalusien“ c/o Michael Müller Verlag GmbH | Gerberei 19, D - 91054 Erlangen thomas.schroeder@michael-mueller-verlag.de
Die Region im Profil
Andalusien ist ...
Andalusien bildet nicht nur die bevölkerungsreichste Region Spaniens, sondern auch das wohl reizvollste Reiseziel des Landes. Seine acht Provinzen bewahren das kunsthistorische Erbe einer jahrtausendelangen Geschichte und besitzen eine unglaubliche Vielfalt faszinierender Landschaftsräume. Spaniens schöner Süden hat jedem etwas zu bieten.
♦Fläche: 87.260 Quadratkilometer
♦Einwohner: 8,384 Millionen
♦Einwohner/km²: 96
♦Landesflagge: grün-weiß-grün
♦Hauptstadt: Sevilla
... Spanien wie aus dem Bilderbuch
Andalusien hat das Spanienbild im Ausland geprägt. Vieles, das als „typisch spanisch“ angesehen wurde und wird, ist tatsächlich „typisch andalusisch“ (und auch das nicht mehr unbedingt). Andalusien ist die Heimat des Flamenco und des Stierkampfs. Carmen und Don Juan sind Andalusier. Andalusien, um nur einige der gängigen Vorstellungen aufzugreifen, bedeutet alte Männer auf Mauleseln, heißblütige Gitanos und stolze Señoritas im Rüschenkleid, bedeutet den Klang von Gitarren und Kastagnetten, den Anblick blumengeschmückter Innenhöfe und wilder Kampfstiere auf hitzeflirrenden Feldern. Klischees, gewiss. Doch sooft sie auch bemüht werden, teilweise treffen sie immer noch zu.
... ausgesprochen ausgedehnt
Die Comunidad Autónoma Andalucía (Autonome Gemeinschaft Andalusien) ist nach Kastilien-León die zweitgrößte der insgesamt 17 politischen Regionen Spaniens, größer als z. B. Österreich und fast so groß wie Portugal. Von Ost nach West erstreckt sich Andalusien über rund 500 Kilometer. Von der Bevölkerungszahl her nimmt Andalusien sogar den spanienweit ersten Rang ein.
... unglaublich facettenreich
Dass die Sierras der Provinz Almería die trockenste Region Europas sind, passt ins gängige Bild. Dass aber gleichzeitig in der Sierra de Grazalema, keine 50 Kilometer von der Costa del Sol entfernt, alljährlich eine der höchsten Niederschlagsmengen Spaniens gemessen wird, scheint kaum zu glauben. Wenn an der Küste noch oder schon
wieder gebadet werden kann, schwingen Skiläufer die Hänge der Sierra Nevada hinab. Großstadttrubel und „Weiße Dörfer“, Badestrände und Wüsten, Wälder und wildschöne Sierras liegen in fast unmittelbarer Nachbarschaft. Den Besucher erwarten die farbigsten Fiestas des Landes, Dutzende von Naturreservaten und eine immense Fülle an Kulturdenkmälern.
... eine Schatzkammer der Kunst
Granada, Córdoba, Sevilla ... Klangvolle Namen, fast schon ein Inbegriff Andalusiens. In den „Großen Drei“ präsentieren sich die Höhepunkte maurischer Kunst: Der Märchenpalast der Alhambra von Granada, der Säulenwald der Moschee Mezquita von Córdoba und die orientalisch inspirierte Residenz des Alcázar von Sevilla sind einzigartig. Auch die ebenfalls maurisch geprägten Altstadtviertel sind jedes für sich einen Besuch wert. Granadas Albaicín, von dem sich der schönste Blick auf die Alhambra bietet, Córdobas Judería und Sevillas Barrio de Santa Cruz verzaubern mit ihrem Schmuck aus Blumen, Gitterbalkonen und blendend weiß gekalkten Fassaden jeden Romantiker. Doch auch christliche Baukunst brachte wahrhaft Beachtliches hervor: Sevillas Kathedrale, die größte gotische Kirche Spaniens, läuft dem Alcázar fast den Rang ab. Die architektonischen Glanzlichter der kleinen Renaissance-Städtchen Baeza und Úbeda sind hingegen vorwiegend prächtige Profanbauten, insbesondere Paläste reicher Adels-familien. Nicht zu vergessen die andalusische Malerei des „Goldenen Jahrhunderts“ Siglo del Oro, als Meister wie Diego Velázquez, Alonso Cano und Francisco de Zurbarán Kunstwerke von Weltruf schufen.
... die Heimat von Tapas und Sherry
Tapas, die köstlichen Kleinigkeiten der spanischen Küche, sollen ihren Ursprung in Andalusien haben. Der Name bedeutet „Deckel“ und rührt wohl daher, dass irgendwann ein vor Fliegen schützendes Tellerchen auf einem Weinglas mit eben diesen feinen Häppchen bestückt wurde. Ein Rundgang durch mehrere Bars mit zwei Tapas hier, einer Tapa dort, ist im heißen Klima Andalusiens eine beliebte und wirklich amüsante Alternative zum kompletten Essen. Andalusiens berühmtester Wein stammt aus Jerez und heißt auch so, bei uns bekannt als Sherry; in der Regel wird er je nach Süßegrad als Aperitif oder (wie auch die meist süßen Weine aus Málaga) als Dessertwein getrunken. Im Charakter dem Sherry ähnlich sind die Weine aus Montilla-Moriles in der Provinz Córdoba sowie der Manzanilla-Wein, der aus Sanlúcar de Barrameda kommt.
Kunst und Architektur
Erlebnis Kultur
Liebhaber der Kunst und Architektur erwartet in Andalusien eine wahre Fülle von Sehenswürdigkeiten. Höhepunkte jeder diesbezüglich ausgerichteten Andalusien-Reise sind natürlich Granada, Córdoba und Sevilla, doch warten auch viele andere andalusische Städte und Städtchen mit herausragenden Kunstschätzen auf.
In der UNESCO-Liste des Welterbes ist Andalusien üppig vertreten. Weltkulturerbe findet sich in Granada, Córdoba, Sevilla, Baeza und Úbeda, Antequera und Medina Azahara. Der Nationalpark Coto de Doñana ist Weltnaturerbe. Zum Immateriellen Welterbe zählen der Flamenco, das Fest der Patios von Córdoba und das Trommelfest „La Tamborada“ in Baena.
Vermächtnis einer langen Geschichte
Phönizier und Griechen, Karthager und Römer, Westgoten und Mauren lebten in Andalusien und prägten die Region nachhaltig. Vor allem die Mauren, die hier fast acht Jahrhunderte lang herrschten, hinterließen Monumente von märchenhafter Schönheit. Doch ist Andalusien nicht nur Vergangenheit. Es gibt auch das moderne, das Andalusien der Gegenwart. Seine Metropole Sevilla kann sich an Vitalität ohne weiteres mit Madrid oder Barcelona messen und hat dabei ihren berühmten Charme nicht verloren.
Die Klassiker
Granada: Die maurische Palastburg Alhambra überstrahlt alles und ist die bedeutendste Sehenswürdigkeit Andalusiens - und die meistbesuchte, deshalb rechtzeitig um die Eintrittskarten kümmern! Außer mit der Alhambra und der nahen Gartenanlage Generalife glänzt Granada auch mit zwei beachtlichen Bauten der Renaissance, nämlich dem mitten in der einstigen Maurenresidenz angelegten Palast Carlos V. und der Kathedrale Santa María samt der Capilla Real, der Grabstätte der beiden „Katholischen Könige“ Isabella und Ferdinand.
Córdoba: Ein Maurenmonument fast im Rang der Alhambra ist die weit mehr als tausend Jahre alte Moschee Mezquita; außen schmucklos, im Inneren ein wahrer Wald aus über 800 Säulen. Gegenüber dieser Pracht fallen die übrigen Bauten etwas ab, als Ensemble ist jedoch die gesamte Altstadt großartig. Etwas außerhalb erinnern die Ruinen der einst wundervollen, jedoch schon kurz nach ihrer Errichtung wieder zerstörten Palaststadt Medina Azahara an die einstige Größe Córdobas.
Sevilla: Die Kathedrale der andalusischen Hauptstadt zieht alle Blicke auf sich, ist sie doch die größte gotische Kirche Spaniens und eine der größten Kirchen der Welt. Das ehemalige Minarett der Hauptmoschee bildet ihren Glockenturm La Giralda. In der Nähe steht der Alcázar, eine Residenz christlicher Könige, die jedoch von Handwerkern aus Granada in maurischem Stil errichtet wurde. Weitere Glanzlichter Sevillas sind das Museum der Schönen Künste, der zur Ibero-Amerikanischen Ausstellung 1929 errichtete Parque María Luisa und der in maurischem Stil errichtete Palast Casa de Pilatos.
Málaga: Die Maurenresidenz Alcazaba hoch über der Stadt soll als Vorbild der Alhambra gedient haben, ist aber deutlich weniger prunkvoll. Was Málaga hingegen schier im Überfluss besitzt, sind Museen. Das beginnt beim Picasso-Museum, mit dem Málaga seit 2003 seinen größten Sohn ehrt, und hört mit dem 5500 Quadratmeter großen Kunstmuseum Museo Carmen Thyssen längst nicht auf. Mindestens ebenso reizvoll wie die Sehenswürdigkeiten ist jedoch das bunte Alltagsleben der zweitgrößten Stadt Andalusiens.
Kleine Kostbarkeiten
Baeza und Úbeda: Die beiden Kleinstädte in der Inlandsprovinz Jaén erlebten ihre Blütezeit im 16. Jahrhundert. Der durch Handel erworbene Wohlstand jener Jahre manifestierte sich im Bau zahlreicher Renaissancepaläste, die bis heute das harmonische Ortsbild der beiden Städtchen prägen. und
Carmona: Das ruhige Landstädtchen in der Provinz Sevilla rühmt sich, Bauten fast aller architektonischer Stilrichtungen zu besitzen. Hiesige Hauptsehenswürdigkeit ist jedoch die römische Totenstadt Necrópolis Romana mit ihren etwa tausend Gräbern.
Lage, Lage, Lage ...
Ronda: Die gesamte Altstadt La Ciudad mit ihren maurischen Reminiszenzen und prächtigen Palästen lohnt einen Streifzug absolut. Die schöne Stierkampfarena von Ronda ist die älteste Spaniens und besitzt ein interessantes Museum. Letztlich ist es aber doch die phänomenale Lage beiderseits einer über 100 Meter tiefen Schlucht, die Ronda zu einem viel besuchten Ziel macht.
Cádiz: Von der Papierform her zählt Cádiz nicht zu den Kunsthauptstädten Andalusiens, die wirklich bedeutenden Sehenswürdigkeiten sind - abgesehen vielleicht noch von der Archäologie- und Kunstsammlung im Museo de Cadíz - anderswo zu finden. Die älteste Stadt Westeuropas fasziniert dafür mit ihrer nostalgischen Atmosphäre und einer Altstadt im Kolonialstil, die an gleich drei Seiten vom Atlantik umgeben ist.
Küste, Gebirge und ein Fluss
Erlebnis Natur
Abseits der städtischen Agglomerationen bewahrt Andalusien ein unglaublich reiches Erbe an wenig erschlossener Natur und faszinierenden Landschaften: Steilküsten und Sandstrände, alpines Hochgebirge, olivenbestandene Hügelketten und ausgedehnte Feuchtgebiete.
Andalusien besitzt 24 Naturparks und zwei (bald wohl drei) Nationalparks. Daneben wurden zahlreiche kleinere Naturschutzgebiete ausgewiesen. Insgesamt sind rund 300 Natur- und Landschaftsräume und mehr als 20% der Fläche Andalusiens unter besonderen Schutz gestellt.
Eine unvergleichliche Vielfalt
Andalusiens Küstenlinie misst deutlich mehr als 800 Kilometer, ist damit nach der des kühlen Galicien die zweitlängste aller spanischen Festlandsregionen. Einzigartig dagegen, dass Andalusiens Küste sich auf gleich zwei Meere verteilt und damit eine enorme Vielfalt bietet. Das eigentliche Herz der Region schlägt jedoch im Binnenland. Dort erstreckt sich die weite Ebene des großen Stroms Río Guadalquivir, in der im Spätsommer die Baumwollfelder blühen, erheben sich in der schneebedeckten Sierra Nevada aber auch die höchsten Berge der Iberischen Halbinsel. Hier liegen sowohl die trockenste als auch eine der niederschlagsreichsten Zonen Spaniens, gibt es staubige Wüsten, ausgedehnte Stauseen und Salzwasserlagunen, in denen Flamingos brüten. In Andalusiens Hinterland wachsen Oliven und die Trauben für Sherry und Brandy, grasen Kampfstiere auf riesigen Weideflächen, kreisen Adler und Geier über wilden Schluchten.
Besondere Landschaften
Die Halbwüsten Almerías: Die Gebirgsketten der Sierras im Osten der Provinz Almería sind das regenärmste Gebiet Europas. Als Folge trifft man hier auf echte Wüstenlandschaften von sprödem, wildromantischen Reiz. Nur im Frühjahr überziehen da und dort große bunte Blumenteppiche den in dieser Gegend sonst stets völlig ausgedörrten Boden.
Las Alpujarras: Die Region an den wasserreichen, fruchtbaren Südhängen der Sierra Nevada teilt sich in die Provinzen Almería und Granada. Lange Jahrhunderte ein völlig entlegenes Gebiet, weist sie ganz eigene Charakteristika auf. Die ausgeklügelten Bewässerungssysteme und die typische Architektur der hiesigen Bergdörfer gehen noch auf die Mauren zurück, die sich nach der Rückeroberung Granadas hierhin zurückgezogen hatten.
El Torcal: Aufgrund ihrer geringen Fläche ist die kuriose Landschaft in der Provinz Málaga nicht als Naturpark, sondern nur als Naturreservat ausgewiesen. Die bizarren Formen und das System von Wegen, Naturbrücken und Dolinen („torcas“), das die Erosion in den weichen Kalkstein gegraben hat, sind ein ganz besonderes Erlebnis. UNESCO-Welterbe seit seit 2016.
Die reizvollsten Naturparks
Parque Nacional Coto de Doñana: Sümpfe, Wanderdünen, Wälder und lange Sandstrände kennzeichnen das flache, überwiegend in der Provinz Huelva gelegene Areal an der Mündung des Río Guadalquivir. Aufgrund seiner Lage an der Grenze zwischen Europa und Afrika bildet das wichtigste Feuchtgebiet Spaniens eine immens wertvolle Rast- und Brutstätte zahlreicher selten gewordener Vogelarten und ist ein Rückzugsort für den Iberischen Luchs. 1994 wurde die Doñana von der UNESCO zum Weltnaturerbe erklärt.
Parque Nacional de la Sierra Nevada: Der Hochgebirgspark liegt in den Provinzen Granada und Almería. Er ist der größte Nationalpark Spaniens und umfasst die höchsten, bis weit über 3000 Meter ansteigenden Gipfel des spanischen Festlands. Ein landschaftlich und bioklimatisch sehr vielfältiges Areal, in dem allein über 60 endemische Pflanzenarten wachsen und zahlreiche seltene Tiere leben.
Parque Natural Cabo de Gata-Níjar: Ein grandioser Meeres-Naturpark in der Provinz Almería. Vom Erscheinungsbild her ist das trockene, dünn besiedelte Gebiet mit Teilen der Kanarischen Inseln vergleichbar, eine Mischung aus Vulkanformationen, Halbwüste und herrlichen Stränden.
Parque Natural Sierras de Cazorla, Segura y Las Villas: Spaniens ausgedehntester Naturpark erstreckt sich im äußersten Nordosten Andalusiens in der Provinz Jaén. Die waldreiche Karstlandschaft erreicht Höhen von mehr als 2100 Metern und bildet das Quellgebiet des Río Guadalquivir. Bester Ausgangspunkt ist das charmante, etwas außerhalb gelegene Städtchen Cazorla.
Parque Natural de la Sierra de Grazalema: Ebenso schön wie ökologisch wertvoll ist dieses zerklüftete Kalksteingebiet der Klippen, Schluchten, Höhlen, seltenen Pflanzen und dichten Wälder, das überwiegend zur Provinz Cádiz zählt. Mittendrin liegt das hübsche Bergdorf Grazalema.
Originelles und Kurioses
Ungewöhnliche Attraktionen
Ein landschaftlich so vielseitiges und von so unterschiedlichen Kulturen geprägtes Gebiet wie Andalusien besitzt schon fast zwangsläufig eine ganze Reihe lokaler Kuriositäten und außergewöhnlicher Anziehungspunkte. Sie sind die bunten Farbtupfer einer Reise in Spaniens Süden.
Fiestas, Ferias & Co.: Sherry in Strömen, Flamenco und stolze Reiter an jeder Ecke, gefeiert wird bis zum Morgengrauen - bei Andalusiens Festen ist Kondition gefragt. Die wichtigsten Fiestas, zahlreiche weitere sind in den Ortskapiteln aufgeführt.
Eigentümliche Orte
Westernstädte in der Provinz Almería: Die ausgetrockneten Flussbetten, wilden Schluchten und kahlen Gipfel der Wüsten um Tabernas dienten als Hintergrund für zahlreiche Westernfilme. Dort finden sich deshalb einige Kulissendörfer, deren Anblick aus Filmen wie „Für eine Handvoll Dollar“ vertraut ist. Manche sind heute weitgehend verfallen, andere wurden als Touristenziel, aber auch für weitere Dreharbeiten bewahrt.
Gibraltar: Die britische Kronkolonie auf dem markanten Felsen ist schon eine Kuriosität für sich: Duty-Free-Shops im Dutzend, Bobbys als Verkehrswächter, rote Telefonzellen und an jeder Ecke Buden, die Fish&Chips verkaufen. Und dann sind da natürlich noch die berühmten Affen auf dem Apes Den ...
Der „Tempel des Gegenpapstes“: Südlich von Sevilla hat sich beim winzigen Ort El Palmar de Troya ein selbsternannter „Papst“ seinen eigenen „Vatikan“ bauen lassen, zur „Rettung der Katholischen Kirche“, wie er wissen ließ. Das erstaunlich große, mit zahlreichen Kuppeln und Türmen im Minarettstil versehene Gebäude steht in überraschendem Kontrast zur friedvollen Landschaft der Umgebung.
Unter der Erde
Höhlenwohnungen: Die „Casas Cueva“ sind besonders in den Provinzen Almería und Granada anzutreffen. Aus dem wasserundurchlässigen und festen, aber dennoch leicht zu bearbeitenden Boden gegraben, isolieren sie sehr gut gegen Hitze und Kälte und sind innen oft erstaunlich komfortabel ausgestattet. Wer selbst einmal eine solche „Casa Cueva“ mieten möchte, hat dazu in mehreren Orten der Provinz Granada Gelegenheit. Besonders bekannt für ihre Höhlenwohnungen sind das Sacromonte-Viertel von Granada und das Barrio de las Cuevas von Guadix.
Tropfsteinhöhlen: Eine Vielzahl von Höhlensystemen durchzieht die Sierras Andalusiens. Oft sind sie nur Spezialisten zugänglich, manche Höhlen wurden aber auch besuchertauglich hergerichtet. Die schönste und größte dieser Tropfsteinhöhlen ist die Gruta de las Maravillas von Aracena in der Provinz Huelva, gefolgt von der ebenfalls viel besuchten Höhle von Nerja in der Provinz Málaga. Urwüchsiger ist ein Gang durch die Cueva de las Piletas bei Ronda, in der auch steinzeitliche Tierzeichnungen zu sehen sind.
Minas de Riotinto: In dem kleinen Städtchen im Norden der Provinz Huelva dreht sich alles um die hiesigen Bergwerke. Besucher können einen Rundgang durch das bestens bestückte Minenmuseum machen oder mit einem ehemaligen Erztransportzug den rot gefärbten Fluss Río Tinto entlangfahren. Zu bewundern ist auch eine typisch britische Siedlung, die von einer englischen Minengesellschaft angelegt wurde.
Mit Aussicht
Torre Tavira: In einem der vielen Türme der Provinzhauptstadt Cádiz wurde eine „Camera Obscura“ eingerichtet. Dieses alte Projektionsverfahren liefert in einer dunklen Kammer (daher der Name) ein scharfes, vor allem aber „lebendiges“ Bild der Außenwelt - der Effekt ist wirklich verblüffend.
„Weiße Dörfer“: Durchaus auch ein Fall für diese Rubrik sind die berühmten „Weißen Dörfer“ (pueblos blancos), die sich fast immer wundervoll in die umgebende Landschaft einpassen. Meist mit weitem Blick auf einer Hügelkuppe erbaut und oft von einer maurischen Burgruine überragt, konzentrieren sie sich vor allem im Osten der Provinz Cádiz nicht weit vom Städtchen Ronda, doch schmücken sie auch viele andere ländliche Regionen Andalusiens. Zu den schönsten zählen Vejer de la Frontera und Arcos de la Frontera.
Für Mutige
Caminito del Rey: Der spektakuläre „Königspfad“ führt in schwindelerregender Höhe durch die Schlucht El Chorro im Hinterland von Málaga. Lange Zeit völlig verfallen, galt er als „gefährlichster Weg der Welt“. Seit seiner Restaurierung ist der faszinierende Steig problemlos begehbar. Schwindelfrei sollte man allerdings sein... Die Zahl der täglichen Tickets ist begrenzt: Unbedingt vorab buchen!
Baden, sonnen, schnorcheln
Die Strände
Kaum jemand wird sich Andalusien als Ziel für einen reinen Strandurlaub aussuchen, denn dafür gibt es hier einfach zu viel zu sehen und zu erleben. Ein schönes Extra sind Sonne, Sand und Meer aber allemal. Und auch da kann Andalusien punkten: Hier liegen einige der besten Strände Spaniens.
Rund ein Fünftel der andalusischen Küstenline besteht aus Fels und Steilküste, ein kleinerer Teil aus Flussmündungen und den Sumpfgebieten der Marismas. Etwa zwei Drittel der Küste aber sind Strand, insgesamt 570 Kilometer. Auswahl gibt es also genug.
Baden an zwei Meeren
Gleich an zwei Meeren liegt Andalusien, am Mittelmeer und am Atlantik. Am Mittelmeer reichen Gebirgsausläufer bis ans Wasser; Felsküste, kleine Buchten und Strände wechseln sich ab. Von Ost nach West verlaufen hier die besonders warme und trockene Costa de Almería, die kleine, üppig grüne Costa Tropical der Provinz Granada und die berühmt-berüchtigte Costa del Sol der Provinz Málaga. Die flachere Atlantikküste der Costa de la Luz, verteilt auf die beiden Provinzen Cádiz und Huelva, wird geprägt von kilometerlangen Sandstränden. Hier herrscht ein ähnlich warmes Klima wie am Mittelmeer, und auch die Wassertemperaturen liegen nur unwesentlich tiefer. Die schier endlos ausgedehnten, leider aber manchmal auch windgepeitschten Strände dieser „Küste des Lichts“ bieten auch heute noch viel Platz für Sonnenanbeter und Strandläufer und gehören zu den weltweiten Top-Spots für Surfer und Kiter.
Die schönsten Strände am Mittelmeer
Cabo de Gata: Die wohl attraktivsten Mittelmeerstrände Andalusiens finden sich im Naturpark Cabo de Gata in der Provinz Almería. Manche sind nicht ganz einfach zu erreichen, doch der Weg lohnt sich immer. Die wildschöne, wüstenähnliche Umgebung bildet den perfekten Rahmen für völlig unverbaute, von Vulkanfelsen eingerahmte Sandbuchten mit kristallklarem Wasser - so reizvoll, dass viele der Strände schon als Filmkulisse dienten.
Nerja: Die östliche Costa del Sol ist etwas weniger dicht bebaut als ihr westliches Pendant. Der wirklich hübsche Ortskern von Nerja hat sich seinen Reiz bewahrt. Im Sommer herrscht reichlich Trubel, angenehmer ist Nerja zur Nebensaison. Landschaftlich traumhaft ist die Kette kleiner Badebuchten östlich des Zentrums, weitere sehr hübsche Buchten verstecken sich unterhalb der N 340 zwischen Nerja und dem Nachbarort Almuñecar in der Provinz Granada.
Marbella: Trotz seines Rufs als Treff der High Society zählt Marbella zu den erfreulicheren Ferienorten der westlichen Costa del Sol, besitzt eigenen Charakter und eine intakte Altstadt, die sich mit ihren engen Gassen und weißen Häusern viel Charme bewahrt hat. Beiderseits des Ortskerns erstrecken sich lange Sandstrände. Als besonders exklusiv gilt die 1,5 Kilometer lange, flach ins Wasser abfallende Playa Nagüeles im Westen, in deren Rücken hinter einer hübschen Promenade die Nobelhotels stehen.
Die schönsten Strände an der Costa de la Luz
Playa de Bolonia: Fraglos ein Postkartenmotiv erster Güte ist der wunderbare, breite und sanft geschwungene Strand des abgeschiedenen Örtchens Bolonia, der in eine hohe, als Naturmonument geschützte Düne ausläuft. Der Sand ist fein, das Wasser glasklar. Wegen der etwas umständlichen Anfahrt ist der Strand außerhalb der spanischen Hochsaison selten überfüllt.
Playa de Zahara de los Atunes: Seinen Beinamen „de los Atunes“ hat Zahara von der hier im Frühjahr nach jahrtausendealter Tradition ausgeübten Thunfischjagd. Der sechs Kilometer lange, ausgesprochen breite Strand hat immer genug Platz und ist auch für lange Strandspaziergänge ideal.
Playa El Palmar: In der Küstensiedlung des „Weißen Dorfs“ Vejer de la Frontera treffen sich viele junge Surfer, entsprechend farbenfroh zeigen sich Atmosphäre und Strandbars. Der Strand selbst erstreckt sich kilometerweit in beide Richtungen.
Conil de la Frontera: Ein sehr lebendiger und besonders bei deutschsprachigen Reisenden beliebter Badeort der Costa de la Luz. Conil besitzt eine hübsche Altstadt und herrliche, lange Strände mit netten Strandbars (Chiringuitos). An der Steilküste nordwestlich etwas außerhalb in Richtung Roche finden sich mehrere nette kleine Sandbuchten.
Matalascañas: Das nach Plan erbaute Ferienzentrum in der Provinz Huelva ist keine Schönheit, der hiesige Strand aber sehr wohl. Praktisch unbebaut und von Dünen und Pinienwäldern begleitet, verläuft er über rund 25 Kilometer bis Mazagón. Besonders reizvoll ist der Abschnitt bei der versteinerten Düne Cuesta de Maneli.
Aktivitäten und Sightseeing
Andalusien mit Kindern
Im Sand buddeln, im Wasser plantschen, zwischendurch ein Eis... Urlaubsfreuden. Irgendwann aber ist all das ausgereizt und Langeweile droht. Da trifft es sich gut, dass Andalusien eine ganze Reihe von Attraktionen für kleine und größere Kinder besitzt.
Ein großer Spaß für die Kleinen sind natürlich die vielen Themen- und Aquaparks, die besonders an der Costa del Sol zwischen Torremolinos und Estepona angesiedelt sind. Der Besuch dort kann freilich ganz erheblich ins Geld gehen.
Tipps für den Urlaub mit der Familie
Spanier sind überwiegend sehr kinderfreundlich, die Andalusier machen da keine Ausnahme. Die lieben Kleinen dürfen fast alles und müssen anscheinend nie ins Bett, schreiende Rabauken im Restaurant quittiert der Kellner nur mit nachsichtigem Lächeln. Das Problem der relativ späten Essenszeiten lässt sich am besten mit Hilfe der Tapas-Bars lösen, in denen man immer einen Happen findet. Den üblichen „Kinderbedarf“ gibt es natürlich auch in Andalusien, im Zweifel bieten die großen Einkaufszentren „Hipermercados“ die breiteste Auswahl. Wer einen Leihwagen mieten möchte, sollte schon vor Vertragsabschluss klarstellen, dass er Kindersitze benötigt. Ein Buggy mit großen, luftbereiften Rädern rollt auf Kopfsteinpflaster und unebenem Untergrund besser als ein Wagen mit kleinen Rädern.
Unterhaltsam lernen
Parque de las Ciencias: Das 70.000 Quadratmeter große Wissenschaftsmuseum in Granada vermittelt die Naturwissenschaften in spielerischer und amüsanter Weise. Für vieles gilt hier „Se puede tocar“: Anfassen erlaubt. Zugehörig sind ein großer Freibereich, ein Planetarium und vieles mehr. Einen Besuch unbedingt wert ist auch das angeschlossene, große Aqua-Terrarium „Biodomo“ mit zahlreichen verschiedenen Tier- und Pflanzenarten.
Pabellón de la Navegación: Ein reizvoll konzipiertes Museum auf der Isla de la Cartuja in Sevilla, in dem sich alles rund um die Seefahrt dreht. Es gibt Schiffsmodelle, interaktive Spiele und Zeichentrickfilme, in der Nähe lockt ein Aussichtsturm mit Blick auf Fluss und Stadt.
Mole der Caravellen: In der Umgebung des Ortes Palos de la Frontera (Provinz Huelva) liegen die „Lugares Colombines“. Hier nämlich startete Christoph Kolumbus zu seinen Entdeckungsreisen, und hier heuerte er auch einen Teil seiner Mannschaft an. Das Interpretationszentrum „Muelle de las Carabellas“ erinnert an den großen Seefahrer und präsentiert Nachbauten seiner Schiffe in Originalgröße.
Schiffchen fahren
Bootssausflug in den Nationalpark Doñana: Von Sanlúcar de Barrameda (Provinz Cádiz) startet die „Real Fernando“ zu einer zweieinhalbstündigen Schiffsfahrt auf dem Guadalquivir und in den Nationalpark Doñana; auf einem Landgang besucht man auch ein typisches Dorf des Mündungsgebiets. Es gibt auch kombinierte Touren mit Allradbussen.
Kreuzfahrt in Sevilla: „Cruceros Torre del Oro“ veranstaltet rund ums Jahr etwa einstündige Flussfahrten auf dem Guadalquivir, bei denen sich Andalusiens Hauptstadt aus einer neuen Perspektive zeigt. Sympathisch: Kinder unter 12 Jahre fahren (in Begleitung der Eltern) gratis.
Auf Delfinsafari zwischen den Meeren: Eine äußerst spannende Erfahrung sind die Schiffsausflüge in der Straße von Gibraltar, die ab Tarifa (Provinz Cádiz) stattfinden. Die Chancen, dabei Delfine und sogar Wale beobachten zu können, stehen sehr gut.
Tiere gucken
Bioparc Fuengirola: Unter den vielen Themen- und Tierparks der Costa del Sol ragt der Zoo von Fuengirola auf angenehme Art heraus. Das schattige, üppig grüne Gelände ist gut gepflegt und bildet verschiedene natürliche Lebensräume nach. Auf das Wohlergehen der Tiere legt die Direktion großen Wert, keine Selbstverständlichkeit in südlichen Gefilden. Im Sommer kann man den Zoo auch nachts besuchen.
Zoo Jerez: Eine ebenfalls sehr gute Reputation genießt der Zoo von Jerez (Provinz Cádiz), der sogar vom WWF ausgezeichnet wurde und sich auch in der Pflege verletzter Wildtiere engagiert. Etwa zweihundert Tierarten sind hier zu sehen, darunter viele Schlangen. Besonders hübsch ist auch hier das Ambiente, ist der Zoo doch in einem Botanischen Garten untergebracht.
Lobo Park: Ein engagiert und liebevoll geführter „Wolfspark“ in der Nähe von Antequera (Provinz Málaga), in dem verschiedene Wolfsrudel halbwild in sehr ausgedehnten Gehegen leben. Mehrsprachige, sehr informative Führungen, auf denen man viel über die Tiere und ihr Verhalten erfährt. Etwas Besonderes sind die „Howl Nights“, die an manchen Terminen nachts stattfinden.
Unterwegs in Andalusien
Provinz Almería
Wer entlang der Mittelmeerküste nach Andalusien einreist, trifft auf die trockenste Region nicht nur Spaniens, sondern gleich ganz Europas. In den wüstenhaften Sierras im Osten der Provinz Almería liegt die jährliche Niederschlagsmenge bei etwa 180 Millimetern. Zum Vergleich: Im Allgäu sind es bis zu 2600 Millimeter.
♦ Fläche 8774 Quadratkilometer, Bevölkerung etwa 710.000 Einwohner; das entspricht einer Bevölkerungsdichte von 81 Einwohnern pro Quadratkilometer. Reizvolle Landschaften: Naturpark Cabo de Gata, Sierra de los Filabres, La Alpujarra almeriense. Schöne Orte: Vélez Blanco, Mojácar zur Nebensaison. Internet-Info: www.turismoalmeria.com
Regelrechte Halbwüsten, nur vereinzelt bewachsen von widerstandsfähigen Pflanzenarten wie Agave oder Zwergpalme, sind das Ergebnis des extrem trockenen Klimas der Provinz. Der spärliche Regen hier fällt meist innerhalb nur weniger Wintertage, mit bis zu 40 Prozent der Jahresmenge an einem Tag; die jährlichen Durchschnittstemperaturen erreichen fast die 20-Grad-Grenze. Gelbe, braune, rote und graue Sand- und Erdtöne prägen die unwirtliche Landschaft ebenso wie die Ramblas, trockene Flussbetten, die sich bei den seltenen, aber heftigen Regenfällen binnen kurzer Zeit in reißende Ströme verwandeln.
Die lebensfeindlichen, für die Astronomie aber idealen Bedingungen nutzt eine große Sternwarte auf dem 2168 Meter hohen Calar Alto in der Sierra de los Filabres; bei guter Sicht sind die weißen Kugelbauten schon aus knapp 50 Kilometer Entfernung zu erkennen. Fast 3000 Sonnenstunden pro Jahr rufen zudem geradezu nach einem Solarkraftwerk: Die „Plataforma Solar“ liegt bei Tabernas.
Schon in den 60er-Jahren wurden die Sierras östlich von Almería von Sergio Leone („Spiel mir das Lied vom Tod“) und anderen Regisseuren für einen ganz anderen Zweck entdeckt. Die Canyons, Schotterhänge und Agavenfelder boten die perfekte Kulisse für zahllose „Spaghetti-Western“, die eigentlich eher „Gazpacho-Western“ heißen sollten. In der Gegend von Tabernas finden sich deshalb mehrere Westerndörfer, teils halb verfallen, teils als Publikumsattraktion bewahrt. Ein beliebter Drehort war (und ist) auch der heutige Naturpark Cabo de Gata-Níjar: In der staubtrockenen Landschaft entstanden unter anderem Teile des Historienschinkens „El Cid“, außerdem „Der letzte Mohikaner“ und sogar Sequenzen des opulenten Wüstenfilms „Lawrence von Arabien“, später drehte hier Terry Gilliam seine „Abenteuer des Barons von Münchhausen“. Michael „Bully“ Herbig setzte die Sierras von Almería für den „Schuh des Manitu“ in Szene, Hollywood-Regisseur Ridley Scott für sein Moses-Opus „Exodus“. Der Wachtturm von Mesa Roldán schließlich diente als Hintergrund für Szenen in „Game of Thrones“.
Was anschauen?
Almería: Das Glanzlicht der Provinzhauptstadt bildet die wuchtige, weit über tausend Jahre alte Maurenfestung Alcazaba, von der sich ein weiter Blick über Almería bildet. Ebenfalls sehenswert sind die festungsartige Kathedrale und die unterirdischen Luftschutzgänge Refugios de la Guerra Civil. Für Filmfans lohnt sich ein Abstecher ins Kinomuseum Casa del Cine.
Was unternehmen?
Cuevas de Sorbas: Im östlichen Bereich der Provinz erstrecken sich beim Ort Sorbas an der N 340a die Höhlen Karst en Yesos de Sorbas. Es handelt sich um einen ganzen Höhlenkomplex, der im Laufe der Zeiten aus dem Gips gewaschen wurde und auf Führungen mit Helm und Stirnlampe erkundet werden kann, ein spannendes Erlebnis insbesondere auch für Kinder.
Besuch im Westerndorf: Zumindest für Kinder ebenfalls eine große Attraktion sind sicher die Westerndörfer „Oasys Mini Hollywood“ und „Fort Bravo“, die in der Nähe von Tabernas ebenfalls nahe der N 340a liegen. Die von stilecht inszenierten Shows gekrönte Visite in der Halbwüste hat allerdings ihren Preis.
Wo baden?
Mojácar: Der traditionsreiche Ferienort im Nordosten der Provinz besitzt nicht nur einen sehr schönen, hoch über dem Meer gelegenen Dorfkern, sondern in seiner Küstensiedlung auch kilometerlange Strände mit reizvollen Strandbars (Chiringuitos).
Strände bei San José: Über eine ganze Reihe wunderbarer Strände verfügt der Naturpark Cabo de Gata-Níjar im Osten der Provinzhauptstadt. Die vielleicht schönsten liegen etwas außerhalb des Ortes San José und sind über eine Piste zu erreichen. Die Playa de Mónsul ist mit ihren bizarr geformten, überhängenden Felsen auch eine gefragte Filmkulisse.
Und sonst?
Parque Natural Cabo de Gata-Níjar: So schön die Strände, so einmalig ist auch die Landschaft des Naturparks, der als Biosphären-Reservat der UNESCO ausgewiesen ist und dem Netzwerk der Geoparks angehört. Spaniens größtes Vulkangebiet zählt nur wenige Ortschaften, die sich wie Oasen in die steppenartige Weite der Halbwüste ducken.