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Ursula Altrock

Schicksal kommt auf leisen Sohlen





BookRix GmbH & Co. KG
80331 München

Kapitel 1

 

Das große Büro im 14ten Stockwerk des Hochhauses war dunkel und still. Vor dem riesigen Glasfenster glitzerten die Lichter der Stadt vereinzelt, wie blinkende Lichter an einem Weihnachtsbaum, auf. Die einfach nie enden wollende Flut von Fahrzeugen auf den Straßen war zwar weniger geworden, aber ganz zum Stillstand kam sie nicht. Auf dem großen Glastisch stand ein einzelnes Glas. Die wie Diamanten glitzernden Eiswürfel waren zum Teil bereits geschmolzen. Schimmernde Wassertropfen liefen am Glas herab und ließen es auf diese Art ganz besonders erfrischend und einladend aussehen. Eine große Hand griff nach dem Glas, sie gehörte zu Thomas „Tom“ Walter Franks.

 

Es war bereits 23 Uhr und der Tag war lang gewesen, sehr lang sogar! Er nahm einen großen Schluck Bourbon. Er war köstlich und kalt und genau das, was er in diesem Moment brauchte. Er war das, was man allgemein als Selfmade Man bezeichnete und das Gebäude, in dessen Büro er gerade saß, gehörte ihm. Die Verhandlungen waren sehr lang gewesen. Sie hatten mehrere Wochen in Anspruch genommen und seine Leute waren bereits vor Stunden ins Dachrestaurant gegangen, um den Abschluss zu feiern. Sein Leben war schon von Kindesbeinen an, immer von Arbeit geprägt und ein Privatleben hatte er im Grunde seit Jahren nicht. Er war jetzt 37 Jahre alt, keine Kinder und noch nie verheiratet. Nicht einmal nahe dran war er jemals gewesen. Frauen hielten es bei ihm für gewöhnlich nicht sehr lange aus, da er einfach keine Zeit für sie und ihre Bedürfnisse hatte. Er hatte aus dem nichts heraus ein riesiges Imperium aus dem Boden gestampft. Er konnte zwar durchaus stolz auf sich sein, aber es gab einfach niemanden in seinem Leben, mit dem er das alles auch hätte teilen können. Er hatte lange überlegt, ob er sein Unternehmen wirklich verkaufen sollte, um ein neues Leben zu beginnen und als dann plötzlich die Fusionsanfrage des Hardware Herstellers kam, war es für ihn wie ein Wink des Schicksals gewesen.

 

Er hatte sein College selber finanziert. Zu arm waren die Verhältnisse aus denen er ursprünglich kam, als das er es von der Katastrophe, die seine Mutter nun Mal war, hätte erwarten können. Dank seinem Talent im Football hatte er ein Vollstipendium für die Uni bekommen und musste dort dann, außer seinem Lebensunterhalt, nichts bezahlen. Seine allein erziehende Mutter war immer sehr stolz auf ihn gewesen, hatte aber seinen Aufstieg an die Spitze des Software Marktes, wegen eines betrunkenen Barbesuchers, nicht mehr miterlebt. Seine Mutter hatte zwar immer ihr bestes versucht, aber ihr Geschmack bei Männern hatte sie ihr Leben lang immer wieder zurückgeworfen. Er hatte sie geliebt, sie war schließlich seine Mutter, aber sie war sich selber immer der ärgste Feind. Er versuchte an all die guten Zeiten zu denken, aber die hatte es seiner Ansicht nach nicht wirklich gegeben. Entweder sie war todunglücklich, weil sie wieder einmal von einem ihrer tollen Liebhaber ausgenommen und sitzen gelassen wurde, oder aber er war unglücklich, weil ihre Liebhaber ihn betrunken, als Punchingball benutzen. Im Grunde war er damals mehr als nur froh gewesen, endlich der tristen Atmosphäre dieses Wohnwagenparks zu entkommen. Er hatte einen jüngeren halb Bruder gehabt, der war aber leider nicht aus Afghanistan zugekommen, das war schwer für ihn gewesen. Sogar viel schwere als der Tod seiner Mutter.

 

Er nahm einen weiteren großen Schluck aus seinem Glas. Der Bourbon wurde langsam warm, zu warm, um ihn zu noch richtig genießen zu können. Kurzer Hand kippte er sich den Rest aus dem Glas, auch noch in den Hals. Er nahm seine Füße von der Fensterbank und stand bedächtig auf. Dieses Gebäude würde auch weiterhin der Firmensitz bleiben. Die Mitarbeiter hatten alle ihre Verträge behalten können, nur war er nicht mehr der alleinige Firmeninhaber. Er wurde durch einen elf Leute umfassenden Vorstand ersetzt und hatte im besten Fall, wenn überhaupt, noch beratenden Einfluss. Aber genau so hatte er es doch gewollt. Zu lange schon wünschte er sich mehr von seinem Leben zu haben, vielleicht sogar eine Frau, irgendwann, oder auch Kinder. Tom grinste bei dem Gedanken dass er endlich ein Leben haben können würde. Kinder! Er liebte Kinder, aber mit den Frauen die er kannte hätte er nicht einmal im Entferntesten daran gedacht welche haben zu wollen. Er dachte darüber nach Hank bald wieder einmal zu besuchen und zu sehen wie groß Brandon bereits geworden war. Hanks Frau hatte vor etwa 18 Monaten einen gesunden Jungen zur Welt gebracht und er war sein Pate. Der kleine war einfach zu goldig. Er hatte anfangs das Gesicht eines kleinen Faltenhundes gehabt und die schönen blauen Augen in dem hell braunen Gesichtchen waren einfach nur herrlich anzusehen. Er würde definitiv bald wieder einmal bei Hank vorbeifahren und sehen wie es allen ging. Tom verließ sein Büro zum letzten Mal und ging auf die Lichtquelle in der Nähe der Aufzugtüren zu. Im Aufzug starrte er lange auf die Knöpfe der einzelnen Etagen. Dann drückte er den T3 Knopf und fuhr hinunter zum Parkdeck.

 

 

 

Kapitel 2


Es war Samstagmorgen und Tom stand auf dem riesigen Balkon seines sechs Zimmer Apartments. Es war ein warmer, sonniger, wunderbarer Morgen. Die Vögel sangen fröhlich ihre Lieder, der Tau lag noch auf dem Metallgeländer und er trank seinen frisch gepressten Orangensaft durstig aus. Sein T-Shirt war vollkommen durchgeschwitzt und die Sport Shorts klebten an seinen muskulösen Beinen. So die täglichen 10 Meilen war er also schon gelaufen, was nun? Tja, er könnte... puh, ja was könnte er denn? Er wusste nicht wirklich etwas mit sich anzufangen. Außer zu arbeiten hatte er die letzten fünfzehn Jahre nichts getan. Immer war er beschäftig und Langeweile war ein Wort was er bis jetzt nicht kannte. Arbeiten brauchte er nicht mehr. Zumindest nicht wegen Geld. Sein Bankkonto war schon seit einigen Jahren, mit mehr als überflüssig viel davon gefüllt. Er könnte sich ja eine größere Wohnung suchen. Er lachte laut bei dem Gedanken daran, denn er lebte ja schon in seinem eigenhändig entworfenen Apartmenthauskomplex, außerhalb von Austin. Er fühlte sich wohl wo er hier und jetzt war.


Tom war nie einer dieser neu reichen gewesen, die sich die größten Häuser kauften und teuersten Autos davor stellen. Er war, trotz all seines Reichtums, bescheiden geblieben, was ihm in der High Society Austins den Spitznamen Cowboy Tom eingebracht hatte. Man respektierte ihn zwar für das was er war und aus dem nichts geschaffen hatte, aber wirklich dazu gehört hat er, mit seiner viel zu gut bürgerlichen Einstellung, niemals.

Im Büro hatte er notgedrungen diese teuren Anzüge tragen müssen, so war das im Geschäftsleben eben. Aber, wenn er keine Außerhaustermine hatte, war er auch gerne mal mit Jeans und Jackett aufgetaucht und auch wenn er seinen Hut immer im Wagen gelassen hatte, so wusste doch jeder, anhand des Hutabdruckes, das er ihn regelmäßig beim Fahren trug. Tja so war er eben, Texaner in Fleisch und Blut.


Er ging zurück in seine Wohnung, stellte das Glas in der Küche ab und begab sich unter die Dusche. Er war 1,89 m groß, braun gebrannt und durchtrainiert. Man konnte ihm immer noch ansehen, dass er einmal Football gespielt hatte. Seine Haare waren Rabenschwarz und seine Augen grün wie Jade, seine Mutter hatte das immer auf seinen Vater geschoben. Sie war sich ganz sicher, dass der Indianer mit dem sie eine kurze Beziehung gehabt hatte sein Vater war. Er selber hatte ihn nie persönlich kennen gelernt. Doch da seine Mutter eher rotblond war, konnte er es wohl nicht von ihr haben. Seine Gesichtszüge waren kantig und klar, aber ihm fehlten die ausgeprägten Wangenknochen die für die meisten Indianer typisch waren, so wirkte er alles in allem, eher Adlerhaft.


So! Geduscht und erfrischt war er jetzt auch, aber einen richtigen Plan für den heutigen Tag hatte er immer noch nicht. Er setze sich aufs Sofa und dachte darüber nach was er mit dem Tag anstellen sollte. Er könnte sich endlich ein anders Auto kaufen, eines das besser zu ihm passte als der Porsche. Oder ausgehen und mal ein paar ganz normale, nette Leute kennenlernen. Im besten Fall vielleicht sogar ein paar neue Freunde finden oder einige seiner alte Freunde besuchen. Er dachte an Hank und grinste. Ja er würde ihn auf jeden Fall dieses Wochenende noch besuchen fahren. Aber erst einmal machte er sich jetzt sein Frühstück. Bei dem Gedanken an Frühstück begann sein Magen zu knurren. Er legte seine Hand auf seinen laut röhrenden Magen und ging dann in die Küche.


Während er seine Rühreier, den Bacon und den Toast bedächtig in sich hinein schob, fasste er den Entschluss sich auf jeden Fall einen passenderen Wagen zuzulegen. Was sollte er noch mit dem Sportwagen, den er eh nur gekauft hatte weil das von ihm so erwartet worden war. Ein Business Mann im Pick-Up oder sogar im Hummer war ein absolutes No Go. So hatte Loreen, seine langjährige persönliche Assistentin, es damals ausgedrückt und ihn zum Porsche Händler begleitet. Wobei geschleift, wahrscheinlich die wesentlich passendere Umschreibung für den Gang damals gewesen wäre. Begeistert war er damals überhaupt nicht, aber Loreen meinte nur, es gäbe gesellschaftliche Konventionen, an die auch er sich zu halten habe. Während er noch darüber nachdachte was für einen Wagen er denn nun kaufen sollte oder wollte klingelte auch schon sein Handy. Auf dem Smart Phone Display prangte in Großbuchstaben der Name Loreen.


„Hallo Kleines, alles im Lot?“, er begrüßte sie fröhlich.


„Kannst du mir bitte mal sagen wo du gestern geblieben bist?“, sie war wütend, weil er nicht zur Feier gekommen war.


Sie hatten bis 24 Uhr auf ihn gewartet und dann im Büro festgestellt, dass er ohne ein einziges Wort des Abschiedes einfach so gegangen war.


„Ach du kennst mich doch, Loreen! Abschiede sind einfach nicht so mein Ding. Vor allem mag ich diese Pauken und Trompeten Abgänge nicht!“, er war verlegen.


Sie war wütend und damit auch ein wenig im Recht, das war ihm klar. Aber so war er eben! Eher der Stille der nicht gerne auffiel. Es sei denn er hatte etwas, dass es wert war, dass man ihn wahrnahm. Diese Eigenschaften hatte er sich damals bei den Liebhabern seiner Mutter angewöhnt, denn wenn man ihn nicht bemerkte schlug man ihn logischer Weise auch nicht.


Loreen hielt ihm noch eine Minuten lange eine sehr saftige Strafpredigt, bevor sie sich dann endlich mit den Worten verabschiedete: „Ich! Wir, werden dich bestimmt alle sehr schmerzlich vermissen! Dir alles Gute, mein Liebster.“


Er stellte seinen Frühstücksteller beiseite, kalt wollte er es jetzt auch nicht mehr essen. Er holte sich eine Jeans, ein rotes Hemd und die Stiefel aus dem Schrank. Freizeitkleidung nannte er das und grinste. Dann nahm er den Autoschlüssel vom Tresen und machte sich fröhlich pfeifend, auf den Weg zu seinem Porsche.


Kapitel 3


Er hüpfte die Treppe herunter und wäre fast über den riesigen schwarzen Neufundländer gefallen.


„Na du Riesenbaby, wo gehörst du denn hin?“, sprach er den Hund an, der prompt aufstand und ihn Wütend an knurrte.


Er sah den Hund nicht direkt an, aber seine Ausstrahlung war präsent! Er konnte merken, dass der Hund wegen ihm wohl ein wenig verunsichert war. Er wusste nicht so recht was er von dem fremden Kerl auf der Treppe halten sollte, der in da einfach so von der Seite an quatschte.


„Dein Ernst? Echt jetzt?“, fragte Tom.


Er hatte keine Angst vor Hunden. Er konnte mit ihnen umgehen und wusste sie zu behandeln. Das große schwarze Wollknäuel merkte, dass es mit Knurren bei dem Kerl da nicht weiterkam, also senkte er den Kopf und war gerade dabei Tom vorbei zu lassen, als eine leise Stimme aus einer offenen Tür rief:


„Tomtom, hier her!“, der Hund ging los und Tom schmunzelte.


Das würde ein riesiger Spaß werden, wenn er gleich mit dem Hund dort auftauchen würde, gesagt getan. Tom folgt Tomtom und beide standen in der offenen Apartmenttür.


„Ja?“, sagte er mit einem jungenhaften, freundlichen, breiten Grinsen im Gesicht.


Die Frau im Raumanzug zuckte, halb zu Tode erschrocken, zusammen. Er lachte laut und freundlich auf, denn er fand das hier alles einfach zu witzig.


„Kann ich Ihnen irgendwie helfen, Mister?“, die Frau hatte sich umgedreht. Ihre Stimme klang etwas ängstlich aber auch fragend während sie Tom durch eine Art Helm Visier ansah.


„Das Gleiche wollte ich Sie auch gerade fragen, Ma´am. Nachdem Sie ja nach mir gerufen haben!“, er grinste sie immer noch spitzbübisch an.


„Ich bin mir ... nicht ganz ... sicher, ob ich weiß ... wovon Sie hier gerade sprechen? Sir!“, ihre äußerst verdutzte Stimme war einfach umwerfend göttlich.


„Na! Dann sollte ich Ihnen besser mal auf die Sprünge helfen und mich Ihnen einmal vorstellen. Ich bin Tom!“, sie lachte herzlich auf und er stimmte ein. „Es tut mir sehr leid, wenn ich Sie auf den Arm genommen habe. Aber ehrlich! Ich konnte dieser Steilvorlage einfach nicht widerstehen.“


Sie lachte wieder: „Ja das kann ich mir gut verstehen. Ich an Ihrer Stelle hätte auch nicht anders gekonnt!“


Beide lachten wieder, das Ganze war aber auch zu lächerlich.


„Es tut mir sehr leid wenn Tomtom Sie belästigt haben sollte!“, sagte sie.


„Ach...“, spielte er es herunter, „… nichts was man nicht bei einem Kaffee und einem guten Stück Kuchen wieder weg machen könnte!“, sagte Tom.


„Wenn sie wissen wo man guten Kuchen und Kaffee bekommt! Sagen Sie mir einfach wann und wo und ich werde, mit Geld bei Fuß bereit stehen!“, erwiderte die Frau.


Tomtom nahm das Kommando bei Fuß sehr ernst. Er trabte brav an die Seite seines Frauchens und passte gut auf was geschah.


„Ein gut erzogener Hund!“, stellte Tom bewundern fest.


„Naja, das ist bei meinem Beruf aber auch das mindeste was man erwarten sollte!“, entgegnete sie freundlich.


„Hat Ihr Beruf auch etwas mit diesem Vollgummi, Raumfahrt, Kampfanzug zu tun?“, er grinste und zeigte dabei mit der Hand von oben nach unten und wieder hoch.


„Oh, äh, ja...“, sie zog den Helm aus.


Eine äußerst wilde, rötlich blonde, löwenähnliche, volle Mähne kam sodann zum Vorschein. Oh, wow! Das hatte Tom nun wirklich als aller letztes erwartet. Sie ging lächelnd auf ihn zu, zog den einen schweren Handschuh aus und streckte ihm eine reichlich kleine, fast zerbrechliche Hand entgegen.


„Ich bin Hundetrainerin! Mein Name ist Cindy! Naja, und wie man sieht, ziehe ich gerade hier ein.“


Sie hatte ein schmales Gesicht mit sehr hohen Wangen Knochen, eine Haut so fein und hell wie Porzellan und schöne Rehbraune Augen.


„Oh gut...“, ihre Art gefiel ihm immer mehr, „ ... ich hatte schon die vage Befürchtung, dass dies hier der aktuell angesagte Einrichtungsstil wäre und ich einen Trend verpasst hätte.“


Sie lachten wieder beide los.


„Also! Sie schulden mir Kaffee und Kuchen. Ich werde bestimmt darauf zurückkommen. Versprochen!“, er lächelte und machte sich zum Gehen bereit.


„Sagen Sie mir einfach nur wann und wo und ich werde ganz bestimmt da sein!“, sie lächelte zurück und winkte ihm hinterher.


Er sprang beschwingt und fröhlich die Treppe hinunter und stieg in seinen Porsche ein. Wenn er jetzt noch ein besser zu ihm passendes Fahrzeug finden würde dann hätte er heute schon zwei Dinge auf seiner imaginären to-do Liste erledigt. Ein paar neue Freunde zu finden konnte er hiermit bereits abhaken.


Er fuhr los und dachte an Cindy und Tomtom. Er wusste das Hank eine neue Hundetrainerin eingestellt hatte und auch, dass sie die Wohnung hier von Hank empfohlen bekommen hatte. Das sie allerdings eine aufgeschlossene, nette, junge und soweit er es hatte sehen können auch gut aussehende Frau war, hatte er bis gerade nicht gewusst. Er würde sich bei Gelegenheit bei Hank bedanken müssen, für die Bereicherung seines Apartmenthauses. Kaffee und Kuchen sollte es also sein. Er hatte seit sehr langer Zeit mal wieder eine Verabredung mit einer ganz normalen Frau. Wobei konnte man das wirklich als solche bezeichnen? Wenn er zu offiziellen Veranstaltungen ging, war entweder Loreen bei ihm oder er bemühte einen Escort Service. Er war zu beschäftig um sich mit Frauen zu treffen und die paar, die er doch über die Jahre kennengelernt hatte, waren keine normalen 0815 Frauen. Sie waren bekannte von Geschäftspartner, oder Töchter von deren Freunden und Bekannten. Es waren zum teil wirklich schöne Frauen dabei gewesen, aber die meisten waren oberflächlich, ohne Tiefgang und ohne wirklich eigene Ziele im Leben. Sie waren gut erzogen, immer adrett gekleidet und immer auf ihr perfektes Äußeres bedacht, aber sonst hatten sie im Normalfall nicht wirklich viel zu bieten.


Einige dieser Frauen waren ihm sogar fast schon nachgestiegen. Waren ihm auf die Pelle gerückt in der vagen Hoffnung auf ein permanentes zusammen sein. Mit den wenigen, die nicht ganz so oberflächlich waren hatte er sogar Beziehungen gehabt. Aber über kurz oder lang waren diese alle wieder zerbrochen. Zum einen kamen viele der Damen nicht mit seinem Arbeitspensum zurecht, oder aber es stelle sich bald heraus, dass die Interessen einfach zu verschieden waren. Die meisten Damen kamen nicht damit zurecht, dass er eben nicht der Lebemann war, den sie erwarteten. Auf lange Sicht gesehen war der den Ladys auf Dauer einfach zu normal, sie wollten mehr. Nachtclubs, Partys, Reisen und am liebsten jeden Tag ein neues teures Geschenk. Über kurz oder lang lief es auf eine meist Wortlose Trennung hinaus. Man traf sich immer noch auf Veranstaltungen, aber zu sagen hatte man sich einfach nichts mehr. Wenn er die Damen dann irgendwann in Begleitung von jungen, reichen Erben oder erfolgreichen Sportlern sah, bedauerte er diese fast schon.