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1. Auflage 2010
© 2010 by riva Verlag, ein Imprint der FinanzBuch Verlag GmbH
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Redaktion: Caroline Kazianka, München
Umschlaggestaltung: Moritz Röder, München
Umschlagabbildung: iStockphoto
Satz: Grafikstudio Förster, Belgern
Druck: CPI – Ebner & Spiegel, Ulm
Printed in Germany
eBook ISBN 978-3-86413-133-2
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Gerne übersenden wir Ihnen unser aktuelles Verlagsprogramm.
1. Einleitung
2. Durch die Blume gesagt
3. Wer solche Freunde hat, braucht keine Feinde!
4. Mein Name ist Hase …
5. Volle Punktzahl
6. Auf Zack!
7. Verdrehte Worte
8. Auf Wohnungssuche
9. Jobbörse
10. O wie Aubergine
11. Die ehrliche Zweitbeziehung
12. Notgeile Typen, die besser in den Swingerclub gehen sollten
13. Sextouristen
14. Die Karteileichen
15. Fremdsprachenkenntnisse
16. Zu Risiken und Nebenwirkungen lesen Sie die Packungsbeilage und fragen Sie Ihren Arzt oder Apotheker
17. Was bin ich? Heiteres Beruferaten
18. Hinter schwedischen Gardinen
19. Auf den Punkt gebracht
20. Seltsam, sehr seltsam
21. In der Kürze liegt die Würze!
22. Vater unser
23. Spontanhochzeit?
24. Tick! Tack! Die biologische Uhr
25. Die Optik macht’s
26. Für dich soll’s rote Rosen regnen
27. Agenturen – die Goldesel
28. Zufallsbegegnungen
29. Mix, den ich Ihnen nicht vorenthalten will
30. Der Freunde-Finder
31. Kontaktanzeigen aus aller Welt
32. Aufgepasst
33. Abk.
Sie fragen sich jetzt sicher: Wie kommt man nur dazu, ein ganzes Buch über Bekanntschafts- und Heiratsanzeigen zu machen?
Das ist ganz einfach. Um ganz ehrlich zu sein: Ja, ich bin auf der Suche.Die Freundeskreisverkupplungen hatte ich satt, die traurigen Blicke meiner Pärchenfreunde gingen mir auf die Nerven – also, was bleibt einem anderes übrig, als selber auf die Jagd zu gehen?
Und was mir dabei alles unter die Augen gekommen ist, will ich Ihnen natürlich nicht vorenthalten.
Ich habe also über Monate hinweg Kontakt-, Bekanntschafts-, Suchund Heiratsanzeigen gelesen und dann auch gesammelt, habe mich in den einschlägigen Netzwerken herumgetrieben, und es ist zu einer richtigen Sucht geworden, am Samstag als Erstes die Heirats- und Bekanntschaftsanzeigen in der Zeitung zu lesen. Wehe jedem, der die Zeitung schon gelesen und nicht wieder richtig zusammengelegt hatte.
Manche hab ich mit Erstaunen am Frühstückstisch gelesen, andere mit einer Lachträne im Auge, und wieder andere haben mir den Kaffee im Hals stecken lassen.
Das ging so weit, dass ich mit meinen Freunden und Kollegen nur noch in Abkürzungen kommuniziert habe und ein Phrasenschwein im Büro aufstellen musste.
Einige Anzeigenverfasser sind mir auch richtig ans Herz gewachsen, auch wenn ich nur die Anzeige gelesen hatte.Was ist aus ihnen geworden? Hat sich jemand auf die Spontanheirat in zwei Wochen gemeldet? Ist der Vater einen Kamelkopf und die Tochter gleich mit losgeworden? Hat sich eine „Verkupplungsabwehr“ gemeldet? (Ich hätte es ja gemacht, leider wohne ich aber nicht im Ruhrpott, nicht einmal in der Nähe.) Wie viele wirkliche Millionäre haben sich schröpfen lassen?
Haben sich tatsächlich Paare gefunden und sind jetzt glücklich, oder hat sich eine Freundschaft daraus entwickelt?
Gibt es für mich noch Hoffnung?
Falls also bei jemandem Interesse besteht BmB an
kontaktanzeigen@rivaverlag.de
Dieses Buch ist doch die beste Kontaktanzeige, die man auf den Markt bringen kann!
Es gibt Redewendungen, die existieren nur noch in schriftlicher Form, sie sind so abgedroschen, dass wir sie nicht einmal mehr bei einer Unterhaltung mit Freunden oder Kollegen benutzen.
Was haben diese jedoch in Bekanntschaftsanzeigen zu suchen? Ganz sicher heben sie nicht die besonderen Vorzüge des/der Suchenden hervor. Wer stiehlt zum Beispiel heute noch Pferde? Die meisten von uns müssten ziemlich weit aufs Land hinausfahren, um einem Pferd überhaupt zu begegnen. Und wer sucht noch einen Topfdeckel im Zeitalter der Mikrowelle? Von der Nadel im Heuhaufen ganz zu schweigen!
Wie wäre es dann aber mal mit angepassten Alternativen? Statt Pferde stehlen Auto klauen, statt im Heuhaufen im Datenwust suchen und anstelle des passenden Deckels einen passenden Telefonanbieter!
Aber mein Vorschlag kommt für diese Kandidaten wohl zu spät.
Starten wir also mit dem absoluten Klassiker – dem Topf, der einen Deckel und mehr sucht:
Papier ist geduldig. Jeder ist seines Glückes Schmied, gerade bei Kontaktanzeigen. Denn: Wie man in den Wald hineinruft, so schallt es auch wieder heraus. Aber Hunde, die bellen, beißen nicht. Und dennoch: Vorsicht ist die Mutter der Porzellankiste. Nicht alles, was glänzt, ist Gold, und manchmal trügt der Schein. Doch man soll den Tag nicht vor dem Abend loben, denn auch ein blindes Huhn findet mal ein Korn. Manchmal ist der Wolf im Schafspelz oder vielleicht sogar die Katze im Sack zum Pferdestehlen geeignet. Hand aufs Herz: Den Letzten beißen die Hunde! Was du heute kannst besorgen, das verschiebe nicht auf morgen, und wer zuletzt lacht, lacht am besten!
Gebunden klingt ein wenig nach Fesselspielen. Die Wolke 7 für Fremdgänger ist vermutlich eher über die A9 in Richtung Unkel/Rheinbreitbach zu erreichen. Öffnungszeiten: täglich von 19.00 bis 4.00 Uhr, alle Kreditkarten, nur mit Schutz.
Jetzt suchen auch noch Tassen einen Teller! Aber was für Teller? Suppenteller? Vorspeisenteller? Platzteller? Anstellteller? Unterteller oder vielleicht Alfred Teller? Und von welchem Hersteller? Ikea? Meißner? Hutschenreuther?
Und die potenzielle Traumfrau besteht dann aus 38,6 % Klamotten (im Schrank), 18 % Unpünktlichkeit, 11 % Untreue, 10,02 % Putzfimmel, 8,02 % Handtaschen, 6 % Schuhen, 4,32 % Schweißfüßen, 1,99 % Implantaten und 2,05% Make-up. (Will das wirklich jemand?)
Das Pferdestehlen scheint im 21. Jahrhundert eine äußerst gängige Freizeitbeschäftigung zu sein. Dicht gefolgt von Ochsenpflugziehen, Galeerenrudern, Minnesingen, Kettenhemdtragen und Gottessohnkreuzigen.
Was ist der Mann fürs Leben? Der Gegenspieler vom Mann fürs Sterben? Ich weiß es nicht. Dafür arbeitet die Dame mit der guten alten Alliteration. Ich kenne sie noch aus der Schule als DAS rhetorische Schmuckelement schlechthin.
Noch einmal zur Erinnerung: Man reiht einfach Wörter mit den gleichen Anfangsbuchstaben aneinander, also zum Beispiel »Mit Kind und Kegel« oder »Mit Mann und Maus«. Bei Richard Wagner liest sich das so: Winterstürme wichen dem Wonnemond. Bei der folgenden Anzeige lautet es:
Aber gehören zu den B-Dingen nicht auch Bärte, Bäuche, Bayern München und Beischlaf …
»Durch dick und dünn« und für »gute wie schlechte Zeiten«. Das »dick« hätte die Frau im Folgetext ja geklärt, was sie allerdings mit »dünn« meint, erschließt sich mir nicht. Ich befürchte, dass diese Frau vor allem Hilfe mit ihren pubertierenden Pickelköpfen braucht, die sexuelle Abenteuer in der kleinen Eineinhalbzimmmerwohnung sowieso unmöglich machen. Gesucht werden hier: Oberfeldwebel, Zirkusdompteure, Blackwater-Pensionäre oder prügelaffine katholische Exbischöfe aus dem Raum Augsburg.
Der Dichter, der Dichter bekommt eins auf die Lichter!
Im Großen und Ganzen ging dieser Reim an meine Substanzen.
Mit Geist, Hirn und Verstand weise ich diesen von der Hand.
Und dem Poeten sei geraten: Wer so reimt, bekommt eins übergebraten. Auf die Schnelle eine Schelle, ohne Warnung mit der Kelle.
Die Übersetzung (in Prosa): Ein Mann steht an einem Bach, angelt und denkt dabei an Frauen. Alles normal so weit! Die kleinen Fische wirft er dann achtlos nach hinten, wo die Traumfrau steht (90-60-90, 1,68 Meter, 50 Kilo, mutmaßlich blond, in Dessous und vor Lust und Verlangen völlig willenlos) und nur darauf wartet, dass sie von einem dieser Fische getroffen wird. Der zweite Teil dieses kleinen Gedichtes ist für unsere Breiten eher ungewöhnlich, weil Frauen sich normalerweise in Boutiquen, Cafés, Bars, Clubs oder Fitnessstudios aufhalten. Das ist komisch, aber unsere schöne Geschichte geht ja noch weiter. Die Traumfrau, die an einem Bach hinter einem Angler steht und hofft, ein paar Fische an den Kopf zu bekommen, fällt unserem Protagonisten um den Hals.Happy End.Wie im wahren Leben … Im November 2010 als Film-Film-Film auf Sat1.